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Thema: Victorian Giants — The Birth of Art Photography

  1. #1
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    Standard Victorian Giants — The Birth of Art Photography

    Victorian Giants — The Birth of Art Photography: Julia Margaret Cameron, Lewis Carroll, Clementina Hawarden, Oscar Rejlander

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    Für mich der besten Bildband mit Kollodium Nassplatten, den interessanterweise aber kaum einer meiner Nassplattenkollegen kannte. „Victorian Giants“ ist das Buch zur Ausstellung der National Portrait Gallery in London, die 2018 die Pioniere der künstlerischen Fotografie in Großbritannien würdigte: Oscar Rejlander (1813–75), Julia Margaret Cameron (1815–79), Clementina Hawarden (1822–65) und Lewis Carroll (1832–98). Ja, der „Alice im Wunderland“-Carrroll. Und „seine“ Alice findet sich in vielen Abbildungen dieses Buches auch wieder.


    Es war selbst für heutige Verhältnisse eine ungewöhnliche Bande, die sowohl Rivalen als auch Freunde waren. Ein schwedischer Einwanderer mit nebulöser Vergangenheit, eine in Kalkutta geborene Britin schon mittleren Alters, eine schottische Adelige und ein Akademiker aus Oxford. Und auch wenn sich das wie ein elaborierter Aufbau für eine Witzvorlage anhört, handelt es sich bei diesen vier Fotografen um die besten und kreativsten des damaligen Königreiches. Wir reden von den 1860er Jahren — die Fotografie an sich war gerade mal 25 Jahre alt und wie herausfordernd Nassplatten sind, haben wir in Folge 9 unseres Podcasts und ich in diesem Blogartikel schon einmal dargestellt. Um so erstaunter bin ich über die Kleinkind-Fotos von Rejlander – wie er es geschafft hat, dass sie entsprechend lang genug stillgehalten haben. Oder wie er aus unzähligen Einzelaufnahmen das Bild „Two Ways of Life” 1857 geschaffen hat, was deutlich Thomas Coutures Gemälde „Romans During the Decadence“ von zehn Jahren zuvor aufgriff. Alle stritten sich leidenschaftlich dafür, dass Fotografie als eine Kunstform zu gelten hatte und vielleicht wollte gerade Rejlander es durch seine oftmals eher klassischen, an Gemälde orientierten Ansätze deutlich machen. Auch Julia Cameron mochte die klassischen Vorbilder wie Rembrand oder Guido Reni, einem Maler des 17. Jahrhunderts. Deutlich freier von malerischen Inspirationen arbeiteten Hawarden und Carroll.


    Das fantastische an diesem Band ist nicht nur, dass man zahlreiche Meisterwerke dieser Fotografen in sehr guter Reproduktion sieht und es durch hochinteressante Texte begleitet wird, es werden teilweise auch die Originalnegative gezeigt (die meisten Bilder, die man aus der Zeit sonst zu sehen bekommt, sind Albuminabzüge), bei denen mal als kämpfender moderner Nassplattenfotograf sieht, dass auch die großen Helden der Originalära mit Problemen und Artefakten zu kämpfen hatten. Darüber hinaus ist spannend zu sehen, dass die Fotografen teilweise die gleiche Person vor der Linse hatten und man ihre individuellen Ansätze dabei miteinander vergleichen kann.

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  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Danke für den Tipp. Der Name des Buches sagt mir nichts, die vier Künstler hingegen schon (auch von Lewis Carroll wusste ich, dass er fotografiert hatte).

    Müsste ich mal sehen, ob ich das über meinen Buchhändler bekomme. Amazon traue ich nicht, und einen Bildbank hätte ich schon gerne unbeschädigt.

  4. #3
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Müsste ich mal sehen, ob ich das über meinen Buchhändler bekomme. Amazon traue ich nicht, und einen Bildbank hätte ich schon gerne unbeschädigt.
    Bücher aus dem Ausland bekommt man eigentlich nur bei Amazon zu halbwegs vernünftigen Preisen. Es gibt viele valide Gründe, warum jemand nicht bei Amazon einkaufen möchte, aber ich würde mich nicht von der Angst wegen möglicher Beschädigungen davon abhalten lassen. Wenn ein Buch beschädigt ankommen sollte, dann geht es einfach problemlos zurück. Gerade der Kundenservice ist eigentlich der Bereich, bei dem Amazon eben glänzt ...

    So oder so - ich kann es wirklich empfehlen, da es bisher eine der qualitativ besten Zusammenstellung von Nassplattenfotografien aus der damaligen Zeit ist, die ich kenne ...

  5. #4
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    Ich habe eine ganze Anzahl von sog. Coffee Table Books sowie auch verschiedene Bildbände online über unterschiedliche Kanäle bestellt, halt immer da, wo es verfügbar. Lieferung dann aus aller Welt mit eher zufälligen Diensten. Maches Buch hat kleine Macken gehabt, wobei dabei nicht klar ist, ob das beim Verpacken, beim Versand oder wo auch immer passiert ist. Ob Amazon oder nicht, spielt da keine Rolle. Über den Buchhandel wäre all das gar nicht möglich gewesen, der ist in der Schweiz auch eh ein Witz. Und die Bücher werden ja auch nicht in der Sänfte zum Händler gebracht.

  6. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Französische Bücher bestelle ich direkt bei "meinen" Händlern in Frankreich. Da kenne ich welche, die gut verpacken. Amazon gehört definitiv nicht dazu. Da kommt ein Buch auch schon mal lose in einem viel zu großen Karton an. Kein Wunder, dass es dann beschädigt ist.

    Bei englischen Händlern habe ich noch keine Erfahrungen, welche gut sind.

  7. #6
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    Nun, ich hatte Bände von Peter Lindbergh und Helmut Newton (den Baby SUMO) beim Taschen-Verlag direkt bestellt. Da sollte Sorgfalt vermutet werden. Leider nicht ganz. Aber der Baby SUMO ist auch ein echter Brocken, wenn der in Fahrt kommt, müsste man wohl einen Airbag herumbauen. Aber es sind nur minime Blessuren, von daher.

  8. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    So, ich habe die Victorian Gigants jetzt gekauft.

    Ich habe es einfach mal mit einer Bestellung über den örtlichen Buchhandel versucht. Nicht viel teurer als Amazon, bestellt am 14. Dez., abgeholt in der Buchhandlung am 28. Dez.. Geht also auch.

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