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Thema: Erlebnisbericht Metabones V Smartadapter Canon EF > Sony A7 II

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard Erlebnisbericht Metabones V Smartadapter Canon EF > Sony A7 II

    Metabone V Smart T Adapter – ein Erfahrungsbericht mit der Sony A7 II

    metadirekt.jpg


    Der Metabone 5 ist ein Gerät, mit dem die Brücke im Autofokusbereich zwischen den Sony Kameras und den erstklassigen Canon EF Autofokusobjektiven geschlagen werden kann.

    Mit der mittlerweile 5. Generation der AF Adapter dieser Firma sind stetige Verbesserungen im Zusammenspiel mit den Fortschritten im Kamerabau vorgenommen worden.

    So hat sich Metabone nach der Einführung des Phasen AF ab der Sony A7 II zu dem wohl besten und universellsten AF Adapter für EF und inzwischen in der 5. Version auch für EF-s Objektive gemausert.

    Meine allerersten Erfahrungen mit diesen AF Adaptern gehen zurück auf einen gruseligen Viltrox Adapter der wohl ersten Generation, der AF mit Canon EF Objektiven an Sony NEX und A7 Kameras versprach. Das liegt einige Jahre zurück und ein weiterer dieser billigen Adapter, den ich testete war von der Firma Commlite, der gegenüber dem Viltrox (welcher ständig abstürzte und die Kamera einfror) schon erheblich besser war, wenngleich an der NEX 7 und der ersten Sony A7 doch nur einige Objektive aus meinem „AF Park“ daran überhaupt funktionierten.

    Auch war das automatische Fokussieren so langweilig langsam, dass ich damals beide Dinger ins Regal verbannte. Das ging manuell alles deutlich schneller, als das, was die Dinger an Zeit brauchten mit ihrem „herum - eiern“ um den korrekten Fokuspunkt.

    Absolut keine Option mit diesen „Billigheimern“ zu der Zeit vor ca. 5-6 Jahren.

    Mit dem Kauf einer gebrauchten Sony A7 II als Upgrade zu meiner in die Jahre gekommenen ersten Version der A7, taten sich nun aber neue Welten auf. Die A7 II wird zwar bei mir immer nur "Zweitsystem" bleiben, weil ich persönlich die Canon DSLR Kameras und insbesondere die Objektive von Canon sehr mag. Aber wenn man schon die exzellenten Objektive von Canon besitzt, so möchte ich nicht auf sie verzichten, wenn ich die Sony tatsächlich mal mitnehme.

    Also galt es, die Brücke zwischen der "Canon" - Welt und der "Sony" - Welt zu nehmen... und zu schauen, wohin der Fortschritt mittlerweile geführt hat.

    Schon beim Verkäufer meiner Kamera (persönliche Abholung hier in der Nähe) hatte ich die Gelegenheit, meine beiden mitgeführten Canon EF 2.8/70-200mm L IS II USM und das Tamron SP 2.8/24-70mm VC (G1) an seinem Sigma MC-11 zu probieren.

    Der Sigma MC-11 war an der Sony A7 II meinem alten Commlite – wie ich ihn von der A7 I in Erinnerung hatte - in Sachen Geschwindigkeit und Treffgenauigkeit haushoch überlegen.

    Als ich nach dem Kauf mit der neuen Kamera zu Haus ankam, kramte ich sofort den Commlite Adapter wieder aus dem Regal, um herauszufinden ob er vielleicht an der neuen Kamera besser funktionieren würde als an der alten Sony A7 I…

    Er funktionierte mit dem 70-200mm nun dank des Phasen AF in der A7II auch deutlich schneller als ich es vor Jahren mit ihm an der alten A7 und dem damaligen Canon EF 4/70-200mm L erlebt hatte.

    So gründen sich meine bisherigen Erlebnisse mit diesen AF Adaptern auf insgesamt 3 Adapter
    1. Viltrox (sauschlecht, ständig Kamera-Abstürze, wenige Objektive funktionierten mehr schlecht als recht, auch an der neuen Kamera)
    2. Commlite (erst mit der neuen Kamera mit Phasen-AF akzeptable AF Geschwindigkeit)
    3. Sigma MC-11, nur ein kurzer Eindruck gewesen... aber überzeugender als der Commlite

    -------------

    Durch einen glücklichen Zufall überlies mir ein Foren-User nun seinen durch einen Systemumstieg von Sony nach Canon nicht mehr benötigten

    Metabones V Smart - AF Adapter der 5. Generation

    metabone-V.jpg

    zunächst für einen Test bis wir handelseinig würden, was inzwischen der Fall ist.

