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Thema: Nikon F4: Das Problem mit dem Blendenhebel und wie es gelöst werden könnte

  1. #1
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    Standard Nikon F4: Das Problem mit dem Blendenhebel und wie es gelöst werden könnte

    Die Nikon F4 - die wohl wertigste und solideste SLR, die Nikon je gebaut hat - krankt an zwei Schwachstellen, die sie oft auf ein Dahinleben im Schrank reduzieren:

    1. LCDs, die auslaufen und so die Anzeigen teilweise nicht mehr ablesbar machen.
    2. Ein Verharzungsproblem im Spiegelkasten-Mechanismus, der dazu führt, dass kleinere Blenden nicht mehr vollständig gebildet werden.


    Während Problem #1 wohl Schicksal bleibt - ein ausgelaufenes Display mit schwarzen Klecksen oder auch grünen und roten Streifen kann nicht repariert werden - ist für Problem #2 eine Lösung bekannt, die hier beschrieben ist:

    “Nikon F4 aperture lever repair“

    https://www.photrio.com/forum/thread....114701/?amp=1


    Eine lange Route mit Schwierigkeitsgrad und Komplexität führt über eine umfangreiche Teildemontage zum Ort des Problems.

    Die eigentliche Lösung vor Ort dann ist dagegen einfach - Reinigung und Schmierung mechanischer Teile.

    Anschließend der lange Weg zurück über die Montage.


    Zwei mögliche Lösungen

    Da ich zwei F4 besitze, die nicht mehr ganz abblenden möchten, kreise ich schon länger um dieses Projekt.

    Der oben beschriebene lange - und daher risikoreiche - Weg sollte gangbar sein, auch wenn er nicht einfach ist.

    Die Schwierigkeit wird darin liegen, alle ausgebauten Teile in Übersicht zu halten und insbesondere die erforderliche Ablötung verschiedener Kabel und Anschlüsse so zu gestalten, dass sie auch wieder richtig verlötet werden können bei der Montage.

    Auf jeden Fall auch eine schöne Übung, vorausgesetzt, Nikons schwerer Fotopanzer lässt sich überhaupt demontieren.

    Ich vermute starke Verschraubungen, und gängige Werkzeuge werden an runden und glatten Einstellelementen, die zur Öffnung des Gehäuses entfernt werden müssen, nicht greifen.

    Eine Herausforderung.


    Ich frage mich, ob es nicht eine kürzere Route gibt.

    Vermutlich nicht, denn sonst wäre sie der kompetente Autor des oben genannten Beitrages sicher gegangen.

    Denn jemand, der sich fachkundig durch eine F4 gearbeitet hat, wird sich vorher überlegt haben, wo er geht und was er tut.


    Bleibt nur - wir hatten es schon einmal hier andiskutiert - die Anwendung eines short cut nach Thomas Tomosy, Autor mehrerer Standard-Werke zum Thema „Kamerareparatur“.

    Einer dieser short cut ist, ein Schmierungsproblem an schwer zugänglicher Stelle mit Graphitpulver, gelöst in Benzin, anzugehen.

    Das mag nicht elegant sein, aber ist als Alternative zu einer umfangreichen Tour durch die F4 auf jeden Fall zu überlegen.


    Graphit oder nicht?

    Ich frage mich dazu Folgendes:

    • Komme ich mit einer Kanüle auf Spritze zum Problemort? Nämlich über die Öffnung des Blendenhebels im Spiegelkasten?
    • Da Graphit leitet - ist die im Umfeld befindliche Elektronik betroffen?
    • Bleibt das applizierte Graphitpulver dort wo es wirken soll oder wandert es an Stellen wie zB dem Sucher, wo man es nicht haben möchte?
    • Ist diese Lösung überhaupt imstande, eine Verharzung gängig zu machen ohne vorangegangene Reinigung?
    • Gibt es dazu Praxisbeispiele?


    Es wird dazu das Repair manual zu konsultieren sein.

    Dazu Experimente an vergleichbaren Baugruppen in einer aufgegebenen Kamera, um die Wirkungsweise dieser vom Tomosy beschriebenen Lösung zu studieren. Insbesondere interessiert mich, ob die Lösung in Benzin nur für Transport und Verteilung geschieht, oder ob damit auch eine Reinigung - quasi in einem Durchgang mit der Schmierung - erfolgt.

    Bezüglich Elektronik:

    In der F4 vermute ich durchgängig SMD-Technik (elektronische Miniaturbauteile auf Platine gelötet).

    Wenn die Platine mit Schutzlack überzogen ist, sollte es durch Graphit zu keinen Kontaktproblemen (Kurzschluss) kommen. Auch gegen Feuchtigkeit sollte die Elektronik in einem Kaliber wie der F4 ja ausreichend geschützt sein.


