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Thema: Die alte Kamera ist kaputt - wie geht es weiter?

  1. #1
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    Standard Die alte Kamera ist kaputt - wie geht es weiter?

    Meine Erfahrung über die Jahre ist, dass es gar nicht so einfach ist, für krankes und produktaltes Fotogerät einen professionellen Behandler zu finden.

    Reparatur und Service vom Hersteller scheiden allermeist aus heute, da die Geräte schon lange Teil der Firmenhistorien sind.

    Für eine T90 zB hieß es seitens einer kleinen, sehr engagierten Werkstatt, dass sie nicht angenommen würde. Zu viel Elektronik.

    Den Tausch des LCD in einer F3 konnte sich keiner der Angefragten vorstellen. „Keine Ersatzteile“ war die Antwort. Dafür eine aufgegebene Kamera als Teilespender zu nutzen - auf diese Idee kam nur ich.

    Die Überholung einer XD-7 mit Winder D wurde angenommen. Was an der Kamera gemacht wurde, blieb Firmengeheimnis. Dafür wurde ein Batteriesäureschaden im Winder behoben - demnach Säuberung, Kabel ersetzt, Kontakte wieder leitfähig gemacht. Der Preis dafür war stattlich. Kann ich verstehen, denn das ist einige Arbeit.

    Und so weiter.


    Fazit

    Mit vielen Problemen an Fotogerät steht man alleine, weil sich dafür keine Werkstätte findet oder die Reparaturkosten in keinem Verhältnis zum Wert des Gerätes stehen.

    Für einen Liebhaber keine einfache Situation.

    Der einzige Ausweg ist, sich selbst an die Arbeit zu machen.

    Aber das liegt auch nicht jedem.


    Was sind eure Erfahrungen bei der Suche nach Reparaturhilfe?

    Welche Aufträge an Werkstätten konntet ihr vergeben, welche nicht?

    Oder seid ihr eher pragmatisch und ersetzt das eine oder andere defekte Stück?

    Greift ihr gar selbst zum Schraubendreher?

    Oder habt ihr vor, einmal einen Reparaturversuch zu wagen?
    Geändert von Ando (25.03.2023 um 15:06 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    „Keine Ersatzteile“ war die Antwort. Dafür eine aufgegebene Kamera als Teilespender zu nutzen, konnte sich offenkundig niemand vorstellen.
    Vorstellen könnten sie sich das wahrscheinlich schon, nur muss jemand, der das gewerblich betreibt auch eine Gewährleistung übernehmen. Das ist mit einem gebrauchten Ersatzteil ein Lotteriespiel - zumal, wenn es sich um ein Teil handelt, von dem man weiss, dass es gerne kaputtgeht.

    Ich habe bisher keine Kamera reparieren lassen, wobei mir bisher auch nur eine kaputtgegangen ist (Canon 1Ds II). Die Kosten dafür hätten einen Gebrauchtneukauf überschritten und zugleich lächtelte die damals gerade neu auf den Markt gekommene Sony A7II mit einem unglaublichen Habenwollenfaktor.

  4. #3
    Moderator Avatar von RetinaReflex
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    Leica R bekommt man repariert. Das wird angenommen. Hasselblad ebenfalls. Zeiss geht auch noch. Quasi alles im professionelleren Bereich was noch ab und an von Künstlern verwendet wird.

    Danach wird es schwierig. Dann oft nur noch sehr maschinelle Kameras die keine bis kaum Elektronik enthalten.

  5. #4
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    Dabei sollte es da einen Markt geben.

    Die Fotografie auf Film ist ja nicht - wie einst erwartet - untergegangen. Ganz im Gegenteil.

    Wer Film möchte, versorgt sich - mehr oder weniger preisgünstig - mit Second Hand.

    Und gerade hier hapert es mit bezahlbarem Serviceangebot.

    Wer kümmert sich um die ungezählten Amateurkameras von einst?

