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Thema: Triplet T-43 aus einer Smena 8M als robuste m39-Version für Spiegellose

  1. #1
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    Standard Triplet T-43 aus einer Smena 8M als robuste m39-Version für Spiegellose

    Hallo zusammen,

    als Kind habe ich mit einer Smena 8M fotografiert. Obwohl die Smena 8M Massenware war, scheint das Objektiv durchaus interessant zu sein. So habe ich beschlossen das Objektiv auf meine Canon EOS m50 zu adaptieren und zu sehen, wie sich die Linse digital macht.

    Meine persönliche Anforderungen waren, dass das Objektiv genau so robust ist, wie die alten manuellen Objektive und dabei nicht nach einer Bastelei aussieht und auch haptisch Spaß macht. Schnell kam die Idee ein Industar 61 zu opfern (ein Exemplar in einem sehr miesen Zustand).

    Vorab das Bild mit dem Ergebnis auf der m50 mit einem Fotodiox Adapter:

    Name:  eos_m50_t43.jpg
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Größe:  198,9 KB

    Für den Umbau habe ich nur "Standardwerkzeug" verwendet. Also man brauch nichts ausgefallenes. Zum Einsatz kamen ein Schraubstock, eine Hand-Metallsäge, kleine Pfeilen und Sandpapier.

    Abgesehen von einer Smena 8M und einem Industar 61 benötigt man für den Umbau ein Röhrchen (oder Ring) mit Außendurchmesser 26,9mm, Innendurchmesser 22,5 und Länge 11mm und eine M2 Schraube mit 3mm Länge und einem sehr kleinen und dünnen Kopf. Das Röhrchen habe ich aus einem Alurohr mit 26,9 mm Außendurchmesser und einem Stückchen Alublech hergestellt. Die Schraube habe ich mir aus einer normalen M2 Schraube zurecht gefeilt.

    Umbau
    Als erstes habe ich die Smena auseinandergebaut. Gebraucht werden das Objektiv und das Teil wo das Objektiv rein geschraubt wird. Das Helikoid der Smena sozusagen. Auf dem Bild das Teil links. Abgesehen davon habe ich für den Blitzanschluss eine Verwendung gefunden (siehe Fixierung des T-43).

    Name:  smana_helicoid.jpg
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    Das Industar 61 habe ich auch zerlegt und von alten Fett gesäubert. Das ging relativ problemlos. Von dem Industar wird das hintere Teil (M39-Anschluss), das Helikoid komplett und der Fokussierring gebraucht.

    Das Smena-Helikoid habe ich von dem äußeren Teil abgesägt und abgeschliffen. Um am Ende auf unendlich fokussieren zu können, musste ich den Tubus des Indutars auf 21,7mm kürzen. Die beiden Teile zusammen sehen dann so aus:

    Name:  cut.jpg
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Größe:  148,0 KB

    Das Teil aus der Smena kommt nun in das Röhrchen mit 26,9mm Durchmesser rein. Das Röhrchen dann in den Tubus des Industars. Dann kann man schon das T-43 in den Tubus rein schrauben.

    Name:  smena_im_industar.jpg
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    Das ganze habe ich provisorisch zusammengebaut, auf die Kamera geschraubt und auf unendlich eingestellt. Hier ist ein wenig ausprobieren notwendig. Sehr wichtig zum späteren Fixieren ist es auch, dass das Loch in dem Smena-Objektiv mit der äußeren Schraube des Industars entsprechend Positioniert wird (siehe Fixierung des T-43). Dann habe ich das die Teile in dem Tubus von Industar entsprechend verklebt (Sekundenkleber). Hier sollte man aufpassen, dass es nicht verkanntet wird und das Objektiv am Ende möglichst parallel zu der Sensorfläche steht. Ich habe bei verkleben Abstandshalter in Form vom M2 Müttern verwendet, sodass auf allen Seiten die selben Abstände sind.

    Fixierung des T-43
    Nachdem das Helikoid des Industars wider auseinander gebaut neu geschmiert war, habe ich alles zusammen gabaut und diee Optik rein geschraubt. Um das ganze zu fixieren habe ich die äußere Fixierschraube des Industars verlängert. Dafür habe ich den Blitzanschluss der Smena verwendet. Das äußere Röhrchen habe ich auf 3,64mm abgeschliffen und auf die schraube drauf gestülpt und mit Sekundenkleber fixiert.

    Name:  schraube.jpg
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    In dem äußeren Alu-Teil des T-43 ist ein Loch mit M2 Gewinde. Da kommt die abgeschliffene M2-Schraube rein, nachdem das Objektiv rein geschraubt wurde. Dadurch wird das Ganze fixiert. Mit der Schraube kann man T-43-Teil nicht mehr herausschrauben.

    Name:  fixierung.jpg
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    Sobald ich sicher war, dass alles auf der entsprechenden Position ist, habe ich die das Röhrchen mit dem Smena-Helikoid in dem Tubus von Industar mit Zweikomponentenkleber ("für Immer") fixiert und die Originalblende eingesetzt. Innen sieht es dann so aus.

    Name:  backside.jpg
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    Noch Fokus-Ring drüber und verschrauben, dann ist das Ganze fertig.

    Ob das ganze Sinn macht oder nicht ist vorerst dahingestellt. Wenn man das jedoch möchte ist die Umbau relativ unkompliziert. Das wollte ich mit dem Beitrag mal teilen. Vielleicht hilft das, wenn jemand auch mal mit T-43 fotografieren möchte

    Die Test-Bilder folgen.


  2. #2
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    Standard Ein Paar Tesbilder

    Wie erwartet ist die Linse in der Mitte brauchbar scharf. Am Rand bei Blende 4 naturgemäß "sehr weich". Ab 5.6 wird es dann viel besser.

    Name:  b4_1.jpg
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    Name:  b4_1_100.jpg
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    Name:  b4_3.jpg
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Größe:  120,4 KBName:  b4_3_100.jpg
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    Ein Paar Beispiele gegen die Sonne (alles Blende 4):

    Name:  gl1_b4.jpg
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    Name:  gl2_b4.jpg
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    Name:  gl3_b4.jpg
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    Und ein Vergleich Blende 4 und 5.6

    Name:  b4_v.JPG
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Größe:  284,3 KB
    Name:  b5_6_v.JPG
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    Fazit:

    Ich bin natürlich emotional voreingenommen, aber ich denke, die Linse ist durchaus brauchbar. Die Kosten sind wirklich minimal und die Kombination mit der m50 ist so schön kompakt. Dank der sowjetischen Technik ist das Objektiv so gut wie unkaputtpar und lässt sich sehr gut warten. Optisch hat es auch einen gewissen Charakter. Ich glaube ich werde mit der Kombo öfter mal unterwegs sein. Ich freue mich schon auf den Frühling

    VG
    Han


  3. #3
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    Standard

    Ach ja, vergessen zu erwähnen. Das Objektiv fokussiert in der Form von Unendlich bis auf 50cm

  4. 4 Benutzer sagen "Danke", han77 :


  5. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von ulganapi
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    Standard

    Zitat Zitat von han77)
    .....aber ich denke, die Linse ist durchaus brauchbar.....
    Keine Frage, es ist ein gutes Objektiv, das einem zum einen analoges Feeling an einer digitalen Kamera vermittelt und zum anderen auch so abbildet.
    Damals hat man eben nicht mit offener Blende viel fotografiert, aber da Du auf 50cm an das Objekt ran kannst, dann dürfte auch das oft von Vorteil sein.

    Eine weitere gelungene Adaptierung hast Du gezeigt.

    Gruß Dieter
    Fotografiere meistens digital - hauptsächlich mit Objektiven der 50er bis 70er Jahre https://www.zonerama.com/Gastfresser/300955
    falls doch analog, dann Kleinbild mit Minolta AF, Mittelformat mit Bronica 6x7 und 4,5x6

  6. 6 Benutzer sagen "Danke", ulganapi :


  7. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von ulganapi
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    Standard

    Auch ich bin ein Fan dieses Objektivs, weil es klein, günstig zu kaufen und besser ist als viele seiner größeren Genossen und zwar nicht nur beim üblichen Fotografieren,
    sondern auch im Makro-Bereich. Voraussetzung ist eine spiegellose Kamera und ein zusätzlicher Helicoid, in den man das Objektiv versenken kann.
    Letztes Jahr kam mir das in den Sinn, weil man am Objektiv die Blende ganz vorne einstellt und ansonsten nur noch den Entfernungsring drehen muß.
    (meine sind aus einer smena sl, doch es ist dasselbe Objektiv)

    Name:  K1024_P2119056.JPG
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Größe:  116,3 KB

    und dann sind auch solche Makroaufnahmen möglich (im Vollformat, APS-C etc.)

