Ergebnis 1 bis 9 von 9

Thema: Steinheil Quinon 2/50mm (m39) Blendenlamellen lose

  1. #1
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    07.01.2018
    Beiträge
    2.671
    Bilder
    53
    Danke abgeben
    11.970
    Erhielt 13.277 Danke für 2.273 Beiträge

    Standard Steinheil Quinon 2/50mm (m39) Blendenlamellen lose

    Hallo zusammen,

    ich konnte jüngst ein Steinheil Quinon in der teuren m39 Ausführung günstig ergattern. Grund für den günstigen
    Preis waren lose Blendenlamellen, die munter in Inneren herumwackelten.

    Kein Problem, dachte ich... ist gleich gelöst. Dachte ich... leider falsch gedacht. Ich habe dann das Zusammenbauen
    nach erfolgter Instandsetzung der Blendeneinheit dokumentiert und werde Euch diese Fotos "rückwärts" präsentieren,
    damit Ihr einen Eindruck bekommt, wie man diesem Objektiv zu Leibe rückt.


    1. das Objektiv:

    Name:  DSC00062.jpg
Hits: 236
Größe:  181,3 KB


    2. Lösen des Einfernungseinstellringes:

    Name:  DSC00054.jpg
Hits: 222
Größe:  296,5 KB

    Diese 3 kleinen Madenschrauben müssen raus, dann läßt sich der kameraseitig angebrachte Ring (4.) einfach herausdrehen.


    3. der kameraseitige Konterring:

    Name:  DSC00061.jpg
Hits: 213
Größe:  298,9 KB

    Dieser Konterring muß raus und der saß so was von fest. Weder ganz feines Uhrmacheröl, noch Erwärmen im Backofen
    führten dazu, dass er sich rausdrehen ließ. Ich habe es mit einem langen Hebel und brachialer Gewalt dann geschafft.


    4. der hintere Ring mit der Tiefenschärfeskala:

    Name:  DSC00056.jpg
Hits: 208
Größe:  296,4 KB

    Dieser läßt sich nach dem lösen der 3 Madenschrauben (2.) einfach herausdrehen. Man sieht die Ausfräsung, welche die
    Drehung des Entfernungseinstellrings begrenzt.


    5. Das Objektiv ohne den kameraseitigen Ring:

    Name:  DSC00055.jpg
Hits: 211
Größe:  333,3 KB


    6. der Konterring (3.) ist endlich unten:

    Name:  DSC00052.jpg
Hits: 209
Größe:  252,8 KB

    Der hintere Linsenblock läßt sich ohne Kraftaufwand herausdrehen.


    7. Das Objektiv ohne den hinteren Linsenblock:

    Name:  DSC00053.jpg
Hits: 236
Größe:  178,2 KB

    Die Blendenlamellen sind hier bereits wieder intakt, da ich ja den Zusammenbau dokumentiert habe.


    8. Demontage des vorne befindlichen Blendenringes:

    Name:  DSC00051.jpg
Hits: 208
Größe:  274,8 KB

    Dies geschieht durch das Herausdrehen 3 kleiner Schlitzschrauben


    9. nach der Demontage des Blendenringes:

    Name:  DSC00050.jpg
Hits: 210
Größe:  287,4 KB


    10. die Blendensteuerung läßt sich etwas nach unten schieben

    Name:  DSC00049.jpg
Hits: 208
Größe:  381,5 KB

    Hier sieht man gut die Kugel, welche in die Blendenrastungen eingreift. Über der Kugel sitzt eine kleine Stahl-
    feder, welche vom silbernen Blendenring fixiert wird.

    Achtung: zieht man den silbernen Blendenring ruckartig ab, springt die Feder auf nimmerwiedersehen davon. Zieht
    man die ganze Einheit nach unten, passiert das nicht. Beim Zusammenbau, muß die Einheit aber wieder
    "oben" sein, sonst rutscht die Kugel nach innen raus.


    11. Demontage der vorderen Einheit:

    Name:  DSC00048.jpg
Hits: 203
Größe:  346,7 KB

    Der Filterring samt Blendenrastungen ist mit 3 winzig kleinen Madenschrauben am vorderen Optikblock befestigt.
    Diese sind ganz vorsichtig herauszudrehen, dann kann man diese Einheit einfach abziehen.


