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Thema: Diaprojektor Objektive mit Ø 42.5mm mittels SFT an Digitalkameras benutzen

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  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard Diaprojektor Objektive mit Ø 42.5mm mittels SFT an Digitalkameras benutzen

    Samtfokussiertubus für Diaprojektor-Objektive mit Ø 42.5mm Gehäusedurchmesser



    Aufbauend auf den Erfahrungen mit dem von mir entwickelten Samtfokussiertubus für die von der tschechischen Firma Meopta zu ihren 16mm Filmprojektoren eingesetzten Meostigmat 1.4/70mm, Meostigmat 1/50mm, Meostigmat 1.3/35mm Objektive, war es an der Zeit, ein bereits seit der Entwicklung des VNEX Fokussiersystems für Vergrößerungsobjektive anstehendes "Projekt" nun endlich anzugehen.

    Die bislang wenig erforschten Diaprojektor-Objektive sollten - so mein alter Gedanke seit der VNEX Einführung - als Aufnahmeobjektive einer neuen Verwendung an unseren Digitalkameras zugeführt werden.

    Hierbei gab und gibt es mechanisch eine ganze Reihe von Dingen zu beachten, die das Projekt so langwierig machten.

    Diaprojektorobjektive unterliegen - wie auch die Vergrößerungsobjektive im VNEX Projekt - keinen wirklich erkennbaren Normierungen wie wir sie von unseren Kamera - Objektiven gewohnt sind.

    Abhängig von den mechanischen Konstruktionen der Diaprojektoren waren und sind die verwendeten Tuben der Objektive unterschiedlich lang und damit auch nur auf höchst unterschiedlichen Wegen nutzbar.

    Projektor X z.B. hatte konstruktiv seine Dia-Zuführung sehr weit vorn im Projektor um die Dias von der "heißen Lichtquelle" weiter entfernt in den Lichtschacht einzuführen um die "Verwellung" zu umgehen.. und arbeitete dafür mit einer "helleren" aber eben auch weiter entfernt sitzenden Lampe.

    Projektor Y hatte dagegen eine lüftergesteuerte Wärmeabfuhr, damit konnte er dann bei einer kleineren und billigeren Lampe die gleiche Lichtausbeute durch eine dichtere Platzierung der Diazuführung vor der Lampe erreichen...

    So gab es über die Jahrzehnte etliche verschiedene Konstruktions-Aspekte die beim jeweiligen Hersteller für die unterschiedlichen mechanischen Ausführungslängen der notwendigen Objektivtuben sorgten. Jeder kochte hier sein eigenes "Süppchen"...

    Auch die typischen länglichen Diamagazine wurden irgendwann durch Projektoren mit Karussel-Magazinen ausgestattet, was wiederum zu anderen Konstruktionen zwang.

    Diaprojektoren sind schon eine ziemlich alte Geräte-Gattung und waren über die Generationen hinweg vielen Wandlungen unterworfen, woraus sich - abhängig von ihren Konstruktionsmerkmalen eine Vielzahl von unterschiedlichsten Längen und Durchmessern bei den Objektiven ergab.
    All dies macht es eigentlich unmöglich, einen einzelnen Adapter zu schaffen, der all diese Unterschiede berücksichtigen kann, die Diaprojektoren über die Generationen hinweg erfahren haben und dadurch verhindern, dass die jeweils verwendeten Objektive einheitlich an ein Kamerasystem gebracht werden können.

    Hier ein Bild, aus dem die absolut unterschiedlichen Längen und Durchmesser dieser Objektiv-Gattung exeemplarisch ersichtlich werden... es handelt sich bei allen Objektiven um 85er oder 90er Brennweiten, aber höchst unterschiedliche Bauformen.

    (Colorplan 2.5/90mm, Maginon 2.8/85mm, Liesegang Patrinast 2.8/85mm, Colorplan 2.5/90mm alte Ø 46mm Bauform)
    unterschiedliche-laengen.jpg

    Es galt also, auf viele verschiedene Konstruktionsunterschiede einzelne Antworten zu finden.
    Dies beginnt bei den teilweise stark unterschiedlichen Tubendurchmesser und endet bei den erforderlichen Auszugslängen für ein "Unendlich" die sich aus der jeweiligen Brennweite des Objektivs und der Beschaffenheit des jeweiligen Diaprojektors, in dem sie installiert waren, zusammensetzt, weil sich danach die verwendete Länge des Objektivtubus richtete.

    Hier nun erstmal das Ergebnis der Überlegungen im Bild anhand des in Portugal gefertigten Leitz Colorplan 2.5/90mm:

    IMG_7204.jpg

    Zum Einsatz kommt als "Grundgerüst" für die erfolgreiche Adaptierung des Colorplan der bereits bekannte 52.5mm Samtfokussiertubus für die Meostigmate.
    Diesem wurde nun ein neues "Gegenstück" beiseite gestellt und eine Reduzierung für die Diaprojektor- Objektive inzwischen gebräuchlichen 42.5mm Innendurchmesser darstellt.

    Bei diesem "Gegenstück" des bereits bekannten Samtfokussiertubus handelt es sich wiederum einen eigenständig nutzbaren Tubus, der in seinem inneren Bereich ebenfalls ein 18gängiges Gewinde aufweist und in dessen Ende - statt des 52mm Umkehrrings - nun ein 49mm Umkehrring für das jeweilig genutzte Kamerabajonett eingeschraubt werden kann, um ihn damit als eigenständigen Fokussiertubus zu nutzen.


