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Thema: Minolta X-700: LED- und Auslöseproblem, Kondensator- und IC-Positionen

  1. #1
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    Standard Minolta X-700: LED- und Auslöseproblem, Kondensator- und IC-Positionen

    Eine weitere defekte X-700:

    • LEDs im Sucher leuchten bei Antippen des Auslösers auf
    • Verschluss löst bei Durchdrücken des Auslösers nicht aus, LEDs verlöschen
    • LEDs können danach wider „angetippt“ werden
    • OFF/ON Hauptschalter ist dafür nicht erforderlich

    In Beitrag

    „Minolta X-700: Elektronikfehler > Ersatzteilekiste“

    https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=26688

    vermute ich für Probleme dieser Art die verbauten Elkos (E) und Tantalkondensatoren (T):

    Die X-700 hat davon acht Stück (Numerierung nach dem Service Manual):

    • C1 (T)
    • C2 (T)
    • C3 (T)
    • C4 (T)
    • C5 (T)
    • C8 (T)
    • C9 (E)
    • C10 (E)

    Wo sind die Positionen dieser Kondensatoren?

    Eine aufgegebene X-700 dient für die Sektion.

    (Die Schaltung ist nicht mehr zu 100 Prozent im Originalzustand, da der Vorbesitzer und ich bereits daran gearbeitet haben, aber das spielt für diesen Zweck keine Rolle.)


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    Mit abgenommenem Gehäuseoberteil - Draufsicht auf die flexible Leiterplatine


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    Der Ring mit den Kontakten für das Override


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    Kabelanschlüsse …


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    … abgelötet


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    Nach dem Lösen von zwei Schrauben auf der Oberseite kann die Platine nun (mit Bedacht) hochgebogen werden.

    IC5, C8 und C9 (hier bereits entfernt) sind damit zugänglich.


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    Die weiteren Positionen


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    Die Platine um das Okular mit Kabelanschlüssen


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    Die Platine hochgeklappt - IC3 und IC4 werden damit zugänglich.


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    Die Versionsnummer der Platine.


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    Der Schwingquarz für die digitale Taktung


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    C10 im Kameraboden



    Fazit 1

    • Wenn man bereit ist, sich dem umfangreichen Ab-/Anlöten der Kabel zu stellen, sind alle genannten Kondensatoren sehr gut zu erreichen und damit auszutauschen.
    • Systematisches Vorgehen und eine Bilddokumentation, wo welches Kabel anschließt, sind dafür hilfreich.
    • Auch das Service Manual informiert in einem Diagramm über die Anschlüsse.
    • Ebenso wären alle fünf ICs sehr gut erreichbar für einen allfälligen Austausch. Hier stellt jedoch bei den IC1 bis 4 die Zahl der Pins (64) und deren Größe vor löttechnische Herausforderungen.
    • Die Verlötungen sind - geht man nach dem Baujahr der Kamera und dem Glanz der Lötstellen - mit bleihaltigem Lot vorgenommen worden. Es empfiehlt sich daher, ebenfalls mit solchem Lot zu arbeiten, um allfällige Probleme beim Mischen zweier Lotarten (unterschiedliche Schmelzpunkte) zu vermeiden.
    Geändert von Ando (19.09.2023 um 16:46 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
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    Standard

    Folgerichtig zur Annahme, dass es sich um ein Kondensatorproblem handelt, wäre der Austausch aller acht Stück.

    Allerdings sollte sich eingrenzen lassen, welche Kondensatoren in das Fehlerbild passen und welche nicht.

    Hier sollte das Service Manual Auskunft geben.


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    Im Vorrat sieht es soweit gut aus, wobei eine höhere Nennspannung kein Problem sein sollte.

    Aber wenn schon, dann möchte ich die exakten Werte.

    Nächster Schritt:

    Bestellung bei Reichelt

    Gleich für mehrere Projekte :-)
    Gruß,

    Andreas

  4. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  5. #3
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    Standard

    Name:  Y.jpg
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    Das eben durch Sektion gewonnene, verkitte Okular erweist sich als hervorragende Lupe.


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    Ab sofort ergänzt es meine andere Lupe aus dem Hause Minolta
    Gruß,

    Andreas

  6. 4 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  7. #4
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    Standard Eingrenzung Kondensatoren

    Ich hab mir das Service Manual durchgesehen und folgende Kondensatoren ausgemacht, die für das Problem - LEDs verlöschen bei Auslöserdruck, Verschluss löst nicht aus - mutmaßlich infrage kommen:

    • C8: 150 uF/3.15 V (Tantal) - Aperture magnet control
    • C9: 100 uF/3,15 V (Elko) - Mirror magnet control
    • C10: 150 uF/3V (Tantal) bzw. 220 uF/4 V (Elko) - Release magnet control

    Also C8 und C9 im Oberdeck unter dem Override und C10 im Kameraboden.

    Bei C10 hängt es offenkundig von der Version der Platine ab. Tantal wurde meines Wissens nach in den früheren Serien verbaut.

    Das mir vorliegende Service Manual gibt den Wert für C10 als Tantalversion an.

    Um das zu verifizieren, prüfte ich den Tantal in einer meiner X-700.

    Aufgrund der Polung sind die aufgedruckten Werte nicht ablesbar.

    Geholfen hat ein kleiner Spion ;-)

    Der ausgebaute kleine Spiegel in der Optik zur Blendeneinspiegelung in den Sucher (ADR) meiner aufgegebenen X-700.

