7 Megapixel, riesiges Display, professionelle Dateiformate - Sony will Sie mit toll klingenden Features für die V3 begeistern. Aber ist diese Kompaktkamera der Oberklasse wirklich ihre 620 Euro wert?


Beeindruckend ist auf jeden Fall, wie schnell die V3 arbeitet: In unserem Testlabor vergingen nach dem Auslösen nur 0,12 Sekunden, bis sich der Verschluss öffnete. Schnappschüsse sind damit kein Problem.

Dabei muss sich das Motiv noch nicht einmal in der Mitte des Bildes befinden, um vom Autofokus scharf gestellt zu werden. Viele andere Kameras fokussieren im Automatik-Modus bei Motiven am Rand falsch. Die V3 dagegen erkennt auch dort anhand von Größe und Position das Hauptmotiv.

Speichern können Sie die Aufnahme auf einer Memory-Stick- oder einer preisgünstigeren CompactFlash-Karte. Die V3 lässt sich von einem auf den anderen Typ umschalten.

Daten direkt vom Foto-Sensor
Die Bildqualität ist gut. Bei einer Lichtempfindlichkeit von 100 ISO ist das Rauschen okay, bei ISO 400 schwach. Dank der hohen Auflösung lassen sich selbst winzige Details gut erkennen.

Die V3 liefert Aufnahmen auch im Rohdatenformat (Raw). Das bedeutet: Die Kamera speichert die Bildinformationen weitgehend unbearbeitet. So können Sie am Computer genauer als bei Dateien in anderen Formaten bestimmen, wie stark beispielsweise die Farben, der Weißabgleich oder die Schärfe sein sollen. Diese Funktion ist eher für professionelle Anwender interessant. Ein Feature von zweifelhaftem Nutzen ist die Nachtsichtfunktion der V3: Im Stockdunklen leuchtet die Kamera das Foto mit Infrarot-Strahlen aus. Sieht aus wie Bilder aus dem Irak-Krieg - graugrün und extrem verrauscht.

Riesen-Display, aber…
Angucken können Sie sich die Bilder auf dem üppigen 2,5-Zoll-Display. Klingt gut, ist es aber nicht: Wir konnten auf dem Schirm oft noch nicht einmal erkennen, ob das Foto wirklich scharf ist. Das liegt daran, dass der Monitor im Verhältnis zu seiner Größe sehr wenig Pixel bietet.

Viele Extra-Features weist die V3 auch in Sachen Benutzerfreundlichkeit auf: etwa ein Rad, mit dem Sie Belichtungszeit und Blende wählen können, ohne die Kamera abzusetzen. So etwas verschafft der Sony Punkte in unserem Test-Schema. Doch in der Praxis gibt es auch einige Probleme: Das erwähnte Rad oder der Wipp-Schalter für den Zoom zum Beispiel liegen so weit am rechten Gehäuserand, dass sie nur über Verrenkungen der Hand zu erreichen sind.

Fazit
Diese Kamera ist für den ambitionierten Anwender, der etwas in der Hand halten will und viele manuelle Einstellungen braucht. Aber wenn Sie einfach nur gute Fotos möglichst günstig schießen wollen, ist die Sony mit etwa 620 Euro zu teuer und mit fast 400 Gramm zu schwer.

Alternative
Auch die G6 von Canon bietet viele manuelle Steuerungsfunktionen, zusätzlich einen drehbaren Monitor und kostet weniger. Dafür liefert sie Ihnen keine Infrarot-Funktion. Aber brauchen Sie die wirklich?

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Messergebnisse

Auslöseverzögerung ohne Blitz 0,12 s
Aufnahmen pro Akkuladung 120
Mindestabstand Makro 9 cm
Rauschen bei ISO min. / 100 / 400 329 / 329 / 601
Auflösung (gemessen) 1807 Linienpaare pro Bildhöhe (je größer, desto besser)

Technische Daten

Fotogrößen in Bildpunkten 3072 x 2304 3072 x 2048 (3:2) 2592 x 1944 2048 x 1536 1280 x 960 640 x 480
Megapixel effektiv 7,1
Monitorgröße 2.5 Zoll / 123.000 Bildpunkte
Brennweite (Kleinbild) 34 - 136 mm
Zoom (optisch / digital) 4- / 4-fach
Lichtstärke Objektiv 1:2,8 - 4
Verschlusszeiten 30 - 1/2000 s
Sucher optisch/elektronisch optisch
Lichtempfindlichkeit automatisch 100-200 ISO
Lichtempfindlichkeit manuell 100-800 ISO
Bild- / Videoformate JPEG, TIFF, Raw, MPEG1
Videoauflösung maximal / Aufnahmedauer 640 x 480 Bildpunkte / speicherabhängig
Video mit Zoom / mit Ton ja/ nein
USB-Schnittstelle / PictBridge 2.0 / ja
Mitgeliefertes Speichermedium / Größe Memory Stick, Compact Flash I, Memory Stick Duo / 0 MByte
Blitzschuh / -anschluss TTL / nein
Akku / Preis NP-FR1 / 30 Euro
Netzteil mitgliefert ja
Größe / Gewicht mit Akku 119 x 72 x 57 mm / 395 g
Software Picture Package, Image Data Converter

Quelle