    In diesem Artikel möchte ich meine Erfahrungen und Beobachtungen mit dem AF Adapter niederschreiben, denn an dem Adapter sind schon einige Besonderheiten zu beachten, die ich auch erst „scheibchenweise“ herausgefunden habe.

    Zunächst aber die Erst-Erfahrung… ganz unkompliziert.

    Ausgepackt, angesetzt…. Sofortigen Whow – Effekt gehabt !

    So kann man es erst einmal stehen lassen, denn das war schon eine deutlich andere Hausnummer, als das, was ich von dem alten Comlite von mir an der A7 der ersten Generation bislang kannte.

    Auch mit der A7 II kam der Commlite noch lange nicht an die Leistungen des Metabone V heran.

    Grund genug, den Metabones mal ganz genau kennen zu lernen und dabei diesen Artikel zu schreiben.

    Da ich natürlich den vollen Leistungsumfang erfahren will, ging es also erst einmal darum, den Stand der Firmware festzustellen. Dies geschieht im Kameramenü unter dem Punkt „Version“ wo dann die Firmware Version der Kamera und die Firmware-Version des Adapters angezeigt wird.

    Der Adapter besitzt für das Update der Firmware – wie auch der Sigma MC-11 – einen USB Anschluss, der mit dem Computer verbunden wird und dort mittels der Metabones APP aktualisiert werden kann.

    Die Firmware des Adapters wird vom Hersteller laufend weiter entwickelt und ich habe ein Update von der Version 0.6 auf die Version 0.63 durchgeführt… das vorweg. Damit wurde der AF nochmals schneller gemacht und einige andere Dinge verbessert. Kann man detailliert auf der Metabones – Website nachlesen.

    schalter-und-taster.jpg

    Die USB Buchse verbirgt sich im obigen Bild hinter der Abdeckung oberhalb des IBIS Schiebeschalters und rechts neben dem Entriegelungsknopf.

    Zunächst fiel auf, dass der Metabones V einen Schalter bekommen hat, mit dem der IBIS ein/ausgeschaltet werden kann. Schon mal sehr nützlich, um „Seiteneffekte“ zwischen Objektiv- und Sensor – Stabilisator zu eliminieren, wenn es mal notwendig sein sollte (ist mir aber bisher noch nicht passiert). Die adaptierten EF Objektive von mir haben einen Stabi… und mir war unklar, wie sich dies vertragen würde, wenn der Sensor-Stabi hin und her – eiert und zudem noch der Stabi im Objektiv aktiviert ist. Das scheint aber bei den Metabones kein Problem darzustellen, zumindest ist mir da bislang nichts aufgefallen. Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, dass der Metabones das automatisch erkennt und steuert. Trotzdem war ich dankbar, dass es diesen Schalter gab, denn ich hab da lieber Klarheit durch das Abschalten des kamerainternen Stabis, wenn ich am Objektiv den Stabi aktiviert hab oder anders herum den in der Kamera nutzen will.

    Desweiteren kann der Metabones - Adapter in zwei grundlegende Modi versetzt werden… den sogenannten „Green Mode“, also einen Energiespar-Modus… bei dem eine am Adapter sitzende Leuchtdiode blau leuchtet, statt dem Namen gemäß sinnvoller Weise „grün“ zu leuchten.

    green.jpg


    Der zweite Modus ist der Advanced Modus… der alle erweiterten Funktionen – auf die ich später noch zu sprechen kommen werde – zuschaltet. Dieser signalisiert dann über einen Farbwechsel nach Rot, dass er aktiv ist..

    advanced.jpg



    Die Auswahl dieser Modi war mir – und dies ist ja ein Erfahrungsbericht von Anbeginn – erst einmal nicht eingängig, weil keine Bedienungsanleitung beilag, so dass ich da die Suchmaschine anwerfen und mich durch diverse Seiten durch quälen musste.


    Um es kurz zu machen:

    Die verschiedenen Modi werden beim Ansetzen des Objektivs gewählt.
    Standard ist im Auslieferungszustand des Adapters der „Green Mode“, der bei jedem Objektivwechsel erneut gewählt wird (blau leuchtende LED)
    Will man ein Objektiv an der Kamera in den „Advanced Mode“ versetzen, so ist beim Ansetzen ein Taster zu drücken und dann das Objektiv einzudrehen (LED leuchtet nun rot).

    Das Umschalten zwischen diesen Modi ist eine feine Sache, denn mein Tamron 2.8/24-70mm z.B. arbeitet im „Green Mode“ deutlich besser (weil schneller, ohne großes „Pumpen“) als im Advanced Mode.
    Somit lässt sich durch den Wechsel der Modi auf einfache Weise herausfinden, welcher Antrieb eines Objektivs in welcher Situation die besseren Ergebnisse liefert.

    Während das Tamron im Advance Mode ziemlich „herum eiert“ bis der Fokus gefunden ist, arbeitet dagegen das Canon 2.8/70-200mm L IS II USM in dem Modus rasend schnell.

    Wenn ich von rasend schnell schreibe, dann ist das natürlich nicht mit dem Betrieb an einer Canon 1D MK IV oder der Canon 5D MK III zu vergleichen, aber schon eine richtig gute Brückenlösung.
    Schließlich findet hier eine Protokollübersetzung zwischen 3 Beteiligten statt (Sony, Metabone und Canon).

    Man kann diesen werkseitigen „green mode“ – als default eingestellten Modus auch dauerhaft umstellen auf den Advanced Mode und es gibt auch eine gute Anleitung dafür auf den Seiten von Christoph Kramer…

    https://christophkramer.org/erfahrun...an-sony-a7iii/

    Jedoch ist mir auch die temporäre Lösung lieber, bei der ich halt mit dem verwendeten Objektiv beim Ansetzen den Mode mittels des Tasters bestimme. Geht ja zügig.

    Ist mir auch nicht so wichtig, denn die 4 Canon L und Tamron Objektive, die ich verwende an meinen Canon“en“, kann ich mit den notwendigen temporären Umstellungen beim Ansetzen der Objektive an die A7 II auch im Kopf behalten und entsprechend verfahren.

    Je nach angesetztem Objektiv und auch den Helligkeitsverhältnissen in der Umgebung (Tageslicht oder abends im Dunkeln), kann es zudem deutlich vorteilhafter sein, die Modi probehalber zu wechseln, weil der dann unter Low-Light Bedingungen besser arbeitet als in einem anderen Modus, der bei Tageslicht die besseren Ergebnisse bringt. Da bin ich noch am „Checken“.

    Je nach eingestelltem Modus werden interessanterweise an der A7 MK II diverse Kamera-Optionen gesperrt oder freigegeben bzw. die Auswahlmöglichkeit von Menüpunkten verändert.
    In einigen ist kontinuierlichen Autofokus möglich, im anderen Modus wieder nicht. Es ist im Grunde eine lange Liste von Optionen, die sich durch die beiden Modi ergeben. Interessierte mich aber auch nicht so sehr, weil ich kaum AF-C benutze, sondern nach wie vor im Single-Shot unterwegs bin und einen „Verfolgungsmodus“ kaum brauche, ebenso wenig wie den Augen AF… der an der Sony A7 II ohnehin noch nicht so ausgereift sein soll, wie bei den späteren 3er Modellen der A7.

    Besonders vorteilhaft empfinde ich aber z.B. im „Green Mode“ bei meinen Zooms die Einblendung der an ihnen eingestellten Brennweite. Hierzu wird im Sucher die mm – Angabe mitsamt einem Balken eingeblendet.. so hat man gleich im Sucher einen Status für das, was man am Zoomring eingestellt hat, ohne das Auge vom Sucher nehmen zu müssen.

    Am heutigen Tag (26.12.2019) ein neuer AHA Effekt.

    Ein weiterer, für mich wichtiger Aspekt ist die im „Erweiterten Modus“ verfügbare automatische Lupenfunktion des Adapters mit Canon Objektiven. Von nativen Sony Objektiven kennt man sie ja bereits. Voraussetzung ist zunächst, dass am Canon Objektiv der AF Schalter nach MF umgelegt wird.
    Objektive, die Distanzinformationen übertragen können (ist bei meinem 70-200mm und meinem 24-70er Tamron der Fall, nicht jedoch bei meinem älteren EF 1.4/50mm), wird sodann beim Drehen des Fokusrings am Objektiv die Lupenfunktion zugeschaltet um Punktgenau fokussieren zu können. Lässt man den halb gedrückten Auslöser wieder los oder tippt ihn an, schaltet das Bild wieder in den Kompositionsmodus zurück. Hervorragende Funktion, die ich sehr gut brauchen kann und die mir als Bindeglied immer gefehlt hat um nicht ständig mit der Lupenfunktion und doppeltem Drücken der Taste für die Fokusvergrößerung zur Kompositionsansicht wechseln zu müssen. Schade nur, dass dies nur mit AF Objektiven geht. Sowas wäre toll mit allen manuellen Objektiven.


    Mein bisheriges Fazit nach nunmehr 6 oder 7 Tagen Beschäftigung mit dem Teil:

    Meine Canon AF Objektive arbeiten allesamt wunderbar mit dem Metabone V zusammen und schlagen auf eine mehr als brauchbare Weise die Brücke zwischen der Canon und Sony Welt.
    Wer so wie ich seine Präferenzen auf die erstklassigen Canon L Objektive und die entsprechend megaflotten und treffgenauen Kameras wie der 1D MK IV und 5D MK III legt, daneben aber noch eine Sony Kamera als Zweitsystem hat, kann mit der normalen Art der Fotografie, wo es selten um Geschwindigkeit geht, mit dem absolut problemlos funktionierenden Metabones V zufrieden sein und so die hervorragenden Canon EF Objektive der L-Klasse nutzen.
    Von den AF Adaptern, die ich bislang in Händen hielt und probieren konnte, stellt der Metabone V ein ganz hervorragendes Gerät dar, auf das ich nicht mehr verzichten möchte.

    Die anderen Probanden hatten deutlich mehr Probleme… insbesondere der von Commlite. Der Sigma MC-11 funktionierte schon besser, aber der Metabone stellt in Sachen Geschwindigkeit des AF und auch der Genauigkeit alle in den Schatten.

    Der Metabones V ist ein sehr teurer AF Adapter, gemessen an dem Sigma MC-11 und insbesondere auch gegenüber seinen Vorgängern, dem Metabones IV.

    Um für so ein hochpreisiges Produkt eine Alternative zu finden, bietet sich der Gebrauchtmarkt mit dem Vorgänger-Modell Metabone IV an.

    Der Metabones IV ist inzwischen durch die vielen Umsteiger von Canon auf Sony schon relativ günstig zu erhalten (zwischen 200 und 250 Euro)…

    Das Wesentliche beim Metabone nach der 3er Version (die noch günstiger angeboten wird) besteht darin, dass die 4. und 5. Generation einen Micro-USB Anschluss haben, mit dem der User die Firmware selbst „Upgraden“ kann, was bei der 3. Generation nur im Werk möglich war.

    Ansonsten unterscheiden sich wohl die Versionen 4 und 5 nur darin, dass der 5er am Bajonett eine Gummidichtung gegen eindringende Feuchtigkeit und Staub bekommen hat, einen Schiebe-Schalter für das schnelle Ein- Ausschalten des IBIS in den A7 II und höheren Modellen sowie eine „Status-LED“, die dem User den gerade eingestellten Modus farblich anzeigt, was ich für eine schöne Sache halte.

    Zudem hat die 5er Version eine Beflockung gegen Streulicht im Inneren erhalten, ist darüber hinaus auch in der Lage mit EF-s Objektiven von Canon betrieben zu werden (was der 4er nicht konnte) und hat einen etwas breiteren Durchlassbereich im Inneren, was der Benutzung von Telekonvertern zu Gute kommt.

    Dieses Wissen ist nützlich, da es mittlerweile etliche Versionen des 4er zu erschwinglichen Gebrauchtmarktpreisen gibt, Umsteiger von Canon zu Sony ihre Objektive zunächst weiterverwendet haben, bevor sie dann den Schritt zu den nativen Sony Objektiven machten und sich stückchenweise von den Canon Objektiven und am Ende auch von ihren Metabone Adaptern trennten bzw. trennen.

    Wer also mit dem gleichen Gedanken spielt und Geld sparen will, sollte sich auch nach einem Gerät der 4. Generation umsehen… das wird schon billiger angeboten, als eine gebrauchte 5er Version. Mit der gleichen Firmware ausgestattet, sollen die Leistungen – bis auf die genannten Unterschiede in der Ausstattung und dem Handling - identisch sein.

    Der Adapter verdient aus meiner Sicht eine klare Kaufempfehlung.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (28.12.2019 um 10:26 Uhr) Grund: Typos korrigiert
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..


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