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Thema: Laser grün 532nm als Fokussierhilfe

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
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    Standard Laser grün 532nm als Fokussierhilfe

    Hallo!

    Hat Jemand von Euch Erfahrungen darin, Objektive mittels grünem Laserlichtes (532nm) zu fokussieren?
    Ob das auch bei normalen *nicht* apochromatisch korrigierten Objektiven halbwegs gut geht?

    Schaffte mir vor wenigen Tagen zum Fokussieren von Nachtaufnahmen, und Freunden Sterne zeigen, einen
    grünen 1mW-Laserpointer an. (Ist schon verrückt, dass es solche Teile heutzutage für den Gegenwert eines
    guten Mittagessens gibt).


    532nm_Laser_Test_1.JPG



    Freue mich auf Eure Gedanken und Erfahrungen!




    _
    Geändert von Waldschrat (09.07.2015 um 02:19 Uhr)

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", Waldschrat :


  3. #2
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    Das selbe Schema wie ein Augenrefraktometer. Dort werden aber Testbilder eingesetzt. Ein Laser projeziert nur einen Punkt der sich nat. schlechter erkennen lässt. besser wäre es vielleicht wenn man durch div. Vorsätze diesen aufweiten oder zu einem Prjektionsgitter aufteilen würde.

    Zum Thema chromatisch schlecht korrigierte Linsen:
    Nun, "Grün" ist mit ~530nm Wellenlänge etwa sehr mittig im optisch sichtbaren Spektrum (VIS).
    Wenn du nun etwas fotografierst, das Objekt also in allen Farben reflektiert, besitzt das Motiv eine sehr große spektrale Bandbreite die sich innerhalb des VIS bewegt. Die Wahrscheinlichkeit das diese Bandbreite die mittlere Lage des VIS schneidet (du den Fokus des Motives triffst) ist also sehr viel größer als mit einem blauen oder einem roten Laser.

    (Außerdem besitzen viele alte Objektive zwar noch keinen APOchromat aber schon einen Achromat, der ebenfalls Farblängsfehler sehr gut korrigiert,das Tessar seit 1907)
    Geändert von Bastl (09.07.2015 um 09:40 Uhr)

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bastl :


  5. #3
    Fleissiger Poster Avatar von Dan Noland
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    In der freien Natur ist der grüne Wellenlängenbereich der mit abstand dominanteste, weshalb Menschen hier auch ihre höchste Wahrnehmungsempfindlichkeit/genauigkeit haben. Das birgt aber gerade bei Lasern dieser Wellenlänge ein erhöhtes Risiko. 1mW bei 532nm ist Laserklasse 2 und damit bei Einwirkzeiten >0.25s schädlich! Außerdem am besten nicht Richtung Himmel damit halten, sonst hat man schnell mal die Polizei an Hals (und die sind da recht akribisch hinterher, da Flugzeugpiloten davon deutlich beeinträchtigt werden können). Aber ich denke das brauche ich in einem doch eher Vernunftsbetonten Forum ja nicht zu sagen

    Ich mein nur: Pass auf! Was du da hast ist für die Augen gefährlich. Viele Laserpointer überschreiten die Nennleistung deutlich.

    Ansonsten: Sieht nach einer sinnvollen Anwendung aus, gerade weil grün die häufigste Wellenlänge - außer Haus - ist.