    12. der vordere Linsenkörper:

    Name:  DSC00046.jpg
Hits: 213
Größe:  348,4 KB

    Hier sitzt der Linsenblock noch fest verbunden vor der Blende. Er ist nicht gesichert und müßte "nur" herausge-
    dreht werden. Aber der war förmlich festgebacken. Da man so gut wie keine Fläche zum kontern hat, war das
    Herausdrehen eine echt zermürbende Angelegenheit, bei der die Frontlinse oft knapp vor der Zerstörung war...

    Ich habe es dann doch geschafft. Man sieht übrigens den Hebel, der die Blendensteuerung mit dem Blendenring
    "kuppelt".


    13. nach der Demontage des Linsenkörpers:

    Name:  DSC00045.jpg
Hits: 214
Größe:  286,7 KB

    Die Blendeneinheit ist jetzt freigelegt. Man kommt von vorne und hinten an die Blende ran.


    14. die Blendeneinheit:

    Name:  DSC00043.jpg
Hits: 212
Größe:  294,4 KB

    die Lamellen werden nur durch einen Spannring in Position gehalten. Dieser Spannring ist wohl aus der Nut gesprungen,
    womit die Lamellen ebenfalls aus den Bohrungen gehüpft sind.


    15. die Blende läßt sich nach erfolgter Reperatur wieder schließen.

    Name:  DSC00044.jpg
Hits: 242
Größe:  178,7 KB

    Für den Zusammenbau der Blende habe ich die beiden Ringe in denen die Blendenlamellen gelagert
    sind herausgenommen und die Lamellen "im Freien" eingesetzt. Das nervenaufreibende kommt aber
    noch: die zusammengesetzte (aber noch lose) Blende muß in den Körper eingesetzt werden und zwar
    so, dass der untere Ring in einen kleinen Zapfen flutscht und der obere Ring mit dem Blendenmitnehmer
    durch den Schlitz greift und genau in der richtigen Position ist. Das geht nur mit try und error und hat
    mich bestimmt 2 Stunden gekostet (und einige Jahre meiner Lebenserwartung...)


    16. die Einzelteile:

    Name:  DSC00040.jpg
Hits: 207
Größe:  369,6 KB

    Name:  DSC00041.jpg
Hits: 238
Größe:  205,3 KB


    Dennoch, es hat funktioniert und das Objektiv ist wieder heile. Durch den einfach justierbaren Entfernungseinstell-
    ring braucht man beim Zusammenbau nicht auf eine exakte Positionierung dieses Ringes achten. Einfach auf
    Unendlich fokussieren und den Ring mit der Unendlichmarkierung passend drehen und festschrauben.


    LG, Christian


    PS: ich nehme definitiv keine Reperaturaufträge an!!


  2. #2
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
    Registriert seit
    17.09.2019
    Ort
    Kutzenhausen
    Alter
    68
    Beiträge
    949
    Danke abgeben
    1.171
    Erhielt 1.698 Danke für 610 Beiträge

    Standard

    Die Delle an der einen Lamelle hättest du noch ausklopfen und den Spannring mit Sicherungslack fixieren können.
    Gruß, Michael

  3. 2 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


  4. #3
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    07.01.2018
    Beiträge
    2.671
    Bilder
    53
    Danke abgeben
    11.970
    Erhielt 13.277 Danke für 2.273 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Die Delle an der einen Lamelle hättest du noch ausklopfen und den Spannring mit Sicherungslack fixieren können.

    stimmt!

    Die Delle ist mir leider zu spät aufgefallen und ich wollte die Blende nicht wieder auseinanderbauen. Bisher hat das aber zu keinen
    Einschränkungen geführt.

    Den Spannring habe ich vor dem Einbau etwas gespreizt, so dass er mit recht viel Widerstand in die Nut geflutscht ist. Ich hoffe
    mal der hält. Sofern es ein nächstes Mal gibt (hoffentlich nicht) werde ich Deinen Rat mit dem Sicherungslack beherzigen.

    LG, Christian

  5. 2 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  6. #4
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    28.12.2018
    Ort
    Mittlerer Neckar Raum
    Beiträge
    1.158
    Bilder
    2
    Danke abgeben
    13.848
    Erhielt 2.261 Danke für 854 Beiträge

    Standard

    @ waldbeutler

    wenn ich Dich fragen darf, was ist "Sicherungslack" für ein Material? Was nimmst Du da? und bekommt man das auch wieder einigermaßen auseinander, wenn es nötig wäre?

