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Thema: Canon FD 1,4/50mm SSC Blendenproblem beheben/entölen

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard Canon FD 1,4/50mm SSC Blendenproblem beheben/entölen

    Moin,

    mal wieder eine Kurzdoku zu diesem Objektiv, dass wohl zu den meistbenutzten Objektiven von Canon gehörte und sogar noch in späteren Versionen Einzug in die Autofokuswelt der EF Objektive gehalten hat.

    Wohl keines der mir bislang in die Hände gefallenen Objektive dieses Typs, kam ohne verölte Blendenlamellen daher, die verhinderten, dass sich die Blende ordnungsgemäß öffnet und schließt.

    Deshalb hier eine kurze Doku, wie man das erfolgreich und einfach behebt.

    Diese Version mit dem Chromring ist gemeint.

    Name:  ssc-blende-reinigen.jpg
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Größe:  139,3 KB

    Zunächst brauchen wir zur Entfernung des Gravurringes einen Stopfen (kann ein Badabfluss-Gummi oder irgendwas geeignetes sein. Ich nutze dazu meist irgendwelche Kappen oder Rückdeckel auf die ich umlaufend Gummi geklebt habe)...

    Name:  stopfen.jpg
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Größe:  175,4 KB

    Hier der Stopfen in Aktion...

    Name:  stopfen-in-aktion.jpg
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Größe:  113,3 KB

    Nachdem der Ring heruntergebracht wurde, befinden sich darunter 3 Schrauben, mit denen der metallene Trägerring für die Canon eigene Streulichtblende befestigt ist..

    Name:  komponenten.jpg
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Größe:  132,9 KB

    Theoretisch könnte man auch diesen Ring für die Streulichtblende am Objektivrumpf befestigt lassen, ich empfehle aber das Ding abzubauen, weil man dann besser arbeiten kann.

    Im nächsten Schritt wird der gesamte Frontlinsenblock herausgeschraubt.
    Dieser besitzt hierfür zwei KERBEN, in die mit einem geeigneten Linsenschlüssel (oder hilfsweise mit Mess-Schieber-Spitzen) eingestochen wird und durch Drehung gegen den Uhrzeigersinn der Block herausgeschraubt wird.

    Sollte es sehr schwergängig gehen, so hilft an der Stelle ein umlaufender "Tropfen" Aceton weiter, der das im Gewinde sitzende verharzte Fett anlöst.

    Name:  frontgruppe-raus.jpg
Hits: 1475
Größe:  70,2 KB

    Nachdem die Frontgruppe mit dem geeigneten Werkzeug heraus geschraubt ist, blicken wir nun auf den Problemkandidaten... Das Blendenmodul !

    Dieses ist mit 3 Schrauben am Objektivrumpf befestigt und komplett als eine in sich geschlossene Scheibe inkl. Rückstell-Feder herausnehmbar. Also keine Furcht, dass da irgendwelche Lamellen herausfallen.

    (Entschuldigt das schlechte Foto für den Sitz der Schrauben... musste schnell gehen, leider unscharf geworden)

    Name:  schrauben-blendenmodul.jpg
Hits: 1464
Größe:  119,5 KB

    Bevor diese Schrauben nun gelöst werden, gilt es eine Markierung anzubringen, an deren Ausrichtung später das Modul mit seinem nach innen durchreichenden Hebelwerk auch wieder richtig sitzt.

    Ich hab mir hier einfach in der Nähe einer der 3 Durchgangsbohrungen (die in etwa mit der Indexmarkierung der Skala aussen zusammenfällt), eine Markierung "geritzt", die man hier sieht und im übernächsten Bild noch besser...

    Name:  ausrichtung-bei-einbau.jpg
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Größe:  151,4 KB

    Nachdem man nun alle 3 Schrauben herausgeschraubt hat, ist das Blendenmodul einfach heraus zu nehmen.. und kann gereinigt werden.
    Ihr werdet - falls mal vor die Aufgabe gestellt - erstaunt sein, wie unterhalb dieses Blendenmoduls alles quasi in Öl schwimmt !!!

