AW: Fotografisches Sehen...
Tolle Szene - gefällt mir!
Vor einigen Tagen waren wir wieder auf einem Straßenlaufbewerb. Die Kinder bekamen von einer Bank ein Werbegeschenk, eine Plastikhand, die Klatschen kann.
Ich brauchte 15 Versuche, um dann dieses Bild zu erhaschen:
http://www.flickr.com/photos/padiej/3601816230/
Generell will ich nichts drapieren, verstellen, am liebsten wäre ich unsichtbar, da die Kinder immer "blöd" schauen, wenn sie mich mit der Kamera entdecken.
Da hilft das Tele:
Meine Kleinen nach dem Lauf - er ist eine Semmel, die Medaillen hängen von der Bank - sie bemerken mich nicht
http://www.flickr.com/photos/padiej/3601827208/sizes/l/
Ansonsten bin ich Anfänger, was Menschenfotografie angeht.
Oft lasse ich das Fotografieren von mir fremden Menschen sein, da ich nicht in die Privatsphäre anderer dringen will.
AW: Fotografisches Sehen...
Anders bei Gebäuden -
da spiele ich mit dem Tageslicht, mit Brennweite, mit Standort und so finde ich immer wieder neu Facetten - in meinem Falle das Schloss Esterhazy, Eisenstadt und div. neue Bauten.
Schloss von hinten:
Die Menschen im Bild sind willkommen, da man sieht, wie die Abmessungen sind. Die Rückansicht vom Schloss - es hat den Anschein, da ist dem damaligen Bauherrn das Geld ausgegangen. Die ursprünglichen Pläne waren wesentlich imposanter.
http://www.flickr.com/photos/padiej/3572148303/sizes/l/
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AW: Fotografisches Sehen...
manchmal finde ich es auch spannend grosse und kleine menschen unbeobachtet abzulichten, muss aber zugeben das ich bei fremden da eher gehemmt bin, warscheinlich ein grund warum ich mich nicht so auf *street* einschiessen kann.....einmal...unterwegs in HH konnte ich dann aber doch nicht anders.
die situation war folgende....alter herr vor klassischen motiv, mit alter plattenkameratechnik, vorher mit belichtungsmesser handtiert und alles feinsaeuberlich aufgeschrieben und dann belichtet was das zeug haelt.....
ich fands klasse. :)
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AW: Fotografisches Sehen...
Hallo Henry,
sehr schön, dass Du dieses Thema mal aufgegriffen hast. Das Thema sollte weit mehr Beachtung finden, als bisher geschehen!
Was das fotografische Sehen bei mir angeht, halten ich mich noch immer für einen Anfänger.
Bei Stilleben, Makroaufnahmen, Architektur kriege ich das m.E. so hin (will sagen, daß ich mit meinen Aufnahmen dieser Sujets einigermaßen zufrieden bin).
Aber künstlerisch ist das nicht - eher dokumentarisch. Als naturwissenschaftlich orientierter Mensch fehlt mir hier wohl ein Gen. Aber aufgeben werde ich deshalb nicht.
Hier mal meine Version des Akkordeonspielers (ohne Hund, Rocker und Fahrrad). Übrigens mit Deinem Rikenon bei Blende 2,8.
Gruss Fraenzel
AW: Fotografisches Sehen...
Hallo Fraenzel,
Hallo Martin BS,
sehr schöne Bilder, die ihr da beisteuert.
Martin, bei Dir würde ich gern wissen, ob die Entscheidung, das Bild später so in der EBV umzusetzen, bereits bei der Aufnahme klar war und wie im Eingangspost die Entscheidungswege aussahen. Es ist eine wunderbare Aufnahme, die von den grafischen Elementen und der Nachbearbeitung lebt? Vielleicht erinnerst Du Dich noch daran, was Du bei der Aufnahme damals vor Deinem fotografischen Auge hattest !
Fraenzel, wir waren beide auf dem gleichen Motiv. Das ist sehr schön, Deine Aufnahme mit dem Rikenon ist absolut gelungen .
Gerade weil wir das gleiche Motiv vor der Kamera hatten, ist es interessant, zu sehen, von welchen Emotionen sich Fotografen leiten lassen.
Welche Wahrnehmungen und Gewichtungen erkannte Situation haben, welche fotografischen Handlungen und Überlegungen es zur Folge hatte? Wie wird es fotografisch, mit welchen Überlegungen umgesetzt.
Fraenzel, Dein Bild ist folgerichtig, weil es die Musik und den Musiker in der Vordergrund rückt. Das war das, was an dieser Szene emotional auf den Betrachter, in diesem Fall Dich, wirkte.
Bezieht sich jetzt nicht konkret auf Dich, sonder dient nur als Beispiel.
Dein "emotionaler Fokus" lag auf dem Musiker, der sein Akkordeon spielte und den Fotografen als Motiv durch die Musik interessierte. Der Hund und der Kontext mit dem Musiker wurde unterschiedlich wahrgenommen.
Um genau diese Herausarbeitung geht es mir. Was sind die Intentionen, wie wurde etwas wahr genommen und fotografisch umgesetzt, wo lag der "Fokus".. das "fotografiesche Sehen".
Weiter so in dem Thread, ich finde das hochinteressant, eure Interpretationen des Gesehenen zu erfahren.
