Chinon Reflex Zoom Lens f1.2 8-40mm von einer Chinon 505 XL 8mm Camera Adaptieren

[Scherbensammler93]

Guten Abend,
Ich bin neulich auf die Idee gekommen (mitunter wegen der hier im Forum gefundenen Beiträge) fixierte Objektive von Sucherkameras (wie Vitorets usw) zu entfernen und diese auf andere Kamera-Systeme zu adaptieren - dies scheint mit einem ausgedrucktem m42-Gewinde und/oder anderen Methoden recht einfach zu sein.
Da ich hier auch eine Super-8-Kamera rumliegen habe mit einem sehr lichtstarkem Objektiv welches eine beeindruckende Zoomleistung aufweist, habe ich mich gefragt, ob ich dieses Objektiv nicht ebenfalls auf eine moderne Kamera dran-adaptieren könnte.

Eine Hürde scheint zu sein, dass ein solches Objektiv das Licht auf einen viel kleineren Bereich bündelt als ein reguläres Kamera-Objektiv: Dies könnte man aber ausgleichen, indem man die Entfernung der Kamera zum Sensor anpasst und/oder gegebenenfalls eine Korrekturlinse dazwischenpackt. Oder? Ich habe einen Metall-Tubus und zwei Blenden (9 und 6 Blatt) aus anderen Objektiven, die ich vielleicht verwenden könnte (Das Objektiv hat eine fixe Blendenöffnung, könnte ich aber auhc so lassen) und natürlich ein Paar Linsen.


Ich habe mich eigentlich nur aus diesem Grund hier angemeldet, um mir Meinungen von jemandem einzuholen der ggf. mehr Ahnung von diesem Thema hat.

[gladstone]

Hallo und Willkommen im Forum,

Ich fürchte ich kann Dir da keine positive Nachricht geben.

Das damalige Super-8 Format betrug gerade mal 4,22 X 5,69mm
Demgegenüber beträgt das MFT Format 12,98 X 17,31mm
und das APS-C Format 14,90 X 22,30mm

Das bedeutet, dass ein Super-8 Objektiv nur einen Bruchteil des Sensors eines
MFT, oder APS-C Sensors ausleuchtet (vom FX Sensor ganz zu schweigen)

Selbst wenn das in Kauf genommen wird und die so erzeugten Bilder entsprechend
(auf Kosten der Auflösung) herausgecropt werden, bleibt immer noch die Frage, ob
das Auflagemaß paßt.

Die Idee mit Korrekturlinsen kann man meiner Meinung nach bei diesem Cropfaktor
getrost vergessen. Mir ist auch kein Hersteller bekannt, der so etwas anbietet.

Auch sind Korrekturlinsen generell mit Vorsicht zu genießen, da diese gerne zu
sehr viel schlechteren Bildergebnissen führen (oder man investiert viel Geld).

Sorry, ich fürchte das wird nichts....

LG Christian

[ulganapi]

@Scherbensammler93

Wie gladstone schon schreibt, du brauchst eine Kamera mit Wechselobjektiven und einem sehr kleinen Sensor (Pentax Q-Serie), wenn das funktionieren soll, also etwa 1/2,3 Zoll, also 5,6x4,2mm, das entspricht etwa Super 8, hilfreich wäre auch ein c-mount oder d-mount Anschluß am Objektiv, also etwa so

K640_DSCF3642A1.JPG

hier mit einem Super 8 Projektionsobjektiv an der Pentax Q10 und dem SFT
K640_PA112350.JPG

das würde auch mit Deinem Zoom funktionieren, qualitativ hast Du das Niveau einer Kompakt-Kamera, ist jedoch erheblich besser als seinerzeit bei Super 8, aber viel Aufwand und nur das manuelle Scharfstellen ist schon eine Sache für sich.

VG Dieter

[Scherbensammler93]

Sorry, ich fürchte das wird nichts....

Hallöchen.
Zu funktionieren an sich scheint sowas schon,
Bildschirmfoto 2019-05-04 um 17.52.47.png
Bildschirmfoto 2019-05-04 um 17.53.05.png

...nur ist die Linse eben nicht mehr als ultrakompakter Zoom attraktiv weil sie dann doch ziemlich lang wird^^ Was bleibt ist die Charakteristik und ich denke dass mit einer nachträglich installierten Blende das Bild ziemlich scharf werden kann, hier wurde mit irgendwelchen Gummi-Teilen oder so rumprobiert und demensprechend sieht es auch aus.

Bildschirmfoto 2019-05-04 um 18.00.00.png

Ich besorge trotzdem sicherheitshalber eine andere Super-8 zum Objektiv extrahieren, die 505 XL kommt als Wohnzimmerdeko echt cool.

[gladstone]

@Dieter,

ja, die kleine Pentax wäre sicher eine gute Basis um mit vielen interessanten Super-8 Objektiven
zu experimentieren. Wenn dann noch das Auflagemaß paßt...

@ Scherbensammler,

Das gezeigte Setup am Balgen sieht interessant aus. Allerdings habe ich da so meine Zweifel, ob
man damit tatsächlich in den Unendlichfokus kommt. Wenn es nur für Makroaufnahmen gedacht
ist, dann allenfalls für die "dreamy" - Fotografie...

LG Christian

[Anthracite]

Dies könnte man aber ausgleichen, indem man die Entfernung der Kamera zum Sensor anpasst

Im Prinzip geht das, aber dann lässt dich das Objektiv nur noch im Nahbereich fokussieren. Das hast du ja selbst auch ausprobiert mit deiner Balgenkonstruktion.
Ich hatte das mal gemacht mit dem Industar 28/2,8, welches nur das halbe KB-Format ausleuchtet, an der Nikon D600, welches durch den unfreiwilligen 20mm-Zwischenring (das Auflagemaß stimmt nicht, benötigt werden 27,8mm, die Nikon mit M42-Adapter hat etwa 48mm) zu einem Makro-Objektiv wird, aber locker, d. h. ohne Vignettierung den ganzen Vollformatsensor ausleuchtet. Aber nicht nur die schwache Bildqualität (das Industar ist nicht für die Entfernung gebaut) hat mich von einer weiteren derartigen Nutzung absehen lassen, sondern auch, dass ein Makro-Fixfokusobjektiv uninteressant ist (bei 20mm Zwischenring ist es unerheblich, wenn man durch Fokussierung noch weitere 2mm hinzufügt).

und/oder gegebenenfalls eine Korrekturlinse dazwischenpackt.

Solche Korrekturlinsen gibt es tatsächlich zu kaufen. Sie nennen sich Telekonverter . Bei dem kleinen Format, welches das Objektiv ausleuchtet, müsstest du mehrere Telekonverter hintereinander hängen, bis APS oder VF ausgeleuchtet wird. Der Lichtverlust der Telekonverter würde allerdings die gute Lichtstärke des Objektivs zunichte machen, und durch die dann nötige Erhöhung des ISO-Wertes hättest du ein Rauschen wie auf einem kleinen Sensor. Der Verlust in der BQ durch mehrere Telekonverter käme hinzu. Aber vllt. könntest du dann auf Unendlich fokussieren. Sinnvoller wäre stattdessen der Anschluss an eine Pentax Q.

Aber egal, welche Lösung du machst, viel erwarten würde ich nicht. Die Anforderungen von Super-8 an das Objektiv waren recht gering.