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Thema: Project 2023: Meet and service the Canon AE-1

  1. #11
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    Vielleicht sollte man bei solchen Säuberungsjobs radikaler vorgehen - Bad in warmem Alkohol und dann Flambieren, heißes Wasser und Beföhnung, UV-Lampe wo sie eben einstrahlen kann, Dremel mit Edelstahlbürste … ;-)

    Ich bin sehr gespannt, aber es liegen hier ja mittlerweile einige Kandidaten, die Betreuung brauchen.
    Gruß,

    Andreas

  2. #12
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    Moin,

    ich hab damals echt mit mir gekämpft, das Teil völlig zu zerlegen, die "empfindlichen Sachen" zur Seite zu legen und den Rest per technischem Spülgang in die Spülmaschine zu stecken um den Kleb loszuwerden, die Spülmaschine hat schon einiges gesehen, CD-Laufwerke und so'n Schnickschnack sind da nicht das ungewöhnlichste, aber irgendwann hat mich die Lust verlassen und ich habe mich auf die Objektive konzentriert. Das 5.6/500 und das 4.0/300 habe ich sauber bekommen, die beiden "Rear Converter" auch, die hat er wohl nicht so oft benutzt, einige kürzere Linsen waren ebenfalls übel dran, die habe ich soweit sauber gemacht dass man sie klebfrei anpacken konnte und dann weg, für sowas fehlt mit "die Zündschnur" ... C'est la vie...

    Aber mit dem Stichwort AE-1 hast Du bei mir Erinnerungen geweckt, ich habe eine zur Erstkommunion bekommen, später dann 2.8/24, 2.8/35, 4.0/200, 4.5/400, 4.0/70-210 (?), alles FDn - und später eine T70, ich hab mir dann mal ne T90 gekauft, mit 1.4/50 - bis auf die T70, T90 und die beiden 50er wurde alles verkauft, heute sind wieder ein 2.5/135 SC und ein 5.6/300 SC aus der Bekanntschaft bei mir.
    War seinerzeit eine tolle Sache, da man mit der AE-1 Blendenautomatik hatte, während fast alle anderen nur einen Zeitautomaten hatten. Vielleicht ergänze ich die Vitrine nochmal mit dem einen oder anderen, aber erstmal juckt's mich die T90 wieder fit zu kriegen, den original Canon-M42-Adapter hab' ich nämlich... Und der SchniBi in der T90 ist wirklich gut.

    Wenn man sieht was man heute für die Objektive allein erlösen könnte, wird einem schlecht. Seinerzeit hat man das Zeug nach heutigem Maßstab sinnlos verramscht. Ich hatte die Geräte bis zuletzt in neuwertigem Zustand, da meine Eltern da extremst pingelig waren, meine Mutter hat seit den 50ern fotografiert, damals war die Technik ja vergleichsweise noch viel teurer und hat mir den sorgsamen Umgang damit quasi eingebläut.

    CS
    Jörg

  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", Optikus64 :


  4. #13
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    So sieht es unter der Haube der AE-1 aus:

    https://www.petervis.com/Cameras/can...-1-repair.html


    Peter Vis, Autor der Site:

    As you can see, it is a compact build, and extremely skilled factory workers would have performed the soldering of resistors and wires manually.

    Das Öffnen ist nicht ganz einfach:

    Removing the top cover involves similar steps to other Canon cameras; however, this one has some additional complications worth knowing. It is vital to set the shutter speed to "B" and the ASA film speed to 3200. This is due to the spring-loaded components inside, and those settings ensure minimal tension in the spring.
    ebd.


    Eine Komplikation lauert dazu:

    The added complication in this camera is in the form of a string, which connects the film speed coupler, to the functional resistor on other side of the camera.
    ebd.


    Eine steile Herausforderung jedenfalls für Hasardeure wie mich

    Und mich fasziniert diese wunderschöne Kombination aus diskreten elektronischen Bauteilen, IC, Kabel, flexibler Leiterplatine, Metallkomponenten und Kunststoff.

    We‘ll see
    Gruß,

    Andreas

  5. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  6. #14
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    Ich lese mich gerade zur AE-1 ein.

    Aus einem Informationsblatt von Canon entnehme ich unter "Selling points":

    SPECIAL PROTECTION AGAINST THE ELEMENTS

    a. The AE-1 is especially well sealed against dust, sand and water. The
    battery chamber door is baffled to resist penetration, and the contacts
    between the AE-1 and Power Winder A are protected by a small rubber
    gasket.

