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Thema: Spannungsmessung an einem T90-Batteriehalter

  1. #1
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    Standard Spannungsmessung an einem T90-Batteriehalter

    Ich wollte die Spannung an zwei eingelegten AA-Batterien prüfen und erhielt ein - auf den ersten Blick - nicht nachvollziehbares Ergebnis.

    Burkhard Kainka hat sich das in seinem Labortagebuch näher angesehen:

    https://www.elektronik-labor.d…ebuch/Tagebuch0521.html#


    Spannende Spannungen


    Das Problem:

    Zwei AA-Batterien im Batteriehalter, die eben noch die T90 in Gang gebracht haben (zusammen mit den beiden anderen), zeigen bei Messung im Batteriehalter eine Gesamtspannung von nur ca. 20 Millivolt. Das kann nicht sein, da würde die T90 nicht arbeiten bei so wenig Spannung.

    Die Messspitzen meines Multimeters hielt ich an den Kontakt des Batteriehalters (Pluspol) und an den Minuspol der zweiten Batterie.

    Auf den ersten Blick scheint klar zu sein, dass die - noch guten Batterien - weniger Strom liefern, weil eben der Kontakt im Batteriehalter nicht mehr ordentlich leitet.


    Aber wie sieht das schaltungstechnisch aus?


    Hier mein Ansatz:

    Die beiden AA-Batterien ergeben in Reihe geschaltet - so wie es im Batteriehalter üblich ist - zusammen 3 Volt Leerlaufspannung. Das ist die Spannung, die man misst, wenn die Batterien nicht belastet werden, dh. keinen Strom abgeben.

    Aber wo sollte jetzt im Batteriehalter ein Strom fließen? Der ist doch ausgebaut aus der Kamera, es gibt damit keinen Stromkreis und keinen Verbraucher, der die Batterien belastet?


    Sobald ich das Multimeter zur Spannungsmessung an den Pluspol und den Minuspol der beiden "3-Volt-Batterien" lege, stelle ich einen Stromkreis her. Und da gibt es - es ist nicht zu glauben - gleich drei Verbraucher, die der Strom passieren muss:



    1. Einmal den Innenwiderstand der Batterien, ich habe ihn hier mit 100 Ohm angesetzt.
    2. Dann den Widerstand, den die Oxydschicht am Kontakt bildet. Der ist sehr hoch, also 1 Gigaohm angenommen.
    3. Und das Multimeter, das einen Innenwiderstand von 10 Megaohm hat. Und da es mit seinen beiden Messspitzen den Stromkreis schließt, ist es ebenfalls ein Verbraucher, durch den Strom gegen Widerstand fließt.


    Als Schaltung sieht das so aus:


    Name:  T90-1.PNG
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    Der Strom fließt durch den Innenwiderstand der Batterie (hier als Ersatzwiderstand mit 100 Ohm eingesetzt), dann durch die Oxydschicht des Kontaktes und durch das Multimeter. Also eine Reihenschaltung mit drei Widerständen (Verbrauchern).

    Das ergibt einen Spannungsteiler mit drei Widerständen. Und da ist es so, dass am größten Widerstand die meiste Spannung abfällt. Das ist die Oxydschicht mit 1 Gigaohm. Da geht fast die ganze Batteriespannung hin. Für das Multimeter bleibt dann nur ein Spannungsabfall von 29,7 Millivolt - und den zeigt es an.


    Das bekannte Phänomen der Spannungsmessung an hochohmigen Widerständen. Nur in dieser Konstellation ist das Multimeter nicht parallel, sondern in Reihe geschaltet.

    Was meint ihr? Ist das so schlüssig?




    Name:  IMG_7061.JPG
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    Hier leider ein Fehler, die schwarze Messleitung des Multimeters (als Voltmeter) liegt üblich an Masse oder am niedrigeren Potentialwert, daher muss sie mit einem Minus bezeichnet werden.



    Name:  T90-2.JPG
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    Name:  T90-5.JPG
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    Geändert von Ando (10.02.2022 um 19:04 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  2. #2
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    Standard

    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    ...
    Aber wie sieht das schaltungstechnisch aus?

    ...
    Was meint ihr? Ist das so schlüssig?
    ...
    Nein.

