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Thema: Ist Analog mittlerweile ersetzbar?

  1. #1
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    Beitrag Ist Analog mittlerweile ersetzbar?

    Grüßt Euch,

    ich packe meine Frage mal in die Plauderecke, da sie ja recht allgemein ist. Ich zermartere mir zwischendurch immer mal wieder den Kopf, ob man die vielen Nachteile anologer Fotografie wirklich noch in Kauf nehmen sollte, nur um das Quäntchen an "Look" herauszuholen, daß diese Aufnahme nicht steril, glatt, perfekt, tadellos, also gewohnt digital wirken läßt. Mir graut allerdings bei dem Gedanken schon ein Wenig vor der Dunkelkammer, oder dem Warten auf die Entwicklung der Negative, bzw. dem Einscannen derselben, um sie im Netz zeigen zu können.
    Nun sind ja Mittelformatkameras mit Digitalrückwand,(zumindest für mich), quasi unerschwinglich. Auch für eine "24x36-Vollformat-Digitalkamera" hat nicht jeder das Geld. Also behelfen wir uns mit unseren APS-C-Sensoren und Objektiven mit Offenblende und f1.2-1.7 eine geringe Tiefenschärfe "hinzubiegen", die einer Mittelformatkamera vielleicht näher kommt. Die optischen Verhältnisse von Analogbildgrößen,(24x36 bis hin zu 6x9) lassen sich also durchaus "faken". Eine höherer Kontrastumfang der analogen Filmmaterialien läßt sich ja mittlerweile durch RAW-Bilder, oder Belichtungsreihen, oder HDR auch annähernd darstellen. Bleibt also noch der ganz leicht "schmutzige" Bildeindruck durch die Emulsion, der eine eigentümliche Atmosphäre erzeugt, wie sie Digitalbilder zunächst mal nicht vermitteln können.
    Dennoch muß ich sagen, (ich stamme noch aus dem Analogzeitalter), daß die "digitale Dunkelkammer" ein Segen ist, finde ich. Niemand ist gezwungen mit irgendwelchen Gelb-, Orange, Grünfiltern herumzuhampeln bei der SW-Fotografie. Keine unterschiedlichen Filmsorten mehr, usw.. Nach erfolgter Aufnahme ist eigentlich absolut Alles offen: Ich kann die Aufnahme farbig belassen, oder mich dazu entscheiden, ein SW-Bild daraus zu machen. Selbst das Korn, wenn gewünscht, läßt sich mittlerweile am PC erzeugen, oder Originalkörnung darüberlegen, z.B. hier http://www.prime-junta.net/pont/How_...bw-actions.atn . Der Link stammt von dieser tollen Seite: http://www.prime-junta.net/pont/How_...and_White.html

    Es stellt sich mir also wirklich die Frage: Was soll mir Analog noch bringen, was ich mit Digital nicht genauso erreichen könnte? (Die "Entschleunigung" durch analoge Kameras lasse ich dabei mal außen vor). Ist Analog mittlerweile nicht doch 1:1 ersetzbar? Was meint Ihr dazu?

    Gruß,

    Kalle

  2. #2
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Effektiv betrachtet ja.
    "Analog" ist noch was für's Gemüt, für die nostalgischen Gefühle.

    Meines Erachtens kann man alles auch digital erreichen, vor allem per EBV.
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
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  3. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Klar ist analog ersetzbar und schon lange "abgeschrieben".. davon zeugen letztlich auch solche Insolvenzen wie Kodak und das fast vollständige verschwinden von Filmmaterial.. Nur noch wenige Anbieter können überhaupt noch liefern.

    Auch wenn es hier im Forum viel um Altglas geht, alte analoge Kameras gezeigt werden, so ist klar... es handelt sich um eine Nische und jeder hier fotografiert teilweise mit mehreren Digitalkameras.

