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Thema: Voigtländer Ultron 2.0/40mm SLII Aspherisch

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard Voigtländer Ultron 2.0/40mm SLII Aspherisch

    Ich habe in die Excel Tabelle geschaut, aber es ist noch kein "Einzel-Thread" über das
    Voigtländer Ultron SLII aspherical geschrieben worden. Deshalb hole ich dies jetzt nach:

    Aufgrund einer eventuellen Objektiv-Tauschaktion kam ich in den Besitz dieses Objektivs.
    Ausgehend von den positiven Erfahrungen, die ich mit der "Wunder-Waffe"
    Voigtländer APO Lanthar SL kurzfristig sammeln konnte..

    hier der Bericht.. http://www.digicamclub.de/showthread...25mm-Makro-1-1

    interessiert mich, wie sich dieses als ebenfalls sehr gut getestete Voigtländer "Pancake" verhalten würde und ob es eine korrekte Tauschalternative zu meinem sehr guten Leica Elmarit 2.8/35mm in der E55 Version darstellen würde.

    Deshalb will ich hier mein Eindrücke mit dem Objektiv schildern.

    Vorab die technischen Daten:

    Anschluss dieses Exemplar: Canon EF,
    halbautomatisch da Blende und Fokusconfirm über die Kamera geregelt sind.

    Brennweite = 40mm
    Lichtstärke = f2
    optischer Aufbau = 6 Linsen in 5 Gruppen
    Blendenreihe 2-22 in 1/3 Kamerastopps (mit Kamera korrespondierende Blende)!
    Anzahl der Blendenlamellen = 9
    Naheinstellgrenze = 38 cm ohne Vorsatzlinse (gehört zum Lieferumfang)
    diagonaler Bildwinkel 57 Grad
    Filterdurchmesser = 52mm
    Länge = 24,5mm !!
    Durchmesser = 63mm
    Gewicht = 200g
    Makrobereich, Abbildungsmaßstab 1:7 wird mit Vorsatzlinse (mitgeliefert) auf 1:4 erhöht

    So lesen sich erstmal die nackten Daten des Objektivs..

    Wenn man es das erste Mal in die Hand nimmt, muss man sich zunächst daran gewöhnen, es mit einem sehr flachen "Objekiv-Scheibchen" von 24,5mm zu tun zu haben.
    Mit der schwarz-satinierten Oberfläche der Einstell und Index Organe des Objektivs kommt ein wertiges Anfass-Gefühl auf.

    Die Gummierung für den Fokusring bietet guten Halt, wenn sie auch bauartbedingt leider etwas "schmal" ausfällt. Aufgrund der nur 24,5mm Länge, fasst man aber intuitiv und unabänderlich an die richtige Stelle am Objektiv. Es bleibt den Fingern letztlich keine Alternative.
    An der EOS 5D MKII muss man das Objektiv förmlich suchen und die Finger greifen den Fokusring automatisch, weil er eigentlich dort sitzt, wo andere, ältere manuelle Objektive den Blendenring in der Position haben. Kein Wunder, denn die ganze Objektivlänge entspricht in etwa der Breite meines Daumens.. Einen echten Blendenring könnte man nach meiner Ansicht an dem Objektiv ohnehin vergessen, denn der ließe sich gar nicht mehr bedienen.

    Damit sind wir schon bei der ersten wichtigen Eigenschaft des Objektivs, das es in der Bedienung von unseren geliebten älteren manuellen Gläsern unterscheidet.

    Dieses mir vorliegende, für Canon EF Mount produzierte Objektiv verfügt, wie auch das bereits von mir getestete APO Makro Lanthar SL 2.5/125mm, über eine automatische Blendenschließung. Es ist also ein halbautomatisches Objektiv, bei dem nur noch die Schärfe manuell eingestellt wird. Insofern verhält es sich in diesem Punkt wie unsere gewohnten automatischen Objektive. Das Objektiv besitzt eine eigene CPU, die mit der Kamera-Elektronik über die elektrischen Kontakte mittels des Canon Protokoll kommuniziert und somit die Signale für die Abblendung von der Kamera erhält und an den objektivinternen Blendenstellmotor weiterleitet.

    Diese Funktion übernimmt also den lästigen Schritt des Abblenden nach der Scharfstellung, der oft genug Schuld daran ist, das im letzten Moment vor der Aufnahme durch leichtes Pendeln oder "verreißen" bei der Zeit bis zur Auslösung das letzte "Quentchen" Schärfe aus dem Fokus gerät, speziell in Offenblendsituationen im Nahbereich. Genau dies würde ich mir für alle alten Objektive wünschen.. es würde die Trefferquote der mit manuellen Linsen erzeugten Bilder deutlich erhöhen, bietet es doch so die volle Konzentration auf die Komposition und vor allem den weiterhin manuellen Fokusiervorgang !!