    Die gezeichnete Schaltung entspricht nicht Deinem Aufbau.

  3. #3
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Nein.

    Die gezeichnete Schaltung entspricht nicht Deinem Aufbau.
    Es sind Ersatzschaltbilder

    Stellst du bitte deine Version ein?
    Gruß,

    Andreas

  4. #4
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    Standard

    Ich habe kein Grafik-Programm für Schaltbilder, aaaaber die Reihenfolge sollte m.E. sein:

    Kontakt (Masse, das Teil im Batteriefach)
    Übergangswiderstand (ggf. splitten in den vom Batteriefachkonatakt zum Meßgerät hin und den zur Batterie)
    Zelle 1 (dargestellt durch Strom- oder Spannungsquelle und Innenwiderstand dazu)
    Übergangswiderstand zwischen den beiden Zellen
    Zelle 2 (dargestellt durch Strom- oder Spannungsquelle und Innenwiderstand dazu)
    Übergangswiderstand (ggf. splitten in den vom Batteriefachkontakt zum Meßgerät hin und den zur Batterie)
    Meßgerät (eine Seite rein, Innenleben, andere Seite raus gen anderen Pol des Batteriefachs bzw. Übergangswiderstand dort)


    Ist aber unterm Strich alles zu genau. Man hat saubere Kontakte oder verschmadderte und man hat lebendige Batterien (Primärzellen oder geladene Akkus) oder halbtote (entladen) oder welche mit "Plattenschluß" (0 Ohm). Und wir unterscheiden hier dann auch möglichst nicht spitzfindig ob man zu einer einzigen Primärzelle "Batterie" sagen darf oder erst ab zwei Zellen von einer Batterie die Rede sein kann ;-) und beim Innenwiderstand zerreden wir nicht Strom- und Spannungsquelle.

    Je nachdem wo auf der Dartscheibe der Pfeil landet, nimmt man dann 1 Gigaohm oder 100 Gigaohm oder nur 2 Megaohm als Widerstand für den korrodierten Kontakt an (und nochwas für den Innenwiderstand) und bekommt eine Wundertüte an Werten und wenn man lange genug experimentiert, bekommt man irgendwann hin, daß es einen Wert gibt, der angesichts der Meßgenauigkeit des Meßgeräts tatsächlich anzeigbar ist, und wo 10 Megaohm der nodernen digitalen Eieruhr einen Unterschied zum alten Voltmeter mit Drehspulinstrument machen.

    Der ultimative Tip an Neulinge im Labor ist immer: "Geh mal mit dem Ohm-Meter [so ein großes altes Tischgerät mit Drehspulinstrument und fetter Skala] an die Steckdose und miss den Innenwiderstand unserer Netzversorgung!" (hinterher Neuling zum Prof. "Wo kommt das Ohm-Meter hin?" Prof: "Welches?" Neuling: "Das mit der braunen Skala.")

    PS: WIMRE gehört ans idealisierte Voltmeter in der Schaltung, also an das "Spannungsmeßgerät" ein großes V und in der Ersatzdarstellung für ein reales Voltmeter mit Innenwiderstand ein großes "U"(aber lieber nochmal selbst googeln bevor jemand bei Günter Jauf leichtfertig die Antwort gibt! Solche Sachen werden ja in rasendem Tempo alle 30 Jahre immer wieder geändert).

  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  6. #5
    Spitzenkommentierer
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    Standard

    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen

    PS: WIMRE gehört ans idealisierte Voltmeter in der Schaltung, also an das "Spannungsmeßgerät" ein großes V und in der Ersatzdarstellung für ein reales Voltmeter mit Innenwiderstand ein großes "U"(aber lieber nochmal selbst googeln bevor jemand bei Günter Jauf leichtfertig die Antwort gibt! Solche Sachen werden ja in rasendem Tempo alle 30 Jahre immer wieder geändert).
    U steht dann aber für Ueff?

    Danke für deine Anmerkungen!

    Wenn schon der Batteriehalter so knifflige Aufgaben bereithält, wie geht es dann erst in der Schaltung der T90 zu!

    Ich habe höchsten Respekt vor der Ingenieuersleistung der Konstrukteure aus Japan.
    Gruß,

    Andreas

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