    Es muss nach dem Ausbau also auch der Bereich gereinigt werden, wo das Modul aufliegt. Aceton und Wattestäbchen helfen hier weiter... aber vorsicht walten lassen, denn man ist nun nah an der ersten Linse der hinteren Gruppe dran. Die gesamte hintere Gruppe könnte man zwar vor Beginn der Arbeiten auch rausschrauben, aber das ist ein längeres Thema und weil das tiefere Kenntnis der FD Mechanik braucht, will hier nur die Kurzversion zeigen. Ansonsten... sollte etwas Öl auf die Linse kommen oder schon drauf sein.... einfach die ölige Umgebung weiter reinigen und dann die Linse sauber machen auf die gewohnt Weise (ISOPROP, ATEMLUFT und Zigarettenpapier)

    Aber weiter mit dem nun herausgenommenen Modul...

    Name:  blendenmodul-nach-reinigung.jpg
Hits: 1428
Größe:  102,2 KB

    Die Reinigung erfolgt im Acetonbad bei stetiger Betätigung des Hebels, ohne das die Blendenlamellen einzeln entfernt werden müssten. So entfällt das lästige Frickeln mit dem "Neueinfädeln" der Blendenlamellen wie es bei anderen Objektiven der Fall ist.

    Während des Trocknens sollte unablässig der Hebel bewegt werden, damit irgendwelche noch zwischen den Abdeckplatten sitzenden Feuchtigkeitsreste komplett entfernt werden. Das Modul in die Hand zu nehmen und auszuschütteln ist am Anfang auch nicht verkehrt...

    Sobald dann wieder alles "Snappy" funktioniert an dem Blendenmodul, geht es an den Wiedereinbau.

    Hier kommt nun die Markierung ins Spiel. Die Markierung auf den Index der Skala ungefähr ausrichten und mit einer Kanüle oder Nadel das Schraubenloch suchen.

    Name:  orientierungsstift.jpg
Hits: 1434
Größe:  94,9 KB

    Auf diese Weise - also Markierung und durch leichtes Verdrehen der Blende und Suchen des Schraubenlochs - ist die Blende wieder ohne die gesamte FD Mimik abzunnehmen, einsetzbar und funktioniert einwandfrei danach.

    Beim Anziehen der drei Schrauben für das Blendenmodul muss man noch kurz checken, das die Lamellen auch komplett aus dem Strahlengang verschwinden bei f1.4 und sollte das noch nicht vollständig der Fall sein, mit einer leichten Drehbewegung des Moduls gegen den Uhrzeigersinn bei bereits eingeschraubten, aber noch nicht fest angezogenen Schrauben so komplett aus dem Strahlengang schwenken.

    Die restlichen Arbeiten dann in umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus

    Arbeitszeit wenn alles glatt läuft, ca. 30 Minuten und dann ist das gute Stück wieder "Fit".

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (23.01.2019 um 18:40 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..


  2. #2
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Standard

    Danke!! Das ist ein exzellentes Objektiv. Da lohnt sich eine Reparatur bestimmt.
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
    ​Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
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  3. #3
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    Standard

    Vielen Dank für diese Dokumentation. Hätte ich sie doch schon früher gelesen ! Die verölte Blende scheint mir ein häufiges Problem des 50 mm f/1,4 SSC zu sein, bis jetzt habe ich schon zwei dieser Objektive mit einer Reinigung bedacht. Ich finde dieses Objektiv und auch andere der ursprünglichen Drehbajonett-Reihe sehr logisch konstruiert und deshalb auch service-freundlich. Im Gegensatz zum 50 mm f/1,8 SC sind hier auch die Linsen des vorderen Teils verschraubt und nicht als "Paket" in einen Plastiktubus geklebt....

    LG Volker

  4. #4
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard

    Bis hierher war es die "Quick & Dirty" - Version.

    ----------------------------------

    Nun hab ich mich entschlossen, den Rest dann doch auch noch zu zeigen, nämlich wie das Objektiv von hinten zerlegt und wieder zusammengesetzt werden muss.

    ACHTUNG ! DIE NACHFOLGENDEN ERKLÄRUNGEN ENTHALTEN BILDER PHYSISCHER GEWALT UND SIND NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN ODER ZART BESAITETE ZEITGENOSSEN !!!!

    So schaut das Objektiv bekanntermaßen von der Kameraseite her aus...

