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Thema: Steinheil Casca 1 restauriert

  1. #1
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Standard Steinheil Casca 1 restauriert

    Hallo Leute,


    ich bekam eine Steinheil Casca 1 KB-Kamera zur Restauration, an der außer der Blendenverstellung des Objektives gar nichts mehr ging.

    Ich habe die Kamera halb zerlegt, repariert und wieder zusammen gebaut, und das Objektiv wieder fokussierbar gemacht.

    Die gefundenen und dann behobenen Fehler waren zahlreich:

    Objektiv-Fokussierung total verharzt und versifft (Messing bildet mit der Säure aus dem Schmierfett Grünspan) – habe ich gereinigt und neu gefettet.

    Objektiv –Linsenoberflächen vorne und hinten stark verschmutzt – habe ich gereinigt.

    Lager und Zeitenmechanik des Gummituch-Schlitzverschlusses total verharzt und angerostet – habe ich entrostet, gereinigt und frisch geölt.

    Schieber zur Verschlusszeitenwahl dejustiert und verharzt – habe ich gereinigt und so weit mir möglich justiert: Es wird die 1/25s Verschlusszeit aber nur sicher eingestellt, wenn man den Verschlusszeitenschieber etwas über die 25 in Richtung 50 eingestellt hat.

    Mechanische Elemente der Filmtransport/Verschlussaufzug/Filmrückspulung angerostet und z.T. auch noch fest durch Verharzung – habe ich gereinigt, entrostet und frisch geölt.

    Sucher-Linsen innerlich stark vernebelt - habe ich so weit möglich gereinigt.

    Aufzug-Brems-Feder (um den Aufzug/Filmtransporthebel) am Befestigungspunkt abgebrochen, sie drehte frei - habe eine Befestigungsöse gebogen und die Feder neu befestigt.

    Mechanische Elemente im Kameraboden (Filmtransport-Zahnstange und deren Ein- und Ausrast-Hebel) festgerostet - habe ich gereinigt, entrostet und frisch geölt.

    Eine der beiden Schrauben, die das Abdeckblech für diese Elemente im Kameraboden halten sollen, war im Gewinde durchgedreht – habe ich mit Superkleber fixiert.

    Hier noch ein paar Fotos von dieser seltenen (angeblich wurden nur 2000 Stück gebaut, davon wenige als Casca I und mehr als Casca II) und schon bei ihrem Erscheinen 1948 / 1949 mit etwa 500 DM ohne Objektiv sehr teuren Kamera für Wechselobjektive:

    Name:  DSC_10001.jpg
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Größe:  311,5 KB

    Name:  DSC_10002.jpg
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    Name:  DSC_10003.jpg
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    Name:  DSC_10004.jpg
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    Gruß, Michael


  2. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hier noch ein paar Fotos von dieser seltenen (angeblich wurden nur 2000 Stück gebaut, davon wenige als Casca I und mehr als Casca II) und schon bei ihrem Erscheinen 1948 / 1949 mit etwa 500 DM ohne Objektiv sehr teuren Kamera für Wechselobjektive
    Ich dachte schon, was machst du dir für eine Mühe, eine olle Sucherkamera zu reparieren, aber 500DM waren 1948 wirklich sehr viel Geld. Das erklärt's. Danke für's zeigen.

  3. 2 Benutzer sagen "Danke", Anthracite :


  4. #3
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    500DM waren 1948 wirklich sehr viel Geld.
    Heute werden für Exemplare, die nicht völlig ok sind (Objektiv-Fokus fest, Verschluss geht nicht), bis zu 500 € aufgerufen!
    Daher hat mir mein Kunde bis zu 300 € Reparaturkosten genehmigt (die ich auch knapp erreiche), allerdings weiß ich nicht, wie viel er für den Kauf bezahlt hatte.

    Die Kamera bekam jetzt noch einen neuen Lichtdichtungsstreifen und sieht von innen nun so aus:

    Name:  DSC_10022.jpg
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Größe:  640,6 KB
    Geändert von waldbeutler (30.06.2022 um 13:35 Uhr)
    Gruß, Michael

  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  6. #4
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    Man sieht ja zu welchen Kursen die bei eBay derzeit angeboten werden.

    Unterm Strich war die Kamera technisch wohl ihrer Zeit voraus (großer Sucher!) und von der Fertigungsqualität her besser als eine zeitgenössische(!) Iloca (die kamen später auf das Niveau) oder später eine Leningrad (rauher, schlechter verchromt).

    Was man so im www liest (https://www.cameraquest.com/casca.htm), meinte Hr. Leica wohl, die Casca würde Leitz'sche Patente verletzen.

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