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Thema: Nikon F4: Problem mit Blendenhebel - vorläufig - gelöst

  1. #1
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    Standard Nikon F4: Problem mit Blendenhebel - vorläufig - gelöst

    Die Nikon F4 wird mit zunehmendem Alter - mitunter - von zwei Leiden geplagt:

    1. Auslaufende LCD-Displays
    2. Kleine Blenden werden nicht mehr korrekt gebildet.

    Das Problem mit den Displays muss man hinnehmen, da es keinen Ersatz gibt. Glücklicher Weise kann die Kamera aber weiter benutzt werden, da nur Teile der Displays von schwarzen Klecksen bedeckt sind. Die Anzeigen erscheinen weiterhin und sind schlimmstenfalls nur unvollständig ablesbar.


    Der Blendenhebel


    Die Sache mit dem Blendenhebel ist übler, denn wenn auch kleine Blenden nicht mehr so gebildet werden, wie es der Belichtungsmesser vorsieht, entstehen Fehlbelichtungen.

    Die Ursache dafür ist der nicht mehr ausreichend gängige Blendenhebel im Spiegelkasten, s. Bild #1, roter Pfeil.


    Name:  N2.JPG
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    Der Blendenhebel steht für Bildung der Offenblende in der oberen Position. Je kleiner die am Objektiv zu bildende Blende, desto weiter bewegt sich der Hebel nach unten. Für Blenden wie 11, 16 und 22 geht es sich im Problemfall nicht mehr aus, der Blendenhebel stellt dann eine größere Blende ein.

    Prüfen kann man die F4, indem man die Abblendtaste bei angesetztem Objektiv betätigt. Ein schnarrendes Geräusch ist der erste Hinweis, die nicht ganz schließende kleine Blende der zweite. Das wird bestätigt, wenn man die Kamera in M und mit eingestellter kleinster Blende auslöst. Die Blende schließt nicht so weit, als wenn das Nikkor von der Kamera getrennt ist.


    „Verharzung“

    Die Diagnose nach Dr. Web lautet „Verharzung“, Nikon habe früher die komplette betroffene Baueinheit gewechselt.

    Als Behandlung wird die Demontage der Kamera und eine nicht näher ausgeführte Reinigung empfohlen. Ein Vorgang, der bei der komplexen Bauweise der F4 fundiertes Wissen und Erfahrung benötigt. Vorausgesetzt, man findet eine Werkstätte, die „die Elektronische“ annimmt, muss man sich auf entsprechende Kosten einstellen.

    Meine, nahezu minte, F4 lag lange im Schrank. Die Displays arg vom „Ausbluten“ betroffen und der Blendenhebel permanent unwillig. Ja, mir schien sogar, er verschlechterte sich über die Zeit mehr und mehr. Dazu das hässliche Geräusch, wenn ich mutlos aber dennoch die Abblendtaste drückte.

    Eine Belastung.


    Alles auf eine Karte

    Heute setzte ich alles auf eine Karte und griff zum Sonax Elektronikreiniger, der mir stets gute Dienste erweist, wenn es um oxidierte Kontakte geht.


    Name:  N1.JPG
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    Drei kräftige Sprühstöße in den Spalt um den Blendenhebel (s. Bild #2, grüner Pfeil) und dabei die Abblendtaste fortgesetzt betätigt.


    Name:  N3.JPG
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    Zuerst tat sich gar nichts, aber dann verschwand mit einem Mal das hämische Schnarrgeräusch und die Bewegung wurde glatter.

    Und siehe, der Blendenhebel bequemte sich wieder, seine Arbeit ganz zu tun und bewegte sich ganz nach unten. Ein aufgesetztes AF-Nikkor zeigte eine vollständig gebildete Blende 22.


    War das die Lösung?

    Nach einer halben Stunde wurde der Hebel wieder unwilliger, er lief nicht schnell genug ab, daher gab es wieder was vom Sonax rein.

    Und jetzt warte ich, ob es damit getan ist und halte den Blendenhebel in Bewegung.

    Wenn das Problem auf diese Weise nicht gelöst sein sollte, dann hat es immerhin eine weitere Erfahrung gebracht. Und die müssen dafür nicht andere riskieren, denn ich hatte mit meiner F4 ja schon fast abgeschlossen

    Fortsetzung folgt.