    #1
    Name:  IMG_8575.JPG
Hits: 1407
Größe:  122,3 KB

    Chromring drehen, um den Deckel abzunehmen. kann wohl jeder.

    Ab da aber wird es interessant, denn der Chromring muss auch ohne den Deckel beweglich sein...

    Hierzu dient im Bereich der Mittenmarkierung der Skala eine kleine, unter dem Chromring nur schwer zu sehende Blechlasche.

    #2
    Name:  verriegelung-pin-druecken.jpg
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    Dieser wird mit einem spitzen Gegenstand niedergedrückt... hier eine Pinzetten-Spitze im Bild

    #3
    Name:  lasche-mit-Pinzette-oder-anderem.jpg
Hits: 1366
Größe:  108,8 KB

    Alsdann dreht sich der Chromring selbst gegen den Uhrzeigersinn durch die Zugspannung der Federn für die Blende.

    Dieses Verriegelung dient an Canon Kameras dem korrekten Ansetzen an das Außenbajonett der Canon Kameras dieser Ära z.B. im halbdunkel eines Theaters oder bei nächtlichen Wanderungen. Durch das Einrasten des Chromrings in dieser Position wird sowohl der bei 12 Uhr sitzende Schraubenpin freigegeben als auch die für den Kamerabelichtungsmesser erforderliche klare Anfangsposition beim Ansetzen erreicht. Man kann dies prima sehen, wenn man nämlich nach der gezeigten Entriegelung den Blendenring dreht, wandert der Blendenübertragungshebel nach unten, der zuvor bei dem noch verriegelten Objektiv noch oben saß (der kleinere Hebel... der zweite Hebel gehört zum Schlagwerk von der Kamera, das die Blende auf den eingestellten Wert schließen würde).

    Nochmal kurz zusammengefasst.
    Der Chromring erfordert zum Ansetzen an die alten Canon Kameras immer eine fest definierte Position. Nämlich diesen Einrastpin den die Blechlasche bildet.
    Der Blendenübertragungshebel muss beim Einrasten des Chromringes immer in der oberen Position stehen, damit er mit dem Belichtungsmesser der Kamera korrespondieren kann, denn in der Kamera wird diese Bewegung des Übertragungshebels über einen Seilzug an den Belichtungsmesser übertragen und dadurch die Belichtung anhand der eingestellten Blende korrigiert!
    Wird der Chromring in die Einrastposition gebracht, muss auch der Blendenübertragungshebel nach oben wandern. Hierfür ist der am Chromring mit zwei Mini-Schrauben von außen erahnbare
    Schieber verantwortlich.

    Hier ohne Nummerierung mal kurz gezeigt, wie das ausschaut wenn der Chromring aus einer Rastposition heraus gedreht wurde... der Blendenübertragungshebel sitzt nun unten und abhängig vom Stand des Blendenringes würde dieser mitwandern und beim Ansetzen in der Eingerasteten Position ganz nach oben gezogen werden von der im Chromring befestigten Gabel

    Name:  schlagwerkhebel.jpg
Hits: 1341
Größe:  151,1 KB

    Ich gehe aber später beim Wiederzusammenbau nochmal drauf ein.

    Also weiter mit der Zerlegung:

    Unter dem Chromring befinden sich insgesamt 3 Kreuzschlitzschrauben... und eine Besonderheit.

    #4
    Name:  3-Schrauben.jpg
Hits: 1362
Größe:  96,5 KB

    Diese Schrauben lösen wir.

    Bevor wir aber nun den gesamten Mount abnehmen, möchte ich noch in einem Bild ein unscheinbares, aber äußerst wichtiges Detail zeigen.

    Den von mir so genannten "A-Pin". Der Automatik Signalgeber für die Kamera.

    #5
    Name:  A-pin.jpg
Hits: 1334
Größe:  190,4 KB

    Im Kamerabajonett, also dem Gegenstück des hier gezeigten kleinen Pins im Objektivbajonett, sitzt an genau der Stelle ein kleines Loch mit einem Stellglied, das der Kamera mitteilt, das nun die A-Position am Objektiv eingestellt wurde und somit die Kamera die Blendenöffnung gemäß den Vorgaben des Belichtungsmessers selbst steuern darf.

    Ich zeige am abgenommenen Mount nun einmal die mechanische Realisation..

