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Thema: Minolta MD W.Rokkor 2.8/28mm

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    DCC Admin Avatar von klein_Adlerauge
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    Standard Minolta MD W.Rokkor 2.8/28mm

    Liebe Fotofreunde,

    mit Entsetzen habe ich festgestellt, dass es hier noch gar keinen Bericht zum 2.8/28er Minolta gibt. Da will ich wenigstens eine Kurzform hier bereitstellen, denn ich denke, das es sich dabei um ein durchaus interessantes Stück Altglas handelt. Minolta hatte eine Reihe von 28mm Festbrennweiten in Lichtstärken von 2.0 bis 3.5 für das SR System im Portfolio. Allein in der 2.8er Lichtstärke gibt es verschiedene Ausführungen, die zwischen 1974 und 1983 auf den Markt kamen.

    Mein Exemplar mit SN 1173389 hat die Bezeichnung Minolta MD W.Rokkor 28mm 1:2.8, hat einen 49mm Filterdurchmesser und ist 185g schwer. Es besitzt eine 6-eckige Blende, die Rastung ist zwei Stufen pro ganzer Blende bis auf die Stufen 2.8-4 und 16-22, die nur eine Rastung haben. Die kleinste Blende ist dann auch 22, die Naheinstellgrenze liegt bei 30cm. Die Gläser besitzen eine bläulich bis bräunlich schimmernde Mehrschichtvergütung.

    Laut verschiedener, allerdings teils widersprüchlicher Quellen müsste es sich damit um die 2. Version (1978-1980) handeln, die 7 Linsen in 7 Gruppen aufweist.


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    Haptisch macht das Objektiv einen guten Eindruck. Der Blendenring ist zwar aus Kunststoff, aber die Einstellungen laufen präzise ohne zu klappern. Die Gummierung auf dem Fokusring ist griffig, die Fokusverstellung sehr weich und angenehm. Objektivkorpus und Bajonett sind aus Metall.

    ---

    Zu den Abbildungseigenschaften. Ich muss vorausschicken, dass ich dieses Objektiv nicht an einem Kleinbildformat betreibe, wofür es eigentlich gerechnet ist. Wie oben schon zu sehen, nutze ich es an einer Fujifilm GFX Kamera, die einen Sensor von ca. 44x33mm aufweist (vgl. Kleinbildformat 36x24mm). Überraschenderweise leuchtet dieses Minolta den großen Sensor fast ohne Einschränkungen aus. Die hier gezeigten Artefakte vor allem am äußersten Bildrand werden bei Verwendung an einem Kleinbildsensor oder APS-C in der Form nicht auftreten.

    Alle Bildbeispiele am vollen Sensorformat / Auflösung der GFX 100 (100MP). Alle Bilder sind ooc, nur für´s Forum verkleinert / bzw. auf 100% gecropt.

    Landschaft gegen unendlich mit F/8, gerade mal auf die Schnelle bei trübem Novemberwetter gemacht:
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    crop mitte oben
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    crop linker Rand
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    Ein paar weitere Bilder mit crops

    F/2.8
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    crop
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    F/2.8
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    crop
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    crop Ecke
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    F/2.8
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    F/5.6
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    crop
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    Fazit: Das kleine 28er Minolta ist eine Entdeckung für die GFX! Die Sensorausleuchtung ist für ein WW-KB Objektiv ungewöhnlich gut. Zwar gibt es Abschattung in den Ecken und es neigt zu einem leichten Swirl. Dies ist aber bei den meisten Sujets kaum störend und zumindest die Vignette kann in der EBV gut korrigiert werden. Bei kleineren Motivabständen und mit Schießen der Blende verringern sich diese Bildfehler nach und nach weiter.

    Das Objektiv gefällt mit einer zufriedenstellenden Schärfe im Zentrum schon bei Offenblende. Dort glüht es auch minimal, was durch abblenden sofort verschwindet und außerdem Schärfe und Kontrast noch einmal deutlich steigert. CAs sind kaum ein Thema. Das Bokeh ist gar nicht mal so unruhig, wie bei Objektiven dieser Brennweitenklasse sonst oft zu beobachten. Im Gegenteil, eigentlich sehr angenehm. Allenfalls negativ auffallen können eine nicht ganz wegzudiskutierende Verzeichnung und die manchmal auftretenden, knallblauen "Ufo"-Flares bei direktem Fotografieren in die Sonne. Leider habe ich gerade dazu kein Beispielbild zur Hand...

    Insgesamt sehr bemerkenswert, was dieses heute über 40 Jahre alte Objektiv an dem 100MP Sensor zustande bringt, für dessen Dimensionen es noch nicht einmal konzipiert war. Und dazu eine wirklich schöne, subtile Vintage-Bildanmutung liefert.

    LG
    Heino



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