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Thema: Rollei Objektive neu schmieren bzw. "gängig machen"

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Standard Rollei Objektive neu schmieren bzw. "gängig machen"

    Hallo liebe Bastler,

    ich habe ein Rollei Sonnar 2.8/85, ein Voigtländer Color-Ultron 1.8/50 und das Kuribayashi Orikkor 2/50, die alle ziemlich schwergängig sind. Nun möchte ich diese gerne wieder besser zum Laufen bringen. Ich habe schon ein paar "kleine" Versuche beim Warten von Objektiven gemacht, mal erfolgreich, mal nicht. Da ich aber sicher kein gekonnter Feinmechaniker bin, hätte ich gerne Eure Einschätzung, bevor ich loslege.

    1. Kennt jemand die Objektive, hat sie schon einmal geöffnet und kann mir hier Tipps zur Vorgehensweise geben?

    2. Welches wäre die einfachste Methode, um die Objektive wieder zum Laufen zu bringen. Ich habe von Cyberpunky gelesen, dass er das eingetrocknete Fett mit Feuerzeugbenzin wieder "flüssiger" macht. Das klingt für mich nach der Methode, die ich zunächst probieren würde.
    Ich würde dabei annehmen, dass ich nicht einmal den Helicoid auseinandernehmen muss, sondern dass es u.U. genügt, wenn ich drankomme, mit dem Pinsel vorsichtig etwas Benzin auftrage und das Objektiv dann eine zeitlang bewege, damit sich alles verteilt?
    Oder ist das aussichtslos und ich muss auf jeden Fall den ganzen Helicoid offenlegen und gleichmäßig behandeln. Beim Kuribayashi Orikkor z.B. kann man den vorderen Zylinder abschrauben wodurch ca. 5mm des Helicoids freiliegen. Bis dahin ist das Ganze sozusagen minimalinvasiv.

    3. Ich hatte das Ganze schon einmal vor und habe mir vor 1-2 Jahren das Fett von OSIM Optik ML FTS5 gekauft. Ist das "noch gut" und überhaupt gut geeignet, falls Methode 2 nicht zufrieden stellt?

    4. Welche besonderen Schwierigkeiten sind zu erwarten (z.B. wieder Zusammenbau - da hatte ich mal eine recht große Herausforderung zu bewältigen bei einem Biotar 2/58).

    Für alle weitergehenden Tipps und Hinweise bin ich ebenso dankbar.

    VG, Rolf
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  2. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von cyberpunky
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    Also die Sache mit Feuerzeugbenzin oder anderen "Verdünnern" ist nur eine Notlösung. Es kommt darauf an was für eine Art Fett und im Objektiv
    benutzt wurde. Bei einigen russischen Exemplaren habe ich damit gute Erfahrung gemacht und man muß halt nicht alles auseinander bauen.
    Beim Rolleinar 50 1.8 kommt man an die Schnecke schon ganz gut ran wenn man nur den Beschriftungsring vorne abschraubt. Dann kann man
    vorsichtig mit QTipp im Lappen eingewickelt und Feuerzeugbenzin erst mal den alten "Schmodder" rausholen. Es wird mit Geduld deutlich besser,
    aber nie optimal. Auf gar keinen Fall irgendein kriechendes Öl wie WD40 o.ä. nehmen !

    Die beste Lösung ist natürlich alles auseinander nehmen und neu Fetten. Es gibt hier auch irgendwo einen Threat welches Fett man nehmen soll/kann.
    Beim auseinander nehmen besteht natürlich die Gefahr das man es nicht richtig wieder zusammen baut und dann die Fokussierung nicht passt.
    Am Besten mal ein paar youtube Videos schauen und alles genau markieren und dokumentieren wenn es los geht, sonst wird es schnell zum Geduldsspiel.

  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", cyberpunky :


  4. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von cyberpunky Beitrag anzeigen
    Also die Sache mit Feuerzeugbenzin oder anderen "Verdünnern" ist nur eine Notlösung. Es kommt darauf an was für eine Art Fett und im Objektiv
    benutzt wurde. Bei einigen russischen Exemplaren habe ich damit gute Erfahrung gemacht und man muß halt nicht alles auseinander bauen.
    Beim Rolleinar 50 1.8 kommt man an die Schnecke schon ganz gut ran wenn man nur den Beschriftungsring vorne abschraubt. Dann kann man
    vorsichtig mit QTipp im Lappen eingewickelt und Feuerzeugbenzin erst mal den alten "Schmodder" rausholen. Es wird mit Geduld deutlich besser,
    aber nie optimal. Auf gar keinen Fall irgendein kriechendes Öl wie WD40 o.ä. nehmen !