    Hier zunächst einmal der PIN mitsamt seiner Feder im ausgebauten Zustand

    #6
    Name:  A-pin-mit-Feder.jpg
Hits: 1345
Größe:  103,8 KB

    Auf diese Weise wird der Pin über eine "Rampe" hochgedrückt, wenn das Objektiv in die A-Stellung gebracht wird (schwarzen PIN am Blendenring drücken und auf A-Position bewegen, schon sieht man ihn auch am Bajonettring ausfahren... die Feder dient beim umgekehrten Vorgang zum runterdrücken des Stiftes)

    #7
    Name:  A-pin-hochgedrueckt-auf-Bahn.jpg
Hits: 1359
Größe:  93,7 KB

    Dieser PIN ist wird aber für uns noch aus einem anderen Grund wichtig. dem korrekten Wiederfinden des Ansetzpunktes des abgenommen Bajonetts.

    Also die 3 Schrauben runter (man muss den Chromring gegebenenfalls leicht drehen um an die Schrauben zu kommen).

    Dann den A-Pin mit seiner Feder sichern und weglegen

    Nun sind wir an der Rücklinsengruppe dran...

    ACHTUNG HIER FOLGT NUN die SZENE PHYSISCHER GEWALT

    Die gesamte Rücklinsengruppe zwischen Kamera und Blendenmodul besteht aus einem in sich geschlossenen Tubus. Dieser ist oft so fest mit Sicherungslack oder einfach durch Korrosion verbunden, dass man schon so vorgehen muss, um ihn mit Druck gegen den Uhrzeigersinn zu lösen..

    Hierzu den Tubus mit einer Wasserrohrzange oder ähnlich "breitmäuligem" packen und gegen den Uhrzeigersinn lösen. Keine Furcht, das Ding ist megastabil

    #8
    Name:  nix-fuer-schwache-Gemueter.jpg
Hits: 1320
Größe:  108,9 KB

    Und so ist die Rücklinsengruppe nun auch draussen. .. falls man da mal ran muß um zwischen den Linsen zu säubern etc.

    #9
    Name:  ruechwaertige-Gruppe-ist-raus.jpg
Hits: 1346
Größe:  69,5 KB

    #10
    Name:  gruppe.jpg
Hits: 1337
Größe:  81,5 KB

    Damit haben wir das Objektiv "nackig", aber wie kommt das Gewirr von Scheiben, Hebeln und Umlenkhebeln nun wieder zusammen?

    Dieses erste Bild zeigt die beiden sehr wichtigen Punkte:

    Der linke Teil mit der Einkerbung ist der bereits angesprochene Blendenübertragungshebel, der in eine definierte Positon beim Ansetzen des Objektivs an die Kamera gebracht werden muss

    #11
    Name:  stellung-bei-wiederzusammenbau.jpg
Hits: 1349
Größe:  108,6 KB

    Am besten benennen wir die Teile erstmal.

    #12
    Name:  steuerplatte-und-kippgelenk.jpg
Hits: 1340
Größe:  110,0 KB

    Die Steuerkurvenplatte und das Kippgelenk sind hier die wichtigen Informationen.
    Schaut man genau hin, so ist ein kleiner schwarzer Pin, der sich an eine Steuerkurve des silbernen Ringes anschmiegt zu sehen... hier nochmal in Nahaufnahme, damit
    man auch die abnehmende Steigung der Kurve, sowie diesen schwarzen Pin des Kippgelenks erkennt.

    #13
    Name:  steuerplatte-und-kippgelenk-nahaufnahme.jpg
Hits: 1358
Größe:  110,9 KB

    Beim Wiederzusammenbau ist unbedingt darauf zu achten, dass sich dieser Pin im Bereich der Steuerkurve befindet !!!!
    SONST bekommt ihr das Objektiv nicht wieder zusammen.

    Diese Steuerkurven-Platte ist rotierend um das Achszentrum des Objektivs angeordnet und zu ihr gehört eben auch der eingekerbte Hebel drei Bilder vorher.
    Weil sie rotieren muss für die Automatik Steuerung der Kamera, muss eben auch das Drehgelenk dort rein und in der gezeigten Stellung stehen.

