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Thema: Canon T90: Spannungsversorgung wiederhergestellt

  1. #1
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    Standard Canon T90: Spannungsversorgung wiederhergestellt

    Heute war Check meiner T90-Familie.

    Einige ohne Befund, einige mit verklebten Verschlusslamellen, eine mit verrückt spielendem Display und diese hier, die nach dem Einschalten nichts auf dem Display anzeigt.

    Das erschien mir sonderbar, denn es hatte ja beim letzten Mal funktioniert.

    Da muss sich also was verändert haben in diesen paar Monaten.

    Immer die erste Vermutung bei Batterien mit ausreichender Spannung:

    Kontaktprobleme rund um das Batteriefach.

    Der Verdacht erhärtete sich, als ich grüne Säurereste am Boden des Batteriefaches entdeckte. Nicht viel, aber verräterisch ;-)

    Eine Reinigung der Kontakte in der Kamera und der Batteriekontakte brachte keine Veränderung.

    Die T90 verweigerte weiterhin den Dienst.


    Also musste ich nachsehen, wo der Fehler liegt.



    Name:  T90_power_1.jpg
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    Name:  T90_power_3.jpg
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    Abnahme des Batteriefachs



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    Name:  T90_power_5.jpg
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    Und hier schon die Ursache für die Betriebsverweigerung:

    Das schwarze Massekabel hatte sich von seiner Lötstelle im Batteriefach gelöst.

    Kein Wunder bei der starken Korrosion der Lötstellen an diesem Ort (Pfeile).



    Name:  T90_power_4.jpg
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    Einmal mehr ein Beispiel, wie sich vergessene Batterien in einer Kamera rächen können.

    Ohne Masseanschluss kein Stromkreis.

    Ohne Stromkreis keine Funktion.



    Name:  T90_power_6.jpg
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    Hier der Blick auf die Kontakte im Batteriefach aus Sicht des Anwenders, wenn die Kamera geschlossen ist.

    Nur wenig Korrosion zu sehen. Dahinter sieht es aber schlimm aus.



    Name:  T90_power_7.jpg
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    Das Lötzeug war gefragt.



    Name:  T90_power_8.jpg
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    Inzwischen badete das Batteriefach in mit Wasser verdünntem Durgol, damit es die Korrosion los wird.



    Name:  T90_power_9.jpg
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    Das schwarze Massekabel schien mir nicht mehr geheuer. Ich ersetzte es durch ein neues.



    Name:  T90_power_10.jpg
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    Durch die Korrosion löste sich beim Arbeiten auch der Lötpunkt auf der Platine ab.

    Ich musste daher die Stelle mit Draht überbrücken, um das Massekabel anlöten zu können.

    Um den Kabelstrang links von der Lötarbeit fernzuhalten, fixierte ich ihn mit Loctite etwas weiter weg.



    Name:  T90_power_11.jpg
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    Das Batteriefach nach der Reinigung in Durgol.

    Die grünen Säurereste sind entfernt. Etwas Nacharbeit noch mit der Sonde, aber die Kontakte sind klar zum Löten.



    Name:  T90_power_12.jpg
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    Das Batteriefach ist wieder über drei Kabel mit der Platine verbunden.


    Nach dem Zusammenbau ein Test mit eingeschobenem Batteriehalter.

    Ja, die T90 hat wieder Spannung.

    Die Anzeige am Display ist auch wieder da - tack, tack, tack hämmerte der Verschluss.



    Name:  T90_power_13.jpg
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    Wieder am Leben :-)
    Gruß,

    Andreas

  2. 5 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
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    Im Grunde eine banale Angelegenheit - aber äußert sich als Totalausfall der Kamera.

    Es sind meist Probleme dieser korrodierenden Art, die mir in defekten Kameras bisher begegnet sind.

    Defekte elektronische Bauteile, verklemmte Zahnräder - vielleicht kommt das ja noch ;-)
    Gruß,

    Andreas

  4. #3
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    Vielleicht sollte ich doch die Kontakteplatte im Batteriefach noch austauschen. Auch der Schalter dort sieht mitgenommen aus. Ersatzteil hätte ich. Sauber ist sie jedenfalls nicht.

    Andererseits sollte das Korrosionsgeschehen nach der Durgolisierung beendet sein.

    Und es funktioniert soweit alles.

    Nein, nicht nochmal alles ;-)
    Gruß,

    Andreas

  5. #4
    Hardcore-Poster Avatar von Optikus64
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    Moin,

    halt Dir das Ersatzteil für den Fall vor, dass Du es wirklich brauchst, die Kamera geht ja wieder - never change a running system...