    Erstaunlich - Weather seals bereits bei diesem Pionier der kameraelektronischen Zukunft, der
    wohl gar nicht für Professionisten, sondern für Amateure gedacht war
    Gruß,

    Andreas

  7. #15
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Ich lese mich gerade zur AE-1 ein.

    Aus einem Informationsblatt von Canon entnehme ich unter "Selling points":




    Erstaunlich - Weather seals bereits bei diesem Pionier der kameraelektronischen Zukunft, der
    wohl gar nicht für Professionisten, sondern für Amateure gedacht war
    Da werde ich dann bei der Sektion meines Lehrexemplars ein Auge drauf haben, wo es überall gedichtet ist.
    Gruß,

    Andreas

  8. #16
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    Auf The Canon AE-1 - Part I (mir.com.my) lese ich dazu:

    By using new production methods and the adoption of highly advanced packaging techniques in the manufacture of electronics circuitry, the vital parts were completely sealed to keep out dust and humidity and reduce the effects of temperature.

    The IC and resistance circuits were built as units.

    Not only was the wiring streamlined to increase efficiency, but also the new modular joints and all other main parts were completely sealed to obtain the best possible weather proofing (but it was not a water proof camera).
    [Absätze eingefügt]

    Das wird immer interessanter.

    Versiegelte Elektronik war mir bisher nur von der Nikon F3/T her bekannt.
    Geändert von Ando (20.01.2023 um 19:29 Uhr) Grund: Tipper
    Gruß,

    Andreas

  9. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  10. #17
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    Standard Weiter geht es mit der Einfahrt in das AE-1-Bergwerk

    Auf dem Lageplan des Elektronikschachts ist viel zu sehen, das Geschehen spielt sich vornehmlich in den drei IC ab.

    Das ist hinsichtlich Reparaturversuchen einmal eine gute Nachricht.

    Denn damit verringert sich die Zahl der elektronischen Bauteile, die gegebenenfalls defekt sein können. Und das reduziert die Fehlersuche im Schaltkreis.


    Wenn einer der IC nicht so funktioniert wie er soll, kann man ihn nur austauschen.

    Zu Reparieren gibts hier nichts. Außer die Erneuerung allfällig schlecht gewordener Verlötung der Pins.

    Allerdings muss man erst feststellen, ob der IC tatsächlich defekt ist.

    Dazu gibt es in den Service-Unterlagen Spannungssollwerte für die Ein- und Ausgänge (Pins).

    Diese Spannungwerte stehen allerdings in Zusammenhang mit den umliegenden Bauteilen.

    Eingestellt werden kann über Trimmpotentiometer. Diese können jedoch bei kleinster Drehung des Schleifers bereits über die Sollspannung hinausgehen.


    Gut, dass es Justierungs-Anleitungen gibt, die durch diese Vorgänge führen.

    Dazu Troubleshooting-Checklisten, anhand derer je nach Problem vorgegangen werden kann.

    Dazu muss man von der Schaltung eigentlich nichts verstehen, sondern nur die entsprechenden Überprüfungen, Einstellungen bzw. den Austausch von Teilen vornehmen.

    Allerdings ist das nicht trivial, denn es braucht handwerkliches Geschick und mit dem Lötkolben muss man in diesem delikaten Umfeld natürlich gut umgehen können.

    Auch deshalb, da hier bereits eine flexible Leiterplatine verbaut ist, auf der die elektronischen Bauteile montiert sind und die mit Vorsicht behandelt werden muss.


    Aber mir geht es ja auch darum, möglichst viel von dem zu verstehen, was sich elektronisch in der AE-1 tut.

    Erstmals wird in einer SLR gerechnet.

    Dafür beherbergt einer der IC ua. eine CPU, zwei digitale Zähler und Operationsverstärker, die unterschiedlich beschaltet sind.

    Alle elektronischen Vorgänge in der Kamera, Aktionen und die allenfalls angesetzten Zubehörteile wie Winder, Blitz und Datenrückwand werden zentral gesteuert.

    In einem anderen IC ist eine Photodiode und ein Operationsverstärker untergebracht. Er sitzt über dem Okular auf dem Prisma und übermittelt Lichtwerte, die von der CPU weiterverarbeitet werden.

