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Thema: Reparaturversuche - bitte um Hilfe bzw. Expertenwissen (Warnungen auch willkommen)

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Standard Reparaturversuche - bitte um Hilfe bzw. Expertenwissen (Warnungen auch willkommen)

    Hallo zusammen,

    ich habe momentan etwas Zeit (muss Ruhe geben nach Zahn-OP und habe Urlaub), außerdem soll das Wetter die Woche noch ziemlich schlecht sein. Daher möchte ich ein paar Reparaturversuche bei meinen Objektiven unternehmen.

    Ich habe (erstmal) ...

    1. Contax Sonnar 2.8/85. Dessen Blendenring ist ziemlich schwergängig. Das betrifft aber nur den Ring und nicht die Lamellen. Die öffnen und schließen leicht und verzögerungsfrei. Ich hoffe darauf, dass dies ein einfaches Problem ist. Trotzdem möchte ich mangels Erfahrung erstmal fragen, wie ich das am Besten anstelle, damit mir keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten begegnen, die ich dann nicht vernünftig lösen kann.

    2. Leica Vario-Elmar mit lockerer Auszieh-Sonnenblende, die ich wieder angemessen unterfüttern will. In einem anderen Thread schon begonnen (dort gehört's aber eigentlich nicht hin). Ich bekomme es vorn nicht einmal auf.

    3. Ein Contax Planar 1.4/50, das nicht auf unendlich geht (meiner Meinung aber früher ging, ich hab's aber nicht geöffnet) - komisch. Ich traue mich nicht, einfach mal bis zum Helicoid auseinanderzubauen und zu versuchen, es anders wieder einzufädeln (falls das überhaupt nötig ist und es nicht andere Mittel gibt). Viel fehlt nicht.

    4. Ein Rollei Sonnar 2.8/85, das schwergängig ist und neu geschmiert gehört.

    5. ein Topcor 1.4/58, dem eine Kugel fehlt, um die Blende wieder zum klicken zu bringen.

    ....

    des weiteren habe ich

    OSIM ML FTS5 Fett

    Klebesamt

    das nötige Werkzeug (denke ich).


    .... alle Tipps sind hochwillkommen.

    VG, Rolf

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Rob70 :


  3. #2
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    Standard

    Organisier' Dir noch eine Dose Bremsenreiniger (gibt es von 1,99 bis 6,99€/Dose ...) und ein-zwei alte T-Shirts.

    Guck Dir das hier https://youtu.be/DaK1YHIRZZs als abschreckendes Beispiel an.


    Er schraubt erst den Schneckengang auseinander

    Name:  Planar 1,4-50 T-Stern.jpg
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    und nimmt dann den nervenden Tubus ab

    Name:  Planar 1,4-50 T-Stern 2.jpg
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    und erklärt wenig später, warum das "gut" ist (damit man nicht die Geradeführung überbeansprucht).

    Man könnte es aber auch erstmal im Guten probieren und ein paar Tröpfchen Aceton hinter den Schriftring laufen lassen (Objektiv schräg halten!), oder das Objektiv mit dem Filtergewinde auf eine warme (50°C) Platte stellen und es dann mal probieren.

    Mit Glück sind nur die drei Schrauben zu lösen, der Entfernungsring passend wieder festzuschraube und das war's. Und man kann den Schneckengang unangetastet lassen. 10 Minuten Sache!
    Mit Pech war der Schneckengang so verkleistert, daß deswegen der Entfernungsring sich gegen den Linsenblock verschoben hat, dann sollte man in der Tat den Schneckengang reinigen und neu schmieren (mit Glück auch ein eingebautem Zustand mit einem Tropfen Öl machbar!) 30 Minunten Sache.
    Mit mehr Pech muß man den zerlegen und wieder einfädeln (Abendfüllendes Programm!).
    Mit noch mehr Pech macht man beim Versuch der Abkürzung die Geradeführung kaputt, dann kann man kreativ Wörter benutzen, die man hier nicht schreibt. Aber dann kommen Messingblech, Laubsäge und Feile raus.

    Das gilt sinngemäß auch für das 2,8/85. Mit etwas Glück kommst Du drumherum den Schneckengang zu zerlegen bzw. viel wichtiger: Ihn wieder zusammenbauen zu müssen.
    Vorne Tubus mit Filtergewinde raus, gucken, Bremsenreiniger Agitation, ein-zwei Tropfen Öl auf die Gewinde und in das Fett einarbeiten.
    Wenn der Versuch scheitert, dann kann man immernoch alles komplett zerlegen und "richtig" machen.