    Die ja noch bzw. wieder verwendet werden.

    Wo sind die Start ups mit Reparaturserviceangebot für junge Einsteiger und alte Wiederbetätiger auf Film?
    Gruß,

    Andreas

  6. #5
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    Zitat Zitat von RetinaReflex Beitrag anzeigen
    Leica R bekommt man repariert.
    Repariert Leica tatsächlich noch alle Modelle? Ich hatte mal wegen der R3 geschaut, dort fällt wohl gerne mal die Automatik aus, während sonst noch alles geht. Das schien mir nach der geballten Internet-Weisheit nicht mehr reparabel. Ob es sich lohnt, wenn die Kosten den Preis einer noch funktionierenden Kamera übersteigen, sei mal dahingestellt.

    Ein Summilux 50mm 1.4 für R wurde noch repariert. Die Kreditkarte biegt sich immer noch.

  7. #6
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    Repariert Leica tatsächlich noch alle Modelle? Ich hatte mal wegen der R3 geschaut, dort fällt wohl gerne mal die Automatik aus, während sonst noch alles geht. Das schien mir nach der geballten Internet-Weisheit nicht mehr reparabel. Ob es sich lohnt, wenn die Kosten den Preis einer noch funktionierenden Kamera übersteigen, sei mal dahingestellt.

    Ein Summilux 50mm 1.4 für R wurde noch repariert. Die Kreditkarte biegt sich immer noch.
    Paepke hat von Leica den Service für die R-Klasse übernommen:

    https://paepke-fototechnik.de/
    Gruß,

    Andreas

  8. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  9. #7
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    Es sieht also mau aus mit dem Serviceangebot für Filmgerät, genannte Ausnahmen ausgenommen.

    Vielleicht ja auch egal, denn wenn die X-700 ausfällt, stehen schon 20 andere zur Auswahl online und lokal beim Händler bereit.

    Der Weltbestand wird verheizt und treibt das Klima für Gebrauchtpreise in die heiße Zone ;-)

    Mir ist die Einstellung „Patrone raus, Patrone rein“ zuwider.

    Ein Grund mehr, selbst zu reparieren bzw. mich darin zu verbessern
    Gruß,

    Andreas

  10. #8
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Da würde ich ganz pragmatisch vorgehen. Defekte Kamera entsorgen, bzw. der Bastler nimmt sie als Ersatzteilespender, neue Kamera gebraucht kaufen. Wenn die Kamera einen ideellen Wert hat oder äußerlich besonders schön ist, kann sie auch in die Vitrine - da ist egal, ob sie funktioniert.

    Eine Reparatur lohnt wirtschaftlich in aller Regel nicht, auch wenn analoge Fotografie wieder ein wenig in Mode kommt. Das Angebot an gebrauchten Kameras ist viel größer als die Nachfrage, und der Nachschub über Haushaltsauflösungen wird auf Jahrzehnte hinaus dafür sorgen, dass das so bleibt.

    Auch haben die meisten Kameras noch keinen historischen Wert. Dafür sind noch viel zu viele Exemplare im Umlauf. Nur bei wirklich alten (vor dem Krieg) oder seltenen Kameras sieht das anders aus.

    Wenn jemand Spaß am reparieren hat, spricht natürlich nichts dagegen, dies auch zu tun. Ich bewundere Ando immer wieder für seine Beharrlichkeit und seine Erfolge. Aber ein finanzieller oder gesellschaftlicher Nutzen entsteht dadurch nicht.

  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", Anthracite :


  12. #9
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    Von der Symptomlage her gibt es ja div. "Standardfehler".

    Wenn man dann beispielsweise eine Minolta XD7 ohne den Fehler (zäher Spiegeldämpfer) haben will, wird es "schwierig".

    Eine nicht quietschende Canon A1 bekommt man am ehesten, wenn der Vorbesitzer / Verkäufer gerade frisch ein Tröpfchen Öl spendiert hat (sonst goggelt man den Tick und beschafft sich das Material).