    Alle Hinweise selbstverständlich ohne Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw. gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen.
    Geändert von Ando (17.02.2022 um 21:37 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
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    Vom Grundsatz ehr empfehle ich immer erstmal intensive Vorbereitung

    https://learncamerarepair.com/downlo...T-Nikon-F4.pdf

    https://learncamerarepair.com/downlo...ir-support.pdf

    https://learncamerarepair.com/downlo...-Part-List.pdf

    https://learncamerarepair.com/downlo...air-manual.pdf

    Dann wird mit ganz blümerant, denn das "verharzte" alte Schmiermittel, das man mit dem Bremsenreiniger/Tonkopfreiniger/Waschbenzin/... löst, das muß ja irgendwo hin. Und da stelle ich ir vor, daß es in der Kamera zwei-drei Steller gibt, wo es nicht hin soll. Ich wäre für den Sprühangriff wohl zu feige und Griffe zum Pinsel/Pfeifenreiniger/Pipette und machte mir Gedanken über eine Art "Docht" (altes T-Shirt über Pinselstiel/Draht, ater Baumwoll-Schnürsenkel, ...) um das gelöste Schmiermittel wieder abzusaugen.

    Das machte ich sicher in ein paar Iterationen, und ich guckte sicher mal an, was wo im Docht landet (braun? farblos?).

    Dann müßte ja wieder neues Schmiermittel rein. Also nach Herstellervorgabe (oh jeh, da müßte man ja die Doku lesen!) oder Uhrenöl/Ballistol(not my cup of tea!)/Nähmschinenöl(zu dünn!)/Klüber Isoflex PDP 38/O-190 oder O-147 vom Bund/... und das müßte man dann gut an die Stellen bringen, die laut Hersteller geschmiert werden sollen.

  4. 2 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  5. #3
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    Wir wissen nicht, Jan, ob da überhaupt was geschmiert ist. Dazu müssten wir tief in das Geheimnis der schwarzen Königin eintauchen und die hat sich abgesichert wie die alten Pyramidenbauer - eine Falle nach der anderen

    Oder wir schauen zuerst ins Service Manual, aber da hab zumindest ich noch keine Hinweise auf Schmierstellen gefunden.

    Der klassische Angriff wäre der mit der Ölkanne gewesen - davon hielt mich dann aber doch der verbliebene Verstand ab

    Schauen wir, was weiter passiert
    Gruß,

    Andreas

  6. #4
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    https://learncamerarepair.com/downlo...air-manual.pdf
    Seite 155: "Spread L2113 on each gear shaft" und wenn verharztes Schmiermittel drin ist, dann wird wohl vorher unverharztes reingekommen sein.

    Auf der Fogleseite dann G-Codes, ich tippe mal "L" wie Lubricant, "G" wie Grease.

  7. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  8. #5
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    https://learncamerarepair.com/downlo...air-manual.pdf
    Seite 155: "Spread L2113 on each gear shaft" und wenn verharztes Schmiermittel drin ist, dann wird wohl vorher unverharztes reingekommen sein.

    Auf der Fogleseite dann G-Codes, ich tippe mal "L" wie Lubricant, "G" wie Grease.
    Danke, Jan, da war ich wohl zu euphorisch in der Aktion, ich werde mich vertiefen :-)

    Meine Aktion hat nur kurz geholfen, der Blendenhebel schnarrt mir wieder etwas und ist jetzt ganz unwillig. Damit wird wohl die letzte, doch vorhandene, Schmierung dahin sein da drin. Im besten Fall die alte entfernt.

    Also die Sonax-Kur bitte NICHT wiederholen

    Die Frage ist, ob es ohne Demontage geht, vermutlich nicht. Dann muss ich doch eine Werkstatt suchen. Damit habe ich schon Erfahrung mit einer anderen F4. Die Kamera wurde zerlegt, behandelt, nach einigen Jahren war das Problem wieder da. Liegt es da am verwendeten Schmierstoff, oder hatte der Techniker die falsche Kur gewählt? Und warum trat das Problem demnach schon auf, als die Kamera noch im Verkauf war?

