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Thema: Minolta X-700: Expedition zu Kondensator II

  1. #1
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    Standard Minolta X-700: Expedition zu Kondensator II

    Auch die Minolta X-700 ist vom bekannten "Kondensatorproblem" betroffen.

    Nach Jahrzehnten des sorgenfreien Betriebes bleibt nach dem Auslösen plötzlich der Spiegel hochgeklappt und nichts geht mehr. Drückt man den Auslöser, erscheinen die LED für die Belichtungsanzeige im Sucher und verlöschen nach kurzer Zeit.

    Ursache dafür ist der Ausfall eines oder beider der verbauten Elektrolytkondensatoren (Elko). Nicht alle Exemplare der Minolta-X-Reihe sind betroffen, aber viele.

    Die gute Nachricht: Das Problem kann gelöst werden.

    Siehe dazu auch meinen Bericht Kondensatortausch an einer Minolta X-500 unlängst hier im Forum:

    https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=25782


    Zwei Kondensatoren bei der X-700

    Ist bei der Minolta X-500 und X-300 nur ein - sehr leicht zugänglicher - Elko zu tauschen, so sind es bei der X-700 maximal zwei. Das wäre nicht weiter schlimm, wäre der zweite Elko nicht im Oberdeck positioniert. Denn um zu ihm zu gelangen, muss die Oberkappe der Kamera abgenommen werden. Dafür ist etwas Demontagearbeit notwendig.

    Alle notwendigen Schritte sind in diesem Video - Fix Old Cameras: Minolta X-700 Top Cover Removal - zu sehen

    https://www.youtube.com/watch?v=0pUSLtd8GiU

    Für den Eingriff werden benötigt:

    • zwei Schraubendreher Phillips 0 und 00
    • eine feine Pinzette
    • ein Spannschlüssel (zur Not kann auch eine Elektronik-Greifzange, spitz, rund, verwendet werden)


    Ruhe, etwas Mut und ein Becher Kaffee unterstützen


    Training und Erfahrung sammeln

    Meine X-700 funktioniert einwandfrei, dennoch wollte ich mich für den Tag vorbereiten, an dem der Elko zu tauschen ist. Oder alle beide.

    Deshalb öffnete ich heute die Kamera, um die Position des zweiten Elkos zu erkunden und festzustellen, ob ich im Fall des Falles auch gut herankomme mit der Lötspitze. Außerdem wollte ich ein bisschen für die Demontage trainieren und Erfahrung sammeln.

    Hier die Chronologie der Expedition in Bildern:


    Name:  X_700_01.jpg
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    Kandidatin, Schraubendreher, Spannschlüssel und Pinzette. Das Nikkor 50/1.4, oben im Bild zu sehen, ist seit Blendenschaden meine beste Lupe



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    Abmontieren des Filmtransporthebels



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    Auch das Verschlusszeitenrad muss weichen


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    Ebenso wird die Rückspulkurbel auf Kurzzeiturlaub geschickt



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    Weiter gehts zum Override für die Belichtung



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    Staub der Jahrzehnte



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    Eine Schraube rechts ...


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    ... und zwei vorne. Das Minolta-Logo ist gefallen!




    Alle Hinweise selbstverständlich ohne Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw. gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen.
    Geändert von Ando (25.02.2022 um 19:53 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

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  3. #2
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    Name:  X_700_16.jpg
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    Noch die beiden Schrauben hinten, links und rechts vom Sucherokular ...



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    ... und der Eintritt ins Allerheiligste ist gelungen! Vorsicht beim Abheben der Abdeckkappe, sie ist über angelötete Kabel mit der Kamera verbunden.



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    Der Knopf für die Entsperrung des Verschlusszeitenrades darf nicht übersehen werden.



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    Elektronische Ingenieurskunst vom Allerfeinsten. Zwei Integrierte Schaltkreise diktieren das Geschehen in der Schaltung, die auf flexiblen Leiterbahnen durch die Kamera geführt ist.



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    Der Bereich um Override und ASA-Einstellung. Schleifer und Kontakte sind für beste Leitereigenschaften vergoldet.



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    Der Bereich um Verschlusszeitenrad, Ein-/Ausschalter und Bildzählwerk



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    Kappe ab!



