PhotoKlassik - Das Magazin für aktuelle analoge Fotografie
Mir ist kürzlich die Photoklassik III.2013 als Referenz-Exemplar ins Haus geflattert. Ein erster Teil meiner Foto-Werkstattliste ist dort in überarbeiteter Form abgedruckt.
Magazin für analoge Fotografie - ich fotografiere Digital. Also nichts für mich?
So schnell lasse ich mich nicht abschrecken, also habe ich es schon durchgeblättert.
Und durchgelesen.
Beim ersten Blick fällt gleich auf: Das ist keins der mit Werbung oder werbe-ähnlichen Artikeln gefüllten Magazinen.
Und es ist auch etwas abseits vom Massengeschmack was die Bilder anbelangt. Nicht so quitschebunt wie man es bei vielen Fotozeitschriften sieht. Sehr viel Schwarzweiß. Einiges an "Kunstfotografie" - das ist dann der Teil der mich weniger interessierte.
Was sind die Themen dieser Ausgabe?
- Bisschen ein Marktüberblick - drei Seiten genügen: Eine schöne Fototasche, Ende der Hasselblad 500er Reihe, Impossible 8x20 Film, Kleinbildrückteil für die Belair Mittelformatkamera, Fixierbadprüfer und Laborreiniger - und was man auch in anderen Magazinen findet: Ein neuer Novoflex Balgen und das Samyang Tilt/Shift Objektiv. Alles schön kurz und knapp, keine sich jede Ausgabe wiederholende "Bestenliste" :-)
- Contax T3 für Reportagefotografie - Vorstellung einer mehr als 10 Jahre alten Kamera! Nett!
- Bildgestaltung in der Panoramafotografie
- Externe Belichtungsmesser - seit der Digitalfotografie ein fast vergessenes Zubehörteil. Für die Liebhaber manueller Objektive an der DSLR wäre ein Belichtungsmesser eventuell auch eine Idee.
Im Studium habe ich ausführlich Theorie und Praxis der Belichtungsmessung durchgekaut - eventuell sollte ich mal wieder einen nutzen. Als Alternative zur ein, oder manchmal auch zwei Fehlbelichtungen bis ich in einer neuen Lichtsituation zufrieden bin. Eine zusätzliche Beschäftigung mit dem Motiv - und Abschätzung ob es sich überhaupt auf den Sensor bannen läßt.
- Ein Fotografen Kollektiv wird vorgestellt - Fotokunst die mich persönlich nicht anspricht
- Hasselblad, Geschichte, Bilder und Ahnenreihe
- Standpunkt und Anreiz zur Veränderung "Warum Amateurfotos so aussehen wie sie aussehen". Spannend!
- Holga 120N, Vorstellung einer Mittelformatkamera mit Ultra-Einfach Technik und Verarbeitung, in der Fotokunst recht beliebt
- 1. Teil meiner Werkstättenliste (überarbeitet vom PhotoKlassik Autor)
- Interview und Bilder von Robert Häusser - kraftvolle Schwarzweißbilder. Einige der Bilder sind sicher etwas abstrakt - aber für mich durchaus ansprechende normale schöne Fotografie.
- Vorstellung eines Großformat-Sofortbild-Fotografen - nicht mein Geschmack, moderne Modefotografie
- Großformat Bedienung und Handhabungs Basics, wie legt man den Film ein, Belichtungskorrektur, Arbeitsschritte
- Auch wieder sehr schöne SW Bilder - ein Interview mit einem SW-Labor Fachmann, bebildert mit dementsprechend schön ausgearbeiteten Aufnahmen.
- Laborkurs, Teil Gradationswandelpapier
- Edeldruck-Techniken wie Albumindruck, Azo-Kontaktpapier, Cyanotypie, Direktpositivpapier, Heliogravüre, Kallitypie, Lithentwicklung, Nass-Kollodium, Pigmentdruck, Platindruck, Salzdruck, Trockenplatten und der normale Silbergelantineabzug. Ein schöner Überblick über die verschiedenen Arten ein Bild zum anfassen analog entstehen zu lassen - natürlich fein bebildert. Die gute Qualität des Druckes dieses Magazines erlaubt zwar nicht die Originalanmutung der verschiedenen Verfahren voll zu erfassen, gibt aber doch einen guten ersten Eindruck. Das meiste ist für mich Neuland.
- Koloration
- Jan Saudek
- Buch und Ausstellungsvorstellungen
- Ikonen der Fotografie: Weegee. Ein schöner kurzer Einblick in das Werk dieses Fotografen.
- Selbstdarstellung der Mitarbeiter - zwei Seiten auf die ich verzichten könnte. Auch wenn mich der Fotoingenieur-Anteil erfreut.
9,80 Euro kostet das Magazin - lohnt sich das?
Kann ich nicht für euch bewerten. Momentan kaufe ich höchst selten Foto-Zeitschriften - sie bringen mir nichts. Etwas Unterhaltung, aber auch Ärger über die Massen an Tests und kritiklose Berichte, teilweise fachliche Mängel. Dafür möchte ich kein Geld hinauswerfen.
Anders bei der PhotoKlassik - keine öden Tests von Kameras und Objektiven die ich eh nicht kaufe. Weniger Blabla Artikel die man eigentlich nicht lesen braucht, da der Autor eh nur wohlwollend die Herstellerangaben umformuliert - und eventuell mal tatsächlich ein Haar in der Suppe findet - die Akkukapazität könnte größer sein. Das ist dann der Beweis für kritischen Journalismus :-)
So werde ich die Photoklassik wohl immer mal wieder anschauen - und je nach Artikeln und Bilder auch mal kaufen.
http://www.photoklassik.de/
PS: Als seriöser Playboy- Ersatz taugt die PhotoKlassik nicht - im Gegensatz zu diversen anderen Fotozeitschriften ;-)
