Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
Ja, das tut Fuji, und zwar ganz gewaltig. Gefällt mir gar nicht, da die Bilder dann oft überschärft und digital überbearbeitet aussehen. Ich habe mal das Fuji XC 16-50, das im Kit mit der X-A1 erworbene Objektiv, mit dem Beroflex 28-50/3,5-4,5 verglichen. Bilder adaptierter Objektive werden nicht derart nachbearbeitet. Die mit dem Kit-Objektiv gemachten Bilder sahen durchweg knackiger und kontrastreicher als die mit dem Beroflex, aber wenn man sie sich dann mal genau in 1:1-Ansicht angeschaut hat, boten sie keineswegs mehr Details. Oft fand ich die mit dem Beroflex gemachten Bilder ansprechender, da sie natürlicher wirkten.

Dann gibt es noch bei Originalobjektiven ein Korrekturprofil, das automatisch (und auch in Lightroom nicht abschaltbar) angewandt wird. Da werden Verzeichnung und chromatische Aberrationen entfernt. Ohne Korrekturprofil sollen Bilder vom 35/2 wohl voll die Tonne sein, während beim 35/1,4 die Verzeichnung wohl schon optisch gut korrigiert ist.
Deswegen bringen Bilder von Backsteinmauern, wie sie im Eingangsbeitrag gezeigt worden ist, auch nichts. Bei anderen Objektiven zeige ich ja auch nicht die Verzeichnung, nachdem ich sie in der EBV entfernt habe.

Aber der Mensch ist neugierung, und da habe ich die Bilder vom XC 16-50 mal mit Darktable betrachtet, welches das eingebettete Korrekturprofil ignoriert. Katastrophal! Im Weitwinkelbereich sind die Bilder wirklich tonnenförmig, und die chromatischen Aberrationen sind das Schlimmste, was ich diesbezüglich gesehen habe.

Natürlich könnte man sagen, am Ende zählt nur, was hinten raus kommt, aber das funktioniert nur solange, wie man das Objektiv dafür einsetzt, wofür es gemacht ist, nämlich für Fotos an einer Fuji im sichtbaren Licht. Bereits bei Infrarotfotografie geht das daneben und gibt im Falle des 16-50 Doppelkonturen. (Grund ist, dass kurzwelliges blaues Licht stärker gebrochen wird als langwelliges rotes Licht. Damit sind die blauen Bildinformationen zur Mitte verschoben und die roten Bildteile zum Rande hin, und die Fuji EBV schiebt sie wieder zurück. Bei Infrarot hingegen nehmen die roten Pixel das kurzwellige Licht auf und die blauen das langwellige Licht, womit die Bildanteile in der Nachbearbeitung genau in die falsche Richtung verschoben werden.)
Auch eine Adaption an andere Kameras wird dadurch erheblich erschwert. Das ist zur Zeit zwar kein Thema, weil es noch genug Fujis gibt und weil Fuji das kürzeste Auflagemaß hat, aber sollte Fuji die Kameraproduktion einstellen (in zehn, zwanzig Jahren...), sieht es irgendwann anders aus und die Objektive werden nicht mehr sinnvoll nutzbar sein.
Was ist das jetzt Fuji-Bashing ohne "Beweise" ? Zeig doch mal ein paar Vergleichsfotos vom XC 16-50 zum Beroflex.

Was ist so schlimm an LCP ? Alle Hersteller bieten das und wenn es das Ergebnis verbessert finde ich das ok. Schaltest du in deinem Auto auch immer ESP und ABS ab bevor du losfährst ?
Nur weil 3% gerne mit dem Heck voran aus der Kurve kommen werden die Hersteller nicht das ABS aus dem Programm nehmen und ähnlich sehe ich den Anteil der Infrarot Fotografen zur breiten Masse.
Auch Canon zeigt mit den neuesten Modellen das sie durch entsprechende Softwareunterstützung das Fotografieren einfacher machen möchte, um Marktanteile der "Handyknipser" zurückzugewinnen.

Mein Canon 20-35/3.5-4.5 USM ist mir eingeschaltetem LCP an der 6D besser als mein 20-35/2.8L und seit dem kommt das "L" nur noch in die Tasche wenn ich Lichtstärke oder Freistellung brauche.
Wir werden die technische Entwicklung nicht aufhalten, denjenigen den es stört der kann ja was Analoges nutzen wenn es ihm Spass macht.