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    Und hier nun endlich das Ziel der Expedition - die Kammer von Kondensator II!

    Zu sehen sind auf der Kamera rechts zwei Tantal-Kondensatoren in Kornblumenblau.

    Das überrascht mich jetzt, denn ich hatte nur mit einem gerechnet. Aber es ist auch eine gute Entdeckung, denn die Tantal-Kondensatoren gelten als langlebiger als die Elkos.

    Die Lage ist schnell beurteilt: Hier komme ich zum Auswechseln nur dann ran, wenn ich die Platine im Oberteil ausbaue. Und das ist mir - zumindest heute - noch zu unheimlich.

    Aber ich habe gesehen, worum es geht und worauf ich mich einstellen muss :-)




    Alle Hinweise selbstverständlich ohne Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw. gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen.
    Geändert von Ando (25.02.2022 um 18:16 Uhr)
    Gruß,

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  5. #3
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    Alles wieder retour


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    Der Entsperrknopf für das Verschlusszeitenrad kommt in seine Position, unten, zwischen den beiden runden Öffnungen für Verschlusszeitenrad und Aufzughebel ...



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    ... und wird an der Oberseite der Abdeckkappe mit Klebeband fixiert.



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    Die Schleifkontakte für das Override ...



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    ... und die dazugehörigen Kontakte an der Kamera



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    Die beiden Kunststoffscheiben auf dem Kontaktring müssen für das Wiederaufsetzen des Override-Einstellrings ausgerichtet werden. Details dazu finden sich im Video (Link s. erster Beitrag).



    Name:  X_700_32.jpg
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    Nun kann die Abdeckkappe vorsichtig aufgebracht werden. Feingefühl erwünscht, denn die Kappe ist ja über mehrere Kabel mit der Kamera verbunden. Es sollen keine Leitungen abgeklemmt werden.



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    Das Override nach Aufsetzen der Abdeckkappe. Zu sehen sind zwei Nasen, die ...



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    ... in die beiden Aussparungen des Override-Drehrings eingreifen. Hier ist die Unterseite des Drehrings zu sehen.



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    Mit dem Spannschlüssel wird der Override-Drehring fixiert.




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    Geändert von Ando (25.02.2022 um 18:05 Uhr)
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  7. #4
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    Name:  X_700_36.jpg
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    Das Verschlusszeitenrad ist schon aufgesetzt. Der Auslöseknopf auf Feder wird eingebracht ...



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    ... und mit seiner Umfassung eingeschraubt. Zuerst mit den Fingern, dann mit dem Spannschlüssel.



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    Die Rückseite der vorderen Abdeckung. Zu sehen ist in der Mitte die kleine Linse, die die Werte auf dem Blendenring in den Sucher einbelichtet.



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    Die Gegenstation, ebenfalls mit Linse, am Prisma der Kamera.



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    Die vordere Abdeckung wird angeschraubt.



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    Zwei Schrauben kommen wieder auf ihre Positionen jeweils neben dem Okular.



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    Auch die Rückspulkurbel ist von ihrem Kurzurlaub zurück



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    Montage des Aufzughebels



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    Die Feder, die den Aufzughebel wieder in seine Ausgangsstellung zurückschnellen lässt, hatte mich lange beschäftigt ... Ich verstand ihre Funktion einfach nicht.




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    Geändert von Ando (25.02.2022 um 18:08 Uhr)
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  9. #5
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    Name:  X_700_46.jpg
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    Dabei ist das mit der Feder und dem Aufzughebel aber ganz einfach. Ein Haken der Feder kommt in die Kamera, der andere in die obere Öffnung des Aufzughebels ...



    Name:  X_700_47.jpg
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    ... der vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn in einer Schleife gedreht wird. Nun kann er an der Kamera aufgesetzt werden.



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    Mit der Abdeckschraube wird der Aufzughebel fixiert.



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    Hier steht sie wieder ganz, wenn auch noch etwas benommen



    Name:  X_700_51.jpg
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    All checks passed. Mission completed!




