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Thema: Nikon MD-4 Motor Drive: Betriebsarten-Wahlschalter gefixed

  1. #1
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    Standard Nikon MD-4 Motor Drive: Betriebsarten-Wahlschalter gefixed

    Zum Abschluss der F3-Press/MD-4-Serie noch ein Fix nach Mitternacht ;-)

    Dieser Beitrag schließt an

    „Nikon MD-4 Motor Drive: Drehschalter, Rückspulung, tiefere Reinigung“

    https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=26292

    *****


    Bei Check des Motor Drive sah ich, dass die F3P nicht nur im C(ontinous)-, sondern auch im S(ingle)-Modus Dauerfeuer gibt.

    Das wäre kein Problem, ich kann ja den Finger vom Auslöser nehmen, wenn ich Einzelbilder machen möchte.

    Aber ich wollte das in Ordnung bringen.

    In Verdacht hatte ich einen Schalter im Handgriff des MD-4, der auf einer kleinen Platine sitzt und zwei doppelte Kontaktzungen hat.

    Dreht man den Wahlschalter, wird im C-Modus ein Kontakt unterbrochen, die Kamera arbeitet im Dauerbetrieb solange der Auslöser durchgedrückt ist.

    Wenn sie das auch im S-Modus tut, musste es ein mechanisches Problem mit dem Schalter geben.

    Und tatsächlich, eines der Kontaktzungenpaare schloss nicht.

    Metallzungen zurückbiegen, sodass sie wieder schließen ist schwierig, es klappte auch hier nicht.

    Also knüpfte ich die Zungen mit einem feinen Schaltdraht zusammen. Und zur Verstärkung kam noch die Spitze eines Zahnstochers als Keil dazwischen.

    Name:  Bastler_2.jpg
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    Gegenstation der kleinen Seilbahn ist einer der Leistungstransistoren im Griff des MD-4. Durch das Loch zur Befestigung eines Kühlblechs fädelte ich den Draht und fixierte das Werk mit einem Tropfen Loctite.

    Name:  Bastler_1.jpg
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    Und tatsächlich, es funktioniert :-)

    Single ist wieder Single.

    Nikon hätte da wohl einst zumindest die komplette Platine getauscht.

    Fehlen Ersatzteile, braucht es den Bastler der nicht aufgibt

    Oder welche Werkstatt hätte das zu welchen Kosten übernommen?


    ***


    Wer noch für ein weiteres F3-Thema Kraft hat:

    Mit der F3 Pin Registration geht es weiter.

    Aber jetzt ist einmal Pause.
    Gruß,

    Andreas

  2. #2
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    Moin,

    kreative Lösung - aber, wenn's gestattet ist, jetzt hast Du dauernd Zug auf den Lötstellen des Leistungstransistors, das halte ich für suboptimal. Möglicherweise wäre ein korrektes Nachrichten der Kontakte die bessere Lösung gewesen, aauch wenn das nervig sein kann. Relais einstellen gehört nicht zu meinen Lieblingstätigkeiten ...

    LG
    Jörg

  3. #3
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    Zitat Zitat von Optikus64 Beitrag anzeigen
    Moin,

    kreative Lösung - aber, wenn's gestattet ist, jetzt hast Du dauernd Zug auf den Lötstellen des Leistungstransistors, das halte ich für suboptimal. Möglicherweise wäre ein korrektes Nachrichten der Kontakte die bessere Lösung gewesen, aauch wenn das nervig sein kann. Relais einstellen gehört nicht zu meinen Lieblingstätigkeiten ...
    Ja, den Transistor hat’s schon etwas gebogen aber er wird vom Gehäuse des Schalters dahinter gestützt.

    Und gar so viel Zug ist es nicht, gerade so, dass Messingzunge 1 auf 2 bleibt und dann vom Nocken des Drehschalters gerade so angehoben wird, dass der Kontakt öffnet.

    Mitternacht war es und ich wollte nach dem langen MD-4-Tag ins Bett ;-)

    Schau einmal auf das Foto wo die Seilbahn zu sehen ist. Wie kann ich die Kontaktzungen ausrichten, dass sie wieder von selbst schließen?

    Die sind auf einem Kunststoffblock mit Zwischenscheiben angebracht und dann eingenietet, dh ich kann die verbogene nicht abnehmen und ausrichten.

    Ersatz hätte ich sogar gehabt, aber der Block ist oben und unten auf die flexible Platine gelötet, auf engstem Raum mit Pins, die darunter angebracht sind.

    Ich weiß nicht wie das damals montiert wurde. Genial!
    Gruß,

    Andreas

  4. #4
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    Moin,

    das wird wie bei Relaiskontakten zum Block verbunden, das ist normal, nur sch... auszurichten. Dazu brauchts feine Zängelchen & Pinzetten sowie Schraubendreher, das geht leider tatsächlich nur von Hand und nach Gefühl, da man ja die Einstell-Lehre dazu nicht hat. Wie ich schrieb, keine Arbeit um die ich mich schlagen würde. Aber mit Geduld geht es. Du siehst ja wenn Du den Schalter bedienst welcher Kontakt nicht schließt, den muß man dann nachbiegen. Klingt trivial, ich weiß, ist es aber nicht.

    LG
    Jörg

  5. #5
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    Schön wäre, wenn es so geklappt hätte.

    Hätte ich die Kontakte trennen können, wäre da eine Chance gewesen. Aber die sind quasi zusammengeschweißt. Sobald der eine absteht, ist sozusagen die Spannung draußen.

    Werden beide gebogen, greift der Nocken des Moduswahlrades nicht mehr.

    Ich weiß nicht, wie das damals gefertigt wurde, wohl alles von Hand.

    Aber wenn du möchtest, kannst du es gerne probieren, da müsste ich dir aber den MD-4 mit F3P schicken ;-)

    Das meine ich ernst - zumindest könnte ich dir den Schalter aus meinem schon zerlegten MD-4 zukommen lassen.

    Jedenfalls eine gute Gelegenheit, zusammenzufassen, worum es beim Fix geht:

    Fix da, wo es keine Ersatzteile gibt. Es müssen die bestehenden Bauteile verwendet/repariert werden.

    Dafür stehen nur die häuslichen Möglichkeiten zur Verfügung - je nachdem, worauf man spezialisiert ist.

    Die Chancen auf Erfolg sind meist gering, da man sich an Industrielösungen versucht, die von Konstruktionsteams entworfen und mit entsprechendem Aufwand gefertigt wurden. Als Fixer tritt man hier quasi gegen Nikons Ingenieure an.

    Es gibt auch meist nur eine Chance, da es dann entweder klappt, nicht klappt oder das Bauteil völlig unbrauchbar geworden ist durch den Reparaturversuch. Auch wenn Ersatzteile zur Verfügung stehen, müssen diese verwendbar sein. Hier ist der Schalter in eine Mini-Platine integriert und mit flexiblen Leiterbahnen verbunden. Den Aufwand, das sauber zu trennen und wieder herzustellen, muss man der Motivation gegenüberstellen.

    Daher ist jede Lösung richtig, die funktioniert - für Geräte, die sonst als defekt weggeben werden oder die von Werkstätten/Hersteller nicht angenommen werden.

    Gab man solche Fälle während der Garantieperiode an den Service des Herstellers, kam nach Wochen das Gerät zurück mit der Anmerkung „Elektronik getauscht“. Da wurde eben die komplette Platine ausgetauscht, was ein Servicetechniker nach Training konnte. Mit Pinzette und Lötgerät wurde da wohl nichts gemacht, das wäre zu viel Aufwand gewesen.

    Last not least Thomas Tomosy, der zum Thema Kamerareparatur wohl die meist beachtetsten Bücher geschrieben hat:

    Since some camera parts are difficult to come by, sometimes repairing the old, broken part is the only viable alternative.

    Kurz:

    Wir sind als Fixer unsere letzte Hoffnung
    Gruß,

    Andreas

  6. #6
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    Moin,

    das ist das Problem, das war damals alles Handfertigung, deswegen tut man sich auch so schwer zu erkennen, wie das gemacht wurde. Das dürfte bei nahezu allem aus der Zeit so sein, das etwas komplexer ist. Heute würde jeder Konstruktionsplaner die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, da muss alles auf eine Platine, die über das Band läuft, und möglichst alles in linearen Bewegungen an- und aufgesetzt werden, damit das ein Roboter hinkriegt. Das sieht man vielen modernen Bauteilen auch an. Durch die fortgesetzte Miniaturisierung würde man das manuell auch gar nicht mehr hinkriegen.