    Insofern hat der neue Fokussiertubus für 42.5mm Diaprojektor-Objektive eine "Doppelfunktion" bekommen...

    1.
    Er kann für sich allein stehend benutzt werden, indem das eingeführte 42.5mm DP-Objektiv - wie beim Meostigmat - mit Samt beklebt wird und dann - wie gewohnt - am Objektivkopf selbst fokussiert wird. Welche Objektive mit der "allein stehenden" Lösung direkt zu nutzen sind und welche Objektive unter Umständen noch den Einsatz von Zwischenringen erfordern, wird der praktische Einsatz zeigen.


    Hier nun ein Bild, wie der 42.5er Tubus mit eingeschraubtem 49mm Umkehrringes und div. Zwischenringe auch "Standalone" funktioniert...

    standalone.jpg

    In der Kombination mit seinem Gegenstück jedoch - dem 52.5mm Meostigmat-Tubus - entfaltet sich das gesamte Potential der neuen - zweiteiligen - Lösung.

    Hierbei wurde eine elegante Methode gewählt, um die unterschiedlichen Längen der Tuben für den Unendlichkeitspunkt auszugleichen / zu erreichen:

    (der Meostigmat 52.5mm Tubus + dem eingeschraubten neuen 42.5mm Tubus zur Vervollständigung des Helicoids mit eingeschraubten und etwa "Unendlich justierten" Leica/Leitz Colorplan 2.5/90mm)
    U_colorplan.jpg


    Im nachfolgenden Bild wird nun schematisch am Colorplan gezeigt, das es in dem 42.5er Tubus soweit herausgeschraubt werden kann, so dass fast jedes gängige Auflagemaß in Kombination mit dem 52.5er Tubus erreicht werden kann.
    auszug.jpg


    Zur Erklärung :

    Das Colorplan ist in den vorderen 42.5mm Tubus in dessen 18gängiges Gewinde eingedreht... und kann sehr weit aus diesem herausgeschraubt werden, um den exakten Unendlichkeitspunkt innerhalb seines Auszug zu finden. Dabei bleibt der an der Kamera befestigte Helicoid zunächst im eingefahrenen Zustand, da er später nur für die Fokussierung eingesetzt werden wird.

    Ist der Unendlichkeitspunkt durch das korrekte Einschrauben des Colorplan im vorderen Teil des Helicoid in etwa gefunden oder sogar exakt justiert, kann an dem normalen Fokusgriff (in der Mitte der 3teiligen Kombination erkennbar) fokussiert werden und der volle Auszug wie beim Meostigmat steht zur Verfügung.

    Beim hier gezeigten "Gespann", das im ersten Bild so gut wie keinen Auszug für ein Unendlich des Colorplan erfordert, kann man im zweiten Bild schon erahnen, welche "gewaltigen" Nahbereichsaufnahmen damit möglich sein werden, wenn der beide Tuben (Objektivtubus und 42.5mm Fokussiertubus) im vollen Auszugs-Zustand arbeiten werden.
    Am Colorplan ergibt sich für ein 90mm Objektiv eine Naheinstellgrenze von 16cm !

    Hier nochmal zwei Bilder mit anderen Objektiven und den notwendigen Umrüstungen für den korrekten U-Punkt:
    korrekte Unendlichkeitsstellung für das Leitz Colorplan 2.5/90mm
    U_colorplan.jpg

    Dagegen gestellt und gezeigt nun die geringere notwendige Einschraubtiefe für das Will Wetzlar Maginon 2.8/85mm bei Unendlich...für ein Unendlich ragt es deutlich weiter aus dem 42.5er Tubus hinaus.
    U_maginon.jpg

    Der mittlere 42.5er Fokussiertubus im Zusammenhang mit dem Objektiv dient primär zur Anpassung der unterschiedlichen Auflagemaße der verschiedenen langen Objektivgehäuse um ein Unendlich zu gewährleisten und gleichzeitig übernimmt er gegenüber dem 52.5er Tubus den Part des Fokusringes.

    Nun gibt es aber auch Objektive mit 42.5mm Durchmessern, die extrem weit in den Tubus eintauchen müssen. Als Beispiel sei hier einmal das
    Astro Kino Color IV 1.4/50mm gezeigt... dieses verschwindet komplett im 42.5er Fokussiertubus... und dies verdeutlicht, warum dieser Ergänzungstubus erst einen vollwertigen Helicoid ausmacht und diese "Form" bekommen hat, statt nur simpel eine "Röhrenführung" darzustellen...

    U_astrokinocolor2.jpg


    Das ist erstmal ein kurzer Überblick, der zeigen soll,warum der neue 42.5mm Tubus einerseits ein eigenständiges Produkt darstellt, andererseits aber auch "alternativ" mit dem 52.5mm Tubus kombiniert zu einer Allroundlösung werden kann.

    Im nächsten Kapitel wird dann der neue 42.5mm Zusatztubus im Detail erläutert werden.

    Dies wird noch ein paar Tage dauern, denn im Moment sehen die Rohlinge noch so aus...

    (untere Einheiten sind die halbfertigen neuen 42.5er Tuben aus der Serie)
    DSC05432-Bearbeitet.jpg

    Bis dahin ein paar Bildchen, entstanden mit dem Colorplan am Prototypen zur Unterhaltung...

    malikcolorplan.jpg

    muehle.jpg

    rose.jpg




    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (13.06.2015 um 17:03 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..


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