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Thema: Objektive teilzerlegen und reinigen - erstes Fazit

  1. #1
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    Standard Objektive teilzerlegen und reinigen - erstes Fazit

    Meine bisherigen Expeditionen in die Welt der eingetrübten und verölten manuellen Objektive verliefen für mich zufriedenstellend.

    Sicher hatte ich nicht die komplexesten Modelle auf dem Tisch, aber es sollte für ein erstes Fazit reichen:

    • Für die Reinigung von Linsen und Blendenlamellen ist nur eine - mehr oder weniger aufwändige - Teildemontage des Objektivs erforderlich.
    • Das Wiedereinsetzen der Linsen und Linseneinheiten in den Tubus ist unkritisch bez. Stellung auf dem Uhrzifferblatt. Entscheidend ist die seitenrichtige Montage (oben/unten). Zentrierungsprobleme können sich bei optischen Einheiten mit Stellschrauben ergeben (danke Michael für den Hinweis).
    • Blendenlamellen lassen sich - zusammengesetzt als Blendenregister - direkt von Öl befreien.
    • Kritisch ist das Lösen von Halteringen und Schrauben, die ggf. mit Klebstoff fixiert sein können.
    • Die Arbeit mit dem Stellschlüssel ist heikel, da Abrutschgefahr (Linsen, empfindliche Antireflexbeschichtung) besteht.
    • Zoomobjektive haben grundsätzlich eine höhere mechanische Komplikation als Objektive mit Festbrennweite. Hier sollte zusätzlich die Stellung der einzelnen Komponenten vor dem Ausbau markiert werden, da mehrere Möglichkeiten für den anschließenden Zusammenbau bestehen können.
    • Das Eindrehen von Halteringen erfordert besondere Geduld und Sorgfalt, damit die empfindlichen Gewinde mit flacher Steigung nicht durch Verkanten beschädigt werden.
    • Zum Reinigen von vergüteten Linsen aus Glas eignen sich als Allrounder Isopropylalkohol bzw. Linsenreinigungsflüssigkeit.
    • Blendenlamellen lassen sich mit Feuerzeug- oder Waschbenzin säubern.
    • Im Web gibt es zahlreiche Informationen/Videos zur Behandlung unterschiedlicher Objektivmodelle, die abschätzen lassen, was einen bei der Demontage/Montage erwartet.
    • Es gibt keinen Grund, diese Reinigungsarbeiten nicht selbst durchzuführen, vorausgesetzt, man schätzt seine Fähigkeiten richtig ein. Besonders wertvolle Exemplare oder solche mit hoher Komplexität sind ggf. bei einer Fachwerkstatt besser aufgehoben.
    Geändert von Ando (04.04.2023 um 19:31 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  2. #2
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    Standard Canon FD

    Die komplexeste Mechanik dürfte sich in den Canon-FD/New FD-Objektiven befinden.

    Im Gegensatz zu Nikon oder Minolta lässt sich hier die Blende am abgenommenen Objektiv nicht direkt manuell schließen.

    Zum Ankoppeln des Objektivs ist bei FD ein drehbarer Ring angebracht.

    Bei New FD dreht sich der Tubus beim Ankoppeln an das Kamerabajonett in einem Aufsatz.

    Dh die Vorgänge und Abläufe in einem (New-)FD-Objektiv lassen sich intuitiv schwerer erfassen und Demontage/Montage sind komplizierter als beim genannten Mitbewerb.

    Da ich etliche New-FD-Objektive mit verölten Blenden habe, werde ich mich die nächste Zeit auf dieses Thema konzentrieren.

    Die Krönung wäre dann das vollständige Zerlegen und Zusammenbauen eines New-FD-Zooms.

    Die Meisterprüfung quasi
    Gruß,

    Andreas

  3. #3
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    Standard

    Siehe dazu auch von Henry:

    „Canon FD Chromring/Breechlock und nFD - Blendenfunktion überprüfen“

    https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=15650
    Gruß,

    Andreas

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  5. #4
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard

    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Die komplexeste Mechanik dürfte sich in den Canon-FD/New FD-Objektiven befinden.

    Im Gegensatz zu Nikon oder Minolta lässt sich hier die Blende am abgenommenen Objektiv nicht direkt manuell schließen.

    Zum Ankoppeln des Objektivs ist bei FD ein drehbarer Ring angebracht.

    Bei New FD dreht sich der Tubus beim Ankoppeln an das Kamerabajonett in einem Aufsatz.

    Dh die Vorgänge und Abläufe in einem (New-)FD-Objektiv lassen sich intuitiv schwerer erfassen und Demontage/Montage sind komplizierter als beim genannten Mitbewerb.

    Da ich etliche New-FD-Objektive mit verölten Blenden habe, werde ich mich die nächste Zeit auf dieses Thema konzentrieren.

    Die Krönung wäre dann das vollständige Zerlegen und Zusammenbauen eines New-FD-Zooms.

    Die Meisterprüfung quasi
    Die "Meisterprüfung" ist das noch nicht, aber schon ein sehr fortgeschrittener Gesellengrad

    Richtig heftig wird es bei den Super Tele Objektiven mit Innenfokussierung, wenn Du mit Linsen arbeiten musst, die zum Teil 12 cm groß sind. Bei denen kommt man zwar spielend an verölte Blendenlamellen ran, weil die eine eigene Einheit bilden, die abgeschraubt werden kann, aber wehe, Du musst tiefer einsteigen.

    Bei meinen früher von mir durchgeführten Umbauten von FD/nFD auf Canon EF waren da schon einige deutlich härtere Dinge, da auch eine Änderung von Übertragungshebeln zwischen Blendenring aussen und Umlenkmechanik im Inneren des Objektivs nötig, wo man oft genug "hirnen" musste, aus welchen Teilen man diese Hebel herstellen muss, damit es wieder läuft.

    Aber nFD zu verstehen ist schonmal ein guter Ansatz.
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  6. 3 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


  7. #5
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    Standard

    Danke, Henry!

    Mit einem New FD 50/1.8 fange ich an, und zwar mit dem abgegriffensten, aber voll funktionsfähigen Exemplar, das der Schrank bereitstellt.


    Ich bin ein Fan von Mike, der vor nichts zurückschreckt was aus gefasstem Glas besteht:

    „Working with the aperture blades in Canon FD 50mm 1:1.8 (new version)“

    https://m.youtube.com/watch?v=DTXWp6HaO2Y


    Briefing und dann ab in die Tiefe des Tubus.


    Das Motto bleibt:

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    Gruß,

    Andreas

  8. 4 Benutzer sagen "Danke", Ando :


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