    Google vorher "repair manual", "repair"-Bilder und Videos und trau' Dich, die Videos (und superschaue Ratgeber in Foren!) zu hinterfragen!

    Die Geradeführung ("guiding keys") würde man gerne mit MoS2-Fett fetten, Schneckengänge gerne mit Helimax XP (die Fette, die ich von Osim habe, die erscheinen mir zu zäh).

  4. 2 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  5. #3
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    Ohne die genannten Objektive zu kennen, würde ich mich der Sache möglichst gelassen nähern.

    Repair manuals, Reparaturvideos, Berichte im Web - alles gut, aber auch Ballast.

    Ich würde vorsichtig mit dem Demontieren beginnen, alles genau dokumentieren und mich zum Problem vortasten.

    Bei mir läuft es immer dann am besten, wenn ich die Finger laufen und meine Intuition Regie führen lasse.

    Dabei folge ich Michaels Zugang, möglichst wenig zu zerlegen und insbesondere Blendenregister und Schnecke zusammengebaut zu lassen, wenn sie auch so gereinigt bzw. neu geschmiert werden können. Man erspart sich damit die leidigen Justageprobleme.

    Geht es nicht weiter oder tun sich Abgründe auf, könntest du hier Fotos einstellen zwecks Kollegium am OP-Tisch ;-)
    Gruß,

    Andreas

  6. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  7. #4
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    Die Sache mit den drei Schrauben, die den äußeren Entfernungseinstellring (Skala und Fingerbetätigung) und den inneren Teil des Schneckengangs (Feingewinde mit dem der im Tubus steckt (bei Retina-Objektiven statt Gewinde "Gleitbahnd und Gleitstücke") und Trapezgewinde für den Verstellweg) zueinander fixieren aber eine Justage ermöglichen, findest Du bei Zeiss (West) immer und immer wieder.

    Mit Chance kann man auch Unterlagen zum Sonnar finden oder ergattern ...

    Bei eBay von einem Dieb geliehen (im Handbuch zur SL 35 ist noch eine zweite Seite, aber allem Anschein nach habe ich das nur auf Papier, nicht als Datei):

    Name:  Planar HFT Prinzip.jpg
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  8. 2 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  9. #5
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    Standard Fazit für heute: erstmal große Enttäuschung

    Heute:

    das 2.8/85 geöffnet und die Blendensteuerung angesehen und optimiert. Den Blendenring geschmiert (ist wohl unüblich, wie ich später beim Planar gesehen habe). Das Problem ist wohl ein anderes: Ein paar Macken seitlich am Blendenring sprechen dafür, dass das Objektiv schon zwei, dreimal hart aufgesetzt hat. Ich vermute, der Ring ist verzogen, daher die schwere Bedienung. Da kann ich auch nichts machen. Mit dem bloßen Auge erkenne ich da gar nichts.
    Immerhin, ich habe es hinbekommen, die sich nicht ganz öffnende Blende nun dazu zu bekommen.

    das 1.4/50 ist ein anderes Modell als das im Video. Da gibt es nicht die dort zu sehende Möglichkeit, beim Helicoid mittels Befestigung etwas feinzutunen. Außerdem muss man über die Front dran. Ich habe mir das angesehen, habe aber keine einfache Möglichkeit gesehen, hier etwas zu tunen. Nun beim Zusammenbau habe ich das Problem, dass die Blende sich nicht mehr ganz öffnen lässt. Das ist mir ein Rätsel, denn zuvor ging das einwandfrei. An dem Mechanismus habe ich aber nichts geändert, keine Schraube geöffnet oder ähnliches. Die Linsen habe ich wieder eingesetzt und wenn ich die Springblende mit der Hand betätige, geht auch alles, nur über den Blendenring geht's nicht. Da ich das Objektiv aber an den Sonys betreiben will, muss das gehen, um offenblendig fotografieren zu können.
    Irgendwelche Tipps, woran das liegen könnte und wie ich es behebe?

    Edit: Das mit der Blende habe ich nun von der Bajonettseite wieder einstellen können. Ich glaube, durch mein Herumschrauben (warum auch immer), bin ich wieder näher an unendlich (muss ich morgen ausprobieren), in der Wohnung gezielt ca. 5m = scharf.

    das Vario-Elmar habe ich immer noch nicht öffnen können.

