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Thema: Wo Schwarzweißfilm entwickeln und scannen lassen?

  1. #21
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    Standentwicklung, Kippentwicklung, Rotationsentwicklung - da kann man vielerlei Meinungen sein und meist gibt es für alle Bereiche Für- und Wider-Argumente. Wenn hier jetzt aber jemand behaupten will, dass es quasi egal ist, in was für einer Chemie und wie lange man einen s/w-Film entwickelt und deswegen im Großlabor ja einfach alles in eine Suppe kann, dann stehen mir die Haare zu Berge. Natürlich kann man alles ne Stunde in Rodinal stehen lassen und man bekommt irgendwas raus und rettet das dann irgendwie im Scan, aber das kann doch nicht die Zielsetzung sein. Es macht für das Ergebnis schon einen deutlichen Unterschied, mit was ich welchen Film für welche Zwecke entwickle. Ich kann aus einem Tri-X eine Kornwüste machen, ich kann ihn aber auch ganz zahm haben. Habe ich irgendwelche stark silberhaltigen Filme wie von Ferrania, hochempfindliche Filme von Adox, Dokumentenfilme wie den Agfa Copex Rapid oder Zicken wie den RetroPan von Foma, dann kann die Wahl des richtiges Entwicklers und der Zeit ganz erhebliche Unterschiede machen. Aber selbst wenn man (wie die meisten) nur mit einem Standardentwickler unterwegs ist (weil man z.B. eh nur die 08/15 Filme von Foma o.ä. durchnudelt), gilt es doch noch immer die Zeiten anzupassen. Oder sind die Gründe, die z.B. zu https://www.digitaltruth.com/devchart.php geführt haben auch nur reiner Voodoo?

    Ich denke auch, dass selbst zum Experimentieren, zum "erste Ergebnisse sehen" ein Großlabor nicht taugt, da man einfach nicht das volle Potenzial, was der jeweilige Film hat, sehen kann. Gut, vielleicht wurde auf der Fotografen-Seite das volle Potenzial nicht ausgeschöpft, aber zumindest kann man dann das Labor als Fehlerquelle ausschließen. Und die meisten auch keinen Filmscanner oder Leuchttische zum Abfotografieren haben, ist auch ein guter Scan alles andere als unwichtig.

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", schlicksbier :


  3. #22
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    Von den drei hier genannten Laboren in D gibt einzig eines (Foto Brell) an wie und mit was entwickelt wird. Ausser Push/Pull kann ich nichts weiter sehen, was auf eine spezielle, dem jeweiligen Film angepasste Entwicklung hindeuten könnte. Bei den beiden von mir in CH/ZH genutzten Laboren ist das ebenso, keine weitere Angabe. Wenn man sich weiter die bei Spur angegebenen Details zu den Entwicklern ansieht, wird auch schnell klar, dass das ein ganz eigenes Thema ist und nicht für mal eben schnell.

    https://spur-photo.com/spur-fine-art-sw-entwickler/

    Eine kommerzielle externe Entwicklung unter voller Berücksichtigung dieser Feinheiten und Gestaltungsoptionen ist sicherlich unbezahlbar, wenn man denn ein entsprechendes Labor überhaupt findet. Und selber zuhause ist halt nicht jedermanns Sache.

    Ich würde einfach einen seriösen Anbieter auswählen, dort vielleicht mal nachfragen, was für Film sie empfehlen und dann einfach loslegen.

    Den Ilford XP2 kann ich auch empfehlen, nur ist das halt kein herkömmlicher SW-Film.

    WHY XP2 SUPER IS DIFFERENT
    XP2 SUPER is a chromogenic film. This means that the dyes which make up the image are formed during development rather than being present in the film or added later.

    Der Vollständigkeit halber die Adressen in CH/ZH:

    https://www.ars-imago.ch/de_CH/
    https://www.thefilmlab.ch/send-in-service

  4. 3 Benutzer sagen "Danke", Bessamatic :


  5. #23
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    Hier noch eine Seite zum Thema Film und Entwickler:
    https://analoge-fotografie.net/blog/...ler-vergleich/

    Und ein genialer Vergleich zum selber durchprobieren:
    https://fotoimport.no/fktmax

    Man sieht dort recht schön, um welche Nuancen es geht.