    Beim Test mit dem Apo Lanthar Makro hab ich diese Funktion lieben gelernt und so ist es für mich seitdem von Interesse, wie sich das Ultron 2/40mm an der 5D MKII schlagen wird.
    Durch die mitgelieferte und nach Innen zulaufende, eingeschraubte Streulichtblende, deren Aussehen nach meiner Ansicht kein wirklicher optischer Genuß ist (sieht schon sonderbar aus, so eine nach innen gewölbte Sonnenblende), verliert das Objektiv ein wenig den sonst hübschen Eindruck, den so ein kleines "Pancake" zu erzeugen vermag. Diese Streulichtblende trägt aber auch das Einschraubgewinde für die Vorsatzlinse, mit welcher der Makrobereich bis Abbildungsmaßstab 1:4 ermöglicht wird und hält diese Linse im korrekten Abstand zum eigentlichen Frontglas... vom Aussehen her etwas gewöhnungsbedürftig.

    Zunächst der erste Eindruck von der optischen Qualität, die ich in den nächsten Tagen aber noch weiter vertiefen und in unterschiedlichen Situationen unter verschiedenen Aspekten durchleuchten werde:

    Das Ultron ist ein hervorragendes Objektiv in Hinsicht auf die Schärfeleistung. Man erkennt sofort die Schärfe über das gesamte Kleinbildformat..
    Die Kontraste und die Farbwiedergabe sind ebenfalls hervorragend zu nennen. Bereits bei Offenblende ist dieses Objektiv mit seinen Aspherischen Linsen scharf, das die "Schwarte kracht"..

    Man merkt, dass es ein Objektiv ist, das für die DSLR gebaut und optimiert wurde. Es leistet sich in Sachen Schärfe, Kontrast und Farbrendering keine Schwächen. Wenn man sie suchen will, finden sich minimale und sehr leichte rot-grün CA Säume in ecknahen Bereichen an starken Kontrastkanten. Die Schärfe ist jedoch das imposanteste an diesem Objektiv, gefolgt vom Farbrendering und den Kontrasten.

    Wer also bei einem Objektiv auf "knallige Offenblendschärfe" wert legt, ist mit dem Objektiv gut aufgestellt.

    Schwachpunkt ist nach dem ersten Eindruck leider das Bokeh, wie es sich in den ersten Aufnahmen zeigt. Es wirkt sehr unruhig, fast zappelig und es fehlt doch deutlich die "Weichheit" an den Übergängen, wie ich es von den Leica Objektiven und einigen Minoltas gewohnt bin.

    Ich will damit nicht sagen, das es schlecht ist, aber ich muss diesen Punkt noch sehr genau "durchleuchten"..

    Soweit die technischen Daten und ein Ersteindruck von dem Objektiv..

    Nun ein paar schnelle Schüsse, die das gesagte demonstrieren sollen....

    Ich beginne mal mit einem witzigen Schuss, der am Nord-Ostseekanal auf unserer Liegewiese gemacht wurde und ein Crop aus dem Bild der 5D MKII darstellt.

    Ultron 2/40mm + Vorsatzlinse, 700 pixelcrop aus einer Nahaufnahme.. leicht nachbearbeitet.



    So kann man sich auch helfen, wenn man grad mal etwas weitwinkligeres braucht..

    Scherz beiseite...

    Hier ein schnelles, erweitertes Portrait am Tisch..



    Kommen wir nun zu den großen Bildern, die ich aber nur als Link einstelle, weil auf den kleinen
    hier im Forum bei 40mm Brennweite doch zuviel verloren geht..

    Hier kann das Ultron seine Schärfe bis in die Ränder der 5D MKII ausspielen.. @f3.2 gegen Unendlich.. bitte durch das Bild wandern..

    http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/..../img_2170.JPG


    Im nachfolgenden Bild auf etwa 1 - 2 Meter Entfernung kommt die "brüllende Schärfe" fast noch besser heraus, aber im Hintergrund am Geäst erkennt man in Ansätzen schon das ziemlich "zappelige" Bokeh des Ultron..