    Nun habe ich auch noch am Rollei QBM Sonnar 2.8/85 herumgearbeitet. Das Prinzip ist dasselbe wie beim Planar 1.4/50. Man kommt von vorn dran, indem man einfach den Tubus packt und abschraubt, dann kommt man bereits an die Schrauben heran, die den Helicoid-Tubus fixieren.
    Nach etwas herumprobieren habe ich den Helicoid weit herausgedreht und dann die Schrauben gelöst und den Tubus entfernt, so dass ich an einen großen Teil des Helicoid-Gewindes herankomme, das dann bloß liegt. Dieses habe ich mit Waschbenzin abgewischt und dann mit OSIM (wie erwähnt) eingeschmiert.
    Leider scheint es so, dass ich dann den Helicoid wohl doch zu weit herausgedreht habe, irgendwann hat's mal klack gemacht (so als ob ich über die letzte Nut gesprungen bin. Nun ist der Helicoid falsch. Keine Ahnung, was nun nötig ist, um ihn wieder richtig zu bekommen ohne ihn kaputt zu machen. Vermutlich muss ich doch voll auseinanderbauen.

    Gibt's Helimax nun eigentlich schon irgendwo hier zu ordern oder immer noch sündteuer in den USA?

    VG, Rolf
    Geändert von Rob70 (31.07.2023 um 22:23 Uhr)

  10. 3 Benutzer sagen "Danke", Rob70 :


  11. #6
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    Standard

    Update heute morgen:

    Zeiss Planar 1.4/50: Unendlich leider nicht, dahin gehend alles beim alten. Blende: Geht zwar wieder auf, stimmt aber nicht mehr, bei f/11, f/16 ist dieselbe Blendenöffnung, bzw. beginnend von f/16 tut sich erst etwas an den Blendenlamellen, wenn ich auf f/8 stelle, bei f/11 noch nicht. Trotzdem geht sie wieder ganz auf.

    So, ich werde mich jetzt wieder mit dem Rollei QBM Sonnar 2.8/85 beschäftigen und hoffe, dass ich da weiter komme.

    Dort ist es momentan so, dass der Helicoid etwa von 2m bis unendlich die Linsengruppe nach unten "schraubt". Davor (Entfernungseinstellung < 2m) dreht es durch. Was ist zu tun?

  12. #7
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    Zitat Zitat von Rob70 Beitrag anzeigen
    ... So, ich werde mich jetzt wieder mit dem Rollei QBM Sonnar 2.8/85 beschäftigen und hoffe, dass ich da weiter komme.

    Dort ist es momentan so, dass der Helicoid etwa von 2m bis unendlich die Linsengruppe nach unten "schraubt". Davor (Entfernungseinstellung < 2m) dreht es durch. Was ist zu tun?
    Auf die Gefahr hin, daß ich klinge wie 'ne Schalplatte mit 'nem Sprung: Die Zeiss-Objektive haben üblicherweise einen inneren "fetten" Tubus, der die Linsengruppen und den Blendenmechansimus trägt. Dieser Tubus hat außen ein sehr grobes, mehrgängiges(!) Gewinde (mit großer Steigung) plus Nuten in denen die Geradeführung gleitet.

    Dann kommt "nach außen" eine "Mutter" ein Ring mit einem groben passenden Innengewinde, und diese Mutter hat außen ein Feingewinde (beim Makro-Planar 2,8/60 ist es anders) und ruht damit im hinteren Ende der Fassung (die irgendwann das Kamerabajonett trägt).

    Dann kommt nach außen der Betätigungsring mit der Skala, dem Rändel bzw. derm Griffgummi und den Anschlägen für unendlich und kürzeste Entfernung. Dieser Betätigungsring ist "üblicherweise" mit drei Schrauben (und einem Unterlegring) an der "Mutter" befestigt (gern mit Lack gesichert).

    Die Geradeführung verhindert, daß der innere Tubus mit den Linsen sich relativ zum hinteren Fassungsteil dreht (zweckdienlicherweise ist ein Gewinde ein Linksgewinde (meist das grobe), das andere (meist das feine) ein Rechtsgewinde, dann arbeiten die miteinander, nicht gegeneinander)
    Dreht man am Entfernungsring, schraubt man einmal minimal die Mutter im Feingewinde rein und raus und innen maximal den Linsenteil mit dem Grobgewinde rein und raus.