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    Geändert von Ando (25.02.2022 um 18:10 Uhr)
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  10. #6
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    Fazit:

    • Das im ersten Beitrag genannte Video ist eine hervorragende Anleitung! Jeder Schritt ist zu sehen und kann dank langsamer Einstellungen einfach nachvollzogen werden.
    • Eine gute Beleuchtung und ein einigermaßen übersichtlicher Arbeitsplatz unterstützen.
    • Vorsicht geboten ist insbesondere bei der Arbeit mit dem Spannschlüssel. Meine Aufsätze passten nicht in jedem Fall bzw. hatte ich am Abdeckknopf für den Aufzughebel die Spitzen statt den Klingen eingesetzt. Abgerutscht - und schon ist unter dem schwarzen Lack das Messing zu sehen :(
    • Eine Elektronik-Greifzange, rund, mit Spitzen, kann als Ersatz für den Spannschlüssel verwendet werden. Aber die Arbeit damit ist nicht unkritisch, da die Griffe der Zangen nicht fixiert werden können. Abrutschen kann die Folge sein mit den bekannten Folgen (s. oben).
    • Eine Pinzette, flach, antimagnetisch - mit der man auch Briefmarken bewegen könnte - ist wohl die beste Empfehlung.
    • In der Lade für mein Elektronikwerkzeug findet sich Hilfreiches wie zum Beispiel Platinenwerkzeuge, die zum Schaben feine Klingen und Spitzen haben. Damit kann man in die Öffnungen von Drehringen greifen, um diese vor dem Spannschlüssel festzuziehen. Der Spannschlüssel dreht dann das letzte Stück fest ein. Aber diese Werkzeuge sind eben für die - errosive - Platinenbearbeitung und nicht für feine Kamerasektionen gemacht. Daher Vorsicht.
    • Das Verschlusszeitenrad kann nur in einer Position richtig auf sein Gegenstück aufgesetzt werden. Ich brauchte eine knappe Stunde, bis ich das begriffen hatte
    • Achtung bei den beiden Federn. Eine sitzt unter dem Auslöseknopf und die andere unter dem Aufzughebel. Der Auslöseknopf springt einem schon einmal munter entgegen (und dann weiter unter den Tisch), und die Feder unter dem Aufzughebel möchte sorgfältig eingesetzt und behandelt werden.
    • Das Bereich um das Override mit seinen feinen Kontakten und einem Schalter ist sehr delikat. Ich empfehle, die Stelle dazu im Video genau zu betrachten. Zwei Scheiben sind auf dem Override auszurichten, damit der Drehring aufgesetzt werden kann. Ein sehr feiner Mechanismus, es lohnt sich, sich in die Arbeit der Konstrukteure zu vertiefen


    Auch wenn ich Kondensator II - im Anlassfall - wohl selbst nicht auswechseln werde, so hat die Expedition doch wieder Erfahrungen und Erkenntnisse gebracht und Spaß gemacht

    Da es leider nicht ganz ohne kleinere Unfälle abging, habe ich eine defekte X-700 auf eBay gekauft, der ich den einen oder anderen Teil entnehmen werde. Damit tausche ich die Messingscheibe unter und die Abdeckkappe auf dem Aufzughebel aus. Da war der Spannschlüssel nicht ganz unter meiner Kontrolle und es gab Kratzer. Und auch der Auslöseknopf zeigt Spuren meines Treibens - aber das ist ja alles jetzt rasch gewechselt




    Alle Hinweise selbstverständlich ohne Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw. gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen.
    Geändert von Ando (25.02.2022 um 19:42 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  11. 6 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  12. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von Hias
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    Vielen Dank für die detaillierte Anleitung, auch wenn ich niemals eine funktionierende Kamera auseinander nehmen würde.

    Dank Dir weiß ich jetzt endlich, wie es in meiner geliebten X-700 drinnen ausschaut. Verdammt viel Elektronik da drin. Kann ich niemals selber etwas dran machen. Hoffentlich finde ich jemanden, der sie mir im Fall des Falles richtet. Noch geht sie tadellos.

    Gruß Matthias

  13. Folgender Benutzer sagt "Danke", Hias :


  14. #8
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    Zitat Zitat von Hias Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für die detaillierte Anleitung, auch wenn ich niemals eine funktionierende Kamera auseinander nehmen würde.