    Div. mechanische Hemmwerke sind "verharzt", die lassen sich mal "ganz einfach", mal etwas schwerer zugänglich reinigen und neu schmieren.
    Für den Jungfernflug nimmt mannach Möglichkeit nicht gerade eine Retina-Reflex III oder Tele-Rolleiflex sondern "etwas simpler" aufgebaute Kameras.

    Dann haben x japanische Kameras Lichtdichtungen, die einst schwarzer Schaumstoff waren und nun teerige Pampe. Das kann man auch ohne Diplom selber beheben.


    Mich haben irgendwann weniger die Preise der Reparateure gestört als das Drumherum (Getue) und manchmal (öfter mal) die blöden Sprüche dazu.

    Spätestens wenn man eine Weitwinkel-Rolleiflex mit trägen Verschlußzeiten im Arsenal hat, sollte man über eine Reparatur / Wartung nachdenken, statt sie wegzuwerfen und eine "neue" zu kaufen. Man wird dabei ich nicht direkt dümmer.

    Mein Weg dann:
    - Informationen sammeln (offizielle Unterlagen, www und das alles)
    - Analyse (aufmachen und reingucken)
    - Abhilfe (ggf. mit dem lästigen Umweg "Teilebeschaffung")

    Wenn einem das keinen Spaß bringt (oder partout meint, es nie zu können, oder meint, seine Zeit "besser" verbringen zu können) oder die Teilebeschaffung "unmöglich" erscheint, dann nötig man lieber Dritte dazu, es für einen zu erledigen (oder erklärt den Einzelfall für gescheitert und schubladisiert das Stück "erstmal").

  13. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  14. #10
    Hardcore-Poster Avatar von CsF
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    Habe auch noch einige Schubladen, ähm Kartons, voll mit aufgegebenen Kameras.
    Z.b. 2 Voigtländer VSL 3E mit mechanischen Problemen. 3 Porst Compact Reflex OCN mit Belichtungsmesserproblemen. 3 Pentax ME Super mit mechanischen Problemen. Alle abgeschrieben, weil Reparatur unwirtschaftlich. Und die für Ersatzteile zu verkaufen lohnt sich vom Zeitaufwand kaum.
    Dann liegen da noch 5 oder 6 Praktisix / Pentacon Six / TL in einer Kiste rum - alle rettbar, aber keiner nimmt sie an, weil schon teilzerlegt und Probleme und nötige Ersatzteile schon identifiziert. Muss ich die jetzt wieder zusammenbauen, um sie einschicken zu können?!

    Meine Arax 60 müsste auch mal komplett überholt werden, aber nach Kiev brauch ich die gerade nicht schicken. Und an die armen Noritas will ich gar nicht denken... Eine ist komplett fest und eine habe ich soweit gereinigt/entharzt, dass ich sie nur noch justieren müsste. Dazu fehlt mir aber die Literatur und ohne irgendwelche Anhaltspunkte verstelle oder öle ich da nichts. Allein die Tuchrollenvorspannung ist eine heikle Angelegenheit und per trial and error Vorgehensweise nicht einstellbar.


    Achja, das ist nur was ich hier gerade im Regal sehe. Es gibt noch ein paar Bananenkartons im Keller.


    Was mich an der derzeitigen Situation was Reparaturen angeht aber am meisten stört, ist dass NIEMAND auch nur die gröbsten Kostenvoranschläge rausgibt. Alle die ich angeschrieben habe wollten die Objektive und/oder Kameras kostenpflichtig angucken und nichtmal eine ungefähre Richtung (eher 100 oder eher 500) geben, obwohl ich detaillierte Problembeschreibungen geliefert habe. Das hat mir dann wirklich den Rest gegeben.

  15. 2 Benutzer sagen "Danke", CsF :


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