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Thema: Rodenstock Rotelar 135/4

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Standard Rodenstock Rotelar 135/4

    Heute stelle ich eich das Rodenstock Rotelar 135/4 vor, das letzte der drei 135er für das DKL-Bajonett. (Die beiden anderen sind das Schneider-Kreuznach Retina Tele Xenar 135/4 und das Voigtländer Super Dynarex 135/4.)

    Name:  DSE_7163.jpg
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Größe:  208,0 KB

    Es handelt bei dem Exemplar um ein Objektiv für das ältere DKL-Bajonett für die Voigtländer Vitessa T und Braun Colorette, bei dem der Blendenring noch im Objektiv war (wobei das mit älter so eine Sache ist, mein Rodenstock 85/4 mit der jüngeren Variante des DKL-Bajonetts, also Blendenring in der Kamera bzw. heute im Adapter, für die Retina ist der Seriennummer nach vor diesem 135er gebaut worden, es gab die Bajonette durchaus zeitgleich). Das Rotelar 135/4 gibt es für beide Varianten des DKL-Bajonetts, und ich nehme an, dass sie optisch gleich sind.

    Lichtstärke f/4
    Fünf Blendenlamellen
    Mechanisch bewegliche Schärfentiefenskala
    4m Naheinstellgrenze
    Blendenring von f/4 bis f/22 kontinuierlich (rastet nicht ein), die Beschriftung der Blendenwerte unten(!), oben stehen Zahlen, die am Belichtungsmesser abgelesen werden.
    58mm Filter (läuft bei Kodak als 60mm; meine 58mm-Nahlinse passt aber perfekt)

    Was mir gut gefällt:
    + Gut ausgewogen an der Spiegelreflex
    + Gut und solide verarbeitet
    + Sehr schönes Bokeh und Schärfenübergänge, "3D-Pop", sehr gut für Porträts
    + Resistent gegen Gegenlicht
    + Bewegliche Schärfentiefenskala

    Was weniger gut ist:
    - Sehr starke farbige Aberrationen am Rand bei allen Blenden
    - 4m Meter Naheinstellgrenze

    Zur Abbildungsleitung siehe nächster Beitrag. Vorweg: es ist ein reines Porträtobjektiv. An die gleichmäßigen Leistungen des kleinen Bruders (oder Schwester? welches Geschlecht haben denn jetzt Objektive?) Rotelar 85/4 kommt es nicht heran.

    Eine Sonnenblende dafür besitze ich nicht. Ein Test mit der Sonnenblende des Nikkor 135/3,5 lässt annehmen, dass eine Sonnenblende nicht nötig ist; mit Sonnenblende gab es keine Verbesserungen der Bilder.

    Die 4m Naheinstellgrenze sind gerade deshalb lästig, weil es von der Abbildungscharakteristik klar ein Porträtobjektiv ist. Früher gab es dazu die TI und TII 60 Nahlinsen, die besitze ich aber nicht.

    Name:  DSE_7162.jpg
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    Hier mit Adapter für Nikon.

    Name:  DSE_71677168.jpg
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    Von der Seite und von vorne, sowie der Adapter. Adapter für das ältere DKL-Bajonett sind selten und teuer (obwohl sie eigentlich billiger sein müssten als die für das jüngere DKL-Bajonett, da kein Blendenring benötigt wird). Da ich für den Adapter nicht den dreifachen Preis des Objektivs hinlegen wollte, habe ich einen Adapter für das jüngere DKL-Bajonett mit Blendenring der Marke Wer-billig-kauft-kauft-zweimal zerlegt und durchgesägt. Funktioniert.

    Name:  DSE_7173.jpg
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    Hier ein Gruppenbild, um die Größenverhältnisse zu zeigen. Hinten das Tamron 70-200/2,8 VC, vorne von links nach rechts das Nikkor-Q Auto 135/3,5, das Voigtländer Super Dynarex 135/4, dieses Rodenstock Rotelar 135/4 und das Rodenstock Retina Rotelar 85/4. Vom Gewicht her ist das Tamron mit Abstand das schwerste, dann kommt das Nikkor, dann Rotelar 135/4, das Voigtländer ist nochmals leichter, und am leichtesten natürlich das Rotelar 85/4.
    Im nächsten Urlaub werden übrigens das Tamron mitkommen für Aktionfotos der Kinder und das Voigtländer, da es das leichteste und universellste meiner 135er ist.

    (Die Bilder habe ich mit Ausnahme des letzten mit dem Rotelar 85/4 und NI-Nahlinse aufgenommen. Die Qualität hat mich erstaunt, auf dem Niveau eines Makro-Objektivs.)

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Anthracite :


  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    So, jetzt gibt es Bilder.

    1. Landschaftsaufnahmen.

    Name:  DSE_7023.jpg
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    Das lässt schon in der Forenauflösung erahnen, dass die Leistung am Rand mangelhaft ist.

    Name:  DSE_7036.jpg
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    Name:  DSE_7036-Ausschnitt.jpg
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    Hier ein 1:1-Ausschnitt am Rand vom vorangegangenen Bild.
    Das Zentrum ist zwar bei allen Blenden einwandfrei, aber die starken Aberrationen am Rand verschwinden auch durch Abblenden nicht.
    Damit ist das Objektiv für ernsthafte Landschaftsfotografie unbrauchbar.

