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Thema: Leica Summicron-R 2/35mm

  1. #1
    Ist oft mit dabei Avatar von uburoi
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    Standard Leica Summicron-R 2/35mm

    Hallo zusammen!

    Nachdem ich mich am Mittwoch Gelegenheit hatte, mich bei einem Spaziergang in Düsseldorf näher mit meinem neuen Summicron bekannt zu machen, will ich es heute hier vorstellen.

    Das 35er-Summicron gibt/gab es in drei Versionen:
    1. Erste Rechnung (1970-1976) > mein Exemplar
    2. Neue Rechnung, 1. Version (1976-1997) > hat Henry > hier vorgestellt
    3. Neue Rechnung, 2. Version (ab 1997)

    Mein Exemplar ist von 1973:
    -- 9 Linsen in 7 Gruppen
    -- 8 Blendenlamellen
    -- Blende 2 bis 16 in halben Stufen
    -- Naheinstellgrenze knapp 30cm
    -- Filtergewinde Serie 7
    -- Gewicht 510g

    Erfahrungsgemäß haben die neueren Rechnungen der Leica-Objektive eine bessere Abbildungsleistung (vor allem bei Offenblende), sind aber auch deutlich teurer. Da ich aber mit meinem 90er-Summicron erster Rechnung sehr zufrieden bin, wollte ich angesichts des guten Preises mit diesem 35er-Summicron den Versuch wagen.

    Das Exemplar ist zwar nicht in neuwertigem, aber sehr gutem Zustand mit nur wenig Abrieb außen. Die Linsen sind klar und sauber, auf der Frontlinse habe ich ein paar haarfeine Linien in der Vergütung entdeckt, die aber die Abbildungsleistung erwartungsgemäß nicht beeinträchtigen. Das 35er siedelt sich von der Größe her zwischen meinem 50er- und 90er-Summicron an:



    Ein unbearbeitetes Bild vom Mittwoch (wie immer an der EOS 5DII) zeigt Stärken und Schwächen des Objektivs beispielhaft (und auch, dass ich dringend mal einen Adapter erwischen muss, der auch wirklich bis unendlich scharfstellen lässt):



    Farben- und Kontrasthandling sind gut, jedoch wirkt die Szenerie etwas flauer, als ich es von meinen anderen Leicas gewohnt bin. Allerdings hatte ich an diesem Tag die Streulichtblende noch nicht, was angesichts des Wetters durchaus eine Rolle spielen mag.

    Die Schärfe ist im Zentrum schon bei Offenblende sehr gut, in den Ecken braucht das Objektiv aber bis Blende 4, um wirklich scharf zu werden. Bei Blende 5,6 -- wie hier im Beispielbild -- gibt es dann gar nichts mehr zu meckern:





    Bei hohen Kontrasten sind an den Bildrändern CA zu sehen, was mich jedoch nicht stört, da sie sich mit Lightroom mühelos herausrechnen lassen:



    Alles in allem eine wirklich gute, aber nicht exzellente Leistung bei Mittagssonne. Erhöht man indessen in der Nachbearbeitung ein wenig die Kontraste, sieht das Ergebnis tatsächlich prima aus:



    Auch wenn dem 35er-Summicron die plastische Wirkung abgeht, die mich beim neuesten Elmarit so angefixt hat, hat es ein wirklich ausgesprochen schönes Bokeh, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um ein Weitwinkel-Objektiv handelt (Blende 2,8 out of cam):



    Das Objektiv vignettiert kaum und zeigt -- auch das ist mir bei einem Weitwinkel überaus sympathisch -- nahezu keine Verzeichnung (Blende 5,6 -- nur S/W-Umwandlung, sonst out of cam):



    Fazit: Ein sehr gutes Weitwinkel-Reportage-Objektiv, dessen Streulichtblende aufgrund seiner heute ungewöhnlichen Form allerdings nicht gerade zur Unauffälligkeit beiträgt ...



    Zum Schluss eine Bemerkung bezüglich des Direktvergleichs mit dem > 35mm-Distagon, das ich in den Biete-Bereich eingestellt habe: Welches sind nun konkret die Vorzüge und Nachteile der beiden Objektive bzw. warum habe ich mich für das Summicron entschieden?

    Das Distagon ist bei Offenblende über den gesamten Bildbereich (vor allem in den Ecken) schärfer als das Summicron und zudem anscheinend (nahezu) frei von jeglicher Neigung zu Farbsäumen. Die Farben sind beim Distagon kräftiger, was ich aber nicht zwingend als Vorzug betrachte. Umgekehrt ist es etwas lichtschwächer und vignettiert stärker. Zudem ist das Bokeh zwar sehr weich, aber die Spitzlichter sind aufgrund der Blendenform etwas harscher als beim Summicron.

    Liefe es mit Blick auf die Abbildungsleistung wohl auf ein Unentschieden hinaus, gibt für mich das Handling den Ausschlag, und hier vor allem zwei Punkte:
    1. Der Stellweg des -- übrigens bei beiden schön, aber nicht zu leichtgängigen -- Fokusrings ist beim Summicron mit knapp 270° mehr als doppelt so lang wie beim Distagon. Natürlich ist ein kürzerer Stellweg praktisch, wenn es schnell gehen muss, aber dafür leidet ein wenig die Präzision bzw. man hat weniger Spiel für "Fehlfokussierung".
    2. Das Summicron wiegt etwas mehr als das Doppelte des Distagon. Während viele es als Vorzug eines Objektivs betrachten, wenn es möglichst leicht ist, habe ich persönlich es gerne, wenn Kamera und Objektiv in der Hand ein gewisses Gewicht haben. Ich kann dann die Kamera ruhiger halten und sie fühlt sich für meinen Geschmack besser ausbalanciert an. (Und ein Pfund Objektiv ist für mich so ziemlich das Optimum ...)

    So viel zu meinen subjektiven Eindrücken -- und wie immer danke ich fürs Lesen!

    Gruß Jens
    Geändert von RetinaReflex (28.01.2020 um 18:44 Uhr)

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", uburoi :


  3. #2
    Kennt sich aus
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    Standard AW: Leica Summicron-R 35mm 1:2

    Das Summicron gehört zu meiner absoluten Lieblingslinse an 1,3 crop.
    Allerdings habe ich auch Henrys Exemplar, was zwar abgenutzt aussieht, aber sehr schön wieder in stand gesetzt wurde. Auch, wenn ich es schon ein Jahr habe, saubere Arbeit Henry
    es ist am crop ein leicht weitwinkeliges standardobjektiv mit einem super Bokeh und wahnsinns offenblendsleistung.

  4. #3
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Standard AW: Leica Summicron-R 35mm 1:2

    Am Crop ist das Summicron 35 ein echter Knaller!!
    Am Kleinbild werden die Ränder aber schwächer. Das 35er Cron "leidet" an einer Bildfeldwölbung, die sich am digitalen Kleinbild (5D etc.) bemerkbar macht.
    Wer damit leben kann, hat eines der besten 35er, die man kaufen kann.
    Geändert von LucisPictor (28.09.2011 um 13:13 Uhr)
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
    ​Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
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