    Blende 4 (also zwei Blendenstufen)..
    phänomenale Schärfe und sauberstes Handling der Reflektionen an metallischen Oberflächen.. saubere Leistung, bis auf den Hintergrund.

    http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/..../img_2217.JPG
    ----------------------------------

    Und noch eines hinterher bei Blende 2.8, der Anfangsöffnung meines Elmarit 2.8/35mm..
    Bei näherer Betrachtung der Randbereiche, insbesondere der Grasflächen, kommt wieder dieses "zappelige" und "hektisch" wirkende Bokeh zum Tragen, das für mich zur Zeit noch genauer erforscht sein will..

    http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/..../img_2234.JPG

    Soweit der erste Eindruck vom heutigen Tage.. mal sehen, wie sich diese Beziehung zwischen dem Ultron und mir entwickeln wird..

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (06.05.2011 um 22:46 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


  3. #2
    Moderator Avatar von Padiej
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    Standard AW: Voigtländer Ultron 2/40mm SLII Aspherisch

    Danke für die tolle Vorstellung dieser "Wunschlinse".

    Jucken tut mich dieses Ultron schon lange.
    Einige Zeit habe ich mit dem Ultron M 2,0/28mm verbracht. Ich habe es aber, weil ich es zu wenig nutzte, verkauft.
    Was das M 2,0/28 auf Crop zaubert, das sehe ich beim 40mm auf Vollformat.

    Sehr gut gefällt mir der Schärfe-Unschärfe Verlauf beim Pflanzenschutzgerät.
    Das Bokeh gefällt mir gut.

    Die Ultron-Linsen haben Charakter.

    Hier ein Bild vom 28er - Offenblende - eventuell kannst Du so ein ähnliches Motiv mit dem 40mm fotografieren, Henry:


    Voigtländer Ultron 2 28mm f2 von padiej auf Flickr
    Geändert von Padiej (06.05.2011 um 22:27 Uhr)
    LG PETER (Freund manueller Objektive)
    Sony A7, Nex5n, Nex6, Panasonc FZ1000
    Objektive von 14mm - 500mm (auch mit Autofokus)
    www.flickr.com/photos/padiej


  4. #3
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    Standard AW: Voigtländer Ultron 2/40mm SLII Aspherisch

    Schöner und ausführlicher Testbericht - vielen Dank für die ganzen Informationen. *Jetzt braucht's ein Cappu zum verarbeiten =) *


    Liebe Grüße,
    Kevin.
    - Seltsamkeiten überall! -
    I kan haz Photo-Blogz?

  5. #4
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    Standard AW: Voigtländer Ultron 2/40mm SLII Aspherisch

    Besten Dank, Henry, für deinen interessanten Bericht!

    Bin gespannt auf die weiteren Eindrücke...
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
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  6. #5
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Voigtländer Ultron 2/40mm SLII Aspherisch

    Zweiter Tag mit dem Ultron..

    geniales Objektiv, wenn nur dieses hart-harsche Bokeh nicht wäre. Ich werde gleich zwei Vollauflösungslinks einhängen um das näher zu zeigen..

    Das Ultron hat die Tendenz, Hintergründe im unscharfen Bereich extrem mit Lichtreflexen "vollzukleistern" und selbst dort wo Schatten sind, durch Doppelkonturen und Verschiebungen aufdringlich zu werden, wo ich eigentlich ein sanftes Gleiten und Verschmelzen in Farben und Formen erwarten würde..
    ein typisches Beispiel für ein auf hohe Kontraste und absolute Schärfe getrimmtes, modernes Objektiv.

    So schön es auch ist, diese hohe Schärfeleistung und die enormen Kontraste zu haben, kann man hier aber nicht mehr davon sprechen, das es einen eigenen Charakter hat. Es ist dem zu ähnlich, was ich auch bei den AF Objektiven von Canon schon kenne und habe. Letztlich kann man dann gleich den Schritt machen und gleich bei AF Objektiven bleiben.

    Canon hat zwar kein 2/40mm asph. im Programm, aber erlaubt man sich, das EF 1.4/50mm mit seiner 10mm längeren Brennweite gegenüberzustellen, so ist das Ultron dem Canon bei weitem Überlegen (gleiche Blende vorausgesetzt) und ich würde das Voigtländer Ultron auf jeden Fall immer vorziehen, wenn es um eine moderne Rechnung geht.

    Das Ultron besticht einfach durch seine absolut geniale Offenblendschärfe und die hohen Kontraste.. im Punkt Schärfe von Ecke zu Ecke übertrifft es das Elmarit 2.8/35mm E55 von Leica erkennbar. Dies dürfte aber in der Bokehfrage anders herum sein, denn das Bokeh bzw. die gesamte Abbildung des OOF Bereiches empfinde ich für meine Geschmack beim Ultron mehr als gewöhnungsbedürftig.