    Geht die Mutter "fest" (zähes Schmiermittel) halten die drei Schrauben nicht mehr den Betätigungsring zuverlässig an der Mutter fest. Der Ring rutscht ein- oder mehrmalig durch.

    Richtige Position finden, wieder festziehen, merken, daß das nicht reicht, Schneckengang wieder gangbar machen.

    Das Fett im Schneckengang ist ein Mix aus Öl und einer "Metallseife" (oder auch mal Diatomeerde oder sonstwas) und manchmal noch einem Festschmierstoff (PTFE (Kügelchen), MoS2/Grafit (Plättchen) oder "Keramik" (hoffentlich Kügelchen)). Wenn das Öl rausgekrochen (zwischen die Blendenlamellen) oder polymerisiert ist (wie Leinöl in einem Gemälde, nur langsamer), oder wenn da Dreck reingekommen ist, dann ist das Fett kein Fett mehr.

    Hoffnungsrunde: Einen Hauch Öl zurück ins Fett bringen (nicht soviel, daß man die Blendenlamellen verkleistert), beim Grob- und beim Feingewinde.
    Souverän: Alles zerlegen, reinigen, neu fetten, zusammenbauen und justieren.

    Früher[tm] waren die 1,8/50 Rollei-Planare spottbillig zu haben, wenn man da ein defektes (verpilzt, Blende geht nicht, ...) für 5,- findet, kann man das erstmal als Übungsstück zerlegen um das Prinzip zu studieren.

    Wenn man eine Metallerausbildung anfängt, kommt am Anfang der Lehrgang "Eisen erzieht" (Unterlagen von vor dem Krieg, also von vor dem 1. Weltkrieg!) und das geht damit los, daß man ein Stück U-Stahl bekommt und da wird eine Linie angezeichnet und dann wird der Zunder runterschruppt, dann wird der Stahl 5mm runtergefeilt, mit der Hand, 1mm/Tag ... später mehr. Als normaler Mensch holt man sich in dieser Woche üble Blasen ein den Händen.

    In der Bank (oder Sparkasse) lernt man gleich am Anfang "Das schnelle Geld gibt es nicht" und dann wird Zins- und Zinsezinsrechnung gebüffelt.

    Es hilft nix, man fängt klein an. Ich glaube, Gehirnchirurgen müssen auch erstmal üben.

  13. 3 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  14. #8
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    Erstmal danke, dass Du mir helfen willst. Das ist auch dringend nötig. Ich bin schon kurz davor zu entscheiden, dass es die ganze Zeit nicht wert ist (zumal ich ja normalerweise auch wenig Zeit übrig habe, also es nicht zu erwarten ist, dass ich in naher Zukunft zum Experten mutieren könnte). Umgekehrt interessiert mich natürlich, wie das alles funktioniert, aber es gibt schnell so viele Fragezeichen, dass es vermutlich (ohne Übungsobjektive) ein Fass ohne Boden ist. Wie dem auch sei, heute probiere ich es noch.


    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Auf die Gefahr hin, daß ich klinge wie 'ne Schalplatte mit 'nem Sprung: Die Zeiss-Objektive haben üblicherweise einen inneren "fetten" Tubus, der die Linsengruppen und den Blendenmechansimus trägt. Dieser Tubus hat außen ein sehr grobes, mehrgängiges(!) Gewinde (mit großer Steigung) plus Nuten in denen die Geradeführung gleitet.
    Nicht so grob. keine Geradeführung. Hier sind Bilder:

    Name:  _DSC2020.jpg
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    Name:  _DSC2019.jpg
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    Dann kommt "nach außen" eine "Mutter" ein Ring mit einem groben passenden Innengewinde, und diese Mutter hat außen ein Feingewinde (beim Makro-Planar 2,8/60 ist es anders) und ruht damit im hinteren Ende der Fassung (die irgendwann das Kamerabajonett trägt).

    Dann kommt nach außen der Betätigungsring mit der Skala, dem Rändel bzw. derm Griffgummi und den Anschlägen für unendlich und kürzeste Entfernung. Dieser Betätigungsring ist "üblicherweise" mit drei Schrauben (und einem Unterlegring) an der "Mutter" befestigt (gern mit Lack gesichert).
    So ist es.

    Die Geradeführung verhindert, daß der innere Tubus mit den Linsen sich relativ zum hinteren Fassungsteil dreht (zweckdienlicherweise ist ein Gewinde ein Linksgewinde (meist das grobe), das andere (meist das feine) ein Rechtsgewinde, dann arbeiten die miteinander, nicht gegeneinander)
    Dreht man am Entfernungsring, schraubt man einmal minimal die Mutter im Feingewinde rein und raus und innen maximal den Linsenteil mit dem Grobgewinde rein und raus.

