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Thema: Minolta MC Tele Rokkor 300/4.5: lahme Blende

  1. #1
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    Standard Minolta MC Tele Rokkor 300/4.5: lahme Blende

    Schwere Qualität, noch in der guten Bauart, steht dieses Tele schon lange ungenutzt im Schrank.

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    Name:  300_2.jpg
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    Die Blendenlamellen laufen beim Drehen des Blendenringes nur zäh ab, bei Betätigen des Offenblendhebels bleibt die Blende geschlossen.

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    Auf dem Blendenregisterring sind bei Draufschau von vorne leichte Ölspuren zu sehen, die Lamellen sind sauber.

    Ich werde morgen den hinteren Aufbau und die hintere Optikeinheit entfernen und die Blendenlamellen mit Zippo Feuerzeugbenzin behandeln. Das sollte die Blende wieder gängig machen.


    Zum Objektiv auf Artaphot:

    „Minolta 300mm 1:4.5 (SR/MC/MD)“

    http://www.artaphot.ch/minolta-sr/ob...olta-300mm-f45


    Matt Bierner zeigt die Zerlegung auf YouTube:

    „Minolta MC Tele Rokkor-HF 30cm (300mm) f4.5 Lens and Diaphragm Disassembly“

    https://m.youtube.com/watch?v=jgGzCbmxxSc


    Es ist eines meiner A-Objektive - da wird nichts riskiert ;-)
    Gruß,

    Andreas

  2. 3 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
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    Standard Alles hängt an einer Feder

    Heute Vormittag ging es los mit dem Ziel, die lahme Blende gängig zu machen.

    Wieder ein gemütlicher Start.


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    Der Weg zur Blendenmechanik


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    Unter den beweglichen Teilen Öl.

    Die Blendenlamellen lassen sich nur gegen leichten Widerstand bewegen.


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    Es folgen Auftragen von Feuerzeugbenzin und Durchbewegen der Mechanik.

    Anschließend Abtupfen und Trocknen mit dem Dremel Versatip.

    Jetzt wird die Mechanik schon leichtgängiger.

    Ich behandle die Blendenlamellen auf die gleiche Art, obwohl dort kein Öl zu sehen ist.

    Anschließend gebe ich etwas Graphitpulver an die beweglichen Teile, um die Reibung dort zu vermindern.

    Für den recht langen mechanischen Übertragungsweg der Blendenstellung, der durch den Tubus läuft, bewegt sich die Mechanik jetzt spürbar leichter.

    Aber ein testweiser Zusammenbau zeigt, dass die Blende jetzt zwar zackig schließt aber nur mit Verzögerung öffnet. An der XD-7 öffnet die Blende überhaupt nur ihren halben Weg.

    Also schaue ich mir die Feder an, die für das Öffnen der Blende zuständig ist.

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    Die Feder hat zu wenig Kraft, um die Blende flott zu öffnen.

    Ich baue sie aus und biege sie auseinander, damit mehr Spannung da ist.

    Einige Versuche folgen.


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    Dabei biege ich das Federende rund, damit das Kuppeln mit dem Offenblendhebel einfacher funktioniert beim Einsetzen des Ringes.

    Schließlich klappt es.


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    Der Federhaken hilft beim Montieren der Feder im Tubus.


    Nun öffnet die Blende mit mehr Kraft, aber noch immer nicht vollständig.

    Daher löte ich die Feder an ihre Halterung an.

    Jetzt wird die Blende direkt von der Mechanik bewegt, ohne Federkraft dazwischen.

    Die Feder ist zu einer starren Öse geworden in die der Offenblendhebel kuppelt.

    Nun funktioniert die Blende zackig wie sie soll.

    Allerdings hält die Lötung nicht.

    Daher kneble ich die Feder mit Kupferlackdraht an ihre Halterung an.

    Der Knebel wird abschließend verlötet.


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    Das hält jetzt!

    Die Blende tut wie vorgesehen


    Da durch das Einbringen von Graphitpulver ein paar Körner durch die Blende auf eine Linse gefallen sind, baue ich den vorderen Linsenblock zur Reinigung aus.


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    Ein ganz schön schwerer Brocken.

    Der Graphitstaub lässt sich einfach abblasen.


    Die Raste am Tubus, die Rastkugel, ihre Feder und der Blendenring werden mit Zippo gesäubert und leicht gefettet.

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    Dabei erweist sich die Raste als servicefreundlich.

    Über eine verschraubte „Serviceluke“ im Blendenring kann die Kugel von außen eingebracht werden.

    Das übliche Spiel mit der Kugel entfällt so.


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    Das Objektiv besitzt auch eine Abblendtaste.

    Allerdings habe ich nicht herausgefunden, wie sie funktioniert.


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    Eingeschraubt wird sie trotzdem wieder ;-)


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    Fertig - puh!
    Gruß,

    Andreas


  4. #3
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    Standard

    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Heute Vormittag ging es los mit dem Ziel, die lahme Blende gängig zu machen.
    ...
    Die Feder hat zu wenig Kraft, um die Blende flott zu öffnen.
    Ich baue sie aus und biege sie auseinander, damit mehr Spannung da ist.
    ...
    Dabei biege ich das Federende rund, damit das Kuppeln mit dem Offenblendhebel einfacher funktioniert beim Einsetzen des Ringes.

