Die Anhänge:
Test von 1969
Icarex-Tabellen
Zeiss Ultron Patent
Die Anhänge:
Test von 1969
Icarex-Tabellen
Zeiss Ultron Patent
Gruß
Wolfgang
habe beim stöbern über das Ultron 1.8 / 50mm diesen aktuellen Bericht gefunden.
Vielleicht ist er ja für den ein oder anderen interessant.
https://www.wavechaser.xyz/optics-imaging/2019/12/ultron50
Man sagt ja, dass Zahlen nicht lügen können, danach ist das O. in der Fangemeinde total überbewertet.
Könnt ihr dazu eure Meinung kund tun?
Ich bin nicht in der Lage die Fakten im einzelnen zu bewerten.
Lieben Gruß aus Langenfeld/Rhld
Peter
Sony A7RII ++ Canon G11
zuviel Altglas
"Überbewertet" ist immer subjektiv. Wie bei Aktien, die einen meinen so, die anderen so. Die einen gehen auf Fundamentaldaten die anderen auf andere Werte.
Am Ende gibt es nicht soooo viele Objektive mit konkaver Frontlinse, das ist schon mal ein gewichtiges Argument für das Objektiv - und historisch hat es einen Platz (erstes maschinengerechnetes bei Zeiss, wenn wir dem Artikel glauben wollen).
In der praktischen Nutzung an analogen Kameras (und DSLR) hätte man evtl. lieber eines aus dem "eigenen System" mit Offenblendenmessung, Programmautomatik oder gar Autofokus, bei Spiegellosen verzichtet man nur auf den AF.
Ich hätte gerne eines um es mal auszuprobieren, war bislang nur stets zu geizig. Im Alltag würde ich wohl doch immer wieder beim Planar 1,4/50 landen (oder bei den anderen Systemen bei deren 1,4/50) wegen der Offenblendenmessung.
Das Ultron ist ein feines Objektiv und der verlinkte Artikel zwar nett... aber ich würde mich da nicht aus der Ruhe bringen lassen. Es dürfte doch klar sein, dass es seit den 70er Jahren erhebliche Fortschritte im Objektivbau gegeben hat... mehr sagt der Typ eigentlich auch nicht aus. Vor allem wenn ich dann lese, wie er ein modernes Zeiss Otus als Nachweis dafür anführt oder auch Canon L Objektive... kann man eigentlich nur den Kopf schütteln.
Und mit den Graphen aus irgendwelchen Tests habe ich ohnehin nie was anfangen können... Bildbeispiele zählen.... aber dann sollte man schon eine Streulichtblende haben (was der Tester dort wohl nicht genutzt hat)...
Ich denke, der Thread hier ist "repräsentativer" als irgendwelche Meßgraphen, die sich zudem nur auf das eine dem Menschen vorliegende Exemplar beziehen und zeigt, was man von dieser alten Rechnung erwarten kann.
LG
Henry
P.s.: Und der Typ benutzt in seinem Artikel mehrfach den Namen "Tonnier", statt dem korrekten Namen "Albrecht Wilhelm Tronnier" ... mindestens so ein Lapsus läßt mich ohnehin immer Zweifel haben an der Seriosität solcher Schreibereien. Fiel mir nur mal so auf...
https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Wilhelm_Tronnier
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Das messtechnische ist gut, aber abseits davon sind ein paar Fehler drin. Bspw. war es nicht das erste bei bzw. für Zeiss(West)/Voigtländer auf dem Computer berechnete Objektiv; es war für die Icarex, nicht die Contarex; das Gehäuse besteht auch nicht aus Kupfer, sondern Stahl und teils Messing. Und ich denke, das abseits der üblichen Forenschwätzer *g* wirklich niemand behauptet hat, das es das schärfste 50er wäre.
Und ja, ich mag es auch nicht besonders - man fängt sich mit der doofen Frontlinsenform ständig Regenbogenflares ein (Streulichtblende hin oder her), die Fokussierung ist nicht so schön geschmeidig wie bei den Contarex-Objektiven, der Blendenring verstellt sich zu leicht und einen passenden Filter bzw. -Adapter zu finden, auch nicht so einfach. Was ich an dem Ding mag: die altertümliche Farbdarstellung & der niedrige Kontrast bis F2.8, der gut zu bestimmten Portraitsituationen passt.
Der zeitliche Hintergrund ist hier nunmal sehr wichtig.
