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Thema: Tokina RMC Tele-Auto 135/2.8: Blende läuft im Zeitlupentempo ab

  1. #1
    Spitzenkommentierer
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    Standard Tokina RMC Tele-Auto 135/2.8: Blende läuft im Zeitlupentempo ab

    Gerade ist dieses wunderschöne Tele in Ganzmetallbauweise eingetroffen:

    Name:  Q_1.jpg
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    Name:  Q_2.jpg
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    Kostengünstig, da als defekt angeboten.

    Die Blendenlamellen schließen mit Abblenden im Zeitlupentempo, sind aber - bis auf eine kleine Ölspur - sauber.

    Ich denke ich weiß, was zu tun ist.

    Vielleicht komme ich gut an den Blendenkäfig heran, zwecks Ausbau und Reinigung der Lamellen.

    Die sind hier schon recht groß, das möchte ich mir aus der Nähe ansehen.

    Wenn nicht, dann Einbringung von Sprit auf die Lamellen und Durchbewegen.


    Reparatur und Sektion

    Man sollte übrigens zwischen Reparaturversuch und Sektion unterscheiden:

    Beim Reparaturversuch geht es um die Behebung eines Fehlers mit dem geringstmöglichen Aufwand.

    Einerseits, um das Gerät zu schonen - je weniger der Originalzustand ab Werk demontiert wird, um so besser.

    Und andererseits, um nicht abzuschweifen und aus der Reparatur eine

    Sektion zu machen, die der Selbstbelehrung und dem Studium der jeweiligen Anatomie dient.

    Ein sektiertes Gerät kann - muss aber nicht - wieder montiert werden.

    Es darf nur nicht mit (unkontrollierter) Gewalt zerlegt werden, da das keine weiterführenden Einsichten bringt und potenzielle Ersatzteile gefährdet.


    Aktion und Bericht, sobald ich meine Erkältung los bin
    Gruß,

    Andreas

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
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    Standard Fehlschlag

    Auf der Suche nach der Ursache des lahmen Blendenlaufes schraubte ich mich auf der Rückseite vorwärts, auch, um zu den Blendenlamellen zu kommen.

    Das ging zu Beginn wie gewohnt und ohne Probleme:

    Name:  De_2.jpg
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    Nach dem Abschrauben eines Halteringes (auf dem oberen Bild das zweite Elemente von rechts) sah ich diese Lage:

    Name:  De_1.jpg
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    Sechs Kugeln mit bogenförmigen Abstandhaltern, frei in einer Rinne eines Ringes aufgelegt, der um die Blendenöffnung läuft.

    Beim Untersuchen fielen eine Kugel und zwei der Bögen in den Tubus. Die Kugel konnte ich mit dem magnetisierten Schraubendreher bergen, die beiden Bögen mit Klebeband an der Pinzette, da sie nicht magnetisch sind und die Pinzette in der Enge nicht öffnen konnte.

    Ich schraubte den Haltering wieder auf und beobachtete, dass sein Andruck die Lebendigkeit der Blendenlamellen steuerte.

    Zu fest angezogen - träge bis Stopp; zu leicht angezogen - die Blende schnappt wie gewünscht aber der Haltering blieb lose.

    Dann fielen wieder Teile des Ensembles in den Tubus, und als ich das Objektiv kippte, regnete es Kugeln und Bögen

    Name:  De_4.jpg
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    Der Ring um die Blende war tatsächlich auf zwei übereinander liegenden Ebenen auf diese Art gelagert.

    Hier ist er auf dem Foto zu sehen:

    Name:  De_5.jpg
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    Wie das einst montiert wurde, ich habe keine Ahnung.

    Da ich die Kupplung dieses Ringes an den Blendenmechanismus nicht vorher gecheckt hatte und zum Einlegen der Kugeln und Bögen keine Pinzette habe, die dafür schmal genug ist, streckte ich die Schraubendreher:

    Name:  De_3.jpg
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    Dieses Gefecht hatte ich klar verloren


    Fazit

    • Was einfach aussieht, kann schnell zum Geschicklichkeitsspiel mit Überraschungseffekt werden.
    • Die Blendenlamellen waren jedenfalls nicht verölt.
    • Das Problem lag vielmehr um diese Doppellagerung.
    • Vielleicht hätte leichtes Öl hier geholfen, aber ich denke, Reinigung der Lagerungen wäre das richtige gewesen. Aber das hätte ich nicht montieren können.
    • Sehr schade, ein ansonsten schönes Objektiv. Aber es war bereits defekt - als Trost … Dennoch :-(
    Gruß,

    Andreas

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  5. #3
    Spitzenkommentierer
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    Standard

    Wenn ich diesen Tubus lösen könnte, um den die beiden Lager laufen, könnte ich sie montieren:

    Name:  De_7.jpg
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    Da müsste nur eingelegt und dann verschraubt werden, ohne in der Tiefe des Objektivs herumzustochern.

    Aber das Ding will sich nicht drehen, weder nach links noch nach rechts.

    Mit WD-40 komme ich nicht an seine untere Verschraubung, ich könnte nur draufdrücken, aber dann wandert das Zeug durch den Tubus.