    Bevor ich da einsteige, würde ich mich über Meinungen/Lösungsmöglichkeiten sehr freuen
    Gruß,

    Andreas

  2. #2
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Hallo Andreas,

    richtig: Bei teil-elektronischen Geräten wie Fotoapparaten wäre ich sehr vorsichtig mit Graphitpulver (oder einem mit Graphit versetztem Gleitfett), und bei digitalen Kameras erst recht: fettige Graphitstäubchen auf dem Bildsensor sind eine Seuche!
    Gruß, Michael

  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  4. #3
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Andreas,

    richtig: Bei teil-elektronischen Geräten wie Fotoapparaten wäre ich sehr vorsichtig mit Graphitpulver (oder einem mit Graphit versetztem Gleitfett), und bei digitalen Kameras erst recht: fettige Graphitstäubchen auf dem Bildsensor sind eine Seuche!
    Michael, wenn du dir den langen Weg über Demontage/Montage ansiehst (Link oben), wie schätzt du Aufwand, Risiko und Erfolgsaussichten ein?

    Bzw. würdest du als Professionist so einen Auftrag überhaupt annehmen?

    Ich möchte die Sache besser einschätzen können.
    Gruß,

    Andreas

  5. #4
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    Generell würde ich bei "Trockenschmierstoff der schwarzer Schweinkram sein darf" eher zu MoS2 in Alkohol Suspension tendieren als zu Grafit (und Benzin).
    MoS2 bleibt etwas besser an Ort und Stelle (ist aber Saukram und verbreitet sich auch "überall").
    Wenn es auch "mit Fett" sein darf (dann vagabundiert kein Feinstaub rum), eine "kleine Erbse" Molykote (BR2, G-rapid, ...)/ Liqui Moly LM47 oder was so da ist auf ein Stück Küchenkrepp geben und erstmal "ausbluten lassen" (einen Großteil des Öls ins Küchenkrepp wegkriechen lassen).

    Im vorliegenden Fall würde ich mir das Hirn zermartern, ob man den "Canon Squeak Shortcut" abwandeln könne, also "minimalinvasiv" an den Ort des Geschehens kommen.
    Eine Kanüle irgendwo durchgeschoben (zur Not vorsichtig ein Loch gebohrt und Staub und Späne abgesaugt) und je nach Lage erst spülen (Benzin) und den Schmadder auffangen und dann ölen, ggf. mit "Zweitaktermischung" arbeiten, also Öl-Benzin Gemisch, das Benzin hilft dem Öl beim Kriechen, später verdunstet das Benzin und das Öl bleibt da, wo es hinsollte (alter VEB Pentacon Trick), oder einfach so ein Tröpfchen Öl aus der Ferne applizieren.

    "Problematisch" könnte bei der Kanülen-Methode die "Entsorung" alten Schmiermittels sein (stört beim Canon Squeak aber niemanden).

    Am Rande: Vor ein paar Jahren erwähnte jemand, er habe "günstig" einen Thermomix schießen können, und mußte nur "das Messer" erneuern und das wäre für "50,-" machbar gewesen - ich hätte zu der Zeit nichteinmal 50,-€ für einen fabrikneuen Thermomix ausgegeben (im Mittelteil hätte ich das gemacht, um das Ding dann bei eBay mit Gewinn zu verscheuern, heute (mit der neuen Kaufabwicklung) würde ich das auch nicht mehr machen).

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  7. #5
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    Danke, Jan

    Ich könnte auch die Spritze setzen, und wenn es nicht geholfen hat, muss ich ohnehin die Schweinetour machen über die Demontage.

    Dann kann ich dort auch gleich die Spuren des Versuchs entfernen
    Gruß,

    Andreas

  8. #6
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    Mir fiel noch Silikonspray ein. Schmiert und leitet nicht. Wenn man es auf eine Oberfläche sprüht und etwas wartet, hat man einfach ein Pulver. Ob das aber in eine Kamera muss? So in Sachen Sauerei und Ausdünsten und herumkriechen?
    Hat da jemand Erfahrung.

  9. #7
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    Silikonöl kriecht wie doof. Da würde ich eher Ballistol nehmen "und DAS will was heißen". Ballistol nehme ich aber auch nicht, wenn Messing in der Nähe ist.

  10. #8
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    Ich Dussel meinte auch Teflon-Spray

  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bessamatic :


  12. #9
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    ;-)

    Öl/Fett mit Teflon drin geht (in Kameras) gleich viel besser als Silikonkram.

    (ist dann weißer Saukram, kein schwarzer Saukram)

  13. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  14. #10
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    Graphit in Benzin - was macht die Kombination?

    Das Benzin sorgt dafür, dass die Mischung als Flüssigkeit gespritzt werden kann.

    Das Graphit macht Teile gängig.

    Das ist klar.

    Aber gehts da auch um Lösung der alten, verharzten Schmierung?
    Gruß,

    Andreas

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