    Schließlich klappt es.
    ...
    Jetzt wird die Blende direkt von der Mechanik bewegt, ohne Federkraft dazwischen.

    Die Feder ist zu einer starren Öse geworden in die der Offenblendhebel kuppelt.

    Nun funktioniert die Blende zackig wie sie soll.

    Allerdings hält die Lötung nicht.

    Daher kneble ich die Feder mit Kupferlackdraht an ihre Halterung an.

    Der Knebel wird abschließend verlötet.
    ...
    Das Objektiv besitzt auch eine Abblendtaste.

    Allerdings habe ich nicht herausgefunden, wie sie funktioniert.
    ...
    Evtl. hast Du rausgefunden, wie man die deaktiviert ;-)

  5. #4
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Evtl. hast Du rausgefunden, wie man die deaktiviert ;-)
    Nö, die tat vorher auch nicht, und in der Draufsicht nach Demontage verstand ich auch nicht, wie das funktionieren soll.
    Gruß,

    Andreas

  6. #5
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    Und immer zur - eigenen - Erinnerung:

    Das ist individuelles Problemejagen, weit ab von Ersatzteilen und Servicestandard vom Hersteller.

    Ziel ist, etwas Liegengebliebenes wieder flott zu machen.

    Ohne jede Erfolgsgarantie
    Gruß,

    Andreas

  7. #6
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    Also das mit den Blendenzugfedern oder Spanferden ist nach meinen Erfahrungen oftmals so, diese haben eine Art Gedächtnis, wenn die Spannung nachlässt und man biegt nach, dann geht das so eine Weile gut und man stellt leider viel zu früh fest, dass die Feder sich wieder erinnert und schon wieder lahmt. Also soweit du auf neue Federn zurückgreifen kannst ist dies nach meiner Erfahrung mit diversen Blendenzug Federn gut.

    VG Ulrich

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", CanRoda :


  9. #7
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    Zitat Zitat von CanRoda Beitrag anzeigen
    Also das mit den Blendenzugfedern oder Spanferden ist nach meinen Erfahrungen oftmals so, diese haben eine Art Gedächtnis, wenn die Spannung nachlässt und man biegt nach, dann geht das so eine Weile gut und man stellt leider viel zu früh fest, dass die Feder sich wieder erinnert und schon wieder lahmt. Also soweit du auf neue Federn zurückgreifen kannst ist dies nach meiner Erfahrung mit diversen Blendenzug Federn gut.

    VG Ulrich
    Die Feder sollte noch in ihrer Originalform gewesen sein, vielleicht tat sie ihre Aufgabe, solange der Blendenmechanismus leichtgängiger war.
    Gruß,

    Andreas

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  11. #8
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    Ich frag mich, wie so etwas eine Werkstatt lösen würde.

    Vermutlich Ablehnung, da „keine Ersatzeile“ - außer, das Lager ist gefüllt.

    Aber auch dann müsste man etwas Passendes heraussuchen.

    Da aber offenkundig jedes Objektiv seine eigenen, abgestimmten Bauteile hat …
    Gruß,

    Andreas

  12. #9
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Evtl. hast Du rausgefunden, wie man die deaktiviert ;-)
    Deine Ironie immer in Ehren - erläutere aber doch bitte den Vorgang dazu
    Gruß,

    Andreas

  13. #10
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Deine Ironie immer in Ehren - erläutere aber doch bitte den Vorgang dazu
    Du hast eine Feder "stillgelegt", die wird zu irgendetwas nutze gewesen sein.

    Dies ist nur ein Verdacht und mir ist die Mechanik in dem Objektiv nicht geläufig.

    "Erlahmte" Federn sind oftmals überdehnte Zugfedern (Schraubenfedern) oder bei alten Autos Druckfedern (Blatt- (beim LKW) oder Schraubenfedern).
    Schenkelfedern haben das Problem selten(er).

    In der Regel (Analogie zum Tokina/Rolleinar 5,6/400) ist bei so einer Konstruktion die "Reibung" im Mechanismus (es geht ja einen langen Weg und es gibt lange Hebel und ungünstige Winkel) bzw. die "Verkleisterung" (in den Gelenken der Hebel und an den Lagern der Ringe) das Problem, nicht eine erlahmte Feder.

    Meine Erwartung wäre, daß man den Blendenkäfig mit all seinen Teilen renigt (von Oxid und klebrigen Substanzen befreit), die Oberflächen glättet (Poliert, ggf. mit MoS2 "einreibt" (einmassieren, Überschuß abwischen)), alles wieder zusammenbaut wie es war und es flutscht.

    So eine Blende wird ja im Regelfall von einer Feder in Richtung "zu" gezogen und irgendwie wirken der Springblendenmechanismus und die Steuerkurve gegen diese Feder. Die Abblendtaste wirkt dann gegen den Springblendenmeachnismus und irgendwie muß das ja gehen ohne Teile zu zerbrechen (also irgendwie etwas "aushebeln" oder "gegen eine Feder drücken") und die Springblende muß den Weg für alle Blendenwerte hinkriegen, aber die Steuerkruve ist dagegen und irgendein Element (z.B. eine Feder) muß den überschüssigen Weg aufnehmen können.

  14. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


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