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Thema: Trennung von verkitteten Linsen

  1. #1
    Spitzenkommentierer
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    Standard Trennung von verkitteten Linsen

    Hallo zusammen,

    ich habe zwei mehr mehr oder weniger komplette Sigma APO 50 - 200mm (hellgrau lackiert...),
    die ja leider (fast) alle einer Trübung des Kittes einer Linsengruppe tief im Inneren des
    Objektives leiden.

    Eine Linsengruppe bekam ich nach einiger Zeit im Backofen (bei knapp 200 Grad) auseinander.

    Die Linsengruppe des zweiten Objektives will und will einfach nicht auseinandergehen.

    Ich hätte auch diese Gruppe gerne getrennt, da die Vergütungen auf den Glas/Luftflächen hier
    einfach besser erhalten sind.

    Habt Ihr Vorschläge wie man soche Verkittungen auch ohne Hitze auseinanderbekommen könnte?

    Die Kittschicht der erfolgreich getrennten Gruppe hat sich im Ofen stellenweise dunkel verfärbt,
    wurde zäh und ließ damit zu, dass die beiden Linsen sich problemlos trennen ließen.
    Der Kitt hat übrigens bestialisch gestunken. Meine Frau war nicht begeistert, über meine
    "Kochkünste"...

    Vielen Dank schon mal...

    LG Christian

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von joeweng
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    Standard

    Hallo,
    gleiches Objektiv ist bei mir ebenfalls mit diesem Defekt im Dornröschenschlaf. Ich denke, dass es Lösungsmittel geben wird, dass bei langer Einwirkzeit den Kitt auflöst, aber das Problem ist, dass es ja nur eine sehr geringe "Angriffsfläche" gibt. Ich würde Dir aber kein Lösungsmittel empfehlen wollen, da die fiese Nebenwirkungen haben und man genau überlegen sollte, wie und wo man sie anwendet. Im Hausbereich hat man in der Regel nur wenig Möglichkeiten auszuschließen, dass nicht doch ein Unbefugter (Kinder!) herumschnuppert.

    LG Jörn
    Digital und Analog unterwegs...

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", joeweng :


  5. #3
    Spitzenkommentierer
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    Hallo Jörn,

    die Idee die Linsengruppe in einem Lösungsmittel zu baden ist mir auch schon gekommen.

    Ich hatte ein wenig Angst, dass mir das Lösungsmittel die Linsenvergütung, oder im schlimmsten
    Fall die polierte Linsenoberfläche zerstört.

    Da ich ja bereits die schadhafte Linsengrupe des ersten Kandidaten erfolgreich getrennt habe,
    habe ich mich dann doch an ein Bad im Lösungsmittel herangewagt.

    Isopropylalkohol brachte leider nichts. Ein Bad in Nitroverdünnung (über Nacht) und ein
    anschließender Verbleib im Backofen bei knapp 250 Grad hat dann zur erfolgreichen Linsentrennung
    geführt.

    Jetzt muß ich noch die Reste der Verkittung entfernen, dann kann ich mich ans neu verkleben
    wagen. Ich werde einen unter UV-Licht aushärtenden Epoxydharzkleber mit mittlerer Viskosität
    verwenden. Ich werde das vorher noch an zwei planen Glasscherben testen, aber ich bin
    guter Dinge...

    LG Christian

  6. 4 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  7. #4
    Ist noch neu hier
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    Die Linsen die mit Kanadabalsam verklebt sind kann man am besten im Backofen lösen, 120-140 Grad. Bei UV Kleber muss man schon auf 180-200 gehen. Bei Lösungsmittel wäre ich vorsichtig, habe schon eine Lins kaputt gemacht. Linse war mit UV Kleber geklebt. Nach 1 Stunde im Azetonbad war die, relativ dünne Linse gebrochen. Ich glaube, dass de UV Kleber den Lösungsmittel angesaugt hat, hat sich gedehnt, am Rande wo Lösungsmittel hinein greifen konnte in der Mitte hielt aber noch fest. Endergebniss war, dass die Linsen zwar separiert waren aber die dünnere in 3 Teilen gebrochen (Summitar 50mm, Linsen 1,2).
    Backoffen ist besser, langsam abkühlen lassen.

  8. #5
    Kennt sich aus Avatar von Scherbensammler93
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    Auf jeden Fall viel Erfolg dabei. Wichtig ist, dass die von dir aufgetragene Menge an Kitt-Ersatz die gleiche ist, wie von Werk aus - ansonsten verändert sich die Leistung des Objektivs.

  9. #6
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Scherbensammler93 Beitrag anzeigen
    Auf jeden Fall viel Erfolg dabei. Wichtig ist, dass die von dir aufgetragene Menge an Kitt-Ersatz die gleiche ist, wie von Werk aus - ansonsten verändert sich die Leistung des Objektivs.
    In einem meiner Optikdesignbücher steht, das üblicherweise die Verkittung (Dicke, Brechzahl) nicht ins Optikdesign einbezogen wird, da sie sehr dünn zu sein hat. Die zu verkitteten Linsen mit dem Kit sollen ja nicht sozusagen schwimmen, sondern auf einer sehr dünnen Schicht fast aufeinander liegen, und überschüssiger Kit tritt aus.

    Zum Trennen von UV-Kleber: Der Ofen ist da auch riskant, die Gläser können eine unterschiedliche Wärmeausdehnung haben, und dann durch die Spannung beim Erhitzen reißen. 200°C ist ja auch weit außerhalb üblicher Nutzungs und Lagerungstemperaturen. Eine chemische Trennung bei etwas Wärme ist das professionelle Vorgehen. Aber die Chemie dazu ist nicht ohne.
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
    http://www.4photos.de

  10. #7
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    In einem meiner Optikdesignbücher steht, das üblicherweise die Verkittung (Dicke, Brechzahl) nicht ins Optikdesign einbezogen wird, da sie sehr dünn zu sein hat.
    Das ist nach meiner Reperatur des Sigma APO Zooms 50 - 200mm (das Hellgraue...) nicht
    immer der Fall. Die Linsengruppe die trübe war (leider bei mittlerweile fast allen mir bekannten
    Sigma Zooms 50 - 200 der Fall) wurde von einer relativ dicken Kittschicht zusammengehalten.

    Nach der Trennung im Backofen mußte ich eine ordentliche Menge an zähem, übel riechendem
    Kitt entfernen. Das ist sicher nicht der Regelfall, aber ich denke dass diese "besondere"
    Verkittung hier tatsächlich Bestandteil der optischen Rechnung war. Nur leider nicht sehr
    alterungsbeständig, wie sich gezeigt hat...

    LG Christian

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