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Thema: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

  1. #1
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    Standard Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

    Liebes Forum!

    Ich hoffe, meine Frage ist nicht schon zu sehr abgedroschen, aber da ich noch keine gute Anleitung zur Objektivreinigung gefunden habe, hier doch mal eine Frage:

    Ich habe mir in der Bucht ein 135mm f4 "aus Jena" ersteigert, natürlich mit M42-Schraubgewinde. Seriennummer 7190976. Das Objektiv stammt wohl aus den sechziger Jahren. Soweit ich es bislang hier und anderswo erfahren habe, handelt es sich um ein Carl Zeiss-Objektiv, das für den Export hergestellt wurde und daher die Bezeichnung "aus Jena" trägt.
    Es ist in einem altersgemäß normalen Zustand, würde ich sagen mit sehr deutlichen Gebrauchsspuren. Bezahlt habe ich zunächst 45 €. Der Verkäufer verschwieg mir jedoch einen deutlich erkennbaren Glaspilz und auch sonstige Schmutzpartikel linsenmittig auf einer inneren Linse. Das tut erstmal weh, muß ich gestehen. Ich habe mich mit ihm so geeinigt, daß er 10 € Nachlass gewährt, d.h., nun kostet mich die Linse 35 € effektiv.
    Ich habe Gestern auf die Schnelle 3-4 Testbilder gemacht mit meiner Sony Nex5+Adapter und kann auf den Bildern so auf Anhieb keine Einschränkung erkennen.
    Nun meine eigentliche Frage: Würdet Ihr an meiner Stelle es so belassen und einfach die Optik verwenden, oder macht es Sinn, zu versuchen, das Ding zu öffnen, auf die Gefahr hin, daß ich es als Laie ruiniere?

    Ich versuche nacher noch ein Bild hochzuladen. Bis dann erstmal Danke im Voraus für Tipps!

    Schönen Gruß,

    Kalle

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Größe:  254,6 KB Sorry, zu klein. Nur ein erster Eindruck...

  2. #2
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Standard AW: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

    Hallo Kalle,

    willkommen im "Altglasforum". Ich bin ziemlich sicher, dass Du hier sogar spezielle Empfehlungen für dieses Objektiv bekommen wirst. Da ich es nicht kenne, kann ich nur allgemein antworten:

    Möglichkeit 1 wenn Du hauptsächlich fotografieren willst: Leg es bei 80° eine Stunde in den Backofen, dann ist der Pilz tot, vergrößert sich nicht mehr und Du kannst das Objektiv weiter nutzen.

    Möglichkeit 2 wenn Du dauerhaft an dem Thema Manuelle Objektive interessiert bist: Schreibe die 35 € als Verlust ab und sieh das Objektiv als Einstieg in die Welt der Bastelei. Wen Du scheiterst, hast Du nicht viel verloren, also kannst Du eigentlich nur gewinnen. Man braucht nur wenig Werkzeug, etwas technisches Grundverständnis und Geduld, dann kann man die meisten Objektive zerlegen und reinigen und man lernt dabei viel über den Aufbau und gewinnt ein tieferes Verständnis der Technik. Falls Du das machst, dokumentiere alle Schritte mit der Kamera, damit Du alle Schritte auch wieder zurückverfolgen kannst und ggf. fundierte Beratung hier im Forum bekommen kannst wenn Du nicht weiter kommst. Und vielleicht wird ja am Ende die erste von dir erstellte Anleitung hier im DCC-Forum daraus.

  3. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

    Hi Kalle,

    herzlich willkommen im Altglascontainer.

    Name:  DSC00461.jpg
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    Wenn es dieses Objektiv ist, zeig uns mal den Grad der Verschmutzung.

    Da kann ich vielleicht was zu sagen.

    EDIT: Sehe grad, es ist ein anderes Sonnar, deshalb keine Ahnung..
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  4. #4
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

    Da Du aber an der Abbildungsleistung nichts auszusetzen hast, würde ich es so lassen wie es ist.

    Einzige Tipp dazu... ab in die Backröhre und den Fungus durch Erhitzung abtöten. Da es sich um ein Vollmetallgehäuse handelt, ist die problemlos. Bis 80 Grad erhitzen.. und wieder abkühlen lassen im Backofen, damit sich das Ganze gleichmäßig abkühlen kann. Halbe Stunde sollte locker ausreichen, den Fungus zu töten und damit an der weiteren Ausbreitung zu hindern.

    Grad wenn man noch unterfahren ist mit der Öffnung von Objektiven, sollte man es auch lassen und auf einen Flohmarktfund warten, bei dem man ein Scheitern nicht bedauert.

    LG
    Henry
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  5. #5
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    Standard AW: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

    Ich würde zum Start ins Objektiv-Basteln auch ein wertloses Objektiv empfehlen. Da geht man dann unverspannt ran.
    35 Euro sind eventuell auch kein Beinbruch - aber es wäre vielleicht schade um die eigentlich schöne Optik.
    Da die Optik jetzs wohl ganz gute Bilder ergibt, würde ich Dir auch empfehlen es zumindest vorerst nicht zu zerlegen (oder ist der Glaspilz auf der Hinterlinse innen drin?)

    Ich bin kein Freund des Objektivbackens, und würde eher ein paar Stunden in der Sonne empfehlen - also das Licht durch das Objektiv scheinen lassen, so dass der Glaspilz nah der Sonne ist. Ist zwar keine 100%sichere Methode, aber bis auf die Brandgefahr hinter dem Objektiv meiner Ansicht nach risikoärmer.