    Dank Dir weiß ich jetzt endlich, wie es in meiner geliebten X-700 drinnen ausschaut. Verdammt viel Elektronik da drin. Kann ich niemals selber etwas dran machen. Hoffentlich finde ich jemanden, der sie mir im Fall des Falles richtet. Noch geht sie tadellos.
    Die Elektronik da drin ist beeindruckend. Mehrere flexible Leiterbahnen übereinander, der wenige Platz optimal genutzt, erinnert mich an eine Maßschneiderei

    Insgesamt hat die X-700 laut Service Manual vier Integrierte Schaltungen (IC). Damit wird es möglich, der Kamera ihre Funktionalität zu geben, zB die umfangreiche Blitzsteuerung oder das Multi Program System (MPS). Jeder IC beinhaltet zig elektronische Bauteile, zusammengefügt als Schaltung im Mikroformat und aufgebracht auf Silizium.

    Für den Anwender ist ein IC eine Black Box, man kann so ein Bauteil nur austauschen (wenn man Ersatz findet), aber wie zu sehen ist, ist das mit den vielen Anschlüssen (Pins) keine Bastellötarbeit mehr. Aber von selbst geht nichts kaputt, bestenfalls durch zu hohe Spannung, die aber einen Schaden in der Elektronik voraussetzt oder einen Kurzschluss, zB bedingt durch Feuchtigkeit. Probleme entstehen meist durch oxidierte Kontakte (Schalter) oder schadhaft gewordene Lötstellen. Aber was ich da an Lötarbeit sehe, ist erstklassig.

    Abnutzung in elektronischen Bauteilen ist ein interessantes Thema. Da punktet das Elektron gegenüber der Mechanik, weil es eigentlich keine gibt

    Die Elkos sind eine Ausnahme. Die können Kapazität verlieren oder auslaufen. Ähnlich wie bei einer Batterie. Aber das muss nicht sein. Jedenfalls kann man da was machen. Und es sind, gegenüber den IC, Standardbauteile, die man auch in anderen Geräten findet und neu zum Centpreis kaufen kann

    Mit der X-700 hab ich die meiste Erfahrung, sie war meine erste Kamera 1985 und ich hatte sie jahrelang intensiv genutzt. Es gab keine Probleme bis auf einen Schuss Fanta, also Limonade mit Zucker, der das Override verklebte. Damit ging ich zweimal zum Minolta-Service in Wien.

    Im Service Manual zur X-700 ist übrigens auch eine Fehlersuchroutine für die Elektronik angeführt. Man kann vom Symptom direkt auf das in der Schaltung betroffene Bauteil schließen, sehr interessant.

    Komplex ist auch der Verschluss. Das ist Mechanik plus Elektronik, wie auch in anderen Kameras. Eine faszinierende Welt.

    Was die Konstrukteure da geleistet hatten, ist großartig
    Geändert von Ando (26.02.2022 um 07:36 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

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  16. #9
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    Pego bietet übrigens Service an für die Minoltas.

    Ich hatte dort ein Minolta-Messgerät kalibrieren lassen und war sehr zufrieden:

    https://www.pego-technik.de/reparatur.html
    Gruß,

    Andreas

  17. 4 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  18. #10
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    Wenn man die Kamera einmal offen hat, kann man einige Probleme (so vorhanden) angehen:

    • Reinigung der Kontakte im Bereich Override
    • Probleme mit der Feder unter dem Aufzughebel (zB gebrochen und dadurch lahm geworden)
    • Staub unter den Anzeigefenstern in der Abdeckkappe
    • Verschmutzung der Linsen für die Blendenanzeige
    • Ein unwilliges Bildzählwerk (s. Video, Link im ersten Beitrag)
    • Schlecht gewordene Gängigkeit von Schaltern
    • Austausch von nicht mehr schönen Bedienelementen wie Einstellräder, Rückspulhebel, Aufzughebel, Bodenplatte etc. Dafür bedient man sich an einer aufgegebenen Kamera zur Ersatzteilentnahne.

    etc.

    Anhand des Service Manuals zur X-700

    https://learncamerarepair.com/produc...=0&secondary=0

    kann man die Kamera auch weiter zerlegen, um tiefer sitzende Probleme zu beheben. Allerdings sollte man da wissen, was man warum tut

    Fantastisch auch das CLA-Tutorial zur X-700 von Gene Pate:

    https://learncamerarepair.com/produc...=2&secondary=7
    Gruß,

    Andreas

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