    Die beste Lösung ist natürlich alles auseinander nehmen und neu Fetten. Es gibt hier auch irgendwo einen Threat welches Fett man nehmen soll/kann.
    Beim auseinander nehmen besteht natürlich die Gefahr das man es nicht richtig wieder zusammen baut und dann die Fokussierung nicht passt.
    Am Besten mal ein paar youtube Videos schauen und alles genau markieren und dokumentieren wenn es los geht, sonst wird es schnell zum Geduldsspiel.
    Vielen Dank für die Antwort. Ich würde gerne zunächst mal Deine Methode mit dem Verdünnen probieren. Wie genau würde ich dann vorgehen? Beim Verdünnen denke ich mir, dass ich den "alten Schmodder" nicht heraushole, sonst habe ich ja nichts zum Verdünnen. Außerdem: Wie viel Benzin trage ich auf und wie genau gehe ich vor. 1-2 Tropfen auf einen feinen Pinsel und dann draufstreichen, danach viel hin- und herdrehen? Oder wie?

    Auf die Idee, Kriechöl zu verwenden wäre ich nicht gekommen, keine Angst. Ich habe schon viele Objektive mit "Nebel" gesehen und weiß, was Ausdünstungen bzw. zu flüssiges Öl im Objektiv anrichten kann.

    Eignet sich das Feuerzeugbenzin eigentlich auch, um Blendenlamellen zu säubern oder muss ich mir da z.B. Isopropanol kaufen?

    VG, Rolf
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  5. #4
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    Bitte nicht "Rolleinar 50 1.8" sagen! Die Rolleinare sind die "japanischen" Objektive.

    "Rollei Sonnar 2.8/85" und "Voigtländer Color-Ultron 1.8/50" sind sehr ähnlich aufgebaut. Wenn man da vorne den Schirftring rausdreht, dann sieht man schon ein paar Gänge vom Schneckengang, aber nicht das Feingewinde für den Entfernungseinstellring. Also Teilreinigung oder ordentlich machen?

    Im Gegensatz zu den Rolleinaren (spez. 2,8/134) wo man den Eindruck hat, daß das Öl aus dem Fett auf Wanderschaft (in Richtunge Blendenlamellen) gegangen ist, habe ich bei den Zeiss-Konstruktionen den Eindruck, das Fett sei "eingetrocknet", vermutlich ist das Öl darin "oxidiert". Die Reinigung (vorzugsweise nach dem Zerlegen) dann mit Reinigungsbenzin oder Bremsenreiniger, der Kram muß raus.

    Offiziell wurde das alles mit Rollei Fett #5 gefettet, Rollei Teilenummer 79405.00.0 Sonderfett LO 3340/M und da läge es nahe, zu vermuten "Das ist dann wohl Losimol Losoid 3340/M ... " aber davon wissen wir ja nun bereits, daß es nicht langzeitstabil ist und wer weiß, wieviel Lust (und ruhige Hände) wir in 20 Jahren für so einen Job haben werden? Und wer weiß, ob man heutzutage 3340/M bekommt und was der Unterschied zu 3340/... ist? In den Reparaturunterlagen für die Rolleiflex SL 35 ist die erste Version des Planar 1,8/50 mit Explosionszeichnungen beschrieben, das wäre ein Start (aber da steht nicht, wie man es macht!).

    Für den Schneckengang (das grobe Trapezgewinde) nähme ich heute lieber Helimax XP, für die Geradeführung ein MoS2-Fett (vorher das Öl auf einem Stück Küchenkrepp ausbluten lassen) und beim feinen Gewinde für den Entfernungseinstellring könnte man über "Helimax XP oder lieber etwas anderes?" nachdenken. Die OSIM Fette haben mich für Schneckengänge nicht überzeugt.

    Inoffiziell konnte man bei Rollei in den Fluren dann und wann einen Wagen mit Schmiermitteldosen beobachten (keine Ahnung, wer den bei der DHW-Insolvenzversteigerung ersteigert hat), da waren dann Dosen mit Zeiss-Etiketten zu sehen (und Klüber) und es gab dabei mindestens ein bariumverseiftes Fett darunter.