    Nach dem Ergebnis dachte ich schon, für welchen Schrott habe ich da mein Geld ausgegeben. Zum Glück habe ich das Objektiv dann doch noch mal für Porträts mitgenommen.

    2. Porträtaufnahmen.

    Und da habe ich ziemlich das beste gesehen, was mir bei der Brennweite bisher an meiner Kamera begegnet ist (von der Objektivleistung her). Sehr schönes Bokeh, auch in kritischen Situationen (Wald) in Ordnung, tolle Schärfeübergänge. Es ist hierfür besser als das Voigtländer Super Dynarex und das Tamron 70-200 bei 135mm, und deutlich besser als das Nikkor-Q 135/3,5 (welches dafür ideal für Landschaften ist).

    Name:  DSE_7120.jpg
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    Name:  DSE_7134.jpg
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    Auch im Wald ist das Bokeh unproblematisch.

    Name:  DSE_7141.jpg
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    Der Rodenstock-3D-Pop.
    (Zeiss wirbt gerne mit dem 3D-Pop. Der kommt zustande durch geeignet gestaffelte Bildteile im Hintergrund, einer passenden Blende und einem passenden Schärfeverlauf. Auf letzteres hat die Objektivkonstruktion Einfluss, deswegen tritt er bei manchen Objektiven besser hervor als bei anderen.)

    Name:  DSE_7148.jpg
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    Name:  DSE_7151.jpg
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Größe:  235,3 KB

    Fazit: Wunderbar für porträts. Aber die Naheinstellgrenze (die durch die Konstruktion mit dem Zentralverschluss in der Kamera bedingt ist) stört. Ich sollte mir wohl doch noch mal die TI- und TII-Linsen besorgen.

    3. Makro

    Hier mit einer Helipan-Nahlinse mit 4 Dioptrien:

    Name:  DSE_7015.jpg
Hits: 1776
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    Hübsch anzusehen. Aber nur in der Forenauflösung, weiter hineinzoomen sollte man nicht.Die Nahlinse ist wohl reichlich stark. Aber deutlich besser als das Voigtländer Super Dynarex mit der gleich starken Focar D Nahlinse.

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  5. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von ulganapi
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    @Anthracite

    aufgrund Deiner Aussage zum Rotelar 4/135 für die Vitessa habe ich mal mein Retina-Rotelar zur Retina Reflex III ausprobiert, das ich bislang noch nie an einer Kamera hatte,
    war ein Beifang und ich tendiere halt mehr zu Schneider.

    Die Fotos habe ich mit der A7 mit M42-Helicoid mit M42-DKL Adapter gemacht.

    Name:  K1024_DSC03642.JPG
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    nun die Fotos

    Name:  K1024_DSC03576 (1).JPG
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    Name:  K1024_DSC03577 (1).JPG
Hits: 1729
Größe:  247,3 KB

    alle natürlich bei voller Blende, was man eigentlich bei diesen alten "Schätzen" nicht machen sollte, sicher es hat Aberrationen am Rand, aber nicht besonders stark und der
    Schärfeabfall am Rand ist nicht so stark für derartige Objektive, zumindest bei meinem Exemplar.

    Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß das Vitessa Exemplar solche Defizite haben muß bzw. daß die Unterschiede so groß sind.

    VG

    Dieter
    Fotografiere meistens digital - hauptsächlich mit Objektiven der 50er bis 70er Jahre https://www.zonerama.com/Gastfresser/300955
    falls doch analog, dann Kleinbild mit Minolta AF, Mittelformat mit Bronica 6x7 und 4,5x6

  6. 2 Benutzer sagen "Danke", ulganapi :


  7. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Du hast deine Aufnahmen auf kürzere Entfernung gemacht. Bei den ganzen Porträtaufnahmen habe ich auch am Rand nichts mehr zu meckern. Da ist alles in Ordnung. Die sehr schwachen Ränder treten hauptsächlich bei Entfernung = Unendlich auf, und machen sich dann deutlich bemerkbar, wenn kontrastreiche Motivteile am Rand sind. Und es kann natürlich sein, dass mein Exemplar sich da anders verhält als deines.

    Mir ist es letztlich lieber, wenn ein altes Objektiv eine Sache richtig gut kann und anderes gar nicht, als wenn beides mittelmäßig ist. Und Porträts kann das Rotelar richtig gut. Ich habe heute wieder welche gemacht. Für Landschaften werde ich ein anderes Objektiv nehmen.

  8. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Die Tage durfte das Rodenstock Rotelar mal wieder mit. Für Porträts ist es topp (von der Naheinstellgrenze mal abgesehen).

    Die Bilder sind beschnitten, das erste leicht, die beiden anderen deutlich. Blende war etwa f/13.

    Name:  DSE_7463.jpg
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    Name:  DSE_7475.jpg
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    Name:  DSE_7477.jpg
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  10. #6
    Ist oft mit dabei Avatar von mhiller
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Die Tage durfte das Rodenstock Rotelar mal wieder mit. Für Porträts ist es topp (von der Naheinstellgrenze mal abgesehen).

    Die Bilder sind beschnitten, das erste leicht, die beiden anderen deutlich. Blende war etwa f/13.
    Scharfe Bilder! Nur was hat die Dame da um den Hals? Ich kann es nicht erkennen! Sowas wie extrudierte Zuckerwatte?

    Michael

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