    Deshalb hier zwei Bilder - LInks.. bitte mal drin rumwandern und sich insbesondere die Hintergründe, auch in den OOF Bereichen und Schattenpartien ansehen...

    http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/.../ultbokeh2.JPG

    http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/.../ultbokeh1.JPG

    Das ist leider nicht das, was ich von einem weichen Bokeh erwarte..

    Aber ich werde das weiter testen unter verschiedenen Motivsituationen..

    LG
    Henry
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  7. #6
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    Standard AW: Voigtländer Ultron 2/40mm SLII Aspherisch

    Hmm tja. Wenn man von weichem Leica- und Minoltabokeh verwöhnt ist, tut man sich dann schwer mit dem Ultron. Da nützt dann die beste Schärfe nichts. Das Ultronbokeh ist dann auch nicht ganz mein Geschmack.
    Das es anders geht, zeigt auch Zeiss mit dem Distagon 1.4/35, das blurt den Hintergrund sowas von weg...

    Name:  IMG_1601..jpg
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  8. #7
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Voigtländer Ultron 2/40mm SLII Aspherisch

    Weiter geht es..

    In den nachfolgenden Bildern stelle ich einmal die Highlights von 2 weiteren Objektiven denen des Ultrons gegenüber, die aus meiner Sicht für das harsche Bokeh des Ultron verantwortlich sind..

    Wie ich bereits schrieb, erzeugt es in jedem Bild, auch selbst bei in Schattenpartien vorkommenden hellen Flächen sonderbare "unreine" Konturen statt weicher Übergänge, fast als würde da irgendein Geist sein Unwesen treiben. Es stellt sich aber wohl heraus, das es genau die Eigenheiten dieser Aspherischen Linsen moderner Rechnung sind, die diesen Effekt vervielfachen.

    Deshalb hab ich als Kandidaten zur Klärung dieser Frage mal das Leica Summilux 1.4/50mm und das Canon 1.2/55mm S.S.C. Asph. zu einem Vergleich in dieser Frage heran gezogen.

    Ausgehend von meiner Standardszene zur Erzeugung von Highlights..


    hab ich die Objektive, die zwar etwas längere Brennweiten aufzuweisen haben, genutzt, um die Unterschiede heraus zu arbeiten.

    In einer Diskussion zum Canon 1.2/55mm Aspherical wurde von Urmelchen die Aussage gemacht, die Asphärischen Objektive würde ein schlechteres Bokeh aufweisen, als die nicht Asphärische Version dieser Linse. Ferner wurde durch Urmelchen bereits festgestellt und gezeigt, das bei den Asphären sogenannte "Zwiebel-Ringe" in den Highlight-Scheibchen entstehen.

    Da das Ultron asphärische geschliffene Linsen benutzt, war einerseits interessant, wie sich dies verhält bei einem Objektiv ohne Asphären sowie andererseits die Gegenüberstellung von Objektiven mit asphärischen Linsen neuer und alter Bauart.. Das waren die Grundüberlegungen bei der Erforschung des mir nicht gefallenden Bokehs des Ultron.

    Beginnen wir mit dem anerkannt guten Weltstandard Leica Summilux..



    Wie man sehen kann, sind die flächigen Highlights ohne irgendeinen Makel.. Catseyes inklusive

    Anders dagegen beim Voigtländer Ultron..



    LINK nach extern.. http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...scheibcrop.JPG

    Hier sind deutlich zu erkennen mehrere "Scheibchen", die aussehen wie Rollen-Ballen von getrocknetem Stroh, wie sie in der Landwirtschaft auf den Feldern am Ende des Sommers zuhauf auf den Feldern liegen.

    Weil mir in Form des umgebauten Canon FD (EF) 1.2/55mm S.S.C ein zweites Objektiv mit Aspherischer Linse zur Verfügung steht, interessierte mich eben auch der Vergleich, um einerseits zu sehen, ob dies nun wirklich, wie von Urmelchen als These in den Raum gestellt, bei jedem Objektiv dieser Gattung so ist oder nicht. Meine persönliche Erfahrung mit den Abbildungseigenschaften des Canon ist nämlich, das es entgegen den allgemeinen Feststellungen über ein schönes Bokeh verfügt, das mir mehr gefällt, als bei der Normalversion des Canon.

    Hier also die Highlightscheibchen des Canon dazu..



    http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...scheibcrop.JPG

    Erkennbar sind die Unterschiede deutlich beim Vergleich des Ultron zum Canon, wobei ja beide über Asphären verfügen, ist das Canon deutlich "sauberer" in der Abbildung dieser Highlights. Die "Zwiebelringe" fehlen hier so gut wie vollständig, beim Ultron jedoch sind diese in jedem Scheibchen störend vorhanden.