    Jedenfalls ist NLGI 2 im Normalfall zu zäh (spez. bei Kälte) und bei NLGI 1 blutet das Öl aus und wandert Richtung Blendenlamellen und Helimax XP scheint "gut dazischen" zu liegen. Geschmeidig aber blutet nicht. Frage 2 ist dann auch die Menge, die man da reinschmiert (viel hilft bekanntlich viel, aber es schmaddert auch alles zu und es wird wieder schwergängier).

    Beim Jungfernflug wäre ich vermutlich zu feige alles zu zerlegen und würde versuchen, die Linsengruppen rauszudrehen und die Gewindegänge dann zu spülen und x mal durchzudrehen, immer wieder neu mit Bremsenreiniger, und am Ende dann an den Enden mit Fett benetzen und das wieder reinarbeiten (schön langsam drehen! Alu auf Alu frißt sonst gerne mal!).

    Später, so ab dem 10. Objektiv, dann mit Zerlegen und hinterher alles wieder justieren.

    Bei Youtune-Tutorials zur Kameraschrauberei bitte immer(!) eine gehörige Portion Skepsis mitbringen! Da sind viele Zauberlehrlinge unterwegs! (also noch viel schlimmere Dilettanten als ich!)

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  7. #5
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    Zitat Zitat von Rob70 Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für die Antwort. Ich würde gerne zunächst mal Deine Methode mit dem Verdünnen probieren. Wie genau würde ich dann vorgehen? Beim Verdünnen denke ich mir, dass ich den "alten Schmodder" nicht heraushole, sonst habe ich ja nichts zum Verdünnen. Außerdem: Wie viel Benzin trage ich auf und wie genau gehe ich vor. 1-2 Tropfen auf einen feinen Pinsel und dann draufstreichen, danach viel hin- und herdrehen? Oder wie?

    Auf die Idee, Kriechöl zu verwenden wäre ich nicht gekommen, keine Angst. Ich habe schon viele Objektive mit "Nebel" gesehen und weiß, was Ausdünstungen bzw. zu flüssiges Öl im Objektiv anrichten kann.

    Eignet sich das Feuerzeugbenzin eigentlich auch, um Blendenlamellen zu säubern oder muss ich mir da z.B. Isopropanol kaufen?

    VG, Rolf
    "Verdünnen" kannst Du Fett nur mit Öl, nicht mit Benzin, denn das verdunstet schnell wieder.

    Bei einem Fett, bei dem das Öl ausgewandert ist, kannst Du "theoretisch" den verbliebenen Komplexbildner wieder mit Öl zu Fett machen. Bei einem Fett, bei dem das Öl oxidiert ist, bleiben der Komplexbildner plus das Oxidationsprodukt (wie immer man das dann nennt, und was das chemisch genau sein mag) an Ort und Stelle, wenn Du nicht reinigst.

    Denke bei der Reinigung nicht in Tropfen, kaufe Dir eine Dose Bremsenreiniger und sei nicht so geizig. Ein Pinsel zur Unterstützung ist gut, ein paar Blatt Küchenkrepp und ein altes T-Shirt (in kleine Abschnitte geschnitten) sollte man auch zur Hand haben.

    Blendenlamellen aus Stahl lassen sich prima mit Benzin reinigen, mit Pech (je nach Sorte des Benzins) sollte man danach nochmal entfetten (z.B. mit Aceton). Blendenlamellen aus anderen Materialien (Kohlefaserverbundwerkstoff, 30er Jahre Plastik, ...) nehmen Dir organsiche Lösemittel vermutlich übel. Du kannst Dein Benzin testen, saubere Glassscheibe, Benzin drauf, verdunsten lassen, bleibt etwas übrig?

    Isopropanol ist in meiner Wahrnehmung als Fettlöser eher so dritte Wahl. Aber Glas kann man ganz gut damit reinigen, und man kann gut damit desinfizieren.


    Bei allen Mitteln (Fett, Öl, Fettlöser) gelten die üblichen "Sicherheitsratschläge", nicht damit gurgeln, nicht als Augentropfen benutzen, nicht bei der Arbeit essen (Vor dem Stuhlgang, nach dem Essen: Händewaschen nicht vergessen!).
    Rauchen, Feuer offenes Licht und Reinigungsbenzin oder Bremsenreiniger macht man ja nur beim ersten mal ...

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  9. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    "Rollei Sonnar 2.8/85" und "Voigtländer Color-Ultron 1.8/50" sind sehr ähnlich aufgebaut. Wenn man da vorne den Schirftring rausdreht, dann sieht man schon ein paar Gänge vom Schneckengang, aber nicht das Feingewinde für den Entfernungseinstellring.
    Danke Jan!

