das "Werkzeug" und "das Auge"
Hallo!
Eine "Kustfotografin" meinte, wozu braucht man den ganzen Plunder von Objektiven und Bodys, sie käme mit 3 guten Zooms aus und Ende.
Es zählt ja nur das Bild, wir Männer seine zu werkzeuglastig.
Frauen kaufen sich die Ausrüstung nach guter Beratung, aber es geht um das Foto, nicht um die Objektive oder die Bodys.
Die sollen schon sehr gut sein, aber nicht zum Selbstzweck werden.
Da habe ich wieder einen elementaren Unterschied zwischen Männlein und Weiblein erkannt.
Männer kaufen sich einen Akkuschrauber um 400€ für 10 Schraubungen.
Männer kaufen sich teure Autos für die Garage.
Männer liegen Werkzeug.
Ich kenne keine Frauen, die Modelleisenbahnen bauen und betreiben.
Ich kenne auch keine Frauen, die Modellautos oder Flugzeuge als Hobby haben.
Da gibt es also einen krassen Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Bleibt "das Auge" für das Bild auf der Strecke, wenn man sich so für die Technik interessiert ?
Männer lieben halt auch das Werkzeug.
Wie seht Ihr das ????
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
Kann man so nicht sagen, ich kenne auch technikverliebte Frauen. Aber der grosse Anteil ist eher technik uninteressiert. Der Vorteil ist, wenn man Technik versiert ist, kann man in der Regel auch damit besser umgehen.
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
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Zitat:
Zitat von
Hercules
Kann man so nicht sagen, ich kenne auch technikverliebte Frauen. Aber der grosse Anteil ist eher technik uninteressiert. Der Vorteil ist, wenn man Technik versiert ist, kann man in der Regel auch damit besser umgehen.
Wohl gesprochen, aber das ist eben nur eine Seite der Fotografie.. das Werkzeug. Den Blick für das Schöne oder Zeigenswerte vernebelt der zu starke Umgang mit der Technik erheblich.
Und gerade darin sehe ich die stärken der Frau. Frauen haben oft ein sehr gutes Auge für Bilder, Stimmungen, Harmonie in den Farben, in den grafischen Formen und dem erfassen von Situationen, wo der Mann noch allzusehr mit seiner Technik befasst ist. Meist entgehen ihm diese Situationen, weil er sie nicht sieht und bei der Frau werden die Bilder oft nicht, weil es an der technischen Komponente fehlt.
Kommt beides zusammen und eine Frau nimmt sich die Zeit die langweilende technische Komponente zu beherrschen, kommen hervorragende Bilder dabei heraus. Und das gerade dann, wenn man soweit ist, sich von der Technik wieder lösen zu können, sie also so "spielerisch" beherrscht, das man sich auf das Sehen beschränken kann und nicht dauernd auf den immer umfangreicher werdenden Technikballast ausruht.
Ein guter Fotograf wird man erst (egal ob Männlein oder Weiblein) wenn man den Weg über das Sehen und erkennen, über die notwendige Technik hin zur "perfekten" Aufnahmerealisation gemacht hat.
Bei Männer (so auch bei mir!!) bleibt das zu oft in der Technikverliebtheit stecken und ich muss mich von Zeit zu Zeit daran erinnern, mich mal wieder mit dem "Sehen" zu befassen. Perspektiven zu hinterfragen, Licht und Schatten zu bewerten etc...
LG
Henry
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
Das war der Grund, dieses Thema zu starten.
Ich fotografiere viel, um die Objektive kennen zu lernen. Oft wiederholen sich meine Bilder, da ich ja den Unterschied erkennen will.
Einen Nachteil habe ich jetzt, ich kann mich nicht mehr auf das Werkzeug ausreden, wenn ich ein schlechtes Bild mache.
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
Zitat:
Zitat von
Padiej
... wir Männer seine zu werkzeuglastig.
Genau! Und wir sind stolz drauf! ;)
Ich glaube nicht, dass einen eine "Verliebtheit" in die Kameraausrüstung wirklich von "Sehen" abhält.
Man darf eben nicht alles, was man hat mitschleppen, sondern muss sich - wie Henry schreibt - immer mal wieder mit dem "Sehen" befassen.
Was m.E. wirklich stimmt ist, dass ein zu großes Set in der Tasche einen eher vom Fotografieren abhält.
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
Das "Sehen" und erkennen von guten Motiven darf ich dabei aber nie vergessen, da hat Henry den Nagel auf den Kopf getroffen.
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
und stolz sind wir aufs Werkzeug trotzdem, genau Carsten :lolaway:
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
... und andererseits kenne ich Frauen, die haben 20 Paar Schuhe und 20 Kleider (untertrieben) und 85 Schlüpfer ... :run:
(Man kann viele Dinge auf unterschiedliche Weise zur Perfektion bringen/treiben :) )
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Zitat:
Zitat von
LucisPictor
Genau! Und wir sind stolz drauf! ;)
Ich glaube nicht, dass einen eine "Verliebtheit" in die Kameraausrüstung wirklich von "Sehen" abhält.
Man darf eben nicht alles, was man hat mitschleppen, sondern muss sich - wie Henry schreibt - immer mal wieder mit dem "Sehen" befassen.
Was m.E. wirklich stimmt ist, dass ein zu großes Set in der Tasche einen eher vom Fotografieren abhält.
Und deshalb habe ich meinen Park hier deutlich zurück gefahren und werde weiter "ausmisten".
Am Wochenende bin ich damit wieder einmal gut gefahren. Technisch leider immer noch überladen, weil ich auf dem Harburger Hafenfest (Bilder im Treffen - Bereich Norddeutschland) auch mal wieder mit einem Film fotografieren wollte, aber ansonsten "befreit" von den diversen Systemadaptern nur mit meinen Leica Linsen und 2 L Linsen und dem Porst.
Passt alles aneinander und ich konnte mich mal wieder auf das Fotografieren konzentrieren. Hat echt Spaß gemacht... ! Waren zwar immer noch 3 Kameras (mit dem Film-Gerödel) und 7 Objektive, aber es war mal wieder eine Besinnung auf die Motive, Perspektiven und fotografisches Sehen, statt endloser Testsequenzen und "naja, halten wir mal drauf"..
Und genau das ist es, was letztlich, wenn das Setup aus dem vielen guten Kram steht, dringend notwendig ist. Sich wieder mit Perspektiven, Farben oder BW, Licht und Schatten, geometrischen Formen und Lichtspielereien zu befassen.
Da hat das Fotografierende Mädel konsequenter Weise recht. Wenn die 3 Objektive reichen, dann ist der Bereich des fotografischen Sehens einfach der schönere, weil er im Zusammenspiel mit der Technik das macht, was sein soll.. interessante Motive und Momente erfassen, die es "Wert" sind, festgehalten und gezeigt zu werden.
Ab da wird dann nämlich das Auge selbst zum Werkzeug und diese Unterscheidung hinfällig. Nicht das Auge und das Werkzeug (technisch), sondern das Auge als Werkzeug macht das Bild mit dem Werkzeug Kamera.
Mensch und Kamera als Teile eines Werkzeugkastens mit dem Bilder gemacht werden... kein Gegensatz.
Ich komme da langsam wieder hin, mich von dem ganzen Kram zu befreien.
LG
Henry