    Spannend, wieder ein Projekt, ich werde weiter berichten
    Gruß,

    Andreas

  9. #6
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    Und hier ein langer Thread auf photrio wie jemand das Problem gelöst hatte - gleichzeitig auch ein tiefer Einblick in das Innere der F4:

    https://www.photrio.com/forum/thread...repair.114701/

    Meine kommt heute zum Techniker, ich habe aus meinem Treiben gelernt
    Gruß,

    Andreas

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :

    eos

  11. #7
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Standard

    Ich habe schon viele Blendensteuerungen von Nikon DSLRs repariert.
    Die von SLRs sind ganz ähnlich konstruiert, haben nur nicht so viel Elektronik.
    In den meisten Fällen eines Versagens der Blendensteuerung waren keine verharzten Zahnradachsen oder ausgeleierte Federn schuld, sondern ein Defekt in der Lichtschranke (oft durch eingedrungenen Dreck) oder ein geschwächter Permanentmagnet in dem Elektromagneten. Bei den Blendensteuerungen der alten analogen SLR-Modelle gibt es zwar m.W. keine Permanentmagneten, nur Elektromagnete, aber die Positionserkennung des Zahnrades für den Blendenhebelweg ist häufig defekt.
    Gruß, Michael

  12. 2 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


  13. #8
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Und hier ein langer Thread auf photrio wie jemand das Problem gelöst hatte - gleichzeitig auch ein tiefer Einblick in das Innere der F4:

    https://www.photrio.com/forum/thread...repair.114701/

    Meine kommt heute zum Techniker, ich habe aus meinem Treiben gelernt
    Ich habe mir in jungen Jahren angewöhnt, erst in den Stadtplan zu gucken und dann loszufahren. Klar, je mehr Straßen man über die Jahre kennenlernt, desto seltener wird das notwendig.

    Es kostet erst ein paar Sekunden oder gar zwei Minuten, aber es ist nahezu immer schneller als erst in den Plan zu gucken, wenn man merkt, daß man sich verfahren hat.

    In Zeiten des Internets, kann man die Methode auch auf andere Bereiche anwenden. Man googelt erstmal ein-zwei Kochrezepte bevor man sich an etwas versucht, man guckt nach, wie eine Verkleidung im Auto zerstörungsfrei demontiert werden kann, all solche Sachen.

  14. #9
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Ich habe mir in jungen Jahren angewöhnt, erst in den Stadtplan zu gucken und dann loszufahren. Klar, je mehr Straßen man über die Jahre kennenlernt, desto seltener wird das notwendig.
    Meine Entwicklung verlief umgekehrt.

    Jung, hätte ich so etwas wie mit der Sonax-Dose niemals gewagt, da wäre meine einzige Kamera das Opfer gewesen und eine zweite hatte ich nicht. Und schon gar keine F4.

    Meine X-700 brachte ich im Anlassfall stets zum Minolta-Service in Wien, wie ein krankes Kind. Damals gab es das ja noch.

    Da hier meine #4 F4 der Patient/das Opfer war, und ich sie als bereits austherapiert führte, war der Schritt zur Tat ein kleiner, er brauchte nur etwas Zeit

    Wenn ich die Kamera vom Service zurück habe, werde ich kurz berichten, wie es weitergegangen ist. Ob es zur Demontage kommt wie über den Link oben zu sehen?
    Gruß,

    Andreas

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  16. #10
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    Mir geht es nicht darum, ob man sich etwas traut oder es gegen geringe Gebühr in fremde Hände gibt, sondern darum, daß man sich erst so schlau wie möglich macht, und danach erst zur Tat schreitet.

    Früher[tm] wäre man als Außenstehender NIE an die Serviceunterlagen der Hersteller gekommen, nicht für Geld und gute Worte.

    Heute einmal Google anwerfen und halbwegs intelligent abfragen und man findet in sehr vielen Fällen die Original-Unterlagen KOSTENLOS zum Download.

    Da rede ich noch nichteinmal von mehr oder minder guten Autodidakten in Foren und bei Youtube.

    DIE ORIGNAL UNTERLAGEN, K O S T E N L O S! Ohne den Hintern vom Sofa heben zu müssen!


    (OK, was nichts kostet, kann nichts taugen, also weiter ignorieren ...)

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