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Thema: Prontor-Verschluss gangbar gemacht - Öl oder nicht ?

  1. #1
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    Frage Prontor-Verschluss gangbar gemacht - Öl oder nicht ?

    Ich habe den Prontor S Zentralverschluss einer AkArette Kamera geöffnet, weil die Zeiten ungleichmäßig abliefen.
    Anschliessend habe ich mit dem Pinsel etwas Ethanol an die bewegten Teile getupft und ein paarmal durchgeklickt.
    Scheint, als ob er wieder präzise abläuft in allen Zeiten.
    Bevor ich nun alles wieder zusammensetze die Frage, ob man diese Uhrmachermechaniken irgendwie Ölen sollte.
    Ich hätte optisches Feinmechaniköl hier.

    Andererseits könnt ich mir auch vorstellen, das jegliches Öl die filigrane Mechanik eher verkleben könnte.
    Blendenlammellen werden ja aus eben jenem Grund auch nicht geölt, sondern gleiten frei ineinander.

    Bitte mal ein paar Tipps.

    Danke aus der Altglasküche
    Canon EOS 650D mit M42 Adapter (Cropfaktor 1,6) / Pentax Q 10 mit C- und D-Mount Adapter (Cropfaktor 5,5)
    Dazu jede Menge Wurstgläser und Flaschenböden mit Schraubgewinde


    Altglas-Phase zwischen 9 & 10..... (die Altglas-Phasen nach LucisPictor)

  2. #2
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    Nein, kein Feinmechaniker-Öl. Das könnte in Teile laufen, wo es nichts zu suchen hat, bspw. auf die Optiken oder Lamellen gelangen. Ich kenne jetzt die Konstruktion nicht. Es gibt Fette, die weder verharzen, noch sich verflüssigen. Die könnte man eventuell nehmen. Aber da sollten die Spezialisten ran, so gut kenne ich mich nicht aus.

  3. #3
    Ist oft mit dabei Avatar von Tw463
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    Ein Uhrwerk braucht Öl, sonst geht es kaputt. Die Lager dürfen in entfettetem Zustand nicht bewegt werden), sonst beginnen sie anzufressen (das siehst du aber am Anfang nur unter dem Mikroskop). Das wird in deinem Fall nicht so schlimm gewesen sein, weil du das Werk nicht gebadet oder gar im Ultraschallbad gereinigt hast. So wie du das gemacht hast, hast du nicht das ganze Öl weggespühlt und es bleibt ein ganz dünner Film von altem Öl.

    Das Restöl ist dann wieder das Problem, wenn du neues Öl einbringst. Alte Ölrückstände können neues Öl zum Verharzen anregen.

    Irgendwelches "Feinmechanikeröl" (was ist das?) solltest du auf keinen Fall nehmen. In ein Uhrwerk gehört hochwertiges Uhrenöl. Das kriegst du beispielsweise bei Selva. Es ist zwar schweineteuer, hält bei richtier Anwendung aber ewig. In der Regel wird viel zu viel Öl aufgebracht, es braucht nur einen feinen Hauch. Am besten lässt du dir das von einem Uhrmacher zeigen.
    Geändert von Tw463 (03.06.2015 um 00:21 Uhr)
    Sonnige Grüße aus der Schweiz
    Michael

  4. #4
    Hardcore-Poster Avatar von Kabraxis
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    Der Ethanol dürfte nur vordergründig geholfen haben. Die Öle die verwendet wurden sind meist auf Erdöl-Basis und eher im hydrophoben Bereich anzusiedeln. Sprich mit Lösemitteln wie Wasser oder Alkohol ist dort nicht viel zu machen.
    Die Öle gehen über die Jahre schwere Verbindungen ein, welche sich nicht mehr im Öl selber lösen. Diese müssen durch bessere Lösemittel herausgelöst werden.
    Diese Verbindungen können so hart sein, das selbst das beste Lösemittel ohne Unterstützung wenig hilft.
    Aus einem Service Handbuch für Copal Verschlüsse habe ich die Information das Jahrzehnte zurück eine Kombination aus Dichlormethan (oder Tri-/Perchlorethylen) und Ultraschallbecken genutzt wurde um die Mechanik von Dreck und Ölresten zu befreien. Würde man heute glaube ich nicht mehr brauchen, da das Dichlormethan nicht unbedingt den Ruf hat sehr gesund zu sein. Anschließend werden dann nur einzelne Teile geschmiert. Niemals der ganze Verschluss, zu viel Fett bindet Partikel welche wiederum eine Gefahr darstellen können.
    Eine meiner Quellen ist noch Online, da ist das Verfahren nachzulesen:
    http://www.suaudeau.eu/memo/rep/comp...air/06-02.html

    Gruss
    Pascal
    Der Leitfaden für Grossformat im Format 4x5
    https://pascal.leupin.casa besucht mich doch mal...
    www.flickr.com/photos/kabraxis/ Flickr

    Altglas Phase ? Alle abgeschlossen ! Ich fange dann mal wieder von vorne an ;-)

  5. 3 Benutzer sagen "Danke", Kabraxis :


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