    Name:  K1024_DSC01013A_sh.JPG
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    Name:  K1024_DSC01003A_sh.JPG
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    Name:  K1024_DSC01018A_sh.JPG
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    Name:  K1024_DSC01021A_sh.JPG
Hits: 315
Größe:  87,2 KB

    VG Dieter
    Fotografiere meistens digital - hauptsächlich mit Objektiven der 50er bis 70er Jahre https://www.zonerama.com/Gastfresser/300955
    falls doch analog, dann Kleinbild mit Minolta AF, Mittelformat mit Bronica 6x7 und 4,5x6

  8. 13 Benutzer sagen "Danke", ulganapi :


  9. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von eos
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    Standard

    das sieht ja wirklich super aus Dieter.

    Gru0 Claas

  10. 3 Benutzer sagen "Danke", eos :


  11. #7
    Hardcore-Poster Avatar von DD_Ihagee
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    Super!
    Ich staune immer wieder was Du da rausholst; in Verbindung mit der Originalknipse hatte ich überwiegend grottige Ergebnisse in Erinnerung...

    VG
    Holger
    Diverse Dresdner Kameras und einige dazugehörige Objektive aus Jena und Görlitz - viel analoges Zeug also .............und nebenbei zwei Canon mit 'nem D

  12. 2 Benutzer sagen "Danke", DD_Ihagee :


  13. #8
    Spitzenkommentierer Avatar von Namenloser
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    Wirklich tolle Ergebnisse, Dieter!

    Wie hast du es denn genau adaptiert?

    LG
    Meine Homepage: https://www.nikolaus-burgard.de/
    Instagram: www.instagram.com/nikolausburgard/
    Sony Alpha 7III / 7RIII und ein paar Objektive...

  14. 2 Benutzer sagen "Danke", Namenloser :


  15. #9
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    Standard

    Hallo Dieter,

    die Makro-Qualität überrascht mich nicht wirklich. Ich denke vom Linsenquerschnitt dürfte es den gängigen
    Lupenobjektiven nicht unähnlich sein.

    Deine tollen Fotos bestätigen dies eindrucksvoll.

    Ich könnte mir vorstellen, dass es mit einem weiteren Abstand zum Sensor immer noch gute Ergebnisse
    liefert.

    LG, Christian

  16. 2 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  17. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von ulganapi
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    Zitat Zitat von DD_Ihagee
    Ich staune immer wieder was Du da rausholst; in Verbindung mit der Originalknipse hatte ich überwiegend grottige Ergebnisse in Erinnerung...
    ich konnte mir einfach nicht vorstellen, daß ein Objektiv, das in diversen Kameras mit sehr hohen Stückzahlen verwendet wurde, nichts taugen soll. Allerdings die Serienstreuung ist enorm.

    Zitat Zitat von gladstone
    Ich könnte mir vorstellen, dass es mit einem weiteren Abstand zum Sensor immer noch gute Ergebnisse liefert.
    es ist, wie es @han77 korrekt beschreibt, die Ränder sind bei offener Blende an der A7 weich, um nicht zu sagen nicht ganz scharf, ab 5,6 wird es besser, bei 8 ist es ok. Die Spinnenfotos sind mit der A7 gemacht, aber aus
    Formatgründen im Verhältnis 4:3 beschnitten. Ich denke mal, die leichte Randunschärfe hätte man auf Film bei einer normalen Vergrößerung nicht bemerkt. Ich bin mit dem Teil wirklich voll zufrieden, übrigens die Smena SL hat weit unter
    10.- EUR gekostet.

    Gruß Dieter
    Geändert von ulganapi (11.02.2021 um 22:35 Uhr)
    Fotografiere meistens digital - hauptsächlich mit Objektiven der 50er bis 70er Jahre https://www.zonerama.com/Gastfresser/300955
    falls doch analog, dann Kleinbild mit Minolta AF, Mittelformat mit Bronica 6x7 und 4,5x6

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