    Und von vorne, über die Frontlinse, sehe ich nur das Blendenregister durch das Glas und keine Möglichkeit, dieses zu lösen.

    Ich packs weg.
    Gruß,

    Andreas

  6. #4
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    Ah ja - wenn mich jemand fragt, warum es nichts geworden ist:

    “Keine Ersatzteile“

    Gruß,

    Andreas

  7. #5
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Hallo Andreas!
    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Nach dem Abschrauben eines Halteringes (auf dem oberen Bild das zweite Elemente von rechts) sah ich
    sechs Kugeln mit bogenförmigen Abstandhaltern, frei in einer Rinne eines Ringes aufgelegt, der um die Blendenöffnung läuft.
    Den "Halte"-Ring hättest du nicht abschrauben sollen...

    Beim nächsten drohenden Fehlschlag dieser Tipp: Die Kugeln und Bogen kann man mit Fett so adhäsiv machen, dass sie so lange am Platz bleiben, bis man den "Halte"-Ring drauf geschraubt und richtig positioniert hat.
    Dann das Fett mit Benzin herauswaschen...
    Gruß, Michael

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


  9. #6
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    Wenn das Friktionswerkzeug mit dem Latein am Ende ist, könnnnte man ja noch die guten Sitten vergessen und in die Schlitze ein "Blech" einsetzen.
    Das Stahlblech in der Stärke passend zu den Schlitzen wählen, in der Breite so, daß es nicht abrutscht (evtl. auch eine Kontur um in den Tubus zu greifen und unabrutschbar zu sein), dann das Blech in den Schraubstock spannen und das Objektiv von oben aufsetzen und dann mit Gewalt drehen ...

    Name:  Schlitze.jpg
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    Wenn man derartige Probleme öfter hat und es immer wieder der gleicht Durchmesser ist, kann man auch einen Schraubenzieher modifizieren

    Name:  Anregung.jpg
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  10. 4 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  11. #7
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Andreas!

    Den "Halte"-Ring hättest du nicht abschrauben sollen...

    Beim nächsten drohenden Fehlschlag dieser Tipp: Die Kugeln und Bogen kann man mit Fett so adhäsiv machen, dass sie so lange am Platz bleiben, bis man den "Halte"-Ring drauf geschraubt und richtig positioniert hat.
    Dann das Fett mit Benzin herauswaschen...
    So eine perverse Konstruktion kam mir bisher noch nicht unter ;-)

    Es ist alles nicht so einfach.

    Wenn ich sie anfette und Benzin einfülle, müssen die Linsen vorne raus.

    Wäre es mir gelungen, den Tubus/Zylinder in der Mitte auszuschrauben, hätte ich das Ensemble am Tisch aufbauen können. Dann den Haltering drauf. Die Kugeln und Bögen fügten sich ja artig, ich konnte nur mit keinem Werkzeug hin in der Tiefe.

    Ich weiß aber noch nicht, welche Funktion der Ring hat, den die beiden Lager halten.

    Es ist das OM-System, da ist die Blende immer offen. Ich vermute, dass dieser Ring mit Kupplung da eine Rolle spielt.

    Ich hätte mehr Fotos machen sollen.
    Gruß,

    Andreas

  12. #8
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Wenn das Friktionswerkzeug mit dem Latein am Ende ist, könnnnte man ja noch die guten Sitten vergessen und in die Schlitze ein "Blech" einsetzen.
    Das Stahlblech in der Stärke passend zu den Schlitzen wählen, in der Breite so, daß es nicht abrutscht (evtl. auch eine Kontur um in den Tubus zu greifen und unabrutschbar zu sein), dann das Blech in den Schraubstock spannen und das Objektiv von oben aufsetzen und dann mit Gewalt drehen ...

    Name:  Schlitze.jpg
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    Wenn man derartige Probleme öfter hat und es immer wieder der gleicht Durchmesser ist, kann man auch einen Schraubenzieher modifizieren

    Name:  Anregung.jpg
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    Ich setzte den Stellschlüssel an, mit hartem Griff, aber nur der Teufel weiß, warum das derart fest sitzt.

    Leider habe ich kein Stück Stahlblech, der Dremel wäre damit unglücklich, aber ich verstehe, dass es hier Sonderwerkzeug braucht ;-)
    Gruß,

    Andreas

  13. #9
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Andreas!

    Den "Halte"-Ring hättest du nicht abschrauben sollen...
    Dann hätte ich aber das Problem dort gar nicht beheben können.

    Ich vermute, dass die beiden Lager nicht mehr sauber waren und deshalb gab es eine Hemmung.

    Reinigung mit Sprit? Aber wie hätte ich den dort reinbringen können mit angezogenem Haltering?

    Das ganze bleibt mysteriös
    Gruß,

    Andreas

  14. #10
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Den "Halte"-Ringnur ein klein wenig lockern (1/4 Umdrehung) und Benzin mit einer Pipette anträufeln hätte vermutlich geholfen.
    Gruß, Michael

  15. 2 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


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