  6. 2 Benutzer sagen "Danke", Bessamatic :


  7. #24
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    Von den drei hier genannten Laboren in D gibt einzig eines (Foto Brell) an wie und mit was entwickelt wird.
    Wir bei MeinFilmLab entwickeln mit Moersch Photochemie, das steht auch wo auf der Seite. Wir legen dabei Wert auf hohe Schärfe, sehr gute Feinkörnigkeit und hohe Auflösung.

    Anderenfalls gerne bei uns anrufen und sich beraten lassen. Den XP2 als SW Film fürs Einfache empfehle ich ebenfalls. Aus dem Großlabor fallen die Scans jedoch oft Grün- (schlecht) oder Sepiastichtig (besser) aus. Wir liefern SW Filme stets in reinen Graustufen Dateien.

    Beste Grüße
    Jörg Bergs

  8. 4 Benutzer sagen "Danke", jbergs :


  9. #25
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    Zitat Zitat von schlicksbier Beitrag anzeigen
    Standentwicklung, Kippentwicklung, Rotationsentwicklung - da kann man vielerlei Meinungen sein und meist gibt es für alle Bereiche Für- und Wider-Argumente. Wenn hier jetzt aber jemand behaupten will, dass es quasi egal ist, in was für einer Chemie und wie lange man einen s/w-Film entwickelt und deswegen im Großlabor ja einfach alles in eine Suppe kann, dann stehen mir die Haare zu Berge. Natürlich kann man alles ne Stunde in Rodinal stehen lassen und man bekommt irgendwas raus und rettet das dann irgendwie im Scan, aber das kann doch nicht die Zielsetzung sein. Es macht für das Ergebnis schon einen deutlichen Unterschied, mit was ich welchen Film für welche Zwecke entwickle. Ich kann aus einem Tri-X eine Kornwüste machen, ich kann ihn aber auch ganz zahm haben. Habe ich irgendwelche stark silberhaltigen Filme wie von Ferrania, hochempfindliche Filme von Adox, Dokumentenfilme wie den Agfa Copex Rapid oder Zicken wie den RetroPan von Foma, dann kann die Wahl des richtiges Entwicklers und der Zeit ganz erhebliche Unterschiede machen.
    Wir reden momentan WIMRE über AgfaPhoto APX 400 aus dem Drogeriemarkt bzw. Versandhandel, also "Mainstream und nicht über Exoten und Schrott.

    Zitat Zitat von schlicksbier Beitrag anzeigen
    Aber selbst wenn man (wie die meisten) nur mit einem Standardentwickler unterwegs ist (weil man z.B. eh nur die 08/15 Filme von Foma o.ä. durchnudelt), gilt es doch noch immer die Zeiten anzupassen. Oder sind die Gründe, die z.B. zu https://www.digitaltruth.com/devchart.php geführt haben auch nur reiner Voodoo?

    ....
    "Voodoo" wäre noch zu sehr beschönigend. Es müßte schon mehr in Richtung "Fäkalsprache" oder "autoerotischer Unfall" gehen.

    Die "Fachleute", die sich da verewigen könnten gerne mehr über das angstrebte beta bzw. Gamma erzählen. Soll die angegebene Zeit für 0,5, 0,55 oder 0,7 sein (für Kondensor/Diffusor Vergrößerer) oder für einen Scanner welcher Art? Die Entwicklerhersteller haben das früher[tm] soweit ich mich erinnern kann stets angegeben - wenn ich mich mit einer devchart im www ÜBER die Angaben der Hersteller auf deren Beipackzettel stellen möchte, dann sollte ich das beta / Gamma mal erwähnen, denn sonst muß man die Tabelle auf sehr flauschigem Papier ausdrucken, damit die zu etwas gut sein kann. Also WENN ich meine, daß eine "Universalentwicklung" für meinen Film nicht gut genug ist jedenfalls.

