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Thema: Canon T90: verklebte Verschlusslamellen

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    Standard Canon T90: verklebte Verschlusslamellen

    Für mich ist die Canon T90 immer noch ihrer Zeit voraus.

    Schon als sie Mitte der 80er-Jahre auf den Markt kam, verstanden vermutlich nur wenige, was sie so alles draufhatte und wie man sie gekonnt einsetzte - ein elektronisches Wunderwerk. Und es ist ja auch heute noch beeindruckend, was da an Belichtungsmessmethoden, Blitzsteuerung und Sucherinformationen (die T90 hat LED- und LCD-Anzeige) zur Verfügung steht.

    Infos zur Kamera hier auf Wikipedia:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Canon-T-Serie#T90


    Komplett, schön und gar nicht teuer - aber auch Schattenseiten im Alter

    Ich mag sie sehr gerne zum Fotografieren, es ist eine komplette, handliche und einfach zu bedienende Kamera. Sehr robust dazu und - Geschmäcker, wir wissen - sehr schön anzusehen Außerdem sind die Preise moderat. Es ist eben eine der elektronischen Kameras, die man im Anlassfall aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr reparieren kann. Das drückt den Preis.

    Wie immer gibt es auch bei der T90 Schattenseiten, die mit dem Alter kommen.

    Zwei bekannte sind:

    1. Ein unwillig gewordener Verschlussmagnet, die Kamera blockiert, s. dazu auch https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=25769
    2. Ein Dämpfer im Verschlussbereich der Kamera, der sich über die Jahrzehnte auflöst und mit seinen klebrigen Resten die Verschlusslamellen verschmiert. Im schlimmen Fall erscheint "EEE - HELP" auf dem Display, Auslösen geht nicht mehr.


    Da Sonntag ist ...

    ... und ich insgesamt neun T90 halte (das Backup vom Backup vom Backup ... , schritt ich entspannt zur Tat.

    Natürlich im Bewusstsein, dass ich hier bestenfalls nur Symptome lindern, aber nicht das ursächliche Problem lösen kann. Dazu müsste man die Kamera demontieren und zur Quelle des Übels vorstoßen. Bei der Komplexität der T90 ein harter Weg, hier findet sich dazu eine Beschreibung:

    Canon T90 disassembly – fixing the shutter

    https://aidilj.com/2017/05/canon-t90-disassembly-fixing-the-shutter/


    Dreck weg

    Mit Isopropylalkohol und Wattestäbchen entfernte ich behutsam die schwarzen, schmierigen Reste auf dem hinteren Lamellenvorhang des Verschlusses. Danach einige Auslösungen im Serienbetrieb und die Prozedur wieder von vorne. Mit der Zeit wurden die schmierigen Reste weniger - das sollte wieder eine Zeit lang reichen.

    Auf der Vorderseite des Verschlusses sind, nach vorsichtigem Anheben des Spiegels, ebenfalls Reste des Dämpers zu sehen. Da trau ich mich dann später drüber.

    Eine sehr informative Anleitung zur Behebung ist hier zu finden:

    Manage Your EOS Camera's Sticky Shutter

    https://www.instructables.com/Manage-Your-EOS-Cameras-Sticky-Shutter/


    Benzin statt Alkohol?

    Dort auch der Hinweis, dass Alkohol Wasser bindet und das sollte man bei der Anwendung berücksichtigen. Gerade eine elektronische Kamera mag Wasser nicht so sehr. Stattdessen sei Naphtha (Rohbenzin) die bessere Wahl (s. dazu auch https://de.wikipedia.org/wiki/Naphtha)

    Den Rat werde ich gerne beherzigen, inzwischen geht es meiner T90 aber noch gut. Der Alkohol ist beim Auftragen rasch auf den Lamellen verdampft. Und es war nicht viel.


    Name:  Ca1.JPG
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    Klebrige Reste eines Dämpfers auf den hinteren Verschlusslamellen


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    Nach der Reinigung


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    Schwarz auf Weiß


    Warum mache ich das selbst?

    Natürlich, wenn mir eine Werkstatt hier bekannt wäre, die solche Sachen ohne Diskussion zur Reparatur annimmt - und mir nachher für die erbrachte Leistung nicht das Hemd auszieht - würde ich die T90 dem Professionisten geben. Aber leider, ich kenne keine Werkstatt, die mir bei der Nennung des Codes "T90" nicht sofort absagt.

    Da es ja keine große Sache ist und eigentlich nicht viel schief gehen kann, traue ich mich drüber.

    Das ist auch für meine Befindlichkeit gut, da ich mir somit in einem gewissen Umfang selbst helfen kann und nicht in Panik verfalle, wenn es ein Problem gibt.

    Aber auch hier sind die Grenzen möglichst zu beachten, die einem jeweils gesetzt sind.



    Alle Hinweise selbstverständlich ohne Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw. gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen.
    Gruß,

    Andreas

  2. 3 Benutzer sagen "Danke", Ando :


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