Panasonic Lumix FZ-1000 lässt sich nicht einschalten

[Dbuergi]

Hallo zusammen,

ich bin günstig an eine Lumix FZ-1000 mit OVP und allem Zubehör gekommen, die sich nicht mehr einschalten lies. Da die Kamera immer noch benutzt wird und einen wirklich guten Ruf hat dachte ich mir, dass ich mich auf Fehlersuche begebe und schaue, was sich reparieren lässt.
Vorab, der Panasonic Support hat mir nachhegelegt die Kamera einzuschicken und Reparaturkosten von ca. 450€ einzuplanen.

Als erstes habe ich die Akkus gemessen und deren Kontaktflächen, sowie die Gegenparts in der Kamera geprüft. Voll geladen und alles sauber, also konnte ich die einfachste Lösung schon einmal ausschließen. Bei ifixit gibt es einen guten "tear down" zur Kamera und so machte ich mich daran sie in ihre Einzelteile zu zerlegen, um den Fehler zu finden. Dabei bin ich chronologisch vorgegangen und habe die Elemente geprüft, die zugänglich waren, bevor ich weiter zerlegt habe. Alle Platinen waren sauber, Spannung war auch vorhanden, also zerlegte ich immer wieder, bis ich dann zu diesem Ergebnis gekommen bin:


Ein großer Vorteil, in diesem Zustand konnte ich einmal alles gründlich reinigen, Staub aus dem Sucher entfernen, Fokusring leichtgängig machen usw. Den eigentlich Übeltäter fand ich aber erst, nachdem ich das Oberteil der Kamera weiter zerlegt habe. Dazu gab es auch keine Anleitung und die Clips saßen teilweise echt fest.
Letztendlich hatte ich dann aber doch zugriff auf die Platine, die alle Kontaktflächen zu den Schaltern und Knöpfen hat.

Die Flächen habe ich alle mit Kontaktspray und Isopropanol gereinigt und im Anschluss mit einem Bleistift auf Vordermann gebracht.
Der vermutliche Auslöser des ganzen Problems war aber tatsächlich einer der Kontakte am Drehrad / Ein / Ausschalter. Dieser war extrem korrodiert.

Hier bin ich dann mit einem Glasfaserstift und Kontaktspray an die Reinigung gegangen und habe mir natürlich alle Kontakte einmal vorgenommen. Andere Fehler habe ich nicht gefunden und deshalb machte ich mich danach an den Zusammenbau der Kamera, der sich bis auf ein bis zwei Schwierigkeiten einfach gestaltete.
Mit dem Anschluss des LCD Bildschirms habe ich gewartet, falls ich doch noch einmal zerlegen muss.
Ich war doch etwas nervös aber um so zufriedener, als ich den Schalter umlegte und das Objektiv ausfuhr. Also noch schnell die Rückseite angebracht und einmal alle Funktionen der Kamera testen:




Mein persönliches Fazit:

Es war letztendlich nur eine Kleinigkeit, die dafür sorgte, dass eine Kamera als defekt abgegeben wird. Der Zeitaufwand mit Fehlersuche und Internetrecherche betrug jetzt knapp 3,5 Stunden. Bei der FZ-1000 lassen sich sämtliche Teile nachkaufen. Ein Wechsel der Hauptplatine (kostet knapp 300€) hätte nichts gebracht. Das Oberteil gibt es schon für 65€ und so hätte ich den Fehler auch beheben können aber trotzdem muss man erstmal herausfinden, wo genau das Problem liegt.

[mhiller]

Hallo zusammen,

ich bin günstig an eine Lumix FZ-1000 mit OVP und allem Zubehör gekommen, die sich nicht mehr einschalten lies. Da die Kamera immer noch benutzt wird und einen wirklich guten Ruf hat dachte ich mir, dass ich mich auf Fehlersuche begebe und schaue, was sich reparieren lässt.
Vorab, der Panasonic Support hat mir nachhegelegt die Kamera einzuschicken und Reparaturkosten von ca. 450€ einzuplanen.

Mein persönliches Fazit:

Es war letztendlich nur eine Kleinigkeit, die dafür sorgte, dass eine Kamera als defekt abgegeben wird. Der Zeitaufwand mit Fehlersuche und Internetrecherche betrug jetzt knapp 3,5 Stunden. Bei der FZ-1000 lassen sich sämtliche Teile nachkaufen. Ein Wechsel der Hauptplatine (kostet knapp 300€) hätte nichts gebracht. Das Oberteil gibt es schon für 65€ und so hätte ich den Fehler auch beheben können aber trotzdem muss man erstmal herausfinden, wo genau das Problem liegt.

Hallo Danyel,
meinen höchsten Respekt!
Zum Einen vor der fisseligen Arbeit und zum Anderen für das gelungene Wiederherstellen eines sonst mit Sicherheit verschrotteten Wertgegenstandes! Wir bräuchten ein Kamera/Optik Repaircafe!
Liebe Grüße und weiter so
Michael

[MlCHAEL]

Hallo, vielen Dank für den schön bebilderten Reparaturbericht. Da ich schon seit Langem sehr zufriedener Besitzer der gleichen Kamera als Zweitkamera bin, war ich natürlich höchst interessiert. Ich war beim damaligen Kauf und auch nachher ohnehin verwundert über das kleine, filigrane Hebelchen zum Ein-/Ausschalten und habe dort eine quasi "Sollbruchstelle" vermutet (geplante Obsoleszens?). Glücklicherweise war aber bis heute kein Problem festzustellen.

Was man zur Reparatur noch anmerken könnte, wäre eine recht brauchbare Alternative zur Wiederherstellung von Kontakten zur oftmals zu findenden Verwendung von Bleistiften. Als sehr verwendungsfreundliche Alternative hat sich bei mir die Verwendung des Grafitsprays von Kontakt-Chemie herausgestellt. Es gibt deutlich mehr Grafit für die Kontakte ab, als die Bleistiftmethode, das dann auch noch supergut haften bleibt, also insgesamt den ursprünglich vorhandenen geringen Übergangswiderstand wieder herstellt.

Erstmals angewendet hab' ich das an einem 81-Tasten-Midikeyboard, das nichtmehr auf alle Tasten reagierte. Pro Taste waren das 6 Kontakte... Diese Reparatur fand vor 4 Jahren statt und seither funktioniert das Keyboard wieder einwandfrei. Dazu sprühte ich etwas von dem Spray in einen schräg gehaltenen, leeren und gereinigten Joghurtbecher, ließ das Treibmittel verdunsten und trug das nun rein vorliegende, in etwa honigzähe Grafitgemisch mit einem Wattenstäbchen auf die Kontakte auf. Nach ausreichender Zeit zum Trocknen baute ich das ganze wieder zusammen und war höchst erfreut über den Erfolg. Es wird jeweils nur eine sehr geringe Menge dieses Sprays benötigt, sodaß eine Sprayflasche für viele Jahre ausreichen dürfte.

Mittlerweilen habe ich damit noch andere abgerubbelte Kontakte wieder instand gesetzt, insbesondere auch mehrere Fernbedienungen von AV-Geräten, die nichtmehr so richtig reagierten.

Auch in Deinem Reparaturfall bietet sich das Spray als Helferlein an.

Nochmals Danke für den Bericht und die aussagefähigen Bilder.