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Dan Noland :


  7. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
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    Zitat Zitat von Bastl Beitrag anzeigen
    ...
    Nun, "Grün" ist mit ~530nm Wellenlänge etwa sehr mittig im optisch sichtbaren Spektrum (VIS).
    ...
    Die Wahrscheinlichkeit das diese Bandbreite die mittlere Lage des VIS schneidet (du den Fokus des Motives triffst) ist also sehr viel größer als mit einem blauen oder einem roten Laser.
    ...
    Eben genau hier sitzen gerade meine theoretischen Zweifel an der Idee. Erst dachte ich auch, Grün ist halbwegs mittig im Spektrum, also passt es.
    Aber später dann fiel mir ein, dass Grün eher in der Mitte zwischen den beiden korrigierten Wellenlängen achromatischer Objektive liegt, und
    daher stammt meine Befürchtung, dass der Grün-Fokus nun gerade nicht den Punkt trifft, sondern weiter daneben liegen könnte als Rot und Blau.
    Diese Sorge bezieht sich auch eher auf "Altglas". Kein Zweifel besteht, dass moderne Objektive, die keinen erkennbaren Farblängsfehler haben,
    sich auch mit einem monochromatisch grünen Licht irgendwo im Busch im wahrsten Sinne des Wortes "auf den Punkt" fokussieren lassen.

    Meine Spielerein auf dem Balkon letzte Nacht waren erstmal viel versprechend.

    Ein Praxistest in der Landschaft steht noch aus. Vielleicht mache ich die ersten Versuche dann an einem Ort, wo auch eine breitbandige Lichtquelle
    (Glühlampe, Leuchtstofflampe) in gleicher Entfernung als Referenz zur Verfügung steht.


    Herzliche Grüße vom Waldschrat!




    _

  8. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
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    Zitat Zitat von Dan Noland Beitrag anzeigen
    Ich mein nur: Pass auf! Was du da hast ist für die Augen gefährlich. Viele Laserpointer überschreiten die Nennleistung deutlich.
    ...
    Hallo Dan!

    Es überrascht mich nicht, dass Warnungen und Bitten um Vorsicht kommen.
    Bestimmt sind diese Laser aus der Nähe für Augen nicht gesund, gar keine Frage!

    Auf der Haut ist jedoch keine Wärme zu spüren. Habe den Test, nachdem Nervenenden in
    der Hand nix ans Gehirn meldeten, noch an einer wesentlich empfindlicheren Hautstelle
    (Innenseite Oberarm) wiederholt. Keinerlei Wärmeempfindung auch nach längerem Draufhalten.
    Die tollen Werbebilder im Netz, wo Streichhölzer mit grünen Laserpointern entzündet werden,
    sind also Humbug, bzw. brauchen Laser mit *wesentlich* mehr Leistung als 1mW.

    Auf einem Wohnblock in geschätzt 1km Entfernung deckt der grüne Lichtfleck etwa die
    Zone zwischen zwei Fenstern ab. Also ca. 1-2 Meter Durchmesser.
    Geschätzte Strahldivergenz somit 1-2 Promille. Allerspätestens nach 1km ist das
    Teil nur noch sozusagen eine ganz normale Taschenlampe.


    Will sagen:
    Vorsicht: Unbedingt!
    In die Augen halten: Niemals!
    Angst: Wohl auch nicht nötig.



    Ich werde Euch von Fokus-Erlebnissen in der nächtlichen Landschaft berichten!
    Schönen Tag wünscht der Waldschrat




    _

  9. #6
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    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    Aber später dann fiel mir ein, dass Grün eher in der Mitte zwischen den beiden korrigierten Wellenlängen achromatischer Objektive liegt, und
    daher stammt meine Befürchtung, dass der Grün-Fokus nun gerade nicht den Punkt trifft, sondern weiter daneben liegen könnte als Rot und Blau.
    ähm... so recht verstehe ich nicht was du meinst.
    Grün liegt IMMER mittig, egal ob ein Objektiv einen Achromaten, einen Apochromaten oder gar kein Farbkorrekturglied besitzt.
    Genau das ist ja die Aufgabe eines Apo- und A-Cromaten, das im Focuspunkt alle drei (vereinfacht ausgedrückt) Wellenlängen im Bildpunkt übereinstimmen. Somit liegt grün dann nicht in der Mitte, sonder alle Blau,Rot und Grün sind auf der Selben Längenebene.
    (zumindest so die Theorie). Solange du aber den Laserpunkt immer relativ Mittig in das Motiv Projezierst, sollte es keine Probleme geben. Zum Rand hin werden die Farblängsfehler alter Objektive deutlich größer.
    Das ist der größte Unterschied zu heutigen (teuren) Linsen. Denn Heute werden Farbfehler möglichst durch asphärische Elemente korrigiert und nicht mehr durch Achromaten. So kann man eine bessere Korrektur bei weniger Refelxionsdämpfung über die komplette Bildebene erreichen.