    Der dritte IC hat Steuerungsaufgaben.


    Mehr zur Schaltung werde ich in einem Artikel im Camera Craftsman Magazin erfahren.

    Larry C. Lyells, der technische Direktor des Magazins, beschreibt die technische Funktion der AE-1 auf 69 Seiten.

    Und zwar so, dass man mit elektronischem Grundwissen eine gute Chance hat, die Finessen japanischer Elektronikkunst zumindest im Prinzip nachvollziehen zu können.


    Fazit I:

    • Wenn du auf einen Berg steigen möchtest, rüste dich entsprechend aus.
    • Teile deine Kräfte ein.
    • Bleib bescheiden und besser ist, dich zu unter- als zu überschätzen.
    • Wähle deinen Bergführer gut aus.
    • Und verlier nicht den Mut, sonst kannst du gleich zu Hause in der warmen Stube bleiben ;-)
    Gruß,

    Andreas

  11. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  12. #18
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    "Climb Mount Niitaka 1208"

    Ich wünsche Dir viel Erfolg, das klingt ja nach strukturiertem Ansatz...

    LG
    Jörg

  13. #19
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    Zitat Zitat von Optikus64 Beitrag anzeigen
    "Climb Mount Niitaka 1208"

    Ich wünsche Dir viel Erfolg, das klingt ja nach strukturiertem Ansatz...

    LG
    Jörg
    Danke!

    Ohne Vorbereitung wird das nichts …
    Gruß,

    Andreas

  14. #20
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    Aus dem Schaltplan zur AE-1 kann ich nur in manchen Fällen direkt auf die entsprechende Funktion in der Kamera schließen. Aber alle dort angegebenen elektronischen Bauteile sind mir grundsätzlich bekannt.

    Das ist schon einmal beruhigend - auch der Pioneer der elektronischen SLR kocht nur mit Elektronen

    Wird die Schaltung - wie von Larry Lyells - erklärt, sieht es schlagartig besser aus.

    Ein, angenommenes, Beispiel:

    Hier wird von einem Zähler (Flip Flop) ein binäres Datenwort gelesen und über einen Digital-Analog-Konverter in eine korrespondierende Spannung umgerechnet, die ein nachgeschalteter Komparator (OP) mit einem Referenzwert vergleicht. Je nach Ergebnis, also höherem, niedrigerem oder gleich hohen Spannungswert, gibt der Komparator an seinem Ausgang eine Spannung ab, die wiederum eine Folgeaktion im Schaltkreis oder in der Mechanik bewirkt.

    Das alles komplex und durch die sequentielle Logik bedingt (Flip Flops als Speicher, Gatterlaufzeiten) im Millisekundenbereich.

    Eine kunstvolle und trickreiche Verknüpfung elektronischer Bauteile, gesteuert von einem Prozessor, der mit Speicher, Bus und Eingabe/Ausgabeschnittstellen einen Computer bildet.

    Man kann das wohl nur auf verschiedenen Ebenen betrachten.

    Als Funktionsschaltbild, das nichts über die zugrundeliegenden logischen und elektronischen Abläufe aussagt.

    Dann tiefer auf Schaltungsebene bis zu den IC, die Black Boxes sind, was die innere Verschaltung betrifft. Letztlich sind dort - lt. Canon - bis zu 1000 Transistoren in I2L-Technik (stromsparend, Betrieb mit niedriger Spannung) zusammengeschaltet. Das ist natürlich im Detail nicht zu überblicken.

    Aus allem ergibt sich ein Bild.

    Und plötzlich wird klar, wie zB - in den Grundzügen - eine elektronische Vetschlusssteuerung funktionieren kann:

    Ein Kondensator wird über einen Widerstand geladen. Je nach Höhe des Widerstandswertes dauert das länger oder kürzer. So werden die Verschlusszeiten abgebildet. Erreicht der Kondensator einen bestimmten Spannungswert, wird über einen Elektromagneten der Verschluss freigegeben.

    Auch wenn das real komplizierter abläuft, so lässt sich doch nachvollziehen, was passiert bzw. wie es in etwa funktioniert.

    Dann lässt sich jede Funktion eingehender betrachten und analysieren.

    Faszinierend und Beschäftigung für lange Zeit
    Gruß,

    Andreas

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