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Thema: Computar dL

  1. #1
    Ist oft mit dabei Avatar von paguru
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    Standard Computar dL

    Vor einer Weile habe ich hier die Osawa Tominon Vergrößerungsobjektive vorgestellt; bei der Recherche dazu bin ich immer wieder auf die "Computar dL"-Objektive gestoßen. Nun habe ich eine kleine Sammlung zusammengetragen und auch zu deren Geschichte in bißchen recherchiert.

    Name:  DSC02257.jpg
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    Diese Vergrößerungsbjektive wurden nur in einem relativ kurzen Zeitraum - ca. 1979-84 - hergestellt und verkauft. Die Marke "computar" gehörte damals der Fa. Burleigh Brooks Optics (USA), wo die Objektive entworfen wurden. Gefertigt wurden sie dann bei Kowa in Japan. Man findet im Netz einige Statements von Prof. Lynn Jones, der bei Burleigh Brooks maßgeblich am Design der Computar-Objektive beteiligt war. Demnach hatte man sich ehrgeizige Ziele gesetzt und wollte die bestmöglichen Vergrößerungsobjektive entwerfen, wofür erheblicher Aufwand getrieben wurde.

    Die "dL"-Baureihe (dL: diffraction limited) umfasst die folgenden Brennweiten: 2.8/30mm, 2.8/50mm, 1.9/55mm ("Apo-Computar"), 3.5/65mm, 4.5/80mm, 4.5/90mm, 4.5/105mm, 5.6/135mm sowie die "varifocal 50-80" und "varifocal 105-150" mit variabler Brennweite. Das 1.9/55mm besitzt ein je nach Vergrößerungsfaktor einstellbares Floating Element. Die Brennweiten 50, 65, 80, 90, 105 und 135mm sind nach dem Schema 6 Elemente/4 Gruppen aufgebaut. Das 30mm hat 9/7 und das 55mm hat 8/5. Meines Wissens haben alle Modelle 8 Blendenlamellen und M39-Anschluss.

    Weiterhin wurden mehrere Vergrößerungsobjektive mit Brennweiten von 150mm - 300mm für große Formate hergestellt.

    Im Buch "Post Exposure" (Autor: Ctein) findet sich ein aufwändiger Vergleichstest von Vergrößerungsobjektiven. Im Bereich 50-65mm landen die Computar-Optiken (bzw. das baugleiche Beseler Color Pro) gleich viermal unter den besten 8, neben den Spitzenmodellen von Nikon, Schneider und Rodenstock.

    Dennoch waren die Objektive kein Verkaufserfolg, evtl. auch wegen schlechtem Marketing. Zeitweise wurden sie auch unter dem Namen "Beseler Color Pro" vertrieben; Beseler war damals in USA ein bekannter Ausstatter für Dunkelkammer-Bedarf. Anfang der 80er Jahre ging Burleigh Brooks pleite. Die Marke "computar" ging dann zunächst an die Fa. Kyvyx, die Vergrößerungsobjektive wurden noch eine Weile unter den Bezeichnungen "Kyvytar" oder "Kowa" verkauft. Kurz danach wurde der Markenname an Chugai Boyeki (CBC Group) verkauft, die bis heute unter diesem Namen Spezialoptiken für TV, Überwachung und Machine Vision herstellen.

    Name:  DSC02265.jpg
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    Die Computar dL sind heute relativ selten zu finden, und die Preise variieren stark. Beim Kauf ist Vorsicht geboten - bei sehr vielen Exemplaren trennt sich die Verkittung der hinteren Linsengruppe auf. Ich vermute einen Designfehler, wahrscheinlich hat der verwendete Kitt die Wärme der Vergrößerer-Lampen nicht vertragen.

    Bei mir haben sich drei Computar dL eingefunden: 2.8/30mm, 2.8/50mm und 3.5/65mm. Alle machen einen sehr wertigen und gut verarbeiteten Eindruck. Ich habe vor, sie ausführlicher zu testen und - wo es sich lohnt - einzeln vorzustellen. Insbesondere das 2.8/50 möchte ich gern mal im direkten Vergleich gegen das 2.8/50 Osawa Tominon / Yashica antreten lassen.
    Oliver
    fotografiert mit der Canon 5D und Sony A7 | paguru auf flickr | dpqBench (sourceforge)


  2. #2
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    Klingt sehr spannend! Besonders das 1.9/55mm ("Apo-Computar") würde mich interessieren.
    Kannst Du Bilder zeigen?

  3. #3
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    Zitat Zitat von Miles Teg Beitrag anzeigen
    Kannst Du Bilder zeigen?
    Vom 1.9/55? Leider nein, das habe ich nicht.
    Bei den anderen Modellen brauche ich auch noch etwas Zeit, bis ich repräsentative Bilder habe. Teilweise habe ich die Reparaturen noch nicht ganz fertig - das 30mm kam z.B. mit falsch eingesetzten Linsen bei mir an.
    Oliver
    fotografiert mit der Canon 5D und Sony A7 | paguru auf flickr | dpqBench (sourceforge)

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