    Die analoge Fotografie ist, genau wie die Beschäftigung mit dem Altglas, eine reine "Spaß an der Freud"- Geschichte geworden und für viele junge Leute, die noch nie ein Fotolabor von innen gesehen haben, eine faszinierende Angelegenheit, sich mit den alten Dingen die ja die Grundlage der heutigen Techniken bilden, zu beschäftigen.

    Aber wiedersprechen muss ich dort, wo es um den Spaß geht.. wenn ich an die eigene DuKa Zeit zurückdenke, so tue ich das mit einem weinenden und einem lachenden Auge.

    Lachen kommt, weil es heute so ungleich einfacher ist, mit der Nachbearbeitung von Bildern zu hantieren.. Computer angeworfen und tausend Dinge probiert.. das führt mittlerweile schon dahin, dass die Fotografen eigentlich mehr EBV Künstler werden, statt noch gescheit zu fotografieren. Jedes unbrauchbare und langweilige Bild wird mittels EBV oder technischem Kameraschnickschnack zu einem ansehnlichen Bild "aufgepeppt"..

    Weinend ist es in mir, wenn ich versonnen an die fast schon medititativ zu nennenden Tätigkeiten in der DUKA zurückdenke.. Der umsichtige Umgang mit den Fotopapieren (war ja teuer der Kram).. Probestreifen für die Belichtungszeit.. und dann die langsame Entstehung des Bildes im Entwicklerbad.. genial.

    Heute = Speicherkarte angedockt.. Tee getrunken und die Maus über das Tablett gejagt, tausend Optionen angeklickt und dann kommt da schon was bei raus.

    Die DUKA Tage fand ich viel aufregender und spannender, als das Mausgeschiebe in heutigen Tagen.


    Gleichwohl ist in der heutigen, schnell-lebigen Zeit eine Rückkehr in die Dunkelkammer keine Option mehr. Dafür braucht man Zeit und Muße..

    Es spricht insofern alles für die heutige Technik, aber auch die alten Technik hat nach meiner Ansicht ihre Berechtigung.. denn es war und ist ein faszinierendes Medium, das auch heute für engagierte Fotografen seinen Reiz noch lange nicht verloren hat.. und wer die Zeit aufbringen kann und will, hat sicher eine Menge Spaß in seinem geliebten Hobby, zumal früher unerschwingliche Kameras heute zu absoluten Schnäppchenpreisen über die virtuelle "Ladentheke" gehen.. so werden Mittelformat und Großformate endlich erschwinglich.
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  4. #4
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    Gut, das auch mal aus der Profi-Liga zu hören. Danke für die ehrlichen Einschätzungen.

    Mir geht es auch garnicht so sehr um diversesten "Schnickschnack" der ja problemlos machbar ist. Sondern vielleicht einfach um das beruhigende Gefühl (bei Digital), jederzeit sagen zu können "Mensch, mit diesem Schnappschuß versuche ich mal einen Kodachrome-Farbdia-Look 1:1 zu vermitteln", oder mit jenem Schnappschuß, einfach, weil es vielleicht passen würde, einen 6x6 SW-Abzug zu simulieren.
    Mich persönlich faszinieren immer wieder ältere Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Ich sitze dann davor und versuche zu ergründen: Was genau macht jetzt eigentlich diesen Look aus, der einem sofort, auf den ersten Blick vermittelt, daß es sich hier um ein Analog-Foto einer bestimmten Zeit handelt. * Da sind Kratzer, o.k., da sind feinste Staubpartikel beim Vergrößern mit abgebildet worden, da sind Helligkeitsschwankungen und z.T. auch mal ausgeblichene Partien,(je nach Alter natürlich). Da versuche ich so ein Bißchen diesen Flair der Filmemulsionen hervorzukitzeln und mir selbst und auch dem Betrachter zu vermitteln, das sei analog. (Zumindest stelle ich mir das so vor). Ein schönes, lobenswertes Ziel wäre es für mich persönlich, wenn der Betrachter überlegen müßte: Ist das nun analog aufgenommen worden, oder digital? (Daher fand ich übrigens auch oben genannte Webseite so interessant).
    Ich weiß momentan nicht, ob mir das jemals gelingen wird.