    Im Zentrum sind alte Objektive aber nicht unbedingt sehr viel schlechter als modernere, bzw. ist dort die Verbesserung geringer.

    Und ob du eine weiße Wand, einen grünen Busch oder ein rotes Auto damit Fokusierst ist ebenfalls vollkommen egal, da das Laserlicht ja auf der Oberflächenstruktur eines roten Autos grün reflektiert und dabei auch nicht die Wellenlänge ändert. Mit der "Farbe" des Motives hat es also überhaupt nichts zu tun.

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bastl :


  11. #7
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    Eine schöne pdf die ich gerade gefunden habe. Schau dir mal seite 34 darauf an. Dort ist visuell sehr schön dargestellt, was ich meine.
    Insgesamt ist die Ausarbeitung sehr schön grafisch dargestellt neben den mathematischen Gerundlagen.

    Hier ist der Link:
    http://www.iap.uni-jena.de/iapmedia/...p-20000724.pdf

    (über google findbar & nicht PW geschützt, daher öffentlich zugänglich)

  12. 4 Benutzer sagen "Danke", Bastl :


  13. #8
    Fleissiger Poster Avatar von duckrider
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    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    ...

    Auf der Haut ist jedoch keine Wärme zu spüren. Habe den Test, nachdem Nervenenden in
    der Hand nix ans Gehirn meldeten, noch an einer wesentlich empfindlicheren Hautstelle
    (Innenseite Oberarm) wiederholt. Keinerlei Wärmeempfindung auch nach längerem Draufhalten.
    _

    Makulaschäden kannst Du auch "kalt" erstellen, da braucht es absolut keine Wärme:
    http://cms.augeninfo.de/hauptmenu/pr...uge-gehen.html

    Thomas

  14. Folgender Benutzer sagt "Danke", duckrider :


  15. #9
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    Zitat Zitat von duckrider Beitrag anzeigen

    Makulaschäden kannst Du auch "kalt" erstellen, da braucht es absolut keine Wärme:
    ...
    Hi Thomas!

    Schon klar! Übrigens interessanter Beitrag in dem Link!
    Der Selbstversuch auf der Haut sollte nur die Laserpointer-Werbebilder
    mit per Laserlicht entzündeten Streichhölzern ins Reich der Märchen verbannen.

    Grüße!


    _

  16. Folgender Benutzer sagt "Danke", Waldschrat :


  17. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
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    Zitat Zitat von Bastl Beitrag anzeigen
    Eine schöne pdf die ich gerade gefunden habe. Schau dir mal seite 34 darauf an. Dort ist visuell sehr schön dargestellt, was ich meine.
    ...
    Zunächst: Da hast Du für uns ja eine 1A Zusammenfassung
    optischer Abbildung(sfehler) gefunden und verlinkt! :
    Schau mal Seite 33. Da ist sehr schön illustriert, worin meine
    Bedenken bestehen. Achromatisch korrigierte Objektive
    bilden je eine Wellenlänge im Roten und im Blauen in der selben
    Ebene ab. Gerade Grün weicht im Fokus am meisten ab.
    Wie relevant das ist? Noch keine Ahnung. Das hängt sicherlich
    auch stark vom individuellen Objektiv-Design ab.

    Vielen Dank nochmals für den tollen Beitrag!
    Werde dieses pdf jetzt unter der Bettdecke genauer studieren...

    Gute Nacht und Grüße vom Waldschrat!



    _

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