Moin,
geht man von der Definition aus (->
https://de.wikipedia.org/wiki/Prozessor) hat eine "CPU" mit einem Computer erstmal wenig zu tun, es ist nur die "Zentrale Verarbeitungseinheit". Wenn man von einer "Neumann-Maschine" oder "Harvard-Maschine" spricht, was wir im Sprachgebrauch als "Computer" definieren, bei dem es die klassischen Bestandteile gibt, MEINEN wir mit CPU i.d.R. einen Mikroprozessor oder wenn mehrere oder alle Bestandteile in einem Bauteil zusammengefaßt sind einen Mikrocontroller. In den Anfängen der Datentechnik waren Befehls-, Rechen- und Steuerwerk aber in Relais- oder Röhrentechnik gebaut, zudem die Speichereinheiten meistens diskret als Magnetkernspeicher, so dass man nicht von "integrierten" Schaltungen sprechen konnte. Hierbei war dann die CPU das diskrete Rechen- und Steuerwerk, dass die Maschine beherrschte.
In wie fern man bei den frühen Recheneinheiten, die sich auf Siliziumchips wiederfanden, schon von Computern in unserem Sinne sprechen konnte oder eher von Funktionseinheiten, die festgelegten Programmen folgten ohne die klassischen Bestandteile heutiger Computer, dürfte von eher akademischem Interesse sein, wo man da die Grenze zieht dürfte Definitionssache sein, letztlich konnte man irgendwann, egal ob Waschmaschine oder Kamera, Schalt- und Steuerwerke auf Chips integrieren, heute würde man von kundenspezifischen Schaltungen sprechen, bei denen die Programmabläufe auch ohne "Firmware" im Sinne veränderbarer Software bei der Produktion "eingebrannt" hat. In diese "Ecke" sortiere ich auch die "CPU" der AE-1 ein, einen richtigen Mikrorechner findet man in den Schaltplänen nicht, allenfalls etwas das an einen einfachen Mikrocontroller erinnert - aber halten wir uns vor Augen, die Apollo-Kapseln waren seinerzeit nicht viel weiter. Jeder 6502 oder Z80 simuliert eine Apollo in Echtzeit... - bis auf die Kursrechenoperationen, die waren fest verschaltet.
LG
Jörg