    Name:  0.jpg
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    (Foto gespiegelt)


    Von diesen Kondensatoren werde ich mir einen Vorrat zulegen und dann den Austausch machen.
    Gruß,

    Andreas

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  9. #5
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    Es gibt ein tolles Messgerät, den PEAK Elko-ESR-Tester Atlas ESR 70, der die Kapazität und den ESR-Wert von Elkos in-place bestimmen kann. Nicht ganz billig, so um die EUR 100 und auch nicht überall zu bekommen, aber genauso wie eine Entlötpumpe eine sinnvolle Investition. Da Tantals gerne kurzschliessen, kann man das auch mit einem DVM ausmessen. Im Bereich Musikelektronik sind Tantals gerne die bösen Buben (neben ausgetrockneten Elkos). Dort hat man aber auch NF/Welchselstrom und Spannungen bis +/-15V. Eine Kamera ist da sicher gesitteter.

  10. 2 Benutzer sagen "Danke", Bessamatic :


  11. #6
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    Es gibt ein tolles Messgerät, den PEAK Elko-ESR-Tester Atlas ESR 70, der die Kapazität und den ESR-Wert von Elkos in-place bestimmen kann. Nicht ganz billig, so um die EUR 100 und auch nicht überall zu bekommen, aber genauso wie eine Entlötpumpe eine sinnvolle Investition. Da Tantals gerne kurzschliessen, kann man das auch mit einem DVM ausmessen. Im Bereich Musikelektronik sind Tantals gerne die bösen Buben (neben ausgetrockneten Elkos). Dort hat man aber auch NF/Welchselstrom und Spannungen bis +/-15V. Eine Kamera ist da sicher gesitteter.
    Davon hatte ich schon gehört, aber das Thema gedanklich in die Wechselspannungskiste geschoben ;-)

    https://eleshop.de/peak-electronics-esr70.html

    Wunderbar, danke, das muss ich natürlich beschaffen

    Einzige Sorge: Komme ich mit den vergoldeten Klemmen auch gut an die Elektroden? Die Anschlussbeine sind ja meist kurz gehalten auf der Platine.
    Gruß,

    Andreas

  12. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  13. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Standard

    Hallo Andreas!
    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    https://eleshop.de/peak-electronics-esr70.html Wunderbar, danke, das muss ich natürlich beschaffen
    Einzige Sorge: Komme ich mit den vergoldeten Klemmen auch gut an die Elektroden? Die Anschlussbeine sind ja meist kurz gehalten auf der Platine.
    Ich hätte da eine ganz andere Sorge: Die Artikelbeschreibung behauptet, dass Elkos auch dann getestet werden könnten, wenn sie "noch an die Schaltung gelötet" sind.
    Das bezweifele ich stark: Wenn der Elko nur noch mit einem seiner zwei Pole irgendwo an die Schaltung angelötet ist, geht das sicherlich.
    In den allermeisten Fällen steht der Elko aber noch mit beiden Beinen auf dem Boden der Schaltungs-Tatsachen - da sind parallel dazu noch andere Bauteile wie weitere Kondensatoren, Widerstände, Induktivitäten, Halbleiterdioden etc.
    Gruß, Michael

  14. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  15. #8
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Andreas!
    Ich hätte da eine ganz andere Sorge: Die Artikelbeschreibung behauptet, dass Elkos auch dann getestet werden könnten, wenn sie "noch an die Schaltung gelötet" sind.
    Das bezweifele ich stark: Wenn der Elko nur noch mit einem seiner zwei Pole irgendwo an die Schaltung angelötet ist, geht das sicherlich.
    In den allermeisten Fällen steht der Elko aber noch mit beiden Beinen auf dem Boden der Schaltungs-Tatsachen - da sind parallel dazu noch andere Bauteile wie weitere Kondensatoren, Widerstände, Induktivitäten, Halbleiterdioden etc.

    Another advantage of an ESR meter over an ordinary capacitance meter is that it allows in-circuit testing so that you don’t need to remove the cap from the circuit board. This is because ESR meters use a low-voltage signal that will not turn on semiconductors.

    Rumreich, Mark. The Electronics Repair Cookbook: Save Time and Money by Fixing Electronics Yourself (English Edition) (S.60). Kindle-Version.

    Interessant!
    Gruß,

    Andreas

  16. #9
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    This is because ESR meters use a low-voltage signal that will not turn on semiconductors.
    Das müssten dann weniger als 100 mV sein, da Tunneldioden bereits in diesem Spannungsbereich durch schalten.
    Außerdem haben Induktivitäten, Widerstände und parallel liegende Kondensatoren keine Spannungsschwelle, unter der sie "nicht vorhanden" sind.

    Einen Feinschluss oder Kurzschluss eines Tantal-Elkos, der erst bei seiner Nennspannung auftritt, kann man damit auch nicht finden.
    Gruß, Michael

  17. #10
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Das müssten dann weniger als 100 mV sein, da Tunneldioden bereits in diesem Spannungsbereich durch schalten.
    Außerdem haben Induktivitäten, Widerstände und parallel liegende Kondensatoren keine Spannungsschwelle, unter der sie "nicht vorhanden" sind.

    Einen Feinschluss oder Kurzschluss eines Tantal-Elkos, der erst bei seiner Nennspannung auftritt, kann man damit auch nicht finden.
    Dann müssen wir den Hersteller mit diesem Sachverhalt konfrontieren ;-)
    Gruß,

    Andreas

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