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Thema: Rodagon 60 mm f 4,0

  1. #1
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    Standard Rodagon 60 mm f 4,0

    Nachdem das Rodagon 50 mm und das Apo Rodagon 50 mm an Canon EOS keine Einstellung auf oo zulassen habe ich vor Jahren das 6 linsige Rodagon 60 mm f 4,0 erworben und das möchte ich besonders nach dessen Auflösung bei oo an der EOS 6 vorstellen. Das Objektiv ist zusätzlich mit "Linhof" graviert.
    Nach dem Übersichtsbild sind die beiden Crop Bilder des Rodagon 60 mm mit f 4,0 und f 8,0 erstellt. Das Gegenlichtbild mit Blattwerk wurde auch mit dem Rodagon erstellt und soll den Ausdruck bei mittleren Entfernungen zeigen.
    Bei den Testbildern ist mir aufgefallen, dass diese bis etwa f 6,3 leider gut sichtbare Überstrahlungen an Lichtkanten zeigen, wobei die Grundschärfe flächig im Bild gut ist.
    Bei den Blenden 8 bis etwa f 11-16 verschwindet diese Überstrahlung und ich möchte behaupten dieses Rodagon 60 mm f 4,0 ist dann mein bestes Objektiv für die Einstellung oo und sogar meinem Canon EF 50 mm f 1,8 II wie auch dem Canon EF Compact - Macro 50 mm f 2,5 überlegen. Wobei im Vergleich auch die etwas längere Brennweite des 60er und damit die Vergrößerung bei oo bedacht werden muß und ich dies eben nur für die Abblendung so feststellen möchte. Zum Vergleich zeige ich als drittletztes Bild einen Crop, welcher mit dem Canon EF 50 mm f 1,8 II bei Blende 8 gemacht wurde.
    Die "luftige" Abbildung meines 6 Linser Rodagon 60 mm bei den
    doch lichtschwachen Anfangsblenden hat mich völlig überrascht und verärgert. Wurde von Rodenstock für die seltene Brennweite 60 mm das 50er einfach gedehnt um so Kosten zu sparen? Nach einigem hin und her ist bei mir dann aber die Erkenntnis gereift, diese zweipolige Eigenschaft kann aber auch als Ausdrucksmittel z.B. bei Landschaftsmotiven mit dem Wunsch nach leicht fließenden Farben oder Portraits ideal sein. Ob dies so ist möchte ich die nächsten Wochen etwas näher überprüfen. Mein Rodagon 60 mm f 4,0 ist somit eine Linse, welche gegensätzlicher nicht sein kann und ich stelle gerne fest beim Austesten der Vielfalt im Altglas gibt es immer wieder sehr spannende Überraschungen.

    Beste Grüße Ulrich

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    Geändert von CanRoda (07.09.2020 um 23:23 Uhr)

  2. 5 Benutzer sagen "Danke", CanRoda :


  3. #2
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    Hallo Ulrich,

    danke für die Vorstellung dieses interessanten Objektives. Die "Linhof" Gravur deutet darauf hin, dass Dein
    Exemplar ein selektiertes Objektiv ist, das eventuell an einer Linhof Fachkamera Verwendung gefunden hat.

    Interessant wäre, welchen Bildkreis es im Unendlichfokus ausleuchtet und wie seine Qualitäten am Balgen
    im Nahbereich sind.

    Auch mir gefällt die gezeigte Leistung im Unendlichfokus (abgeblendet) außerordentlich gut.

    Ich muß mal mein 5,6/60mm W.A. Componon von Schneider-Kreuznach hervorkramen und schauen, wie sich
    dieses im Unendlichfokus schlägt...

    LG, Christian

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", gladstone :


  5. #3
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    Vergrößerungsobjektive sind eben eher so für etwa zehnfache Vergrößerungen gedacht (und optimiert) als für Abstände die mehr als dem 200fachen der Brennweite entsprechen. Da kann man nur schwer reklamieren. Aber als Makro könnte ("müßte") es taugen.

    Hiernach https://www.stemmer-imaging.com/medi...IN1-201311.pdf ist der Bildkreis 50mm wobei die Diagonale bei "4x4cm" (127er Film) genaugenommen 56,6mm wäre (36x36mm ginge bei 50mm Diagonale). Erscheint mit "knapp", ich müßte mal die normalen Vergrößerermasken (und Diarahmen) für "4x4" nachmessen.

    Im Labor (nasse Duka mit Vergrößerer) würde man eben bei voller Öffnung den Ausschnitt festlegen und die Schärfe einstellen und zwei oder mehr Stufen für die Vergrößerung abblenden. Labor ist out, insbesondere für 4x4, nun nutzt man das Ding an einer Schnecke für technische Kameras irgendwo in der industriellen Fertigung ...

  6. 2 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  7. #4
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    Zitat Zitat von gladstone Beitrag anzeigen
    Hallo Ulrich,

    danke für die Vorstellung dieses interessanten Objektives. Die "Linhof" Gravur deutet darauf hin, dass Dein
    Exemplar ein selektiertes Objektiv ist, das eventuell an einer Linhof Fachkamera Verwendung gefunden hat.
    Bin ich gerade auf dem falschen Dampfer oder ist das 60mm Componon nicht eher ein Objektiv, das zu einem Vergrößerer gehört? Wenn es zu einer Linhof-Kamera gehört hätte, müsste es doch in einem Shutter montiert sein, oder gab es irgendwelche Linhof-Kameras mit Vorhangverschluss, die ich nicht kenne? Außerdem wären 60mm am Großformat schon ein gewaltiges Superweitwinkel...

    Ich hätte mir jetzt die in der Tat ziemlich schwache Leistung bei Offenblende/Unendlich schlicht damit erklärt, dass das Objektiv für die Distanzen eines Vergrößerers gerechnet ist, aber gewiss nicht für unendlich.

    HIER ist das 60er Rodagon gelistet mit folgenden Details:
    60 mm f/4
    Abbildungsmaßstab: 2× - 10×
    Maximales Filmformat: 40×40 mm
    Auflagemaß 56,0 mm

    Allein schon vom Filmformat kann das zu keiner Linhof-Kamera passen, das reicht ja nicht mal für Mittelformat.

    ---

    P.S.: Da war jemand zwei Minuten schneller

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", Helge :


  9. #5
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    Natürlich haben Jan und Helge ja insofern recht, dass Vergrösserungsobjektive nicht fïür unendliche Vergröïsserungsmassstäbe gerechnet sind und daher auch in diesem Enfernungsbereich theoretisch keine optimalen Leistungen bringen können. In der Praxis aber hat ja nicht nur Ulrich hier schon demonstriert, dass V-Objektive durchaus unendlichtauglich sind .

    Auch wenn ich meine Vergrösserungobjektive nur sehr selten einsetze (und wenn, dann auch im Makrobereich...), habe ich einige davon auch schon für Landschaft und Architektur verwendet und manche haben mich in Sachen Auflösung und Kontrast wirklich erstaunt : dazu zählen zum Beispiel das Fujinon EX 75 mm f/4,5 und das Nikkor EL (N) 50 mm f/2,8 die beide schon bei Offenblende am 36 Mpix. Vollformatsensor Höchstleistungen bringen. Mein Rodagon 50 mm f/2,8 muss dagegen bis auf f/4 oder besser f/5,6 abgeblendet werden, während es im Makrobereich besser ist als das Nikkor. Das Fujinon ist übrigens eines meiner bestkorrigiertesten Objektive überhaupt (und ich habe mittlerweile so einiges hier herumliegen.)

    Die "Linhof"- Gravur weist nicht unbedingt auf einen Einsatz des Objektivs im Grossformat hin. In den 1980ern hat Linhof nicht nur die Herstellung eigener Produkte , sondern auch den Vertrieb anderer Markenprodukte (unter anderem auch Rodenstock) getätigt und es ist durchaus möglich, dass die Münchner so auch Rodagone "tätowiert" haben.


    LG
    Volker
    Geändert von Alsatien (08.09.2020 um 14:29 Uhr)

  10. 3 Benutzer sagen "Danke", Alsatien :


