EOS 1 Ds - Der Blick hinter den Spiegel ...
Moin moin,
nachdem schon etwas länger eine EOS 1Ds der ersten Serie in meinem Schrank liegt und relativ wenig benutzt wird, da sich eine Reihe von Problemen auftat, diente das letzte Wochenende dazu, dem abzuhelfen und die Kamera in den operativen Status zurückzuführen.
- Was einem beim "in die Hand nehmen" gegenüber der 10D bzw. der D60 mit Batteriegriff auffällt, ist das Gefühl von "Masse" - die Kamera wirkt wesentlich schwerer und größer, als sie lt. Küchenwaage wirklich ist, was wohl an dem etwas dickeren Gehäude im Griffbereich liegt, ansonsten fällt sie gegenüber den beiden Vergleichsgeräten nicht durch ausufernde Maße auf.
- Als nächstes die Bedienung - Zweiknopflogik. Mehr nach Art der alten T90 als nach der der gleich alten D60, die die Bedienung wie die modernen EOS aufweist - zu switchendes Element auswählen und dann mit einem der beiden Wahlräder verstellen. Hier muss das ausgewählte Feature gehalten werden und zugleich verstellt - deutlich fehlbedienungssicherer - aber eben anfangs ungewohnt.
- Der Blick durch den Sucher - vertaut wie in alten Tagen - endlich nicht mehr die Schießscharte, und das "Objektivgefühl" ist auch wieder das alte - das ist rein emotional das erhebendste, dass sich die Weite im Blickfeld wieder einstellt wie bei den analogen Kameras, wobei auch hier der Sucher noch das Bild stärker beschneidet als bei den analogen EOS. Normalerweise fällt es mir schwer den Fokus bei gewegten Motiven mitzuziehen, es geht, aber wie gesagt es strengt an - hier klappt es auf Anhieb wie in alten Zeiten. Es ist erstaunlich, wie viel heller das Sucherbild tatsächlich erscheint.
- Das Auslösegeräusch - wie unsere Haustür. Rumms! Für dezentes Arbeiten definitiv ungeeignet. Das kann die D60 am besten.
- Autofokus - getestet mit dem alten EF 24 - 105 USM, perfekt, schnell, reibungslos, auch mit Blitz - wenn man dran gedacht hat, das AF-Hilflicht freizuschalten.
- C-Fn und P-Fn - sehr sehr kritisch! Ich habe nur die englische Bedienungsanleitung für die 1D dazu, die zwar weitgehend passt aber nicht immer leicht zu verstehen ist. Ich hatte massive Probleme mit der Belichtung in der Vergangenheit, auch war der Akku ewig schnell alle, weil die Cam sich ausschaltete wann sie wollte, wenn man den Hauptschalter betätigte. Dazu kamen andere Effekte, die sich nur schwer erklären ließen, kein AF-Signal etc. - bis ich mich mal durch die Funktionenvielfalt gewühlt habe - und letztlich alles auf Werkseinstellungen und die Firmware auf 1.0.3 gesetzt wurde. Jetzt arbeitet die Kamera weitgehend wie erwartet, der Akku überlebt einen Tag und die anderen Funktionen sind weitgehend wie bei meinen anderen EOS. Nur das AF-Confirm geht aus irgendeinem Grund wann es will und nicht wenn man es braucht. Dafür ist eine Ec-B oder wahlweise eine sehr helle Laserscheibe drin, mit denen man auch auskommt. Der Wechsel ist Kinderkram, wenn man sauber arbeiten kann.
- Ach ja, der Hauptschalter: AUS - EIN - EIN mit Piepser! Das wirkt auf den ersten Moment affig - ist aber durchaus helle - denn im Alltag nutze ich den AF-Piepser und ärgere mich, wenn ich ihn z.B. nachts extra per Menü "ruhigstellen" muß.
- Auch wenn der Spiegel der 1Ds mehr Platz läßt als der der 5D - nicht alle Objektive des Altglas-Schranks sind mit ihm kompatibel, das Rollei-Planar 1.8 50 ist z.B. einer der Kandidaten, die nicht in Unendlich-Stellung funktionieren - hier ist die hintere Linsenfassung zu auskragend. Die Tests mit dem Planar 2.0 110 und einem Oreston 1.8 50 sowie einem Biogon 2.0 58 liefen unproblematisch - sowohl was Fokus als auch Belichtung angingen.
- Bilder folgen, wenn die EBV endlich klappt.
Jörg