    *Der Rest-Verdacht bleibt natürlich, daß auch z.T. vielleicht konditionierte, erlernte Faktoren mit eine Rolle spielen. Beispiel: Ein Foto, auf dem Bismark abgebildet ist, wurde analog aufgenommen, auch, wenn es später tausendmal digitalisiert wurde. Hier würde Niemand eine Sekunde zögern zu sagen "das ist analog".

  5. #5
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    Ich denke, meine Vorredner haben schon fast alles gesagt. Fehlt nur noch ein Aspekt: Heute hält man drauf, knallt eine Serie durch -Speicherplatz ist ja genügend da und irgend etwas brauchbares wird schon dabei sein-, früher in der "teuren" analogen Zeit hat man sich schon im Voraus beim Blick durch den Sucher Gedanken über die Bildgestaltung gemacht. Beides hat etwas für sich, ich wende beide Methoden an. Das "Gedanken machen" fängt z.B. damit an, dass man das Bild im Sucher nach den Sucherkanten ausrichtet, oder einen Eckenläufer gleich so anlegt, dass die Linie auch genau aus der Ecke kommt. Oder das man direkt nach dem Fokussieren (meist im Bildzentrum) die Kamera geringfügig schwenkt, damit das Motiv auf etwa 1/3 der Bildhöhe und -breite kommt (und abdrückt, bevor der AF nachzieht!). Es erfordert allerdings auch ein wenig Disziplin...

  6. #6
    Kennt sich aus Avatar von olywep
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    Ein klares Nein!

    Genauso könnte man fragen ob ein Ford Mustang ersetzbar ist.

    lg werner

  7. #7
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    Hallo Werner, ich glaube, dass ein gaaanz klares "Jein" eher angebracht wäre. Und das wurde ja auch schon in den vorherigen Beiträgen deutlich. Denn auch der Mustang ist ja technisch (Sowohl ingenieurs- als auch verkehrstechnisch) Schnee von gestern und durch neuere und bessere Fahrzeuge ersetzbar. Aber er ist ein Liebhaberstück! Und so ist auch die analoge Fotografie "nur" eine Liebhaberei...

  8. #8
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    ... der Kopf sagt ja, das Herz sagt nein!

    Gruß Gerhard
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  9. #9
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    Gegenfrage, kann man ein Klavier durch ein Elektrisches ersetzen.
    Noch ein Gegenargument.
    F3T Noct2.JPG
    Der Klang des Motors, es gibt nichts vergleichbares.
    LG
    Gerhard

  10. #10
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    Hmmm... ich denke, es ist definitiv ein Unterschied, ob man ein Klavierkonzert von einem wahren Meister auf einem Flügel gespielt hört oder auf einem elektronischen Piano, doch der gleiche Könner wird auch mit dem elektr. Piano begeistern können.
    Zudem ist der klangliche Unterschied zwischen einem Flügel und einem elektr. Piano (auch wenn diese schon sehr gut geworden sind) größer als die Bildunterschiede zwischen Film und digital, vor allem, wenn man digital auch noch den Film simuliert - wofür es ja zahlreiche sehr gute Programme gibt.

    Es ist wohl in der Tat eher das "Gefühl" beim Fotografieren, das Filmfotografie von der digitalen unterscheidet.

    Genauso wie es sich anders anfühlt in einem Mustang, einem klassischen 911er oder einem Käfer zu sitzen als in einem modernen Toyota.
    Jeden Tag zur Arbeit oder zum Einkaufen möchte ich nicht im Mustang fahren, im Toyota schon und unbedingt brauchen wird man ein "klassisches" Auto auch nicht, es macht aber womöglich großen Spaß.
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
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