freistellen, aber mit welcher brennweite ?
hoi,
vor kurzem hatte ich mal eine kleine diskussion über den unterschied, wenn man das gleiche motiv mit verschiedenen brennweiten fotografiert.
dazu ein beispiel: distagon 35mm 1.4 gegen helios 40 = 85mm 1.5
(das helios ist hier etwas ueberfordert, da es nur in der mitte scharf abbildet)
interessant ist der hintergrund, der natuerlich bei dem weitwinkel einen erheblich groesseren raum abbildet. das schafft tiefenwirkung. der swirl des helios wirkt hier meiner meinung nach stoerend, da er das bild eher flach erscheinen lässt.
gruss, L.
Distagon 35mm:
http://farm7.static.flickr.com/6126/...62eda7d0_b.jpg
Helios 85mm:
http://farm7.static.flickr.com/6021/...f64967b5_b.jpg
Im wald ist sogar das distagon-bokeh unruhig.
AW: freistellen, aber mit welcher brennweite ?
Und wohin lief denn eure Diskussion?
Bislang sehe ich nur die komprimierende Bildwirkung einer 85er Brennweite.. eben typisch für ein Tele.. geringeres DOF als ein 35er WW.. altbekannte Tatsachen.
Tele bildet die Details im unschärferen Hintergrund-Bereich deutlich größer ab, was im allgemeinen für ein ruhigeres Bokeh sorgt, wenn man es nun nicht grad mit so einer SWIRL und Highlight- Machine ablichtet.
Die Tiefenwirkung kommt beim 35er dadurch zustande, das sich die Abbildungsgrößen der Hintergrunddetails in einem "natürlicheren" Größenverhältnis zum Vordergrund befinden. Der Maßstab des Baumstammes im Vordergrund ist "natürlicher" zu seiner Umgebung. Aber alles bekannte Tatsachen, die nichts mit dem jeweiligen Objektiv, sondern den Gesetzen der Optik zu tun haben.
Verstehe nicht so ganz, was Du willst mit dem Thread?
AW: freistellen, aber mit welcher brennweite ?
genau,
... ich wollte es mal demonstrieren. denn in der tat kam die diskussion gar nicht recht zustande, da das ergebnis sowohl theoretisch als auch beim ersten versuch ein 40er mit einem 85er zu vergleichen auf genau deine erklaerung hinauslief. (es ging damals urspruenglich um den unterschied zwischen 58mm und 50mm rokkor).
als ich noch viel mit der olympus unterwegs war bekam ich die meinung einiger "experten" zu hoeren, dass sie aufgrund des kleinen sensors eben "einfach" mit mehr brennweite freistellen.
daher nun mein beispiel, dass es erhebliche unterschiede in der bildwirkung gibt. bilder sagen mehr als worte ...
gruss, L.
AW: freistellen, aber mit welcher brennweite ?
Hier eine sehr gute Erklärung der dahinter stehenden optischen Gesetzmäßigkeiten.. zwar noch aus der analogen Zeit, gilt aber nach wie vor..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...umbs/hedge.JPG
LG
Henry
AW: freistellen, aber mit welcher brennweite ?
Zitat:
Zitat von
LeadyGonzales
genau,
...
als ich noch viel mit der olympus unterwegs war bekam ich die meinung einiger "experten" zu hoeren, dass sie aufgrund des kleinen sensors eben "einfach" mit mehr brennweite freistellen.
daher nun mein beispiel, dass es erhebliche unterschiede in der bildwirkung gibt. bilder sagen mehr als worte ...
gruss, L.
Aufgrund der geringeren Schärfentiefe des Teles kann man natürlich auch freistellen, aber eben auf Kosten der Bildinformationen im Hintergrund, welche die Einordnung des realen Abbildungsmaßstabs des fotografierten Objekts entsprechend erschweren. Viele kommen dann noch auf den Gedanken, die übertrieben großen "Farbflächen" durch die "gerafften" Hintergrunddetails mit einem tollen und sanften Bokeh zu verwechseln .... grins.
AW: freistellen, aber mit welcher brennweite ?
Beim Tele kommt es zur Raffung der Distanz zwischen Vordergrund und Hintergrund. Im Prinzip ist Tele ja ein Crop, der Optisch gemacht wird - da wir aber mit unserem Auge ca. 40-50 mm Brennweite wahr nehmen, wirkt so ein Tele-Bild bzw. Crop etwas fremd.
Wenn man z.B. ein Auto von schräg oben fotografiert (von vorne), nehmen wir ein 300mm Objektiv an, dann bewirkt diese Raffung, dass das Auto hinten breit wirkt, da die Perspektive entzerrt wurde. Das sieht dann komisch aus, fast wie ein Tuning.
Auch Häuser wirken eigenwillig, wenn man richtig erwischt.
Daher kann man Tele nur "bedingt" einsetzen, wenn es geometrisch bekannte Formen gibt.
AW: freistellen, aber mit welcher brennweite ?
Henry hat die wesentlichen Dinge ja schon gesagt.
An Deinen Bildern kann man jedoch noch etwas sehr schön sehen:
bei dem 35ger hat Der Baumstumpf/Stein oder was auch immer das ist,
eine größere wahrnehmbare Tiefe. Bei dem 85ger erscheint das Ding flacher.
Will ich bei einem Portrait eine Knollennase betonen -> 35ger oder weniger,
will ich das Gesicht etwas "aufhübschen" -> größere Brennweite.
Gerd (der jetzt schlafen geht :) )
AW: freistellen, aber mit welcher brennweite ?
" freistellen, aber mit welcher brennweite ? "
...geht mit jeder Brennweite...mehr gibt´s da nicht zu sagen.
AW: freistellen, aber mit welcher brennweite ?
Toll ist es halt, mit einer guten 50er oder 35er - Festbrennweite frei zu stellen. Mit dem Tele geht es ja (zu) leicht.
Ein 1,4/50er, ein 2/35er .... lecker!
AW: freistellen, aber mit welcher brennweite ?
Zitat:
Zitat von
Padiej
Toll ist es halt, mit einer guten 50er oder 35er - Festbrennweite frei zu stellen. Mit dem Tele geht es ja (zu) leicht.
Ein 1,4/50er, ein 2/35er .... lecker!
Klar, es gibt ja auch Leute, die beim Joggen einen Bleigürtel tragen und um Fuß-und Handgelenke Gewichte wickeln.
:ugly1: