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Rodenstock XR-Heligon 68mm (modifiziert)
So, jetzt wird es mal wieder bizarr: Nicht nur dass ich wieder ein seltsames Objektiv aus einem alten Röntgenapparat vorstelle, sondern für einen Großteil der Bilder habe ich auch noch daran herumgeschraubt und das Linsensystem modifiziert. Falls das den Rahmen dieses Unterforums sprengen sollte ("Testbericht" kann man das eigentlich nicht mehr nennen) darf der Thread auch gerne in die Plauderecke verschoben werden...
Das Rodenstock XR-Heligon 68mm scheint nicht übermäßig selten und gefragt zu sein. Ich habe innerhalb von relativ kurzer Zeit gleich mehrere davon für recht moderate Preise in der Bucht auftreiben können. Das mag auch daran liegen, dass es sich einer konventionellen Adaptierung beharrlich widersetzt und nicht einmal eine Blendenangabe hat. Anhand der Eintrittspupille von ca. 64mm beträgt die Blende rechnerisch 1,06 also gerundet 1,1. Das Objektiv ist mir bisher in zwei grundsätzlich verschiedenen äußeren Erscheinungsformen begegnet, die sich aber im optischen Aufbau nicht unterscheiden:
Anhang 83514
An die Sony A7s (KB-Sensor) habe ich es nur mit erheblichem Abschleifen der rückwärtigen Linsenfassung adaptieren können. Eine Fokussierung ist mir bisher nicht gelungen, aber mit einer Drehbank wäre das vielleicht vorstellbar. Insofern habe ich bisher nur zwei Varianten als Fixfokus-Objektive für die Nahdistanz umbauen können. Immerhin wird der KB-Sensor ziemlich komplett ausgeleuchtet. Die folgenden Bilder sind unbeschnitten:
Anhang 83515
Anhang 83516
Anhang 83517
Wie nicht anders zu erwarten bei einem 1.1/68 eine ziemliche Bokehschleuder und wie bei fast allen Röntgenobjektiven, die ich bisher ausprobiert habe, viel Coma und ein Schleier über allen Kontrastkanten. Allerdings nicht so eine völlig abgefahrene Abbildungscharakteristik wie das Meopta Stigmar 1.1/75. So weit so gut.
Nun finde ich es immer schade wenn man solche Objektive nur im Nahbereich nutzen kann, wo dann alles in Unschärfe verschwimmt. Viel interessanter finde ich es, wenn man auf etwas mehr Distanz noch Portraits oder besser Halbportraits freistellen kann. Aber näher an den Sensor heran habe ich das Objektiv nicht bringen können, ohne mit den Innereien der A7s in Konflikt zu kommen. Also habe ich angefangen, ein wenig mit dem Linsensystem herumzuspielen, da das Objektiv sowohl von vorn als auch von hinten relativ unproblematisch zugänglich ist. Dabei bin ich auf eine Variante gestoßen, die mir persönlich viel Spaß macht, auch wenn das mit konventioneller Fotografie nichts mehr zu tun hat. Die Brennweite hat sich dadurch auf ca. 60mm verkürzt und bei gleichbleibender Eintrittspupille entsprechend die Blende auf ca. 0,9 verändert. Scharf ist dafür nur noch ein kleiner Bereich in der Mitte des Bildfeldes während alles andere auf sehr charakteristische und kuriose Weise unscharf wird. Und insgesamt komme ich auf diese Weise bei Bedarf auf einen deutlich größeren Bildausschnitt. Aber schaut es euch selbst an:
Anhang 83518
Anhang 83519
Anhang 83520
Anhang 83521
Ganz bizarr wird es wenn viele unruhige Strukturen im Hintergrund sind. Licht, das durch Laub fällt, etc.:
Anhang 83522
Anhang 83523
Mal schauen was ich in nächster Zeit noch alles an kuriosen Ergebnissen aus diesem Glasklotz herausholen kann. Im Moment ist das jedenfalls eins meiner Lieblingsspielzeuge :autsch:
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Zitat:
Zitat von
eos
.... schon geil :clapping
Auf der Suche nach dem heiligen Objektiv-Gral .....
Keine Ahnung ob du den je finden wirst Helge, aber deinen Weg begleiten zu dürfen, macht jede Menge Spaß:lol:.
Oh den habe ich längst gefunden. Besitze sogar zwei von diesen Objektiven - die sitzen links und rechts meiner Nase und was die auf meine interne Festplatte abspeichern, ist mit keinem Glasklotz der Welt zu erreichen
:lol:
Zitat:
Zitat von
eos
Das Bild des Esels finde ich klasse....
Ganz lieben Gruß aus Berlin und ich bin gespannt auf weitere Bilder.
Esel kann ich noch einige bieten. Der hier z.B sagt: Ätsch!
:spitze:
Anhang 83541
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Halbportraits vor einem Hintergrund aus sonnenbeschienenem Laub o.ä. machen richtig Spaß mit diesem Objektiv, oder besser gesagt "Subjektiv".
Anhang 83697
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Von allen Objektiven, die ich habe, ist dieses nach allen gängigen Maßstäben das unbrauchbarste. Es ist fast unmöglich, damit etwas scharf abzubilden. Man muss nicht nur ohne Fokussierung die minimale Szhärfeebene bei Blende < 1.0 treffen sondern auch noch das eigentliche Motiv ganz exakt mittig positionieren. Es gilt also, beim Fotografieren jegliche Prinzipien der Bildgestaltung über Bord zu werfen und ggf. nachträglich über Beschneiden des Bildes eine interessantere Komposition zu erzeugen. Und genau wegen dieser Herausforderungen hatte ich in den letzten Wochen fast nur noch dieses Objektiv vor der Kamera. Es zwingt zu voller Konzentration und wenn man dann ausnahmsweise ein brauchbares Bild produziert, ist die Freude umso größer.
Fackelträger
Anhang 84768
Flüssiges Silber
Anhang 84769
Dschungel
Anhang 84770
Mondschein
Anhang 84771
Damals...
Anhang 84772
Drei Charakterschafe
Anhang 84773
Anhang 84774
Anhang 84775