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  11. #26
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    Zitat Zitat von uburoi Beitrag anzeigen
    Ich frage mich zum wiederholten Mal, was dieser herablassende Ton soll. Wenn ich mich mit dem Thema auskennen würde, hätte ich nicht gefragt, und da ich nun als blutiger Bald-erst-überhaupt-Anfänger in Sachen Analogfotografie nach einer simplen Empfehlung für die Auftragsentwicklung gefragt habe, weil ich mal in das Thema hineinschnuppern will, ist mir auch an einer solchen gelegen (und habe sie ja auch bekommen, nochmal Danke an alle!).
    Belehrungen in der Richtung, dass das einzig Wahre die Entwicklung wie früher in der heimischen Hexenküche ist und alles Digitale ohnehin nur Spielerei, brauche ich wirklich nicht.

    Gruß Jens
    Wenn das auf mich gemünzt sein soll, dann lege ich wert auf die Feststellung, daß meine Beiträge nicht "von oben herab(lassend)" (gemeint) sind, sondern "auf hohem Niveau" ;-)

    Der Rat zur simplen Auftragsentwicklung um mal reinzuschnuppern lautet: Drogeriemarkt. Da wird der Pelz zwar bei der Wäsche naß, aber es kostet nicht die Welt.

    Hier war zu lesen, Großlabore lieferten tendenziell zu harte Negative, meine Erfahrung ging stets in Richtung "die entwickeln eher zu weich weil dann eher doch noch irgendetwas aus den (vom Amateur fehlbelichteten) Negativen rauszuholen ist". Mal angenommen die 70er Jahre DDR-Kamera hat eine Macke (Beli massiv daneben, Rückwanddichtung leck, Verschlußzeiten daneben, Blendenmechanik träge, ...) hat es zwar Geld gekostet, das festzustellen, aber "es geht noch von den Kosten her". Angenommen die Kamera ist top in Ordnung (das ist nicht sooo unrealistisch, aber die Lichtdichtung am Scharnier dürfte Matschepanmpe sein), dann wird man den Scans(!) kaum ansehen ob der Film auf 0,55 oder 0,7 entwickelt wurde.

    Ich behaupt auch nicht, daß "alles Digitale ohnehin nur Spielerei" sei, im Gegenteil! Wenn ich die Bilder nur im www rumzeigen will (oder ich massive Bildbearbeitung plane), dann geh' ich doch nicht den Umweg über den Film und den nassen Prozess.

  12. 3 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  13. #27
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    Zitat Zitat von jbergs Beitrag anzeigen
    Wir bei MeinFilmLab entwickeln mit Moersch Photochemie, das steht auch wo auf der Seite.
    Danke für die Information. Ich bezog mich auf diese drei Anbieter:

    Foto Brell, Bonn:
    https://fotobrell.com/filialen/bonn/

    Film Speed Lab, Berlin:
    https://filmspeedlab.com/

    On Film Lab, Frankfurt am Main:
    https://onfilmlab.de

    Aber eine Frage sei erlaubt: Wenn ich Ihnen einen beliebigen SW-Film zur Entwicklung schicke, wählen Sie dann eine spezifische Entwicklung aus? Oder kommt ein Standardprozess zur Anwendung?

  14. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bessamatic :


  15. #28
    Spitzenkommentierer Avatar von Hias
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    Hallo Jens,

    oh je, da hast Du einfach eine harmlose - und völlig verständliche - Frage gestellt und bist in die Detaildiskussion der Experten hier geraten. Ich hoffe, das hat Dir nicht die Lust genommen, die Praktica mal mit Film auszuprobieren. Ich gehöre hier ja auch zu den Analog-Fans, aber mir geht es genauso wie Dir, ich hab auch keine Lust auf Selbstentwickeln (wobei das Zeug bei uns im Keller liegt). Das hat aber v.a. damit zu tun, dass ich fast nur in Farbe fotografiere und Kleinbild-Farbnegativfilme im C41 Prozess sind in einem Labor sicher besser aufgehoben als bei mir. Sollte ich mal fähig sein, anschaubare Schwarz-Weiß-Bilder zu machen, werde ich mich mit Selbstentwickeln beschäftigen. Bis dahin halte ich mich aus den Diskussionen hier raus.