    Also Teilreinigung oder ordentlich machen?

    Beim Jungfernflug wäre ich vermutlich zu feige alles zu zerlegen und würde versuchen, die Linsengruppen rauszudrehen und die Gewindegänge dann zu spülen und x mal durchzudrehen, immer wieder neu mit Bremsenreiniger, und am Ende dann an den Enden mit Fett benetzen und das wieder reinarbeiten (schön langsam drehen! Alu auf Alu frißt sonst gerne mal!).
    Oh je, das klingt alles sehr aufwendig. 3 verschiedene Fette? Das habe ich mir einfacher vorgestellt. Jetzt bin ich gleich wieder entmutigt. Ich weiß auch nicht, ob es sinnvoll für mich ist, mir all diese verschiedenen Fette zuzulegen. Schließlich werde ich das sicher nicht allzu oft machen.
    Vielleicht probiere ich Deinen Vorschlag für Feige und wenn ich es nicht schaffe, gebe ich die beiden teuren Objektive doch an einen Experten. Leider gibt es keinen mehr, der das so günstig macht, wie Philipp Urban. Das Voigtländer Color-Ultron/Planar muss dann etwas schwergängig bleiben (da geht es auch noch).

    Bei Youtune-Tutorials zur Kameraschrauberei bitte immer(!) eine gehörige Portion Skepsis mitbringen! Da sind viele Zauberlehrlinge unterwegs! (also noch viel schlimmere Dilettanten als ich!)
    Ich habe erst gar kein Video zum Zerlegen eines Rollei Obektivs gefunden. Also: keine Angst.

    Hast Du evtl. einen Link zu der Explosionszeichnung vom Planar?

    VG, Rolf
    Geändert von Rob70 (28.05.2021 um 12:57 Uhr)
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  10. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    "Verdünnen" kannst Du Fett nur mit Öl, nicht mit Benzin, denn das verdunstet schnell wieder.

    Bei einem Fett, bei dem das Öl ausgewandert ist, kannst Du "theoretisch" den verbliebenen Komplexbildner wieder mit Öl zu Fett machen. Bei einem Fett, bei dem das Öl oxidiert ist, bleiben der Komplexbildner plus das Oxidationsprodukt (wie immer man das dann nennt, und was das chemisch genau sein mag) an Ort und Stelle, wenn Du nicht reinigst.
    Hältst Du das auch für praktikabel, z.B. mit 1 Tropfen Fahrradöl? Oder ist das eine Theorie, die man so lassen sollte: Als Theorie?

    Denke bei der Reinigung nicht in Tropfen, kaufe Dir eine Dose Bremsenreiniger und sei nicht so geizig.
    Empfehlung?


    Ein Pinsel zur Unterstützung ist gut, ein paar Blatt Küchenkrepp und ein altes T-Shirt (in kleine Abschnitte geschnitten) sollte man auch zur Hand haben.

    Blendenlamellen aus Stahl lassen sich prima mit Benzin reinigen, mit Pech (je nach Sorte des Benzins) sollte man danach nochmal entfetten (z.B. mit Aceton). Blendenlamellen aus anderen Materialien (Kohlefaserverbundwerkstoff, 30er Jahre Plastik, ...) nehmen Dir organsiche Lösemittel vermutlich übel. Du kannst Dein Benzin testen, saubere Glassscheibe, Benzin drauf, verdunsten lassen, bleibt etwas übrig?

    Isopropanol ist in meiner Wahrnehmung als Fettlöser eher so dritte Wahl. Aber Glas kann man ganz gut damit reinigen, und man kann gut damit desinfizieren.
    Was ist denn die erste Wahl? Benzin, Aceton oder doch noch etwas anderes?