    Dein Erfolg gibt Dir erstmal recht, es geht wieder, wenn sich der Transistor mal lösen sollte bleibt nix anderes übrig als an die Kontakte zu gehen. Aber wie ich schrieb, ich kann durchaus verstehen, dass Du da die Finger von gelassen hast, je nach dem wie viele Kontaktpaare ein Satz hat sitzt man da manchmal Tage dran. Ich hab im Studium Stellplatinen für Modellbahnen gebaut ("Spielpartner", die zuggesteuert die Fahrwege geändert haben) mit Telekom-Relais vom Rückbau alter Telefonzentralen (die damals käuflichen Steuerungen waren unbezahlbar) - das Gefummel mit dem alten Zeug war damals egal, da hat einem die Zeit nix ausgemacht und das Geld konnte man als Student gut brauchen, heute ordne ich sowas der Masochistenszene zu... Und eine Strategie außer "von außen nach innen", gibt's nicht.

    LG
    Jörg

  7. #7
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    Toll finde ich auch, dass zB der MD-4 so gebaut ist, dass er über Jahrzehnte funktioniert, egal wie geschunden oder verdreckt er inzwischen ist.

    Ebenso meine F3P, der man die Dauernutzung ansieht.

    Vielleicht wurde sie in Intervallen gewartet - jedenfalls tut sie und versteht sich auch mit dem Motor.

    Einsatz vielleicht bei allen Wetterlagen, ohne große Rücksicht - da hatte man sich schon was ausgedacht

    Um den Transistor mache ich mir keine Sorgen, sollte die Lötstelle schlecht werden, löte ich nach. Vielleicht kann ich ihn noch besser am dahinterstehenden Gehäuse des anderen Schalters abstützen.

    Ich werde das Set zum Fotografieren verwenden und sehen, ob die Lösung eine bleibt.

    Jedenfalls macht mir das alles großen Spaß und viele Projekte warten :-)

    Danke für alle Hinweise und Kommentare!
    Gruß,

    Andreas

  8. #8
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    Zitat Zitat von Optikus64 Beitrag anzeigen
    Aber wie ich schrieb, ich kann durchaus verstehen, dass Du da die Finger von gelassen hast, je nach dem wie viele Kontaktpaare ein Satz hat sitzt man da manchmal Tage dran.
    Die Finger und meine besten Feinwerkzeuge hatte ich dran, aber ohne Erfolg ;-)

    Wie geht das mit dem Zurückbiegen wenn die Kontaktzungen fixiert sind?

    Gibt es da eine besondere Technik? Wie geht man dabei vor?
    Gruß,

    Andreas

  9. #9
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    Dann gibt es noch ein Problem, und zwar das Einbringen der Platine mit dem Schalter zurück in den Griff des MD-4.

    Die beiden äußeren Kontaktzungen müssen hinter die Nocken des Drehschalters gebracht werden - Biegegefahr!

    Dh auch wenn der Schalter mühsam wieder justiert wurde, kann er gleich wieder hinüber sein …

    Manchmal denke ich, da hat sich jemand beim Konstruieren einen bösen Spaß gemacht ;-))
    Gruß,

    Andreas

  10. #10
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    Ich hatte damals feine Zängelchen gekauft, die haben vorne ein leichtes, ausgerundetes V-Profil.

    Damit zwickt man ganz vorsichtig in die Federn und setzt sie damit etwas in die Richtung des "V".

    Biegen im klassischen Sinne geht ja meistens nicht, da man den ganzen Block verbiegt und damit meistens mehr Probleme schafft als wegbringt.

    Du hast ja beobachtet, dass dann z.B. der Antriebsnocken nicht mehr greift. Wenn das schonmal gemacht wurde um die Kontakte zu justieren siehst Du ganz feine Marken auf den Federn.

    Das Geschick des guten Elektromechanikers liegt dann darin zu erkennen, welche Feder bewegt werden muss, damit der Kontakt wieder schließt. Auch feinstes Handwerk...

    Bei der Montage ist ja immer die Frage, wann wurde das Teil denn integriert - Du mußt Dich mit dem zusammengebauten Teil rumschlagen, kann sein, dass es einen Montagestand gibt, wo das Teil quasi von selbst reinflutscht. Vielleicht sind bei Deiner Montage die Geister von ein paar Japanern brüllend von ihrer Wolke gekippt weil hier niemand mehr weiß wie das ging und man sich einen Abbricht wärend sie das so nebenbei gemacht haben.

    LG
    Jörg

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