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Thema: Minolta X-700: LED- und Auslöseproblem, Kondensator- und IC-Positionen

  1. #11
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    Das mit dem In-Circuit Messen funktioniert. Wenn das Gerät dennoch keinen Wert ermitteln kann, zeigt es das an und man kann immer noch den Elko einseitig auslöten. Sehr praktisch. Das Schlaue ist, man kann bei einem Defekt eine Theorie entwickeln (geht nicht, weil Elko x defekt) und dann mit dem kleinen Kasten ganz fix testen. Einzig etwas doof, dass man keine Prüfspitzen hat, sondern nur Krokodilklemmen. Aber man bekommt ESR und Kapazität direkt heraus.

    Ich habe mal die alten Elkos vermessen, die ich beim Reparieren im Laufe der letzten Jahre getauscht habe (Musikelektronik). Die Messung habe ich mit dem ESR Messgerät PEAK ATLAS ESR+ ESR70 ausgeführt.
    Die Messdaten sind angehängt.

    Ergebnisse:
    Die Ist-Kapazität ist i.d.R. höher, als die Soll-Kapazität und verlässt bei einigen Exemplaren den +/- 20% Bereich nach oben.
    Bei 4 Exemplaren weicht der ESR nach oben deutlich ab, diese Elkos sind wahrscheinlich defekt, im Sinne, dass die Schaltung nicht mehr das tut, was sie soll.

    Somit ist bei ca. 8% der Elko defekt.

    Alles normale bedrahtete Elkos.

    Die SMD Elkos, die ich gemessen hatte, waren alle defekt, aber die sind auch von der Platine gezerrt worden und z.B. beim Sega Game Gear ist das ein bekanntes Problem.

    Elkos.xls

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Bessamatic :


  3. #12
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    Einzig etwas doof, dass man keine Prüfspitzen hat, sondern nur Krokodilklemmen.
    Dafür habe ich seit zwanzig Jahren eine Schachtel mit Stecknadeln (ohne Glasköpfe) greifbar.
    Eine Stecknadel mit der Krokodilklemme fassen und mit ihrer Spitze an das Prüfobjekt ran!
    Gruß, Michael

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  5. #13
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Ich hab mir das Service Manual durchgesehen und folgende Kondensatoren ausgemacht, die für das Problem - LEDs verlöschen bei Auslöserdruck, Verschluss löst nicht aus - mutmaßlich infrage kommen:

    • C8: 150 uF/3.15 V (Tantal) - Aperture magnet control
    • C9: 100 uF/3,15 V (Elko) - Mirror magnet control
    • C10: 150 uF/3V (Tantal) bzw. 220 uF/4 V (Elko) - Release magnet control

    Also C8 und C9 im Oberdeck unter dem Override und C10 im Kameraboden.

    Bei C10 hängt es offenkundig von der Version der Platine ab. Tantal wurde meines Wissens nach in den früheren Serien verbaut.

    Das mir vorliegende Service Manual gibt den Wert für C10 als Tantalversion an.

    Name:  D.jpg
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    Die Lieferung von Reichelt ist angekommen.

    Ein komplettes Set für die X-700 in mehrfacher Ausführung.

    Die 16-Volt-Version des Tantalkondensators mit 150 uF ist deutlich größer als die originale (blau). Aber es geht sich knapp aus im Oberdeck der X-700.

    Hoffentlich passt auch der 100-uF-Elko rein, den ich ebenfalls nur als höher belastbare Version gefunden hatte.

    Demnächst hier
    Gruß,

    Andreas

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  7. #14
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    Standard Drei Kondensatoren getauscht - kein Erfolg

    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Eine weitere defekte X-700:

    • LEDs im Sucher leuchten bei Antippen des Auslösers auf
    • Verschluss löst bei Durchdrücken des Auslösers nicht aus, LEDs verlöschen
    • LEDs können danach wider „angetippt“ werden
    • OFF/ON Hauptschalter ist dafür nicht erforderlich

    In Beitrag

    „Minolta X-700: Elektronikfehler > Ersatzteilekiste“

    https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=26688

    vermute ich für Probleme dieser Art die verbauten Elkos (E) und Tantalkondensatoren (T) ...

    Heute habe ich die beiden Kondensatoren im Oberdeck der X-700 (C8 und C9) und den Elko unter der Bodenplatte (C10) ausgetauscht.

    • Damit blieben die LEDs im Sucher nun auch nach dem Durchdrücken des Auslösers an.
    • Aber die Kamera löste dennoch nicht aus.
    • Immerhin reagierte der Elektromagnet unter dem Spiegelkasten und öffnete auf Auslöserdruck. Zu beobachten bei abgenommener Bodenabdeckung und ausgebauter Platte mit Batteriefach.
    • Ich versuchte, die Kamera über die Mechanik im Kameraboden auszulösen, was nicht gelang.
    • Das Service Manual nennt für dieses Problem verschiedene Ursachen, aber keine davon erschien mir plausibel bzw. wäre damit weiterer Demontageaufwand nötig, den ich vermeiden wollte.

    Meine Vermutung ist, dass der Verschluss/Spiegel im aufgezogenen Zustand blockiert ist.

    Um da weiter zu forschen, müsste ich die Kamera demontieren und mich mit der Verschluss- und Spiegelmechanik eingehend beschäftigen.

    Das wäre ein eigenes - interessantes - Projekt, aber möchte ich die nächste Zeit nicht machen. Daher heute "for parts".


    Aber, wie immer, war der Raid nicht umsonst.

    Es konnten wieder neue Techniken ausprobiert und Einsichten gewonnen werden.

    Hier einige Bilder dazu mit Anmerkungen - vielleicht hilft es jemandem bei seiner Arbeit weiter


    Name:  IMG_2023-09-26-142102.jpg
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    Die Ersatzkondensatoren - gleiche Kapazität wie die originalen aber mit höherer Nennspannung - sind größer als von Minolta verbaut.

    Aber es geht sich mit dem Platz "unter der Haube" gerade noch aus.

    Hier Probeliegen der beiden in einer aufgegebenen X-700.


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    Um an die Position der beiden Kondensatoren heranzukommen, habe ich diese Kabel abgelötet und die beiden Schrauben gelöst.


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    Meine Zugvorrichtung zum Fixieren der flexiblen Platine ;-)


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    Jetzt kann auf der Platine gelötet werden.


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    Die dritte Hand im Einsatz.


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    Das Ende eines langen Dienstes.

    Die Kapazitätsmessung mit dem Multimeter zeigte keinen Kapazitätsverlust.

    Aber ich werde die beiden auch mit dem - eben eingetroffenen - ESR-Messgerät checken.


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    Um die neuen Elkos testen zu können - und mir das finale Einpassen zu diesem Zeitpunkt zu ersparen - löte ich sie provisorisch an ...


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    ... und verbinde die Platine wieder mit den zugehörigen Kabeln.

    Jetzt kann die X-700 mit eingestecktem Auslöser aktiviert werden.


    Name:  IMG_2023-09-26-142333.jpg
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    Um die Mechanik unter der Platte mit der Batteriekammer betrachten zu können, löte ich sie ab und verbinde sie wieder mit Verlängerung.

    Eine Art externe Stromversorgung also ;-)


    Zum Auswechseln von Kondensator C10 im Kameraboden habe ich keine Bilder gemacht, der Vorgang ist hier und auch im Web mehrfach dokumentiert.



    Fazit

    • Das Auswechseln der drei Kondensatoren, die für die Elektromagnete zuständig sind, ist etwas Arbeit, aber gut machbar.
    • Wenn die X-700 auch nach dem Kondensatortausch nicht auslöst, könnte ein mechanisches Problem die Ursache sein.
    • Um hier weiterzukommen, müssten Spiegel- und Verschlussmechanik freigelegt werden. Das ist auch bei dieser Kamera einiger Aufwand und wäre ein eigenes Thema/Projekt.
    Geändert von Ando (26.09.2023 um 19:13 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  9. #15
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    Standard

    Jetzt möchte ich es doch wissen, es gibt hier ja nichts mehr zu verlieren.

    Gene Pate, learncamerarepair.com, hat ein Tutorial zu einem CLA für die X-700 geschrieben.

    Ich werde morgen sehen, wie weit ich damit beim Zerlegen komme.

    Wenn es tatsächlich ein mechanischer Fehler ist, sollte er an Verschluss- und Spiegelwerk nachvollziehen zu sein.

    Ich fürchte dabei nur die, zu erwartende, Lötarbeit an den Kabeln. Das erfordert Dokumentation.

    Was minimal herauskommen kann, ist eine Sektion.

    Und die bringt auch weiter
    Gruß,

    Andreas

  10. #16
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    Gruß,

    Andreas

  11. #17
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    Standard Ein letzter Anlauf - ein halber Erfolg ;-)

    Da ich im Minolta Service Manual keine weitere Anleitung für die Lösung dieses Problems fand, habe ich den Troubleshooting Guide von C & C Associates zur X-700 konsultiert.

    Und hier wurde ich fündig:


    Name:  IMG_2023-09-27-131912.jpg
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    Die Kamera löste nun gemäß Anweisung 1 im Guide aus, wenn ich über mein Labornetzgerät 2 Volt auf Kameramasse setzte und ein Kabel auf der Platine (grün) mit dem Minusanschluss des Gerätes verband.

    Also doch kein mechanisches Problem!


    Name:  IMG_2023-09-27-132000.jpg
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    Weiter ging es mit Anweisung 2:

    Batterien einlegen, Verschluss aufziehen und Pin 11 von IC5 auf Masse setzen.

    Da der Verschluss dadurch nicht auslöste, ging es zu Anweisung 3:


    Name:  IMG_2023-09-27-131940.jpg
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    Verbindungen zwischen Kondensator C9 und IC5 prüfen.


    Das tat ich eingehend mit der Lupenbrille und fand bei C8 eine Überbrückung von zwei Leiterbahnen durch zu viel Lötzinn.

    Das behob ich, fand aber sonst keine weiteren Auffälligkeiten.

    Ein Test mit wiederhergestellten Kabelverbindungen verlief negativ. Keine Auslösung.

    Blieb mir also nur mehr, zu versuchen, IC5 auszutauschen.


    Name:  IMG_2023-09-27-132026.jpg
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    Name:  IMG_2023-09-27-132038.jpg
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    Aus meiner Ausschlacht-X-700 lötete ich den IC aus.


    Allerdings heizte ich beim Ablöten in der Reparaturkamera zwei Leiterbahnenstücke auf der Platine ab.


    Name:  IMG_2023-09-27-135132.jpg
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    Ich konnte das flicken, aber der IC saß nun durch die Überbrückungen nicht mehr plan auf.

    Damit Game over ;-)



    Fazit

    • Es braucht Troubleshooting-Anweisungen bei solchen hochintegrierten Kameras, um eine Chance zu haben, Fehler tiefer in der Schaltung zu finden.
    • Die Manuals dazu von C & C Associates sind Gold wert - und ebenso selten ;-)
    • Hier stieß ich mit dem Lötkolben an meine Grenzen.
    • Aber wieder weitere Erfahrungen gesammelt, und ein oder zwei X-700 warten noch auf ihren Tag am Küchentisch
    Geändert von Ando (27.09.2023 um 18:23 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  12. #18
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Allerdings heizte ich beim Ablöten in der Reparaturkamera zwei Leiterbahnenstücke auf der Platine ab.

    Ich konnte das flicken, aber der IC saß nun durch die Überbrückungen nicht mehr plan auf.

    Damit Game over ;-)
    Wieso? Ob der IC plan sitzt oder nicht, ist doch egal - es müssen nur alle Füßchen mit den Leiterbahnen verlötet sein.
    Gruß, Michael

  13. #19
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Wieso? Ob der IC plan sitzt oder nicht, ist doch egal - es müssen nur alle Füßchen mit den Leiterbahnen verlötet sein.
    Genau - und das geht sich nicht aus.

    Ich hab noch mit dem Dremel nachgearbeitet, aber das war dann noch immer zu hoch.
    Gruß,

    Andreas

  14. #20
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    Es holt mich also das Thema „SMD-Löten“ wieder ein.

    Mit der Lötspitze komme ich an ICs nicht weiter, das wird nichts.

    Ich werde mir ansehen, ob mir Heißluft hilft auf der flexiblen Platine bzw. an verwinkelten Arbeitsstellen.

    Der Einstieg erfolgt mit dem Dremel Versatip, um einmal einen Eindruck zu bekommen, wie sich das anlässt.

    Ob ich dann an der X-700 die ICs mit 64 Pins sicher raus- und reinkriege?

    Na ja, aber wenn ich hier punkten möchte, komme ich nicht drumherum, mich damit zu beschäftigen ;-)
    Gruß,

    Andreas

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