Danke
Henry
AW: Fotografisches Sehen...
letztes Wochenende am Strand in Vung Tao, Südvietnam, pflanzte sich doch tatsächlich dieser Herr vor mich auf und forderte mich auf ein Foto von ihm zu machen. Ich hatte gar nicht so Lust danach, war gerade so bequem im Liegestul und der Herr viel zu weit weg für das ( padiej - Peter's ) Pentax DA21mm Objektiv, also mußte ich mir schnell etwas einfallen lassen:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...MGP2379red.jpg
Wirre Verkabelugen sieht man in vielen Städten Asiens, so auch in Ho Chi Minh City, das ist auch berüchtigt ist für seinen Verkehr,
vor allem Motorradfahrer die auf Kreuzungen das 'Reißverschlußsystem' perfekt praktizieren.
http://i39.photobucket.com/albums/e1...n/IMGP1133.jpg
vielleicht etwas konventioneller, Flucht verstärkt durch Unschärfe im Vordergrund:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...MGP5448red.jpg
und die Trostlosigkiet / Unpersönlichkeit durch die endlose Wiederholung in SW:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...P0393-3red.jpg
ein wenig habe ich ja erklärt, aber ich hoffe daß man jeweils 'sieht' was ich wollte und ich ich mir viele Worte sparen kann.
und als späterer edit noch ein Beispiel zu dem ich sagen möchte:
Oft versuche ich mit der Kamera den Blickwinkel bewußt noch etwas mehr zu reduzieren als Fotografie ohnehin tut, das kann Raum für Vorstellungen und Atmosphäre schaffen:
http://i39.photobucket.com/albums/e1...MGP1377red.jpg
liebe Grüße,
Andreas
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AW: Fotografisches Sehen...
Zitat:
Zitat von
Padiej
....
Da hilft das Tele:
´........................................
Ansonsten bin ich Anfänger, was Menschenfotografie angeht.
Oft lasse ich das Fotografieren von mir fremden Menschen sein, da ich nicht in die Privatsphäre anderer dringen will.
Ja Padiej, das Tele halte ich auch für eine gute Wahl, jedoch ist auch das Weitwinkel aus dem Handgelenk eine sehr gute Wahl..
Menschen sind manchmal sehr "irritiert", wenn sich ein Fotograf mit einer Kamera vor dem Auge nähert. Es kommt, wie Du zu recht schreibst zum
"Posen machen" oder zur "Totalverweigerung".
Tödlich für jedes Foto.
Wie von Dir vorgeschlagen und in Deinen Beispielen gezeigt, ist ein Tele und entsprechender Abstand ein Mittel, aber es gibt auch noch andere...
Und zwar das Weitwinkel aus dem Handgelenk. Eben eine weitere Option.
Hier mal einige Beispiele, wie in "Paparazzi - Manier" ebenso gute und vermeintlich unbeobachtet gemachte Aufnahmen entstehen können.
Die Kamera wurde nur "lässig" in der baumelnden Hand gehalten und aus dem Handgelenk in den "passenden" Winkel gebracht.
Klar, man muss das üben, aber es schafft nach meiner Ansicht gute und dramatische Effekte.
http://www.computerluchs.de/privat3/lagerfeld fuer arme.JPG
Ich drehe dieses Bilder nicht, da ich es formatfüllend besser finde und es eben nicht mehr einbinden darf...
Hier nochmal ein Bild, mit dem der Effekt deutlich wird.
Das Kind kennt mich mit der Kamera vor den Augen... würde normalerweise Grimassen schneiden oder sich umdrehten. Mit der am Handgelenk "baumelnden Kamera" rechnet es einfach nicht und verhält sich natürlich, so, wie die Interaktion zwischen uns am Deich gelaufen ist.
http://www.computerluchs.de/privat3/paparazzi3.JPG
Dieses Beispiel möge weiterhin verdeutlichen, welche Überlegung hinter der jeweiligen technischen Umsetzung steckt.
Hier hinter steckte die auch schon von Peter mit dem Tele geäußerte Vorgehensweise, unbemerkt zu sein und zu foten. Es muss also nicht immer das Tele sein.
Dies erfordert natürlich einige Übung um halbwegs gerade Horizonte in die Aufnahme zu bekommen. Aber es läßt sich trainieren und ist sicher ein gutes Mittel, eine auf einen Menschen gerichtete Kamera vergessen zu machen. Loslösen von der Technik, wie es sein sollte. Man merkt, das die Technik und damit auch die "Scheu" des Modell damit verschwindet.
Weiter bitte mit euren Überlegungen zum Fotografischen Sehen.. macht Spaß!
LG
Henry
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@Kuuan
Andreas, statt der vielen direkt eingebundenen Bilder hätte ich gern mehr über die hinter den Aufnahmen stehenden Gedanken und was Du damit ausdrücken willst gehört.
Warum die Aufnahme entstand?
Was die nach Deiner Meinung geeigneten Mittel zur Umsetzung in Deinem Kopf waren?
Warum Du Dich in einem Fall für Farbe, im anderen Fall für BW entscheidest?
etc...
Also gern mehr zur Entstehung und den dahinter stehenden Gedanken erfahren...
LG
Henry
Ups, durch den EDIT erst nun deine Erklärungen auf dem Bildschirm.. alles klar.
AW: Fotografisches Sehen...
http://www.flickr.com/photos/padiej/3417923706/sizes/l/
Mein Kleiner ist ein tolles Model. Hier gefiel mir dieser Betonkanal und die Perspektive.
Mit der EOS5D und dem Sigma 2,8/70-200 macht es Spaß, zu fotografieren.