    Grüße Ulrich

  7. #5
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
    Registriert seit
    17.09.2019
    Ort
    Kutzenhausen
    Alter
    68
    Beiträge
    949
    Danke abgeben
    1.171
    Erhielt 1.698 Danke für 610 Beiträge

    Standard

    Schraubensicherungslack ist ein konventioneller Sicherungs- und Kennzeichnungslack.
    Als lösbare Sicherung, zum Schutz vor Eingriffen Fremder, als Abdeckung elektrisch leitender Teile, zum Schutz vor Korrosion und
    Beeinflussung durch Berührung.
    Gute Haftung auf vielen Materialien. Verhalten:
    Zugspannungsfestigkeit < Haftungsmoment; geringe Dielektrizität und hoher Isolationswiderstand.
    Gruß, Michael

  8. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  9. #6
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    28.12.2018
    Ort
    Mittlerer Neckar Raum
    Beiträge
    1.158
    Bilder
    2
    Danke abgeben
    13.848
    Erhielt 2.261 Danke für 854 Beiträge

    Standard

    Meinen Dank für Deine ausführliche Erläuterung! Mir ist gerade eingefallen, dass die Schraubenköpfe am Bajonett meiner Voigtländer Objektive gelb lackiert sind, das könnte dann wohl so ein Lack sein, ich habe den aber bei meinen "Basteleien" noch nie verwendet.

    Grüße Ulrich

  10. #7
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    26.08.2019
    Beiträge
    1.440
    Danke abgeben
    1.616
    Erhielt 1.984 Danke für 867 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von CanRoda Beitrag anzeigen
    Meinen Dank für Deine ausführliche Erläuterung! Mir ist gerade eingefallen, dass die Schraubenköpfe am Bajonett meiner Voigtländer Objektive gelb lackiert sind, das könnte dann wohl so ein Lack sein, ich habe den aber bei meinen "Basteleien" noch nie verwendet.

    Grüße Ulrich
    Das sollte eine der WIMRE drei Schrauben sein und wohl das Kennzeichen dafür, daß das Objektiv für Blendenautomatik geeignet ist.

    http://www.der-klinterklater.de/uebersicht.html

  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  12. #8
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
    Registriert seit
    17.09.2019
    Ort
    Kutzenhausen
    Alter
    68
    Beiträge
    949
    Danke abgeben
    1.171
    Erhielt 1.698 Danke für 610 Beiträge

    Standard

    Schraubensicherungslacke gibt es von verschiedenen Herstellern.
    Manche Typen sind nur für den industriellen Gebrauch käuflich.
    Es gibt die in WEISS, ROT, GELB, GRÜN, BLAU und GRAU.
    Manche sind relativ leicht zu entfernen, manche eher schwer, manche (LOCTITE SUPERFEST z.B.) praktisch gar nicht mehr.
    Gruß, Michael

  13. 2 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


  14. #9
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    26.08.2019
    Beiträge
    1.440
    Danke abgeben
    1.616
    Erhielt 1.984 Danke für 867 Beiträge

    Standard

    "konventioneller" Schraubensicherungslack (also der für "nur äußerlich anwenden", nicht Loctite Schraubensicherungsmittel im Gewinde und nicht der brüchige "Manipulationsindikator") ist ja zumeist ein Nitrocelluloselack. Besonders praktisch in einer Pinselflasche - und wenn man dann nicht unbedingt das mit dem Leitverhalten durchdeklinieren will, sondern einfach einen schnelltrocknenden Lack der gut haftet zur Hand haben will, dann guckt man mal im Keller, der Garage oder bei weiblichen Haushaltsmitgliedern

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lackstift (der für Kfz war lange Nitrolack, mit etwas Glück bleibt es noch einen Moment lang so)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Nagellack (gäbe es auch im 1,-€ Shop, es muß nicht Revlon sein)

    Damit kann man schon die eine oder andere Schraube davor bewahren, daß sie sich losvibriert. Klar, bei Eurem AMG 6,3 oder Eurem Elektronen-Synchrotron nehmt Ihr das Produkt nach Herstellervorgabe und nicht den Nagellack aus dem 1,-€ Shop.

  15. 3 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


Ähnliche Themen

  1. Steinheil München 25mm f/1.5 Quinon c-mount
    Von mimach im Forum Cinema Objektive
    Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 22.01.2024, 21:11
  2. Steinheil Quinon 1,9/50mm
    Von gladstone im Forum Testberichte und Listen (Altglas)
    Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 30.09.2020, 21:39
  3. Steinheil Quinon 1.9/55 [DCCMFTEST]
    Von praktinafan im Forum Testberichte und Listen (Altglas)
    Antworten: 39
    Letzter Beitrag: 19.08.2017, 16:15

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •