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Thema: Prakticar 2.8/28 : Praktischer Umgang mit der Schärfentiefe

  1. #1
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    Standard Prakticar 2.8/28 : Praktischer Umgang mit der Schärfentiefe

    Hi,

    hier ein paar Bilder die mit unterschiedlichen Blenden mit dem Prakticar 2.8/28 aufgenommen worden sind. Die Kamera im Vordergrund ist ca. 1m entfernt, die Hauswand im Hintergrund ca. 10m:

    Blende 9,5
    Name:  DSC02830.JPG
Hits: 210
Größe:  3,22 MB

    Blende 13
    Name:  DSC02831.JPG
Hits: 207
Größe:  3,50 MB

    Blende 19
    Name:  DSC02832.JPG
Hits: 201
Größe:  3,41 MB

    Hier im Vergleich Details mit aufsteigendem Blendenwert:

    Name:  DSC02830nummer.JPG
Hits: 216
Größe:  23,7 KB Name:  DSC02831nummer.JPG
Hits: 209
Größe:  27,7 KB Name:  DSC02832nummer.JPG
Hits: 208
Größe:  24,8 KB

    Name:  DSC02830kamera.JPG
Hits: 208
Größe:  64,3 KB Name:  DSC02831kamera.JPG
Hits: 209
Größe:  70,5 KB Name:  DSC02832kamera.JPG
Hits: 205
Größe:  67,1 KB

    Alle Fotos mit 10Mpx aufgenommen direkt aus der Kamera, keine Nachschärfung, nur Zuschnitt.

    Hier nochmal die Ausschnitte mit 24Mpx aufgenommen, wieder keine Nachschärfung, nur Zuschnitt:

    Name:  DSC02835nummer.JPG
Hits: 206
Größe:  26,4 KB Name:  DSC02834nummer.JPG
Hits: 205
Größe:  30,9 KB Name:  DSC02833nummer.JPG
Hits: 207
Größe:  28,4 KB

    Name:  DSC02835kamera.JPG
Hits: 205
Größe:  104,2 KB Name:  DSC02834kamera.JPG
Hits: 210
Größe:  111,5 KB Name:  DSC02833kamera.JPG
Hits: 209
Größe:  111,8 KB

    Die Blendenwerte sind mit der Schärfentiefenskala des Objektivs ermittelt worden, wobei die Blende 9,5 das ist, was es laut Schärfentiefenskala des Objektives braucht. 13 ist dann einfach eine Blendenstufe mehr und 19 zwei Blendenstufen mehr.

    Rein praktisch bin ich mit der Schärfe von Blende 13 zufrieden. Wenn ich das 10Mpx Bild mit Blende 13 bei meinem Laptop als Vollbild anschaue, ist es scharf, während ich bei Blende 9,5 noch Unschärfen erkennen kann.

    Empfehlung also: Nach Schärfentiefenskala einstellen und eine Blende mehr abblenden.
    Geändert von pandreas (22.02.2023 um 22:30 Uhr)

  2. 4 Benutzer sagen "Danke", pandreas :


  3. #2
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    Standard

    Hier noch die eigentliche Methode "nach alter Väter Sitte":

    Nahpunkt (oben: die Kamerarückwand) scharfstellen; Einstellung merken bzw. mit Bleistiftstrich markieren
    Fernpunkt (oben: die Hausnummer) scharfstellen; Einstellung merken bzw. mit Bleistiftstrich markieren

    Entfernungseinstellung so ändern, dass die beiden Bleistiftstriche gleichweit vom Indexstrich weg sind. Bei beiden Bleistiftstrichen ist jetzt an der Schärfentiefeskala die benötigte Blende abzulesen.

    Das weitere Abblenden wird benötigt, weil die Prakticare auf einen sehr üppigen Zerstreuungskreisdurchmesser (ca. 0,045mm) gerechnet sind.

  4. 2 Benutzer sagen "Danke", pandreas :


  5. #3
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    Die englische Wikipedia hat einen schönen Satz zu bieten:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Circle_of_confusion
    For full-frame 35 mm format (24 mm × 36 mm, 43 mm diagonal), a widely used CoC limit is d/1500, or 0.029 mm for full-frame 35 mm format, which corresponds to resolving 5 lines per millimeter on a print of 30 cm diagonal. Values of 0.030 mm and 0.033 mm are also common for full-frame 35 mm format.

    Dann sollten die 0.045mm etwa einer Diagonale von 20 cm entsprechen, also etwas mehr als ein Print von 10 x 15 cm.

  6. 3 Benutzer sagen "Danke", Bessamatic :


  7. #4
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    ... a widely used CoC limit is d/1500, or 0.029 mm for full-frame 35 mm forma
    Ja, das habe ich auch im Kopf. Auch, dass einige Kamerahersteller d/1000 verwendet hätten, wo die ca. 0,045mm vom 2.8/28 relativ nah dran liegt. Was verwendet wird kann man relativ leicht rückrechnen, wenn man die Unendlichmarke auf den Strich der größten Blende auf der Schärfentiefenskala stellt und dann die so eingestellte Entfernung abliest. Dann kann man über die Formel für die hyperfokale Entfernung rückrechnen: Z=f^2/(k*d), wobei k die maximale Blende ist, d die eingestellte Entfernung. Eigentlich ist die Formel Z=f^2/(k*(d-f)) mit f der Brennweite. Die Brennweite ist aber bei der hyperfokalen Distanz in der Regel viel kleiner als d, weswegen man sie auch weglassen kann.

    Wenn man beim Prakticar 2.8 28 eine Blendenstufe mehr abblendet als laut Skala notwendig, dann verwendet man defakto einen Zerstreuungskreis von ca. 0,031mm (also ca. d/1500) und nochmal eine Blende mehr Zerstreuungskreisduchmesser von in etwa 0,022mm. Allerdings wirkt bei großen Blendenwerten dann irgendwann mal die Beugungsunschärfe entgegen.

    Wegen des Shannonschen Abtasttheorems wird ein Tiefpassfilter / Antialiasingfilter gebraucht, der ja normal irgendwo vor dem Sensor sitzt. Da kann man abschätzen, dass der die Auflösung bei ca. dreifacher Pixelgröße oder mehr abschneidet. Bei 24Mpx ist ein Pixel ca. 0,006mm groß und die dreifache Größe ist dann 0,018 (also ca. entsprechend Abblenden um zwei Stufen). Dass das oben bei den Beispielausschnitten mit 24MPx beim Abblenden um zwei Werte nur noch minimal besser wird wird an der Beugungsunschärfe liegen. Bei 10Px haben wir einen Pixeldurchmesser von ca. 0,0091mm und den dreifachen von 0,027mm (also wieder nah an d/1500); allerdings habe ich keine Ahnung wie das technisch in der Kamera gelöst ist; wahrscheinlich dass sie weiter mit 24MPx aufnehmen und dann mittels Mittelung runterrechnen.

    Bei der ganzen Pixelrechnerei ist auch noch ein Aspekt, dass je kleiner man den Zerstreuungskreisdurchmesser fordert, man auch eingeschränkter in der Bildgestaltung ist. Das könnte auch ein Grund sein, warum man auf d/1000 gegangen ist, wohl wissend dass man das auch schon bei Filmen der 70er und 80er gesehen hat, dass es nicht mehr ganz scharf ist.

    Heute ist für Landschafts- und Tierfotografen das Kleinbildformat alias "Vollformat" wohl wegen der mangelnden Schärfentiefe nicht mehr erstrebenswert. Besser APS-C oder sogar MFT, oder für die Landschaft gleich das Handy....

    Viele Grüße
    Andreas

  8. #5
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    Standard

    PS: Das Abtasttheorem darf auch nicht bei den Druckgrößen vergessen werden. D.h. es stimmt zwar, dass man für einen guten Druck eines Posters in etwa 150dpi braucht, und 75dpi akzeptabel sind (vergleiche z.B. https://www.myposter.de/magazin/aufloesung/). Dann kommt man bei 150dpi und 10MPx auf ein maximales Format von 44*66cm (66*100cm bei 24MPx) bzw. bei 75dpi auf 87,5* 130cm (133*200cm bei 24MPx). Der benötigte Zerstreuungskreisdurchmesser ist bei 10MPx aber nicht die 0,009mm Pixeldurchmesser sondern nur die 3*0,009mm=0,027mm wegen des Abtasttheorems, bzw. des Antialiasingfilter, der eine größere Auflösung sowieso nicht durchläßt (3*0,006mm=0,018mm bei 24MPx).

    Die Zahlen nur zur Unterlagerung, dass die Praxis kein Käse ist: Für 10MPx eine Blende weiter abblenden als nach Schärfentiefenskala erforderlich, bei 24MPx zwei Blenden, aber Achtung bei Blenden jenseits von ca. 16 wegen der Beugung.

  9. #6
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    Hier habe ich noch was gefunden:

    https://www.tom-striewisch.de/wo-ist-die-schaerfentiefe-hin.htm

    Das zielt so in die gleiche Richtung, wobei Herr Striewisch über den Abstand zum Bild argumentiert, der optimal genau der Bilddiagonale entsprechen soll. Dort gibts auch Rechenscheiben zum Runterladen, für Objektive ohne Schärfentiefenskalen oder für die, die der einfachen Methode nicht trauen.

    Pragmatisch gesehen hat man immer das Problem, dass man vielleicht vorn und hinten was scharf haben will. Hier mal ein Beispiel mit einem 1,8 80 aufgenommen (10MPx, direkt aus der Kamera).

    Name:  DSC02854.JPG
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Größe:  1,41 MB

    Auch hier auf den Indexstrich der Meterskala scharfgestellt, dann auf die Seriennummer, dann in die Mitte, Blende ermittelt über Schärfentiefenskala, eine höher eingestellt, abgedrückt, fertig.

    Nur auf die Meterskala einstellen und leicht abblenden, dann schauts zum Beispiel so aus:

    Name:  DSC02853.JPG
Hits: 113
Größe:  1,28 MB

    Viele Grüße,
    Andreas

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