    Da wir nun aber durch die Öffnung des Objektivs auch diese Steuerungsplatte "überdrehen" könnten, klappt dieses Gelenk um und dann schmiegt sich der schwarze Pin nicht mehr an die Steuerkurve, sondern kommt in eine undefinierte Position hinter der Steuerkurve. Das darf nicht sein und deshalb läßt sich das Gelenk auch mit einem spitzen Gegenstand gegen die Gehäusewand drehen und man kann bei gleichzeitiger Drehung des Blendenübertragungshebel diesen schwarzen Pin wieder in den Bereich der Steuerkurve zurück drehen.

    Bitte diesem Punkt besondere Beachtung schenken.

    Der Rest ist eigentlich selbsterklärend.

    Zunächst darauf achten, dass die Hebel wie in Bild #11 zueinander stehen.
    Schwarzer Pin an Steuerkurve in Bild #13 kontrollieren
    Den A-Pin mit seiner Feder wieder einsetzten wie in Bild #7 gezeigt (allerdings Blendenring nicht in A-Stellung...wie für das Bild gezeigt)

    Der A-Pin und das Gegenstück im abgenommenen Bajonett werden nun als Orientierung für das Ansetzen des Bajonetts genommen.

    Name:  ansetzen-des-Bajonetts.jpg
Hits: 1332
Größe:  187,4 KB

    Den Sitz durch einen Spalt hindurch kontrollieren und wenn der A-Pin ordnungsgemäß durch das aufgesetzte Bajonett "durchguckt" seid ihr am Ziel und könnt den Mount wieder anschrauben.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (25.01.2019 um 11:02 Uhr)
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  5. 8 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


  6. #5
    Hardcore-Poster Avatar von Rick
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    Danke für die Beschreibung!

    Wenn ich mir eine wirklich klitzekleine Ergänzung erlauben darf:

    Beim Kauf meiner gebrauchten A7II hatte ich zusätzlich ein veröltes FD 1.4/50mm samt Adapter erworben und ohne Anleitung selbst zerlegt. Auch ich hatte eine Rohrzange genutzt, allerdings hatte ich zur Vermeidung von Kratzern entsprechend dicke Kabelbinder unterlegt.

    Gruß, Rick

  7. 2 Benutzer sagen "Danke", Rick :


  8. #6
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Gang Beitrag anzeigen
    Danke für die Beschreibung!

    Wenn ich mir eine wirklich klitzekleine Ergänzung erlauben darf:

    Beim Kauf meiner gebrauchten A7II hatte ich zusätzlich ein veröltes FD 1.4/50mm samt Adapter erworben und ohne Anleitung selbst zerlegt. Auch ich hatte eine Rohrzange genutzt, allerdings hatte ich zur Vermeidung von Kratzern entsprechend dicke Kabelbinder unterlegt.

    Gruß, Rick
    Völlig richtig... aber bei diesem Objektiv kam es nicht mehr wirklich drauf an... da war vorher schon jemand dran, davon zeugte eine "abgeflexte" Schraube, die nicht rauskam und diverse andere "Marker"...

    Gerade das Problem mit festgerotteten Schrauben ist ja "allgegenwärtig". Egal ob nun FD oder nFD Version. Solche Objektive nutze ich gern für Dokus, eben weil es nicht mehr so drauf ankommt und "hemmungslos" fotografiert werden kann für solche Dokus.

    War schon schlimm genug, dieses Monster von Wasserrohrzange für das Foto so hin zu drappieren, dass das Ding nicht ständig verrutscht.

    Im realen Leben käme da noch ein Gummilappen drüber, aber dann hätte man im Bild nicht mehr gesehen, was sich darunter befindet.

    Gleichwohl - man glaubt es kaum - hinterläßt aber auch so ein brutal erscheinender Eingriff mit so einer Zange so gut wie keine Spuren oder Marken.

    Aber wie ich schon schrieb... enthält Szenen physischer Gewalt.

    LG
    Henry
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  9. 4 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


  10. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von Jubi
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Völlig richtig... aber bei diesem Objektiv kam es nicht mehr wirklich drauf an... da war vorher schon jemand dran, davon zeugte eine "abgeflexte" Schraube, die nicht rauskam und diverse andere "Marker"...