    Dies macht nach meiner Ansicht die Rauhheit und Unruhe im Hintergrund des Ultrons aus.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (08.05.2011 um 10:10 Uhr)
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  9. #8
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    Standard AW: Voigtländer Ultron 2/40mm SLII Aspherisch

    Hallo Henry,

    eine so gründliche Untersuchung hat das Ultron wohl noch nicht gehabt!

    Eines darf man aber vielleicht auch nicht ganz aus den Augen verlieren: Das Ultron mit seiner hervorragenden Schärfe- und Kontrastleistung sowie elektronischer Blendensteuerung kostet fabrikneu gut 400 Euro. Dass das erwähnte Distagon 1,4/35mm da nicht nur in Sachen Lichtstärke noch mal eine Schippe drauflegt, ist beim vierfachen Preis nicht nur wünschenswert, sondern ein Muss. Und was die Leica-Objektive, über die wir uns unterhalten, neu gekostet haben, will ich gar nicht wissen ... Das macht natürlich das Bokeh des Ultrons nicht besser, relativiert aber vielleicht ein wenig den Vergleichsmaßstab.

    Gruß Jens

  10. #9
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    Standard AW: Voigtländer Ultron 2/40mm SLII Aspherisch

    Hier mal ein paar Gedanken dazu:

    - Asphärische Linsen müssen nicht unbedingt das Bokeh verschlechtern. Leica hat es geschafft, mir der neuesten Version des Summicron-M 2/35 alle Abbildungseigenschaften des Vorgängers zu verbessern und dennoch dessen legendäre Bokehqualitäten beizubehalten.

    - Moderne Objektive sind oft auf maximale Schärfe getrimmt. Da stimme ich zu. Oft wird auch das Bokeh vernachlässigt, doch in letzter Zeit ist ein derart großer Hype um das "Bokeh" entstanden (Wer hat denn früher groß danach gefragt?), dass die Firmen darauf achten und sogar damit werben.

    - Den Hinweis auf die Preisdifferenz finde ich berechtigt. Auch und gerade vor diesem Hintergrund wäre ein Vergleich des Ultrons mit dem (relativ neuen) Sigma EX 1.4/50 überaus interessant!
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  11. #10
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    Hallo Jens,

    Deine Ausführungen zu den Vergleichsmaßstäben sind korrekt. Hier werden nun ein paar Objektive dem Ultron gegenübergestellt, die es in sich haben. In der Relation zum dagegen geringen Anschaffungspreis des Ultron ist das natürlich nicht fair, war aber auch nicht beabsichtigt, hier ein wertendes Element reinzubringen. Es dient für mich zunächst einfach der Klärung der Frage, wie dieses zappelige Bokeh zustande kommt.

    Keinesfalls soll es das Ultron irgendwie "abwürdigen", denn es ist gemessen an dem Preis ein Objektiv, von dem selbst Canon sich im 35mm Bereich in den heutigen Tagen noch eine gehörige Scheibe abschneiden kann wenn man das in die korrekten preislichen Regionen einordnen wollte.

    Es ist letztlich nachher die Frage, was man sucht oder braucht und dies ist in den meisten Fällen einer geschmacklichen Wertung aus Haptik und Bildergebnissen unterworfen. Leider ist es aber zumeist so, dass man auch in diesen Fragen selten die Summe der gesuchten guten Eigenschaften in einem Objektiv vereint findet.

    Ich bin ein Freund von Schärfe und hohen Kontrasten, wie schon vielfach hier im Forum geäußert, deshalb gefällt mir das Ultron auf den ersten Blick. Um aber die Summe der gesuchten Eigenschaften inkl. der Blendensteuerung zu finden, muss man dann wohl doch erheblich tiefer in das "Geld-Säckel" greifen und gleich auf die neueren Zeiss Rechnungen setzen.

    Das Ultron ist in jedem Fall aber ein Objektiv, das zu einem erschwinglichen Preis ein sehr hohes Maß an guten Eigenschaften mitbringt und jeden Cent wert. Das Elmarit erreicht nicht die Schärfeleistung bis in die Ecken, in der vorbildlichen Weise, wie es beim Ultron in der heutigen Zeit realisiert wurde.. kein Zweifel. Aber aus meiner Sicht in den nach Anwendungsfällen unterschiedenen Bereichen, hat es bei geringerer Lichtstärke aber eine vergleichbare Schärfe, und eben so hohe Kontrastfähigkeit und dies alles ohne den Einsatz der mit den neueren Asphären verbundenen Nachteile.

    Es ist also aus meiner Sicht die Frage, welche Prämissen man setzt bei der Bewertung..

    LG
    Henry
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