    CS
    Jörg

  6. #5
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    Seh ich auch so.
    Geändert von Ando (07.03.2023 um 06:23 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  7. #6
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    Es sieht so aus, als ob sich die Batteriesäure über das schwarze Massekabel vom Batteriefach aus auf die Platine ausgebreitet hat:

    Name:  T90_power_5.jpg
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    Das gibts doch nicht - das ist ja gespenstisch!

    Aber als ich das Kabel trennte, waren die Drähte drin schwarz.
    Gruß,

    Andreas

  8. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  9. #7
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    Jetzt lasst uns einmal kurz meine bisherigen Expeditionen in die SLR-Welt der 1980er-Jahre zusammenfassen:

    Probleme sind allermeist Kontaktprobleme. Entweder Oxidation oder Korrosion durch Batteriesäure oder Elektrolyt (Elkos), die bis zur Zerstörung von Leiterbahnen, Lötpunkten, Lötpads, Schaltern und Kontakten aus Metall gehen kann. Letzteres ein Vorgang über Jahrzehnte.

    Die Behebung dieser Probleme ist grundsätzlich einfach - wenn man die Kamera ohne weitere Beschädigungen öffnen und wieder schließen kann. Ebenso braucht es eine gewisse Fertigkeit beim Löten und Arbeiten auf kleinen, verbauten bzw. flexiblen Platinen.

    Ersatzteile sind entweder neu (Elkos) oder aus Ausschlachtkameras zu beziehen.

    Das bedeutet, dass - hochgerechnet - die Mehrzahl defekter Kameras, die sonst aufgegeben werden, instandgesetzt werden könnten.

    Das sind auch Stücke, an denen das Herz hängt oder mit denen Erinnerungen verbunden sind.

    Solche Reparaturen werden - meine Erfahrung - nur ungern von Werkstätten angenommen. Offenkundig zu viel Aufwand, der sich nicht rechnet. „Keine Ersatzteile“ heißt es dann.

    Fazit: Hilf dir selbst - wenn du dir helfen möchtest :-)
    Gruß,

    Andreas

  10. #8
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Hallo Andreas!
    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Es sieht so aus, als ob sich die Batteriesäure über das schwarze Massekabel vom Batteriefach aus auf die Platine ausgebreitet hat.
    ...
    Aber als ich das Kabel trennte, waren die Drähte drin schwarz.
    An sich logisch - Litzen-Kabel wirken auch ohne die Isolierung drumherum schon wie ein Docht (Kapillarwirkung zwischen den Litzendrähten), was man an der Verwendung von Entlötlitze sehen kann.
    Außerdem scheint mir das Batteriefach mit seinen versauten Kontakten im zusammengebauten Zustand der Kamera direkt über bzw. unter dieser Platine zu sitzen.
    Gruß, Michael

  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  12. #9
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    Die T90 wirkt ja stabil und wuchtig.

    Das ist sie auch.

    Ihre einzelnen Komponenten sind jedoch recht fragil oder wirken so, ohne dass sie es sind.

    Zb die vordere Abdeckung, die nur sehr dünn ist. Oder das Chassis, fast gänzlich aus (festem) Kunststoff. Ganz besonders das Batteriefach, das klapprig und billig gemacht erscheint.

    Dennoch - alles montiert ergibt „The tank“ wie die T90 genannt wurde.

    Auch das ist bewundernswert, eine Kamera so zu konstruieren, dass sie noch tragbar aber dennoch stabil und belastbar ist.
    Gruß,

    Andreas

  13. #10
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Hallo Andreas!
    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    zu viel Aufwand, der sich nicht rechnet.
    Das ist aber tatsächlich so - überlege mal, wie viele Stunden du an einer derart "versifften" Kamera arbeiten musst!
    Beginnend mit dem nicht einfachen Zerlegen, endend mit dem korrekten Wiederzusammenbauen.
    Und wie viel Zeit du zur Wiederherstellung von kaputten Teilen benötigst, wo Andere die defekten Teile einfach durch neue ersetzen wollen würden.
    Zusammen genommen wäre das nur für die wenigsten Kamerabesitzer bezahlbar, wenn sie die Reparatur bei einem Servicebetrieb beauftragen würden.

    Ich bekomme seit einiger Zeit Reparaturanfragen für 10 bis 20 Jahre alte Digitalkameras, die der Kunde nach einem ungefähren Kostenvoranschlag oft schon nicht mehr weiter verfolgen will.
    Gruß, Michael

  14. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


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