    Geht die Mutter "fest" (zähes Schmiermittel) halten die drei Schrauben nicht mehr den Betätigungsring zuverlässig an der Mutter fest. Der Ring rutscht ein- oder mehrmalig durch.

    Richtige Position finden, wieder festziehen, merken, daß das nicht reicht, Schneckengang wieder gangbar machen.
    Den Teil kapiere ich nicht. Beide Gewinde sind auch drehbar.

    Das Fett im Schneckengang ist ein Mix aus Öl und einer "Metallseife" (oder auch mal Diatomeerde oder sonstwas) und manchmal noch einem Festschmierstoff (PTFE (Kügelchen), MoS2/Grafit (Plättchen) oder "Keramik" (hoffentlich Kügelchen)). Wenn das Öl rausgekrochen (zwischen die Blendenlamellen) oder polymerisiert ist (wie Leinöl in einem Gemälde, nur langsamer), oder wenn da Dreck reingekommen ist, dann ist das Fett kein Fett mehr.

    Hoffnungsrunde: Einen Hauch Öl zurück ins Fett bringen (nicht soviel, daß man die Blendenlamellen verkleistert), beim Grob- und beim Feingewinde.
    Souverän: Alles zerlegen, reinigen, neu fetten, zusammenbauen und justieren.
    Auf so ein Mischding hatte ich eben gehofft, dass ich den Teil des zugänglichen Gewindes säubere und neu fette und dann reicht's mir schon - habe ich gedacht. Aber irgendwas ist dann beim hin- und herdrehen der Gewinde passiert - unter anderem wohl, dass ich die Ringe gegeneinander so verdreht habe, dass nichts mehr passt. Nun weiß ich nicht genau, wie's rückgängig zu machen wäre, so dass ich mit dem Probieren beginnen könnte.

    Früher[tm] waren die 1,8/50 Rollei-Planare spottbillig zu haben, wenn man da ein defektes (verpilzt, Blende geht nicht, ...) für 5,- findet, kann man das erstmal als Übungsstück zerlegen um das Prinzip zu studieren.
    Den Luxus gibt's nicht mehr.

    Wenn man eine Metallerausbildung anfängt, kommt am Anfang der Lehrgang "Eisen erzieht" (Unterlagen von vor dem Krieg, also von vor dem 1. Weltkrieg!) und das geht damit los, daß man ein Stück U-Stahl bekommt und da wird eine Linie angezeichnet und dann wird der Zunder runterschruppt, dann wird der Stahl 5mm runtergefeilt, mit der Hand, 1mm/Tag ... später mehr. Als normaler Mensch holt man sich in dieser Woche üble Blasen ein den Händen.

    In der Bank (oder Sparkasse) lernt man gleich am Anfang "Das schnelle Geld gibt es nicht" und dann wird Zins- und Zinsezinsrechnung gebüffelt.

    Es hilft nix, man fängt klein an. Ich glaube, Gehirnchirurgen müssen auch erstmal üben.
    Stimmt, aber die Zeit habe ich eigentlich nicht. Das bleibt für die Zeit ab 67, bis dahin ist's aber noch eine Weile. Vermutlich bleibt, wie anfangs angedeutet die Erkenntnis: So schnell wie erhofft, wird das nichts. Nun muss ich etwas Geld in die Hand nehmen, um's reparieren zu lassen. Später mit mehr Zeit, kann ich's nochmal probieren. Gerade das mit den Helicoiden ist schon schwierig, denke ich. Ich beschränke mich dann auf einfache "Schnellreparaturen" wie z.B. mit einem Wattestäbchen und etwas Alkohol eine Blende einigermaßen säubern.

    Falls Du noch Lust hast, könntest Du mir trotzdem gern sagen, wie Du jetzt weitermachen würdest, wenn Du siehst, wie das Objektiv momentan aussieht.