    Gerade das Problem mit festgerotteten Schrauben ist ja "allgegenwärtig". Egal ob nun FD oder nFD Version. Solche Objektive nutze ich gern für Dokus, eben weil es nicht mehr so drauf ankommt und "hemmungslos" fotografiert werden kann für solche Dokus.

    War schon schlimm genug, dieses Monster von Wasserrohrzange für das Foto so hin zu drappieren, dass das Ding nicht ständig verrutscht.

    Im realen Leben käme da noch ein Gummilappen drüber, aber dann hätte man im Bild nicht mehr gesehen, was sich darunter befindet.

    Gleichwohl - man glaubt es kaum - hinterläßt aber auch so ein brutal erscheinender Eingriff mit so einer Zange so gut wie keine Spuren oder Marken.

    Aber wie ich schon schrieb... enthält Szenen physischer Gewalt.

    LG
    Henry
    Hm, so'n bißchen schwach ist mir schon geworden bei dem Anblick..!


    Gx

    Jubi

  11. #8
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Jubi Beitrag anzeigen
    Hm, so'n bißchen schwach ist mir schon geworden bei dem Anblick..!


    Gx

    Jubi
    Jo, sieht gewalttätig aus... ist aber notwendig, wenn man das Objektiv komplett zerlegen will oder muss. Es ist auch notwendig, denn durch den eingeschraubten und fest sitzenden Tubus läßt sich nur sehr schwer die Linsenentnahme bewerkstelligen, wenn man z.B. Fungus oder starke Verschmutzung beseitigen will.

    Es ist deutlich einfacher und entspannter an einem herausgenommenen Rücklinsen-Tubus zu arbeiten, als durch das Objektiv hindurch zu versuchen, die Linsen einzeln zu entnehmen und vor allem wieder rein zu bekommen nach der Reinigung.

    Hat so alles seine Vor- und Nachteile... wobei aus meiner Sicht die Vorteile deutlich überwiegen.

    Wenn man z.B. das eingangs gezeigte Kurzprocedere für die Entnahme des Blendenmoduls nicht hinbekommt, so kann man eben auch von hinten die Blende wieder gangbar machen, wenngleich man leider auch nicht so eine gute Reinigungswirkung erzielt, weil man halt nicht unter das Blendenmodul kommt.

    Man muss dann damit leben, dass die Blendenlamellen immer mal wieder nachölen und das Procedere von hinten dann öfters mal durchmachen, wenn der ölige Belag wieder zu stark wird.

    Das gilt aber wie gesagt nur, wenn der Versuch der Modulentnahme von vorn scheitern würde (hab ich auch schon gehabt, dass sich die gesamte Frontgruppe überhaupt nicht mehr herausdrehen ließ, weil sie intern so korrodiert war, dass nix mehr ging. Und bevor man dann Gefahr läuft mit zu hohem Druck zu arbeiten und mit dem Objektivschlüssel für die Verriegelungsringe abzurutschen und die Frontlinse stark zu beschädigen, lieber den Weg von hinten einschlägt.

    Ist halt immer so ein "Rettungsanker" wenn der erstbeschriebene Weg nicht gangbar ist, oder eben das rückwärtige Linsenpaket gereinigt werden muss.

    Hätte eigentlich abwarten und es Dich selbst machen lassen müssen...

    Dann hätte es sicher den Schrecken ganz schnell verloren...

    LG
    Henry
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  12. 2 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


  13. #9
    Spitzenkommentierer Avatar von Jubi
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    Standard

    Der Schrecken ist vor allem dann verloren, wenn man durch bebilderte Anleitungen vorher weiß, was einen erwartet!
    Aber ich hab da ja noch einiges vor mir, fürchte ich ;-)
    Aber vielleicht kann man auch an dem Verschluß meines neuen Mamiya 4.7/127 "üben"?
    Ich freue mich schon auf die Lehrstunde und wünsche aber erstmal gute Besserung!

    Gx

    Jubi

  14. #10
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    Standard Dankeschön

    Auch von mir ein herzliches Dankeschön für die tolle Anleitung.
    Damit war es ein Leichtes, mein mittlerweile zweites 50/1.4 SSC wieder einwandfrei zum Laufen zu bringen!

    Solche "Hands-on" Beiträge sind sehr hilfreich, klasse!

    Schöne Grüße

    Arno

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