    Neben Henrys Anleitung für das andere Zeiss Jena 135er sind noch paar andere Anleitungen auf meinem Foto-Selbstbau-Verzeichniss verlinkt, da kannst Du Dich mal durchklicken, wenn Du doch mal ran willst. Vielleicht ist was passendes dabei.

    Viel Spaß hier und mit dem alten Glas!
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
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  6. #6
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    Standard AW: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

    ich nehme mal an, es ist ein Sonnar ("S") von carl Zeiss ("aus Jena"), obwohl es am bild so geschrumpft aussieht.
    von der Vorderseite müsste man den Beschriftungsring rausdrehen, darunter sieht man zwei Ringe mit Nuten: den inneren rausdrehen, dann kommt nur die frontlinse heraus.
    den äusseren herausdrehen : es kommt der gesamte vordere Teil mitsamt Linsen bis zur Blende heraus.
    vom der m42 Anschlußseite glaube ich mich zu erinnern, daß man den inneren Nutenring herausschraubt und dann die hintere Linse herauskommt. Blende wäre dann von hinten frei zugänglich. also das Teil wäre relativ einfach zu reinigen
    lg

  7. #7
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    Blinzeln AW: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

    Herzlichen Dank erstmal Euch Allen für die zahlreichen Tipps und Linkhinweise!

    Stimmt: "S" wie Sonnar, das macht Sinn und "aus Jena" war die Exportbezeichnung, richtig?

    Bei der ganzen Sache hier viel mir auf, daß ich nicht eine vernünftige Makrolinse besitze. Daher sind die Fotos nicht ganz optimal. Ich möchte die alten Stücke gerne sowohl zum Fotografieren einsetzen,(NEX5), als auch mal zum Filmen,(z.Zt. NEX-VG10). Ein modernes Sony-Carl-Zeiss-Glass liegt momentan bei 1500 € !!!, zumindest als Zoom. Da habe ich mir gesagt (und auch im Internet gesehen), daß die hochwertigen Linsen von damals sooo viel schlechter wohl nicht sein können, zumindest, wenn ich Prime-Lenses verwende.

    Habe in den letzen Tagen recht viel "quer" gelesen von allen möglichen Modellen: Tair, Helios, CZJ, Asahi, Jupiter. Die 135mm CZJ gehen ja meist so für 150 € weg. Da fand ich das S-ausJena 4/135 auffällig billig. Naja, hatte nach kurzer Überlegung zugeschlagen.

    Ich werde zu Beginn mal die "Backofen-Kur" machen.

    Mein momentan mit Abstand miesestes Objektiv ist übrigends ein Auto Albinar Special 1:2.8 35mm M42. Das gehörte zu einer Zenit und hatte auch mal Feuchtigkeit abbekommen. Da kann ich dann wirklich nichts mehr zerstören, allerdings ist es, glaube ich, nicht ganz repräsentativ, da sich das Frontelement komischerweise so abschrauben läßt. Die Blende macht natürlich keinen Mucks mehr. (Das Billig-Ding aus der Garage hat natürlich keinen Fungus !)

    Gruß,

    Kalle

    Habe versucht, es nochmal besser darzustellen. Alle Aufnahmen übrigens mit NEX5 und Pentacon auto 29/2.8:
    Name:  k-aus-Jena-2 001.jpg
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    und hier nochmal die Schärfeebene, wo man neben dem Lens Flare den Pilz erkennt ca. bei 8:00. Die Blendenlammellen sind übrigens astrein und laufen sauber:Name:  k-aus-Jena-2 002.jpg
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  8. #8
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Standard AW: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

    Das mit dem Backofen ist ja so eine Sache. Ich glaube ich war es ja, der diese Idee mit dem Abtöten der Eiweiß-Strukturen im Fungus durch Hitze erstmalig hier vorgeschlagen hat und bei keinem meiner Versuche ist mal was schief gegangen. Doch mal darf nicht vergessen, dass u.U. Klebeschichten im Inneren des Objektivs auch abgelöst werden könnten oder ausgasen. Dann hätte man den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.

    Das mit dem "in-die-Sonne-legen" müsste schon im Hochsommer passieren, da auch nur die Hitze wirksam werden kann. UV-Strahlen dringen nicht sehr intensiv durch die Linsen hindurch, als dass sie abtötend wirken könnten. Und auch durch eine Sonnenbestrahlung könnte das Objektiv hier und da Schaden nehmen.

    Als erster Schritt - vor einem Auseinanderbau - ist der Backofen m.E. durchaus zu empfehlen. Aber Vorsicht! Verbrenne dir nicht die Finger. Man sieht dem Objektiv nicht an, wie heiß es ist.
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  9. #9
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Standard AW: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

    Zitat Zitat von Kalle Beitrag anzeigen
    Die 135mm CZJ gehen ja meist so für 150 € weg. Da fand ich das S-ausJena 4/135 auffällig billig.
    Kein Wunder, das ist ja auch ein anderes Objektiv!

    Die teuren (und meiner Meinung nach überteuerten) sind die Carl Zeiss Jena (CZJ) Sonnar 3.5/135 und deines ist das Modell 4/135.
    Die f4er sind deutlich günstiger!!
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  10. #10
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    Standard AW: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?

    Hallo LucisPictor,

    ist denn, abgesehen von der etwas anderen Anfangslichtstärke, solch ein Qualitätsunterschied zwischen den CZJ 3.5/135, 4/135 und "ausJena" 4/135 ?

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