    VG, Rolf

  15. #9
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Standard

    Hallo Rolf!
    Zitat Zitat von Rob70 Beitrag anzeigen
    Nun muss ich etwas Geld in die Hand nehmen, um's reparieren zu lassen.
    Etwas?
    Bitte nicht mehr erschrecken als nötig: Ich mache solche Reparaturen gewerblich.
    So hatte ich in den letzten Jahren schon und auch erst vor wenigen Wochen wieder einige "uralte" Kameras und Objektive mit der Bitte um Reparatur da.
    Häufig stand der Arbeitsaufwand und damit der Preis der Reparatur in keinem guten Verhältnis zum Zeitwert des Gerätes - außer, es handelte sich um sehr seltene Exemplare oder Liebhaber- bzw. Sammler-Stücke oder solche mit persönlichem Erinnerungswert.
    Manchmal bekomme ich Objektive, die der Kunde selbst halb zerlegt und falsch wieder zusammengebaut hat, oder bei denen Teile fehlen.
    Solche sind dann eine besondere Herausforderung - da muss ich manchmal sogar schon den Versuch einer Reparatur ablehnen, weil es vom Arbeitsaufwand und den Kosten dafür völlig vom Zeitwert abgehoben wäre.
    In deinem Fall empfehle ich daher, das Objektiv beiseite zu legen und, wenn Zeit dafür ist, selbst vollständig zu zerlegen. Mit mehreren Durchgängen und dabei Nachdenken (trial&error) kommst du dann drauf, wie es richtig zusammen zu bauen geht.
    Gruß, Michael

  16. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  17. #10
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    Zitat Zitat von Rob70 Beitrag anzeigen
    Erstmal danke, dass Du mir helfen willst. Das ist auch dringend nötig. ...
    Nicht so grob. keine Geradeführung. Hier sind Bilder:

    Den Teil kapiere ich nicht. Beide Gewinde sind auch drehbar.

    Auf so ein Mischding hatte ich eben gehofft, dass ich den Teil des zugänglichen Gewindes säubere und neu fette und dann reicht's mir schon - habe ich gedacht. Aber irgendwas ist dann beim hin- und herdrehen der Gewinde passiert - unter anderem wohl, dass ich die Ringe gegeneinander so verdreht habe, dass nichts mehr passt. Nun weiß ich nicht genau, wie's rückgängig zu machen wäre, so dass ich mit dem Probieren beginnen könnte.

    Den Luxus gibt's nicht mehr.

    VG, Rolf
    Genau. Du hast den Bereich der Geradeführung verlassen. Du hast an der Mutter bei abgenommenem Entfernungsring (der sonst die Anschläge hat) so weit in Richtung "Nah" fokussiert, bis die Schienen der Geradeführung aus den Nuten geglitten sind.

    Plan 1? Supermann mit Rötgenblick weiß, wie Du den Kram drehen mußt um die Geradeführung wieder einzufädeln (hihihi!)

    Plan 2? Lange probieren und den Einstieg der Geradeführung wiederfinden. Mach mal eine Foto von der Bajonettseite / Rückseite, da sollte ein "Tubus" als "Blendrohr" eingeschraubt sein, wenn man den rausdreht, sieht man mit Chance wo der Blendenmechanismus einfädelt und das hilft bei der Positionierung des Linsenträgers raltiv zur Fassung.

    Plan 3? Du drehst mal den himmelblauen Ring ab (mit Pech ist der mit Lack gesichert, mehr Gewalt oder Aceton), dann VORSICHTIG abheben und gucken. Hat das Objektiv einen A/M Umschalter (so scheint es) oder Offenblendenmessung? (verlierbare Teie, neue Schrecken!) Den Kram nach "oben" (wenn das Objektiv auf dem Kopf steht) herausnehmen.

    Man sieht wieder drei Schrauben, die halten das "Hinterteil" der Fassung (mit dem Bajonett) am Rest der Fassung und der Teil hält auch den Blendenring in seiner Position (da lauert eine kleine gefederte Kugel, das nur am Rande ;-)

    Und dann siehst Du innen die Geradeführung.

    Wenn Du es noch irgendwie vermeiden kannst, dann nimm nicht die drei Schrauben der Platte mit den Bajonettflügeln ab! (sonst müssen wir erörtern, wie man da einen kleinen gekröpften Hebel wieder ein ein sich frei drehendes Blech an einem gefederten Teil wieder einhängt und das ist mit den Fingern (drei Hände mit Hebammenfingern mit Kardangelenken und Pinzetten wären wünschenswert) schon schwierig und es zu beschreiben ist nicht einfacher!)

    Name:  Sonnar 2,8-85.jpg
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    Plan 4? Pause machen dann weitersehen bei 2.

    Plan 5? Der Waldbeutler.

  18. 3 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


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