Wollen wir ein Fazit wagen?
Canon AE-1: technischer Geniestreich oder blendend heller Marketingstern? ;-)
Wollen wir ein Fazit wagen?
Canon AE-1: technischer Geniestreich oder blendend heller Marketingstern? ;-)
Gruß,
Andreas
Moin,
mit Superlativen bin ich vorsichtig, seinerzeit hatten viele Anbieter gute Kameras, aber die AE-1 war ein Statement das Wellen geschlagen hat. Wie gesagt, die EF konnte das auch, und andere hatten die Blendenautomatik schon früher, aber es war eben was Bedienung und Belichtungsmessung schon ein Meilenstein. Sie einen Marketinggack zu nennen würde ihr technisch nicht gerecht.
LG
Jörg
So lese ich mich weiter durch den Artikel zur AE-1 in The Camera Craftsman.
Und immer mehr staune ich über die Verbindung von Mechanik und Elektronik.
Unter anderem werden die Positionen mechanischer Einstellelemente über variable Widerstände in Spannungswerte übertragen.
Diese Potis müssen sehr klein sein, und ich frage mich, wie die auf korrekte Werkseinstellungen gebracht wurden. Es geht ja um sehr kleine Spannungen wo ein Millivolt schon einen Unterschied macht.
Ein - größeres - Trimmpoti mit dem Schraubendreher präzise einzustellen ist ja schon nicht einfach.
Waren hier noch Menschen am Werk oder geschah das schon über die automatische Fertigung, die ja mit der AE-1 im großen Stil eingeführt wurde?
Seite 6, ebd.:
When you install the lens, the full- open-metering post comes against the maximum-aperture correction pin, Fig. 12. In the Canon EF, pushing in the maximum-aperture correction pin moves the finder's diaphragm scale. But that's not the case with the AE-1-the diaphragm scale never moves. Instead, the maximum-aperture correction pin in the AE-1 controls a pair of variable resistors on the side of the mirror cage. One of the variable resistors provides information to both the aperture-control and readout systems. The other provides information to the readout (meter) only.
Für den Anwender mag das alles egal sein solange es nur funktioniert.
Für den technisch Interessierten tun sich Wunder auf.
Schade, dass die technische Dokumentation nicht verfügbar ist.
Vermutlich wird die - wenn - auf Microfiche bei Canon im Archiv liegen.
Ob ich Japan anschreiben soll? ;-)
Gruß,
Andreas
Moin,
kleine Potenziometer (oder generell Widerstände) kann man mit Laser einstellen.
LG
Jörg
Yep,
so neu ist der Laserkram nicht. Kann man aber auch mechanisch machen.
LG
Jörg
Bei der A-1 wird die Helligkeitsinformation vom der Photo-Zelle (SPC - Silicon Photo Cell) verstärkt und dann digitalisiert. Die Information wird über einen seriellen Bus in die CPU übertragen, dort liegen die anderen Werte (Film Speed, Shutter Speed, Max F Number etc.) digital an und werden digital summiert. Von den Stellrädern werden die Werte über Code-Schleifer digitalisiert. Die von der CPU berechneten Werte werden ebenfall seriell an das Sucherdisplay geschickt und innerhalb der CPU verwendet. Die Shutter Speed wird von der Master Clock durch Teilen und Zählen generiert. Die CPU nutzt eine PLA für die Steuerung (https://de.wikipedia.org/wiki/Progra...sche_Anordnung). Die Funktionen scheinen mir einzeln in Hardware realisiert, Software in dem Sinn scheint es nicht zu geben. So glasklar ist das Service Manual hier nicht.
Mechanisch nutzt die A-1 möglichst viele Komponenten der AE-1.
LASER gibt es wohl seit 1960. LASER cutting so ab 1964~1970, LASER engraving gegen 1978. Das sollte es also schon als Technologie gegeben haben.
Weiter geht es durch den Artikel zur AE-1 von Larry Lyells.
Eine gute Nachricht für alle, die Probleme mit der Elektronik lösen müssen:
Fortunately, three IC's at the top of the AE-1 contain the most sophisticated circuitry. When you have an electronic malfunction, the IC's are the last components to suspect. That's because you have no solder connections inside an IC. And solder connections are probably the main troublespots in an electronically controlled camera.
Allerdings müssen diese kalten - defekten - Lötstellen natürlich erst gefunden werden.
Kleine Schalter in der Kamera öffnen und schließen elektrische Verbindungen, drei Magnete kümmern sich um Verschluss und Blendeneinstellung, gesteuert von der CPU. Winzige Spannungen werden in binäre Werte umgewandelt, verarbeitet und wieder in analoge Spannungswerte transformiert usw.
Ich bin erst auf der elften von 69 Seiten und bereits völlig eingeschüchtert.
Wie konnte ich nur so vermessen sein, mir einzubilden, dass ich dieses Gebilde aus feiner Mechanik und Elektronik letztlich ganz verstehen werde. Ich darf froh sein, Details zu ergründen - und davon sind reichlich vorhanden
Fein, dass es auf Learncamerarepair auch Anleitungen für das Troubleshooting gibt, die man Schritt für Schritt abarbeitet. Dafür muss man die Funktion der Kamera nicht unbedingt verstehen - in der Theorie halt ;-)
Gruß,
Andreas
Moin,
das ist bei allen Platinen in mobilen Geräten so. Die Bondverbindungen auf den Chips gehen nicht kaputt, aber die Löststellen auf den (flexiblen) Trägern (oder diese werden defekt).
LG
Jörg