Ich zitiere mal von Frank Mechelhoffs Website http://www.klassik-cameras.de/Icarex.html .
Norman Goldberg schreibt in Popular Photography Juli 1969:
"Chromatische Aberrationen so niedrig wie noch nie gesehen... Farbquerfehler nicht zu entdecken... Astigmatismus unmessbar... Bildpunkts-Verschiebung aufgrund von Restbeträgen sphärischer Aberration zwischen f/1.8-5.6 bloß von 0.05mm... koma-bedingtes Streulicht war vollständig verschwunden bei f/5.6... auf der optischen Bank zeigen sich sehr hohe Kontrast-Leistungen, zählen zu den höchsten in meiner Erfahrungs-Praxis. Die optimale Öffnung ist f/5.6, aber die Bildleistung bei f/2.8 ist gleich derjenigen der meisten anderen Objektive bei f/5.6. Bei f/4 übertrifft dies Objektiv die maximale Bildleistung von nahezu jedem anderen getesteten Objektiv dieses Typs. Die Bildleistung war bei unendlich besser als bei Nah-Entfernungen."
"Getestete Auflösung auf Platte 380 Linien pro Milimeter" (A. Tronnier jr.)
Die Forenuser beziehen sich im Regelfall auf diesen Artikel, wenn sie Informationen über dieses alte Tronnier - Ultron zur Icarex suchen.
Und 380 L/mm waren schon damals eine sehr gute Leistung, die aber wohl erst bei 4 oder 5.6 erreicht wird.
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Noch ein Zitat zu diesem Objektiv (Quelle: http://www.klassik-cameras.de/Bessa_RF_histo_dt.html)
"Vermutlich um die hintere Schnittweite zu erhöhen (Platz für den SLR Spiegel) wurde ein konkaves Front element eingefügt - ein sehr seltenes Design zu dieser Zeit und (wie mir Dr. Albrecht Tronnier mitteilte) aus einem Witz entstanden: Frank Back in New York meinte, ein Objektiv müsse wohl immer mit einer Konvex-Linse anfangen, darauf antwortete Dr. A.W. Tronnier, das nächste werde er mit einer Hohlfläche machen. In Publikationen wies ZEISS-Ikon/ Voigtländer darauf hin dass diese Konstruktion "computerberechnet" erfolgt sei. Voigtländer hatte seit Mitte der 50'er Jahre Computer zu optischen Berechnungen benutzt. Auf einem englischen Prospekt aus dem Jahr 1956 findet sich ein ZUSE-Rechner im Hintergrund."
Neben dem Ultron gibt es noch ein FD Canon 2,0/35mm SSC mit konkaver Frontlinse und das neuste mit konkaver Frontlinse kommt aus China: Yongnuo 1,4/50mm.
LG aus Sachsen Gerhard
Und hier nochmal "unkommentiert" eine Vergleichszene zwischen dem Ultron 1.8/50mm am Techart LM-EA und einem Canon EF 1.4/50mm am Metabones 5 AF Adapter... das Canon wurde auf F1.7 abgeblendet, um der Anfangsöffnung des Ultrons möglichst zu entsprechen.
Nahbereich, ca. 1 Meter, Freihand, weshalb sich leichte Abweichungen ergeben... aber einen Mangel an Kontrast oder Schärfe kann ich hier absolut nicht erkennen.
Deswegen kann ich das Fazit von dem Schreiber - trotz all seiner hübschen Kurven im Real-Leben nicht nachvollziehen... verdammt, doch noch ein Fazit...
LG
Henry
Ergänzungen:
Das linke Bild ist das Canon EF 1.4/50mm, also schon die nach FD Ära... rechts ist das Tronnier - Ultron - Bild (52 Jahre ist es her, als dieses Objektiv in den Markt kam)
Geändert von hinnerker (24.01.2020 um 19:07 Uhr) Grund: Welches Bild zeigt welches Objektiv nachgetragen
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..
Die Mutter der alternativen Fakten.
Erst die Ultron/Planar Verdrehung, "Voigtländer" zu einer Zeit da die Bude bereits Franke&Heidecke gehörte (und der Murks von Voigtländer sich bereits als weiterer Sargnagel für F&H auszeichnete) und schön ignorieren, wann und unter welchem Namen die Konstruktion in den Markt eingeführt wurde.
Und dann erfahren wir, daß die konkave Frontlinse nicht verantwortlich ist für die bahnbrechende Leistung des Objektivs, sondern lediglich eine Schnapsidee.