    Der große Spaß beim Analog-Fotografieren ist für mich die Bedienung der schönen alten Kameras. Digitalisierung ist mir allerdings wichtig, nur so werden die Bilder für mich richtig nutzbar. Ich habe allerdings auch einen alten Filmscanner (für Kleinbild), so dass ich dafür keinen Scan-Service brauche.

    Nachdem ich auch gerade eine Praktica (aber eine MTL-3) am Laufen habe, noch ein paar Tips, bevor Du den Film einlegst:


    • Wenn Du den Belichtungsmesser der Praktica nutzen willst, gleiche ihn mal mit einem Handbelichtungsmesser, oder eine Handy-Belichtungsmesser-App oder mit einer Deiner Digitalkameras ab. Wenn er richtig daneben sein sollte, siehst Du das dann schon.
    • Hast Du alle Zeiten ausprobiert ? Natürlich hörst und siehst Du nicht, ob die Zeiten stimmen, aber es ist ja schonmal gut zu wissen, dass sie alle gehen. Wenn sie nicht alle gehen, würde ich gar keinen Film einlegen.
    • Öffnet sich der Verschluss ? Als ich die MTL-3 bekommen habe, hat die zwar auf allen Zeiten ausgelöst, aber der Verschluss hat sich nicht geöffnet. Und dann gibt's auch keine Bilder.
    • Ob die Kamera Lichtlecks hat, siehst Du tatsächlich erst nach dem ersten Film.


    Den ersten Testfilm würde ich vielleicht wirklich zum Drogeriemarkt (und darüber ins Großlabor) bringen, damit Du mal grundsätzlich siehst, ob alles klappt. Wenn Du dann Lust hast, analog und s/w weiterzumachen, würde ich auf die Fachlabors setzen. Dafür gab es hier einige gute Tipps, das Film Speed Lab und On Film Lab werde ich für Mittelformat definitiv ausprobieren, auch wenn ich dort eigentlich zum Abfotografieren der Negative übergegangen bin. Mit MeinFilmLab habe ich bislang auch gute Erfahrungen gemacht.

    Ansonsten lass Dich nicht abschrecken und hab viel Spaß mit der Film-Fotografie.

    Gruß Matthias

  16. 8 Benutzer sagen "Danke", Hias :


  17. #29
    Ist oft mit dabei Avatar von uburoi
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    Zitat Zitat von Hias Beitrag anzeigen
    Ich hoffe, das hat Dir nicht die Lust genommen, die Praktica mal mit Film auszuprobieren.
    Hallo Matthias,

    nein, alles gut! Ich bin lange genug in Foren unterwegs, um mir das herauszupicken, was mir hilft, und den großen Rest vorbeirauschen zu lassen. Und erwartungsgemäß bin ich nicht schlauer als vorher. Fazit (eigentlich aber auch vorhersehbar): Einfach Verschiedenes ausprobieren, Erfahrung sammeln und daraus lernen – das kann einem halt keiner abnehmen.

    Danke auch für die Kameratipps! Noch ist sie überhaupt nicht angekommen, aber es gibt ja bei YouTube auch haufenweise Tutorials zur Bedienung; da mache ich mir wenig Sorge …

    Gruß Jens

  18. 2 Benutzer sagen "Danke", uburoi :


  19. #30
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    Danke für die Information.
    Aber eine Frage sei erlaubt: Wenn ich Ihnen einen beliebigen SW-Film zur Entwicklung schicke, wählen Sie dann eine spezifische Entwicklung aus? Oder kommt ein Standardprozess zur Anwendung?
    Einen Standardprozess gibt es bei uns nicht. Wir wählen die Chemie mit unserer eigens ausgetesteten Zeitbombination aus, die passend für den jeweiligen Film ist.

    Viele Grüße
    Jörg Bergs

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