  11. #6
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    Mein Dank für die Kommentare und Hinweise!
    Ja, das 60er Rodagon ist für 4 x 4 Format am Vergrößerungsgerät ausgewiesen und mir liegen leider keine Angaben zu dem von Rodenstock definierten Bildkreis vor aber so was mit 56 bis 60 mm oder mehr Durchmesser ist es nach meinen Beurteilung sicher. Als empfohlenen Maßstabsbereich hat Rodenstock 2 - 10x angegeben. Vergrößerungsobjektive hatten Bezug auf plane Vorlagen und Bilder und sind somit nach meiner Überlegung für den ebenfalls planen digitalen Sensor besser als Linsen, welche damals eventuell eine kleine Bildfeldwölbung des Films eingerechnet hatten.
    Auf die Überlegung solche Linsen auch auf ihre Leistungsfähigkeit bei oo zu überprüfen und dort anzuwenden haben mich Berichte hier im Forum zum Makro Takumar 50 mm f 4,0 gebracht, dieser Tessartyp mit geringer Lichtstärke wurde als ausserordentlich leistungsfähig bewertet auch bei entfernteren Einstellungen und ich habe mich daraufhin gefragt, wie müßte das mit einem 6 Linser vergleichbar geringer Lichtstärke auch von einem renommierten Hersteller sein? Allerdings hat das Takumar bei offener Blende nicht die "Luftigkeit" des Rodagon kann aber abgeblendet nicht mithalten. Oder das auch hier vorgestellte Leitz Makro Elmarit mit 60 mm mit f 2,8 ein vergleichbarer 6/5 Linser ebenso sehr gut bei oo und hat auch keine Sonderfeatures wie z.b Floating Elements für den Nahbereich, das ist alles wohl sehr ähnlich vom Aufbau Tessar oder Planartyp.
    Im Makrobereich würde ich visuell das Rodagon 60 mm, etwas mehr abgeblendet, durchaus mit meinem Apo Rodagon 50 mm F 2,8 als nahezu gleich einstufen, die Klarheit der Abbildung und die Farbreinheit beeindrucken auch hier. Leider habe ich bei solch geringen Entfernungen das Problem, wie treffe ich jeweils den Fokus für Vergleiche exakt genug? das bekomme ich nicht hin.
    Das Schneider Componon 60 mm f 5,6 läßt allein von seinen Daten her auch aussergewöhnliche Eigenschaften erwarten, ebenso 6 Linsen bei f 5,6 , das müßte eine noch größere Maßstabsunabhängigkeit ergeben. Mit einem Anlagemaß von 55,3 mm bei oo läßt sich das sicher auch gut adaptieren. Bilder mit dieser Linse bei oo würden mich sehr interessieren.
    Linhof hat noch in den 90er Jahren zahlreiche solche Vergrößerungs- und Reproobjektive von Schneider und Rodenstock im Programm gehabt bis hin zum Zeiss-S-Ortho Planar 105 mm f5,6 für damals extreme DM 8132,-- und dieses Angebot war für Repro-Vergrößerer von Linhof bestimmt und alle ohne Verschluss.
    Beste Grüße Ulrich
    Grüße Ulrich
    Geändert von CanRoda (08.09.2020 um 20:43 Uhr)

  12. 2 Benutzer sagen "Danke", CanRoda :


  13. #7
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    Hallo zusammen,

    Ihr habt natürlich recht, ein 60mm Vergrösserungsobjektiv wäre an einer Fachkamera mehr als fehl am Platz.
    Da habe ich offenbar vor den Tippen mein Gehirn ausgeschaltet.

    Immerhin hat dieser Unsinn dazu beigetragen, dass dieser Thread um einige klärende und informative Beiträge
    erweitert wurde.

    Aber ich wäre in der Tat neugierig, wie sich das Rodagon im Makrobereich, zB im Maßstab 1:1 schlägt.

    LG, Christian

  14. 2 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  15. #8
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    Zitat Zitat von CanRoda Beitrag anzeigen
    Das Schneider Componon 60 mm f 5,6 läßt allein von seinen Daten her auch aussergewöhnliche Eigenschaften erwarten, ebenso 6 Linsen bei f 5,6 , das müßte eine noch größere Maßstabsunabhängigkeit ergeben. Mit einem Anlagemaß von 55,3 mm bei oo läßt sich das sicher auch gut adaptieren. Bilder mit dieser Linse bei oo würden mich sehr interessieren.
    Hallo Ulrich, damit kann ich dienen:

    Vollbild im Vollformat im Unendlichfokus. Adaptiert mit dem unschlagbar vielseitigen VNEX an der Sony A7R II.

    Name:  DSC03646.1.jpg
Hits: 498
Größe:  296,3 KB


    crops bei f/5,6 und 11 der Bildmitte:

    Name:  test60.1.jpg
Hits: 558
Größe:  279,2 KB


    crops bei f/5,6 und 11 außerhalb der Bildmitte:

    Name:  test60.2.jpg
Hits: 521
Größe:  289,3 KB


    crops bei f/5,6 und 11 der Bildecke:

    Name:  test60.3.jpg
Hits: 520
Größe:  297,9 KB


    Bedingt durch die hohe Auflösung und den damit verbundenen Datenmengen hatte ich leider Streß beim
    Verkleinern der Fotos, das bitte ich zu berücksichtigen.


    LG, Christian

  16. 6 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  17. #9
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    Das Schneider Componon 60 mm f 5,6 ... ads sieht doch gut aus! Was leuchtet das denn "in der Praxis" so aus? Auch 4x4 oder gar besser?

  18. #10
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Das Schneider Componon 60 mm f 5,6 ... ads sieht doch gut aus! Was leuchtet das denn "in der Praxis" so aus? Auch 4x4 oder gar besser?
    Hallo,

    ich habe gelesen, dass das WA Componon 5,6/60 im Unendlichfokus einen Bildkreis von 84mm ausleuchten soll,
    Ich werde das die nächsten Tage mal probieren.

    LG, Christian

  19. Folgender Benutzer sagt "Danke", gladstone :


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