    Bei allen Mitteln (Fett, Öl, Fettlöser) gelten die üblichen "Sicherheitsratschläge", nicht damit gurgeln, nicht als Augentropfen benutzen, nicht bei der Arbeit essen (Vor dem Stuhlgang, nach dem Essen: Händewaschen nicht vergessen!).
    Rauchen, Feuer offenes Licht und Reinigungsbenzin oder Bremsenreiniger macht man ja nur beim ersten mal ...
    Puh, gerade noch rechtzeitig gelesen!
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  11. #8
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    Beim Bremsenreiniger nehme ich den, der einfach, schnell und günstig zu haben ist. Also aus dem Baumarkt um die Ecke. In der KfZ-Werkstatt um die andere Ecke rum mußte ich sogar schon mal miterleben, wie eine Kundin vor mir eine Dose geschenkt bekommen hat. (keine Wisenschaft)

    Reinigungsbenzin gibt es auch im Baumarkt in 1 Liter Gebinden, da kommt es auf die Marke und den Geruch an. Manches Reinigugnsbenzin stinkt arg und das ist dann auch in den Eigenschaften anders als anderes. Auf der relativ sicheren Seite bis Du mit einem Fläschchen Feuerzeugbenzin aus dem Drogeriemarkt (teurer pro Liter, aber praktisch in der Handhabung und mit etwas Geschick aus der großen Flasche nachfüllbar). (nur eine kleine Wissenschaft)

    Bremsenreiniger verflüchtigt sich wesentlich schneller als Reinigungs(Feuerzeug-)benzin, damit "legt" man also nicht die Hemmwerke über Nacht ein sondern man wäscht Teile ab.
    Am Schreibtisch, äh, ich meinte auf meiner Profifeinmechanikerwerkbank, habe ich das Benzin (im Blechfläschchen) zur Hand und mit dem Bremsenreiniger gehe ich raus.
    Wann ich mit Aceton entfette und wann mit Bremsenreiniger, das weiß ich gar nicht so recht. Bei Blendenlamellen reicht mir in der Regel mein Reinigungsbenzin, bei der Lackiervorbereitung wird es dann doch mal Aceton oder Silikonentferner.

    Glas reinigt man aber lieber mit Alkohol - oder "Glasreiniger".


    Fett, das ist dagegen eine echte Wissenschaft für sich.

    Es gibt unterschiedliche Öle (bzw. Grundöle und Additive) und unterschiedliche Komplexbildner, und die haben unterschiedliche Eigenschaften und sind nicht unbegrenzt miteinander kombinier- bzw. mischbar.

    Man kann natürlich alles mit Fahrradöl (oder mit Ballistol, das ist in gewissen Kreisen auch sehr beliebt, oder als Südstaaatler mit WD40) machen und Glück haben und das hinterher im www verbreiten. Mißerfolge werden extrem viel seltener verbreitet (das liegt in der Nature des Menschen)! Nähmaschinenöl ist jedenfalls zu dünnflüssig, dann lesen wir in Kürze "Wie reinigt Ihr verölte Blendelamellen?" und Silikonöl kriecht unaufhaltsam (FINGER WEG!).

    Hr. Hasselblad macht in Sachen Fett "alles außer Schneckengänge" mit Klüber Isoflex Topas L32 (und was man so hört, nimmt Hr. Mercedes das für Schiebedächer) und als Öl nimmt man dort Klüber Isoflex PDP 38. Schneckengägen dann mit "Zeiss Fett" (nicht billig, aber angeblich kann man das sogar als Sterblicher bei Zeiss kaufen)
    Mancher "Profi" Kameraschrauber macht ungeheuer viel (mehr als die Hersteller vorgeben!) mit MoS2-Fett (z.B. LM47, Molykote G-Rapid oder BR2+), das ist Saukram, und normalerweise nutzt man das nur dort, wo auch Druck auf einem Lager ist.

    Wenn es mit dem Fahrradöl mißlingt, kannst Du danach immernoch den Weg durch die Instanzen (zerlegen, reinigen, Helimax XP nehmen, zusammenbauen, justieren) beschreiten. Die Zeiss-Konstruktionen enthalten nur wenig Kunstsstoff (der Ringe mit dem A/M Umschalter der frühen Objektive, später "Gummierung" für die Einstellringe), da kann man weniger falsch machen als bei Plastikobjektiven. Einen Link zur Explosionszeichnung habe ich nicht parat.

    Wie gesagt: Alu auf Alu nicht trocken mit affenartiger Geschwindigkeit hin und herdrehen!

  12. 5 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  13. #9
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Bezüglich Öl, wenn Nähmaschinenöl (Haushaltsöl) zu dünnflüssig ist: Ich verwende oft ein Gemisch aus Haushaltsöl und Motoröl 5W40.
    Gruß, Michael

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  15. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von gorvah
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    Was ist "Haushaltsöl" ? Lebensmittel ? Oliven,Raps, Kokos.....? Alles unterschiedliche Schmelztemperaturen....
    GrussGorvah

  16. Folgender Benutzer sagt "Danke", gorvah :


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