Hallo zusammen,
ich bin seit einigen Jahren Besitzer eines der raren MF Superzooms von Nikon, nämlich dem ED 180 - 600mm mit einer durchgängigen Lichtstärke von 8.
Mein Objektiv ist die bis zuletzt gebaute AIS Version, mit breitem Blendenring ganz hinten.
Heute war leider ein sehr durchwachsenes Wetter, aber ich wollte dennoch ein paar Fotos einstellen, die über die Qualität dieses Zooms Auskunft geben.
Es ist mit seinen 3 1/2 Kilos ein reines Stativobjektiv. Sportaufnahmen kann man vergessen.
Was man aber an optischer Qualität bekommt, läßt die neugerechneten Tamrons und Sigmas einfach nur alt aussehen. Dennoch greife ich auch für Alltagsaufnahmen zu einem Objektiv eines der eben genannten Hersteller, weil hier ganz einfach die Schnappschußtauglichkeit gegeben ist.
Das Nikkor verlangt sorgfältige Vorbereitung: Stativ aufstellen, Zoom darauf montieren, ausrichten, scharfstellen, Blende einstellen...
Hier nun mein Eindruck der Optik (getestet an der A7):
CA`s: bis 300mm nicht existent, darüber nur sichtbar, wenn man in Lightroom die Dynamikkurve nach oben zieht.
Schärfe: Bei jeder Brennweite scharf über das ganze (vollformatige) Bildfeld, bis in die Ecken
Kontrast: siehe Schärfe
Vignettierung: gering
Streulicht: grauenhaft
Verzeichnung: bei 180mm ganz gering kissenförmig (ich würde sagen < 1%) ab 300mm nicht mehr erkennbar
Mit dem TC 300/301 harmoniert das Objektiv außerordentlich gut und man bekommt ein 360 - 1200mm (ohne sein Reihenhäuschen verkaufen zu müßen).
Zu den Fotos: Krähe im Baum: 600mm f8, Krähe im Baum etwas größer: 1200mm (mit TC-300) f16, Ast vom Weihnachtsbaum; 600mm f8 bei 2,5m Entfernung.
Fazit: das ist eines der ganz grossen Objektive, die Nikon nicht gebaut hat, weil man sie unbedingt braucht, sondern weil sie es können!
LG Christian